Schwerer Polizeiübergriff nach Demo in Gotha

mail 23.11.2005 00:15 Themen: Antifa Repression
Nach der friedlichen Demo vom Samstag, den 19. November, in Gotha folgten etwa 45
AntifaschistInnen den Aufruf zur Teilnahme an einem Konzert in Bad Langensalza. Sie
versammelten sich unter Polizeischutz am Ostbahnhof.
Nach der friedlichen Demo vom Samstag, den 19. November, in Gotha folgten etwa 45
AntifaschistInnen den Aufruf zur Teilnahme an einem Konzert in Bad Langensalza. Sie
versammelten sich unter Polizeischutz am Ostbahnhof. Ein Beamter meinte, er uns
seine Kollegen wären nur da, um einen reibungslosen Transfer zu gewährleisten und
vor rechten Attacken zu schützen.
Doch kurz vor dem Eintreffen des Zuges wurde den Einsatzkräften der Befehl erteilt,
alle Anwesenden "mit allen Mitteln zu verhaften". In Bad Langensalza soll es wohl
einen autonomen Übergriff auf einige Beamte gegeben haben. Dass die Wartenden am
Gothaer Ostbahnhof mit diesem Vorfall nichts zu tun hatten, spielte scheinbar keine
Rolle, und so wurden alle ca. 45 Antifas ohne Vorwarnung brutal niedergeknüppelt und
verhaftet.


Es gab mehrere Verletzte, sogar auf minderjährige Mädchen würde eingeprügelt. Die
Beamten des BFE machten vor nichts und niemandem Halt. Auf dem Polizeirevier wurden
zunächst alle Opfer des schweren Übergriffs in eine Zelle gepfercht. Einige, die
sich dagegen wehrten, wurden in Einzelzellen verlegt. Dort wurden sie dann knapp 2
Stunden ohne Nennung von Gründen festgehalten, medizinische Hilfe war erst nach der
Freilassung möglich.
Während der Haftzeit verspotteten die Beamten die Festgenommenen und es sollen auch
rechtsextreme Äußerungen gefallen sein. So wurde unter anderem Stolz kundgetan "doch
noch einige Punks zusammengemöbelt" zu haben. Die betroffenen wollen wegen dieser
Vorfälle Anzeige erstatten und ersuchen den Beistand der Roten Hilfe. Außerdem werde
man sich an die Presse und Medien wenden.


Zu beachten ist, dass es sich um die Prügeleinheiten des BFE handelte, junge,
gewaltbereite Polizisten, die scheinbar nicht ausreichend mit den deutschen Gesetzen
vertraut gemacht wurden.
Die Gothaer Polizei, insbesondere die Kommunikationsbeamten trifft keine Schuld. Im
Gegenteil haben diese für einen reibungslosen Ablauf der Demonstration gesorgt und
standen mit Rat und Tat den Veranstaltern zur Seite.
Anfang nächsten Jahres ist daher ein Workshop zum Thema "polizeiliche Repression"
geplant, der sich kritisch mit der Polizei auseinandersetzen soll. Hauptaugenmekr
soll die Spaltung der Polizei, insbesondere in Thüringen, sein. Welche Schritte kann
man gegen Menschenrechtsverletzungen des BFE einleiten, die in Erfurt sogar
hochrangige Politiker aller Parteien und Gewerkschaftsfunktionäre zu spüren bekamen,
und an welche Beamten kann man sich wenden, wenn man Hilfe braucht? Schluss mit dem
pauschalisierten Feindbild Polizei - die wahren Täter entlarven und suspendieren!
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Ergänzungen

Prügelbullen der Einsatzzüge Gotha und Suhl

fight the system 23.11.2005 - 01:07
Nur zur Info die Prügelbullen gehörten den Einsatzzügen Gotha und Suhl an. Eine Person lag kurzzeitig bewusstlos am Boden. Insgesamt wurden knapp 30 Leute festgenommen.

Ein weiterer Artikel der über den Überfall berichtet:
 http://de.indymedia.org/2005/11/133461.shtml

Kennzeichnungspflicht für alle Bullen!
26.11.05 Arnstadt / Deutsche Zustände angreifen, Nazis wegrocken!

Gerüchte oder mehr?

Frage 23.11.2005 - 01:22
Hab mal gehört, daß mehrere Kameradschafts-Nazis bei der BFE sind. Wisst Ihr was darüber? In Hamburg und Berlin sind Rechtsextreme bei der Polizei nicht ungewöhnlich (auch wenn sie nicht die Mehrheit ausmachen, die meisten sind eher rechtskonservativ.. so CDU... Schill.. Rep), daher kann ich mir das in Thüringen natürlich auch gut vorstellen.

Recht gehabt

Andre 23.11.2005 - 10:03
Also mit der Vermutung, dass es Fascho Bullen in Thüringen gibt liegt der obenstehende Poster garnicht so falsch.

Neulich sah ich einen bekannten Nazi ( komme nicht auf dessen Namen) in einer Kaufhalle in Gotha stehen und der unterhielt sich doch tatsächlich händeschüttelnd mit zwei der Bullen die ich am Samstag auch auf der Demo gesehen habe. Wir sollten da mal dranbleiben.


Kein Fussbreit den Faschisten!

TLZ berichtet

Leserin 25.11.2005 - 14:13
Autonome klagen an

Gotha. (tlz/bau) Massive Anschuldigungen gegenüber der Polizei und der Einsatzleitung werden nach der samstäglichen Demo im Internet laut. Dort werfen offenbar autonome Jugendliche der Polizei einen "brutalen Überfall" auf knapp 30 Demonstranten vor.

Der Angriff am Ostbahnhof sei "wie aus dem Nichts" erfolgt; die Polizeibeamten hätten die Jugendlichen durch "gezielte Faust- und Knüppelschläge gegen den Kopf und durch Tritte malträtiert", heißt es in der Schilderung im Internet. Wie berichtet, hatte die Polizei gegen 17.30 Uhr am Ostbahnhof 30 Jugendliche in "Unterbindungsgewahrsam" genommen.

Ein davon betroffener 19-Jähriger sagte dazu gegenüber dieser Zeitung: Die Jugendlichen aus autonomen Szenen, die sich am Nachmittag an der Demo gegen den als rechtsextrem eingestuften Toringi-Verein beteiligt hatten, seien grundlos festgenommen und bepöbelt worden. Er selbst sei ins Gesicht getreten worden.

Die Gothaer Polizeidirektion weist derlei Anschuldigungen zurück. Gegen 29 Jugendliche habe es bereits am Nachmittag einen Platzverweis gegeben, nachdem es zwischen einem Jugendlichen und einem mutmaßlichen Neonazi in einer Kaufhalle zu einer handfesten Auseinandersetzung gekommen war. Später hätten Beamte beobachtet, dass Teile der Gruppe Steine aus dem Waldbahn-Gleisbett gesammelt hätten. Deshalb sei es unter Anwendung "einfacher Gewalt" zum Unterbindungsgewahrsam gekommen. Niemand sei verletzt worden. Auch lägen bei der Polizei keine Anzeigen von vermeintlichen Opfern oder deren Eltern vor.

Quelle: TLZ.de /// Datum: 24.11.05

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ich bin ein bulle — bulle

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