Fight Club mit Nazis in Gera stattgefunden

Antifaschistische Aktion Gera [AAG] 10.01.2006 19:21 Themen: Antifa
Stadt ohne Kündigungsgrund – Free Fight Association verabschiedet Erklärung

Ungestört konnte am 26. Dezember eine Fight Club Veranstaltung mit Nazis in Gera ablaufen. Trotz einer Stadtratsresolution und einer Erklärung der Free Fight Association versammelten sich etwa 400 Zuschauer in der nach dem ermordeten Antifaschisten Erwin Panndorf benannten Sporthalle in Gera, unter ihnen auch mehrere Nazigruppen.
Fight Club mit Nazis findet trotz Stadtratsresolution statt
Stadt ohne Kündigungsgrund – Free Fight Association verabschiedet Erklärung

Ungestört konnte am 26. Dezember eine Fight Club Veranstaltung mit Nazis in Gera ablaufen. Trotz einer Stadtratsresolution und einer Erklärung der Free Fight Association versammelten sich etwa 400 Zuschauer in der nach dem ermordeten Antifaschisten Erwin Panndorf benannten Sporthalle in Gera, unter ihnen auch mehrere Nazigruppen.

Neben unauffällig gekleideten Nazis tauchten auch T-Shirts mit Labels wie „Landser“ oder „Hauptkampflinie“ auf. Außerdem waren Mitglieder mehrerer Nazibands und Nazi Free Fight Vereinen präsent. Aus Altenburg tauchten Personen der Nazihatecorebands „Moshpit“, „Abolition“ und „Eternal“ bleeding und aus Wurzen Matthias Eichler vom Nazi Free Fight Verein „Fighting Fellas“ auf. Dieser betreibt den Onlineshop „Gewalttätersport“ und unterhält gute Kontakte zu Thomas Persdorf, der den nazistischen Onlineshop „Front Records“ betreibt.
Außerdem waren Nazis der Band „Blitzkrieg“ aus Chemnitz, die bei anderen Fight Clubs auch in „Hoonara“ (Hooligans, Nazis und Rassisten) Gruppen auftreten und Aktivisten aus dem in Deutschland verbotenen „Blood & Honour“ Spektrum in der Sporthalle zu gegen.
Einlass und Ordnerdienst übernahmen Personen des Eastfight e.V. und der Alpha DSD Security, über deren Kontakte in Nazikreise die Antifaschistische Aktion Gera [AAG] Anfang Dezember berichtete.

Zwei Wochen vor dem Fight Club mit Nazis verabschiedete der Stadtrat von Gera auf Initiative der Linkspartei.PDS eine Resolution, welche die Kündigung des Mietvertrages als Ziel hatte. Ungeachtet des Beschlusses und der erdrückenden Recherchen über Verbindungen vom Eastfight e.V. und mehrerer Sponsoren in die Naziszene, sah die Stadt Gera keinen Kündigungsgrund, welcher eine Absage rechtlich rechtfertigen würde. Somit wurde auf das Sound & Light Veranstaltungstechnik Eventmanagement aus Altenburg, welches sich als eigentlicher Veranstalter herausstellte, weder Druck ausgeübt noch eine Kündigung des Mietvertrages erwirkt.
„Solch inakzeptable Ignoranz gegenüber Nazis ist städtische Kontinuität. Dass dies erfolglos bleibt und sich eine radikale Kritik an diesen Deutschen Zuständen artikuliert, zeigte das bewirkte öffentliche Interesse und wird weiterhin eines unserer Ziele sein“, so Anna Schneider, Pressesprecherin der [AAG].

Auch der bundesweite Free Fight Verband, die „Free Fight Association“ (FFA) sprach sich gegen den Fight Club mit Nazis in Gera aus und veröffentlichte eine Stellungnahme unter dem Titel „Kein Sport mit Nazis“. Darin spricht sich der Verband gegen die stärker werdende Präsenz der „rechtsextremistischen Szene“ bei Fight Clubs aus und erklärt, dass solche „Veranstalter, Vereine und Sportler“ nicht unterstützt werden. Dabei stellt die FFA klar, dass sie „rassistisches, antisemitisches und anderes Gedankengut“ sowie „Bestrebungen die versuchen den Free Fight Sport als Plattform zur Verbreitung von neofaschistischen“ Ideologie nicht toleriert.

Anlass für das politische Aufsehen war ein Offener Brief der Antifaschistischen Aktion Gera [AAG] Anfang Dezember. In diesem wurden mehrere Sponsoren und die Stadt Gera als Vermieter der Sporthalle aufgrund von Hintergrundrecherchen über Verstrickungen des Fight Clubs in die Naziszene, aufgefordert, jedwede Unterstützung aufzukündigen.

Antifaschistische Aktion Gera [AAG]
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Ergänzungen

Wetere Artikel dazu:

Links 10.01.2006 - 23:13
Keinen Fight Club mit Nazis am 26.12 in Gera!
 http://de.indymedia.org//2005/12/134658.shtml

Fight Club mit Nazis vor evtl. Kündigung
 http://de.indymedia.org//2005/12/135077.shtml

"HooNaRa"

donrepodnammoc 10.01.2006 - 23:16
Die örtliche "HooNaRa" soll unseren Informationen zufolge auch sehr gute Kontakte zur alten "SS" "Skrewdriver Security" haben, angeblich sollen 3 der dort ansässigen "HooNaRas" aus Gera damals schon Anfang der 90er bei der SS "Skrewdriver Security" ausgeholfen haben. Demzufolge sollen diese Leute auch sehr gute Kontakte ins Ausland haben. Man sollte diesbezüglich mal weiter nachforschen.

Nazis Smashen! HooNaRa Smashen!

bzgl. Hoonara

Frage 11.01.2006 - 09:49
In dem Text werden die Hoonara's aus Chemnitz benannt, gibt es in Gera aus Hoonaras? Aus welcher Stadt soll die Skrewdriver Security stammen?

bitte nicht pauschalisieren

ein herz für sportler 11.01.2006 - 13:48
Es gibt auch in der Profi-Kampfsportszene Linke und Leute die nicht doof sind. So sind einige linke Kampssportprofis Free Fight Assoziaton die mit der Kampange "Mut gegen rechte Gewalt" zusammenarbeitet organisiert.

Obwohl sie sich eindeutig gegen Rechtsextremismus positionieren - ignorieren sie aber andere Problemfelder die bei Vale Tudo und Muay Thai Kampfsport Veranstaltungen und Kämpfen entstehen. Zum Beispiel den Sexistischen Subtext (Ringgirls/Mackerkult) und die Ausschlussmechanismen die diese Extremsportarten produzieren.

Fazit: erwartet nicht zuviel von denen! Aber macht nicht den Fehler sie für dumm oder unpolitisch oder gar "alle rechts" zu halten.

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frage

neugierig 11.01.2006 - 10:19
gibt es eigentlich auch linke/antifas, die kampfsport betreiben? wenn man sich den klischee-prügelnazi so vor augen hält, kann man ja immerhin auf den gedanken kommen, dass das für die linke, die auch die körperliche auseinandersetzung mit den nazis in betracht zieht, notwendig sein könnte.

antifa heißt angriff

g. elser 11.01.2006 - 10:30
was ist denn so schlecht daran wenn sich die nazis gegenseitig auf die
schnauze hauen? im ernst, mir gefällt die vorstellung sehr gut. und wer ist
dieser berühmte antifaschist dessen name die halle trägt?

@neugierig

mein Name 11.01.2006 - 12:07
Ne du, Antifas lehnen Kampfsport grundsätzlich ab, das können die moralisch nicht mit sich vereinbahren*lach*
1. Gibt jede menge Antifas die Kampfsport machen, gerade weil sie die Konfrontation mit den Doofnasen suchen.
2. Du Depp

@@neugierig

neugierig 11.01.2006 - 12:54
also es gibt antifas, die kampfsport machen, danke für die info. den deppen hättest du dir sparen können: bin aus der schweiz, und in der schweiz fällt auf, dass die nazis den antifas körperlich leider meist überlegen sind. weiss nicht, ob das in deutschland anders ist. auf jeden fall sollte man dabei ehrlich bleiben...

wer war erwin panndorf:

google 11.01.2006 - 13:54
"Erwin Panndorf, am 7. Januar 1904 in Zwötzen geboren, war Sportler und seit
1920 Mitglied der KPD. 1930 ging er als Facharbeiter und Spezialist in die
Sowjetunion, wo er auch Mitglied der KPdSU war. Am 10. Dezember 1942 wurde
er im KZ Sachsenhausen wegen seines aktiven Kampfes gegen den
Nationalsozialismus ermordet."

Ich hatte vorher auch noch nie von ihm gehört. Er ist wohl eher nur regional
bekannt.

@antifagera

demonstrant 11.01.2006 - 19:27
wieso habt ihr aus gera den keine demo oder kundgebung gegen die nazis gemacht?!
ihr hättet doch einfach eine sitzblockade vor der halle machen können.
schwache kür:-(

@@@neugierig

Penguin 12.01.2006 - 20:45
Unsere Nasen(Schleswig-Holstein) sind uns körperlich auch weit überlegen und doppelt so breit. Hilft ihnen beim Straßenkampf aber auch nciht weiter weil sie durch die dicken aufgepumpten Muskeln langsam und unbeweglich werden.
Ich hau mich lieber mit breiten Faschos als mit drahtigen Kammeraden, probiers doch mal aus und guck nach welchem Match du besser aussiehst:-)

@ donrepodnammoc

schnappi 17.01.2006 - 11:42
hallo donrepodnammoc: "unseren Informationen zufolge...", wer seid ihr denn, dass du dir den Namen einer Nazi-band rückwärtsgeschrieben gibst?
Commando Pernod´??? was soll das, ne erklärung wäre nicht schlecht