Interview zu den Pariser Riots

Omeyya Seddik (MB) 11.11.2005 01:48 Themen: Repression Soziale Kämpfe Weltweit
Zur Jugendrevolte in den französischen und vor allem in den Pariser Vorstädten Ende Oktober / Anfang November 2005 brachte die linke italienische Tageszeitung „il manifesto“ am 4.11.2005 das folgende Interview mit Omeyya Seddik, einem der Köpfe der dort aktiven Immigranten- und Stadtteilkomitees, die sich unter dem Kürzel MB zusammengeschlossen haben.
„Das ist die Schuld von zuviel Polizei“

Es spricht Omeyya Seddik, Führer der Immigrantenbewegung der Vorstädte.

CINZIA GUBBINI

Omeyya Seddik ist einer der Repräsentanten der „Bewegung der Immigration und der Banlieues“ (MB), einer Föderation von 50 Komitees der Vorstadtquartiere von Paris. Er ist tunesischer Herkunft und lebt in Seine-Saint-Denis, dem Zentrum der Gewaltausbrüche.

Kurz auf den Punkt gebracht: Was ist dieser Protest? Eine Revolte gegen die Regierung, gegen die Polizei oder was?

„Die Faktoren sind unterschiedlich. Angefangen bei der Tatsache, dass die volkstümlichen Stadtteile sehr viel ghettoisierter sind als noch vor einigen Jahren. Verglichen mit Mitte der 80er Jahre hat sich die Präsenz der sozialen Dienstleistungen fortwährend verringert und die Präsenz der Polizei stattdessen zugenommen. Das ist keine Theorie: Die Leute erleben das am eigenen Leib. Wer sich bewegt, wird ein-, zweimal am Tag kontrolliert. Vor allem wenn er – wie man in der Banlieue sagt – de souche (der Herkunft entsprechend; Anm.d.Red.) gekleidet, kurz, wenn er nicht französisch ist. Es handelt sich dabei um eine erklärte Politik. Seit mittlerweile rund 20 Jahren ist eine der wichtigsten Forderungen der Wählerschaft die Sicherheit. Und die Antwort darauf ist die immer sichtbarere Präsenz der Polizei, die vor allem in den Peripherien im Robocop-Stile gekleidet ist.“

Auch die Integrationspolitik hat dazu beigetragen, Ghettos zu schaffen…

„Das stimmt, in der Tat. Die Mitte der 80er Jahre von der Sozialistischen Partei (PS) als Reaktion auf die Bewegung der beurs (d.h. der maghrebinischen Immigranten der zweiten Generation; Anm.d.Red.) eingeleitete politique del la ville ((Stadtpolitik)) war ein Reinfall. Den Grund dafür zu analysieren, würde sehr weit führen. Zusammenfassend kann ich sagen, dass viel Geld ausgegeben wurde und ein Heer von Sozialarbeitern und Leuten aus Verbänden in die Viertel gekommen ist. De facto haben die Verbände, die in den Stadtteilen tätig waren, einerseits eine Kontrollfunktion gehabt und andererseits eine der politischen Rekrutierung für die Linke. Das Ergebnis ist, dass die sozialen Dienste jetzt als Söldner betrachtet werden, sodaß sich der politische Diskurs ausschließlich auf die Sicherheit konzentrierte und der politische Konsens in Bezug auf dieses Thema im Parlament total ist.“

Der überzeugendste Interpret dieser Politik ist jedoch Sarkozy.

„Seine Rolle ist eine erstrangige. Der Innenminister richtet seine Reden nicht erst seit heute gegen die Jugendlichen der Banlieues. Vor einiger Zeit hat er sie als ‚kleine Stadtteilterroristen’ bezeichnet und behauptet, es bedürfe einer Anti-Terror-Strategie, um die Vorstädte zu verwalten. Als der Minister die Jugendlichen racaille (Abschaum; Anm.d.Red.) ((direkt ins Deutsche übersetzt: „Pack“, „Mob“, „Gesindel“)) genannt hat, hat sich diese Nachricht schnell in den Häusern verbreitet. Das haben Alte und Junge gehört. Und die Antwort, vor allem der Jugendlichen lautete: Er will Krieg? Den kann er haben!“

Aber wer sind diese Jugendlichen, die protestieren? Alle arm, alle marginalisiert?

„Sicher nicht. Wie in allen volkstümlichen Stadtvierteln gibt es sehr unterschiedliche Leute. Aber da die Berichte der Medien eine sehr starke Polarisierung zeigen (die Reichen sind weiß und leben im Stadtzentrum, die Armen sind Araber und Moslems und leben in den Banlieues) scheinen sich alle als Maghrebiner, Moslems und Arme zu fühlen.“

Und sind alle Moslems?

„Absolut nicht. Genau das ist der Punkt. Die Frage des Islam wird in den öffentlichen Diskursen immer wichtiger und mittlerweile ist es eine Angewohnheit, die Figur des Jugendlichen der Banlieues systematisch mit dem Islamischen, aber auch mit dem Terroristen gleichzusetzen. Und das was ((daraufhin)) passiert, ist sehr interessant: In den Stadtteilen beziehen mittlerweile alle den Diskurs des Angriffs auf den Islam auf sich selbst, auch die Jugendlichen, die keine Moslems sind, weil sie nicht gläubig sind oder sogar aus christlichen Familien stammen. Das ist ein Diskurs, der weit über die Religion hinausgeht. Der Islam ist zu einem Klassenelement geworden. Die Integration hat in Frankreich umgekehrt stattgefunden.“

War das Tränengas in der Moschee entscheidend?

„Der Protest ist wegen des Todes der beiden Jugendlichen ausgebrochen. Auch wenn ich Episoden dieser Art zu Hunderten erzählen könnte und die Proteste im Allgemeinen lokal begrenzt bleiben. Dieses Mal wurde alles durch die mediale Rolle Sarkozys und seiner Rede verbreitert. In diesem Kontext war das Tränengas in der Moschee ein Sprengsatz. Leider sagen Viele: Wenn das in einer Synagoge oder in einer Kirche passiert wäre, wären Tausende von Leuten auf die Straße gegangen – mit Chirac an der Spitze.“

Gibt es irgendeine Organisation, der es gelingt, Einfluss auf diese Bewegung zu nehmen?

„Fast keine. Die einzigen Treffpunkte, die aufgesucht werden, sind die Moscheen, aber fast immer ohne soziale Kontrolle oder wirkliche Organisation.“

Zum Abschluss: Welchen Unterschied gibt es zwischen der Revolte der Banlieues von heute und jener der 80er Jahre?

„Damals waren die Proteste mit Forderungen verbunden. Sie waren an die Macht gerichtet und forderten etwas. Heute haben die Jugendlichen keine wirklichen Forderungen. Was sie machen, ist reiner Protest. Sie haben keine Illusionen mehr. Auf der anderen Seite gibt es nur den Feind.“

Und wie wird das enden?

„Das weiß ich nicht. Ich glaube, dass sich dieses Phänomen ausbreiten wird. Vielleicht werden in einiger Zeit organisiertere Ausdrucksformen auftreten.“


((Vorbemerkung, Übersetzung und Einfügungen in doppelten Klammern:
Antifa-AG der Uni Hannover und Gewerkschaftsforum Hannover))
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Ergänzungen

Communique des MIB

mib 11.11.2005 - 09:58

deutliche Worte vom MIB hier:

französisch:
 http://mib.ouvaton.org/article.php3?id_article=127

englische Übersetzung:
 http://archive.blogsome.com/2005/11/10/migrant-banlieues/


kann jemand das auf deutsch übersetzen und hier posten ?
danke !

weiteres interview:

buenaventura 11.11.2005 - 10:11
hi
ein weiteres interview zur aktuellen situation in frankreich und dem verhältnis der französischen linken zu den riots gibt es hier als mp3:

 http://stoffwechsel.radio-z.net/files/audio/frankreich_aktuell_fertig_1131559306.mp3

Lob

Leser 11.11.2005 - 12:14
Hi,
mal ein Lob an "irgendeine Antifa Gruppe aus Hannover".
Eure Übersetzungen zur Situation in Italien und auch das Interview jetzt, sind sehr interessant.

Vielen Dank für die Arbeit, die ihr euch macht.

Video über Polizeigewalt in Frankreich

FreakOut 11.11.2005 - 12:45
Es gibt ein Video ( http://www.afrik.com/IMG/mov/Keufs_1.mov, 1,6 MB) über Polizeigewalt in Frankreich, dass Polizeibeamte in Zivil zeigt, die Jugendliche verfolgen und auf sie mit Flash-Ball-Gewehren schiessen (Gummigeschosse mit Reizgas gefüllt). Manche dieser Geschossen tragen sogar Sprüche ("Bumm! Bumm! in dein Arsch! Bis bald, Luc.") (siehe  http://www.afrik.com/article8965.html).




übersetzung "volkstümlich"

_ 11.11.2005 - 16:10
die übersetzung "volkstümlich" entstammt vermutlich dem französischen term "quartiers populaires" und sollte stattdessen sinngemäss mit "armen- und unterklassenviertel" übersetzt werden.

überall:

yx 11.11.2005 - 21:22
Belgium

On Sunday, November 6, the first possibly related incident outside France took place. Five cars were torched in Saint-Gilles, Brussels in Belgium. Belgian police considered it as an isolated case. [46] However, on Monday another five cars were torched in the region, as more were overturned and Molotov cocktails were thrown at the police. [47] In Liège, Sint-Niklaas, Bruges and even the rural community Dilbeek there were isolated events of car burning and Molotov-throwing. [48] [49] On November 8, there were fifteen more acts of car burning, Molotov-throwing and arson. New areas that were hit include Antwerp and Ghent. [50] On November 9 the police encountered conclusive evidence that the arson was inspired by the situation in France: on a torched car, the remark "Fuck you Sarkozy, Antwerp - Paris" was found. [51] In the evening, new cases of torched cars were reported. [52] [53]

Germany

A number of arson attacks and other acts of vandalism possibly inspired by the riots in France have been committed in Berlin and Germany. Six cars were set ablaze in Bremen and Berlin on the night between 6 and 7 November. In the Moabit neighborhood of Berlin, five cars were set on fire. In Bremen, a caravan (camper) burned down. Police have not ruled out the possibility that those were copycat attacks related to those in France. [54],[55]
Denmark
A number of arsons occured in Viby near Aarhus in Denmark in late October and early November.[56] Store-front windows were also smashed. After a community meeting, complete with socialworkers and police, relative calm was achieved over the weekend. However, a substantial police force had to be deployed on Wednesday, November 9, to restore order after store-smashing and attempted torchings recurred. [57][58][59][60]

Spain

On Monday, November 7, twenty trash cans, five cars and a motorbike were torched in the city of Seville. Firefighters attempting to extinguish the fire were injured by stones thrown by attackers. The subdelegate of the Spanish government in Seville considered it to be an isolated case. [61] [62] On Tuesday, November 8, another car and more trash cans were burned in many districts of Seville. [63]. Also, four cars were torched in the city of Hospitalet de Llobregat. [64]
Portugal
On November 9, two acts of car torching were reported in Lisbon, possibly inspired by the French riots.

zum Thema Sperrstunde...

FreakOut 11.11.2005 - 22:02
Original auf Französisch unter  http://paris.indymedia.org/IMG/jpg/doc-29724.jpg

The Sarko Skanking

FreakOut 12.11.2005 - 22:48
Ein cooler Song auf Französisch mit Sätzen von Sarkozy (s. den französischen Text mit deutscher Übersetzung).

 http://onsfoudkilao.neufblog.com/reggaetime/files/the_sarko_skanking.mp3


En édition spéciale

Moi, je suis ministre du président de la république et du premier ministre, dans la
police.
Et ils en ont marre.
Ça m'a obligé à changer, à réfléchir.
Vous vous rendez compte ?
Est-ce qu'on croît que c'est mon devoir de faire ça ?
C'est inhumain.
Vous vous rendez compte ?
Vous croyez qu'j'ai qu'ça à faire ?
De mon côté, moi je pense que la question posée est simple :
qu'est-ce qui se passe en France ?
Le nombre de prostitués, de gauche comme de droite, a été multiplié par dix ces cinq
dernières années dans la police.
Je pense que c'est juste.
C'est une décision personnelle et je l'assume pleinement.
Qu'est-ce que j'essaye de faire ?
Le cœur de ma politique c'est l'argent facile, le racolage actif, global et total.
Sans respecter aucune des règles.
Il n'y a aucun risque.
J'vais même vous dire mieux :
c'est un style de vie.
Il y a ceux qui nous demandent d'ouvrir des maisons closes, que la France
financera.
J'veux dire à ceux qui nous écoutent :
c'est ce que nous allons faire, et je pense que ça fait bien longtemps qu'on aurait dû le
faire.
Parce que ce qui est très grave dans tout c'qu'j'fais, c'est qu'j'y crois
profondément.
Qu'est-ce qui se passe en France ?
Qu'est-ce qui s'est passé ?
Qu'est-ce qui se passe ?
Qu'est-ce que j'essaye de faire ?
Qu'est-ce que je veux faire ?
J'vais même vous dire mieux :
qu'est-ce que nous allons faire ?
On va truffer les autoroutes d'équipements technologiques modernes pour qu'il y ait
deux fois plus de morts sur les routes en France que chez les autres pays européens,
p. ex. l'Espagne ou p. ex. l'Angleterre.
C'est c'que nous allons faire.
La police est la police des p'tits caids, l'école du crime.
Et je reconnais bien volontiers cela.
Vous savez… oh, il faut que les Français comprennent, ça date de Vichy.
Je pense que c'est juste.
Le cœur d'ma politique c'est… euh… de n'pas respecter les Droits d'l'Homme.
Ce qui fait qu'aujourd'hui, je vous l'dis, très simplement, c'est le règne de
l'arbitraire.
C'est une réalité aujourd'hui.
La loi Sarkozy, elle conduit à la violence et elle conduit à l'intolérance.
Sans respecter aucune des règles.
C'qui fait que maintenant j'veux dire aux Français, de gauche comme de droite, y'a
pas d'place pour vous !
J'vais même vous dire mieux :
je vais laisser, moi aussi, les banlieues devenir des zones de non-droit où les traficants
de drogues, où les gangs, où les bandes tiennent le haut du pavé.
On laisse faire tout.
Les ravages de la violence, les ravages de la drogue, les ravages de la brutalité, ça n'a
aucune importance.
Est-ce qu'il y a vraiment de quoi se draper dans sa vertu offensée ?
Je ne vois pas pourquoi je devrais m'excuser.
Parce que ce qui est très grave dans tout c'qu'j'fais, c'est qu'j'y crois
profondément.
J'ai eu des hauts et des bas, beaucoup d'bas.
Qu'ai-je fait ?
Qu'ai-je dit ?
J'ai le regret d'constater que… euh… j'ai peur… c'est normal… c'est la drogue !
C'est un problème.
On m'dit souvent :
« Mais, t'es pas fatigué avec tout ça ? »
D'abord je pense pas qu'je suis énervé.
C'est la drogue.
Et je reconnais bien volontiers cela.
Vous savez, c'est une décision personnelle et je l'assume pleinement.
C'est pas pour m'amuser.
C'est normal, c'est un style de vie.
Non, parce que… euh… les mots ont un sens, voyez-vous.
Et je voudrais qu'on m'explique au nom de quoi la drogue, ça vous bouffe la vie.
Vous savez, la drogue… ç'a toujours été depuis, bon, ma plus jeune jeunesse en
quelque sorte, ça m'a beaucoup marqué.
Y faut assumer.
J'vais même vous dire mieux :
c'qui est très grave dans tout c'qu'j'fais, c'est qu'j'y crois profondément.

Bon, je devrais m'excuser.
J'ai peur de Sarkozy.
Dans la police.
Et ils en ont marre.
De gauche comme de droite.
Dans la police.
Politique
L'argent facile
Sans respecter aucune des règles.
Euh…
Qu'est-ce qui se passe ?
Qu'est-ce que nous allons faire ?
Parce que ce qui est très grave dans tout c'qu'j'fais, c'est qu'j'y crois
profondément.
C'est ce qu'nous allons faire.
Il faut que les Français comprennent.
La police… ça date de vichy…
Le cœur de la politique, c'est de n'pas respecter les Droits d'l'Homme.
C'est le règne de l'arbitraire.
La loi Sarkozy est contre l'intolérance de gauche comme de droite.
Y'a pas d'place pour vous !
J'ai peur, c'est la drogue.
C'est la drogue.
T'es pas fatigué, Sarkozy ?
Sarkozy ?
Ce qui est très grave dans tout c'qu'j'fais, c'est qu'j'y crois profondément.
J'ai peur de Sarkozy.

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Sondersendung


Ich bin Minister des Präsidenten der Republik und des Premierministers bei der
Polizei.
Und sie haben es satt!
Ich musste mich ändern, nachdenken.
Können Sie sich das vorstellen?
Glauben Sie, ich wäre dazu verpflichtet, so zu handeln?
Das ist unmenschlich!
Können Sie sich das vorstellen?
Glauben Sie, ich hätte nur das zu tun?
Für mich ist die gestellte Frage einfach:
Was passiert in Frankreich?
Die Zahl der Prostituierten, links wie rechts, hat sich in den letzten fünf Jahren bei
der Polizei verzehnfacht.
Ich meine, es ist richtig.
Es ist meine Entscheidung und ich stehe dazu.
Was versuche ich zu tun?
Der Kern meiner Politik ist das leicht verdiente Geld, die aktive, globale und totale
Anwerbung von Freiern.
Ohne irgendwelche Regeln zu beachten.
Es ist absolut ohne Risiko.
Noch besser:
Das ist ein Lifestyle.
Manche verlangen, dass Bordele eröffnet werden, die von Frankreich finanziert
werden sollen.
Zu den Zuhörern sage ich:
Es ist genau das, was wir tun werden. Ich meine sogar, es hätte bereits viel früher
geschehen sollen.
Denn das Schlimmste bei alldem, was ich tue, ist, dass ich zutiefst davon überzeugt
bin.
Was geschieht in Frankreich?
Was ist geschehen?
Was geschieht?
Was versuche ich zu tun?
Was will ich tun?
Noch besser:
Was werden wir tun?
Wir werden die Autobahnen mit moderner Technologie ausstatten, damit es in
Frankreich doppelt soviel Straßenunfälle als in den anderen europäischen Ländern
wie z.B. Spanien oder Großbritanien gibt.
Das werden wir tun.
Die Polizei ist der Ort der Halbstarken, des Verbrechens.
Das gebe ich unumwunden zu.
Wissen Sie, die Franzosen müssen begreifen: Es ist das Erbe der Vichy-
Regierung.
Ich meine, es ist richtig.
Der Kern meiner Politik ist, die Menschenrechte zu missachten.
Deshalb herrscht heute Willkür. Ganz einfach.
Das ist die heutige Realität.
Das Sarkozy-Gesetz fördert Gewalt und Intoleranz.
Ohne irgendwelche Regeln zu beachten.
Deshalb sage ich zu den Franzosen von links wie von rechts: Ihr habt hier, nichts zu
suchen!
Noch besser:
Ich werde auch dafür sorgen, dass in den Vororten Gesetzlosigkeit herrscht, damit
Drogendealer, Gangs und Banden dort das Sagen haben.
Alles ist erlaubt.
Die Auswirkungen von Gewalt, Drogen, Brutalität spielen überhaupt keine
Rolle.
Was sollen diese Appellen an die Morale?
Ich sehe nicht ein, warum ich mich entschuldigen sollte.
Denn das Schlimmste bei alldem, was ich tue, ist, dass ich zutiefst davon überzeugt
bin.
Ich habe Höhen und Tiefen erlebt. Viele Tiefen.
Was habe ich getan?
Was habe ich gesagt?
Ich muss leider festellen, dass ich Angst habe. Das ist normal. Es sind die
Drogen!
Es ist ein Problem.
Oft bin ich gefragt worden:
„Hast du es nicht satt?"
Ich meine, nicht gereizt zu sein.
Das sind die Drogen.
Das gebe ich unumwunden zu.
Wissen Sie, es ist meine Entscheidung und ich stehe dazu.
Ich tue es nicht zum Spaß.
Das ist normal. Das ist ein Lifestyle.
Denn Worte haben Bedeutung, wissen Sie?
Und ich möchte, dass man mir erklärt, wieso Drogen angeblich Leben
zerstören?
Wissen Sie, seit meiner frühen Kindheit nehme ich Drogen. Es hat Spuren
hinterlassen.
Ich stehe dazu.
Noch besser:
Das Schlimmste bei alldem, was ich tue, ist, dass ich zutiefst davon überzeugt
bin.

Nun, ich sollte mich entschuldigen.
Sarkozy macht mir Angst.
Bei der Polizei.
Sie haben es satt.
Links wie rechts.
Bei der Polizei.
Politik
Leicht verdientes Geld
Ohne irgendwelche Regeln zu beachten.
Äh...
Was geschieht?
Was werden wir tun?
Denn das Schlimmste bei alldem, was ich tue, ist, dass ich zutiefst davon überzeugt
bin.
Das werden wir tun.
Die Franzosen müssen begreifen.
Die Polizei ist das Erbe der Vichy-Regierung.
Der Kern meiner Politik ist, die Menschenrechte zu missachten.
Deshalb herrscht Willkür.
Das Sarkozy-Gesetz richtet sich gegen Intoleranz von links und von rechts.
Ihr habt hier, nichts zu suchen!
Ich habe Angst. Es kommt von den Drogen.
Es kommt von den Drogen.
Hast du es nicht satt, Sarkozy?
Sarkozy?
Das Schlimmste bei alldem, was ich tue, ist, dass ich zutiefst davon überzeugt
bin.
Sarkozy macht mir Angst.

Solidarity with the Paris Rioters - ideas

Snodgrass 13.11.2005 - 17:29
Why doesn´t the left in Germany come out in solidarity with the rioters?

What about meetings and public protests?

The riots across France are the explosive beginnings of a powerful new political movement. The Parisian ethnic minorities are rejecting staggering racism, police discrimination and 40% unemployment. They need our solidarity, and quickly. 2005 is our 1968

The Parisian riots may be the definining moment of French politics this decade. The youth of the banlieue are rejecting the povery brought about by racism, they are demanding dignity, and their violence represents their attempt to find a voice using the only method they have left.

This is a plea for solidarity actions on the part of the UK progressive community. We need to organise displays of support for the French rioters, and get in touch with the communities at the heart of the violence, so that these two movements, whose goals are the same (regardless of differences of opinion about methods), can open a dialogue and benefit from each other.

We mustn't stand by and let the French movement peter out; thanks to the effective segregation of French society there appears to be little effective communication between rioters and established radical organisations. This is a community of oppressed people trying to take their destiny into their own hands, and it would be a dereliction of our duty not to help them as best we can, and forge long-lasting connections.

This isn't an unreserved defence of the methods of the French rioters; many of us may disagree with violence and arson, many of us may not. But that's not the issue, a change in methodology is for the French rioters to arrive at themselves. This is a call to action for everyone who believes that state racism must be defeated, and that the inhabitants of the banlieues deserve a voice.

Start public discussions here, set up a webgroup, whatever; just let's all of us get involved now, and turn these riots into the defining event of European politics this century.



Noch ne Meinung

Brouhaha 14.11.2005 - 11:05
Empfohlen seien die Überlegungen von Yves Coleman, eines französischen Linksradikalen von "Ni Patrie, Ni Frontières" (Weder Heimat noch Grenzen), zu den Ereignissen - angenehmerweise auf Englisch. Da wird nicht behauptet, Lösungen nach einfachen Schemata bieten zu können, aber Grundlage ist die sympathische Überzeugung, dass Staat und Kapitalismus abgeschafft gehören, und zwar durch lokale und solidarische Selbstorganisation:

Teil 1  http://www.mondialisme.org/article.php3?id_article=569
Teil 2  http://www.mondialisme.org/article.php3?id_article=570

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