Nigeria: Der Ölkrieg eskaliert

"Wir haben beschlossen, unsere Angriffe nicht auf Shell zu begrenzen, sondern alle Öl-Konzerne anzugreifen, denn unser Endziel ist es, Nigerias Ölexport zu verhindern. Wir wollen die Kontrolle über unsere Ressourcen", so die MEND (Movement for the Emancipation of the Niger Delta. Ausser Shell, jenem Multi, der wegen der massiven Angriffe bereits einen teilweise Rückzug aus Nigeria angeordnet hat, sind von dem Rohstoffkrieg in dem afrikanischen Land die Ölgiganten Total, Agip, Chevron und ExxonMobil betroffen.

Bereits in den ersten Januarwochen zwangen drei Angriffe der MEND auf Shell, den britisch-niederländischen Konzern, zur Evakuierung von 300 Mitarbeitern und zur Einstellung der Belieferung des Ölterminals Forcados, mit sonst täglich bis zu 106.000 Barrel. Die Gesamtfördrung Shells ist durch die Angriffe der Rebellen bislang um 211.000 Barrel zurückgegangen. Bei Kämpfen um die Shell-Ölstation Benisede sind Mitte des Monats 13 Regierungssoldaten getötet worden."Die Soldaten schiessen auf jeden, der sich bewegt", so ein Einwohner.

Während Agip und Total dementierten, bereits Ziele von Angriffen gewesen zu sein, gab ExxonMobils´Nigeria-"Tochter" MPN an, sie habe an ihren beiden Terminals, an denen täglich 550.000 Barrel Öl auf Tanker verladen werden, die höchste Alarmstufe ausgerufen.

Bei der MEND handelt es sich um radikale Rebellen des Ijaw-Volkes aus dem Niger-Delta , das wie jede andere Bevölkerung der Ölgebiete in absoluter Armut lebt, von der Zerstörung der Natur ganz zu schweigen.

Als Führer der Bewegung trat zunächst Brutus Etikpaden in Erscheinung, der in seinen Erklärungen die Freilassung der beiden wichtigsten, inhaftierten Ijaw-Politiker forderte: Dokubo Asari, Führer der Miliz NDPVF ( Niger Delta People´s Volunteer Force), der aktuell wegen Hochverrats vor Gericht steht und Dipreye Alamieyeseigha, ehemals steinreicher Ex-Gouverneur des ärmsten, nigerianischen Bundesstaates Bayelsa, dem Geldwäsche angelastet wird.

Kurz darauf jedoch hiess es in einer neuen MEND-Erklärung, Etikpaden sei eine Fiktion und das Anliegen der Bewegung sei schlicht und einfach, "die Kontrolle über unsere Ressourcen"

Die Regierenden Nigerias kritisierten zwar die Rebellen, hielten sich jedoch auch nicht mit Anklagen gegen die Ölkonzerne zurück: Man erinnere Shell noch immer zusammen mit der blutigen Niederschlagung des Ogoni-Aufstandes in den Ölgebieten der 90ziger Jahre, so der Parlamentsvorsitzende des Ölausschusses. "Shell muss endlich lernen, die Gesetze dieses Landes zu respektieren".

Shell ist mit 900.000 Barrel täglich der grösste Ölförderer in Nigeria. Nigeria seinerseits ist mit einer Tagesproduktion von 2,5 Millionen Barrel der grösste Förderer Afrikas, südlich der Sahara.


The Niger Delta Perspective:
www.akumafiete.org
Of the $4.28 billion to be gulped this year, and the $70 billion required in gas infrastructure, what proportion of ownership do the Niger Delta people and communities have in all these projects their resources fund?

More and more billionaires are selectively been made of non-Niger Delta persons from the resources of their Niger Delta lands and waters, by a non- caring leadership!

Is it a crime to enrich sons of the soil from where these resources are got? Are they not equally "Nigerian"? If not, from the selective and obnoxious laws designed to deprive them of riches and good life, let the Nigerian state stop deceiving itself that all is well!!

Fact as quoted : The country now produces 3 million barrels per day, or $144,000,000/day or N19,872,000,000/day (and 90% therefore, of the foreign exchange earnings) from the lands and waters of the Niger Delta communities, and yet they are never considered as citizens of equal standing on universally accepted capital ownership from the resources of their lands and waters.

This is completely un-acceptable.

Englischsprachige Nigeriaseiten:
Die nigerianische Tageszeitung "Vanguard":
www.vanguardngr.com
www.akumafiete.org
 http://www.plastic.com/article.html;sid=06/01/26/07262275

um weitere Ergänzungen wird dringend gebeten