Köln: 800 bei antifaschistischer Demo

Demonstrant 09.11.2005 23:34 Themen: Antifa
Am Abend beteiligten sich rund 800 Leute an einer antifaschistischen Demonstration, darunter etwa 200 autonome AntifaschistInnen. In zwei Demozügen, die ich auf halber Strecke zusammenschloßen, protestierten sie gegen Antisemitismus und eine ursprünglich geplante Nazidemo.
Die Nazidemo war von der Polizei verboten worden. Das Gericht bestätigte heute das Verbot des Fackelmarsch der Nazis, der ursprünglich an der Kölner Synagoge vorbei gehen sollte.

In zwei Demozügen, mit jeweils etwa 400 TeilnehmerInnen, wurde Position gegen Antisemitismus bezogen. Die Protestzüge, von denen der eine von StudentInnen und Antifas unter dem Motto "kein vergessen - kein verbeben" und der andere von linksradikalen und antideutschen Gruppen unter dem Motto "Kein Friede mit Deutschland" organisiert war, schloßen sich auf halbem Weg zusammen, um dann gemeinsam an einer Abschlußkundgebung teilzunehmen. Beim Passieren der Kölner Synagoge, vor der sich etwa 200 Bürger zu einer eigenen DGB-Kundgebung eingefunden hatten, legte die Antifademo außerdem eine Schweigeminute ein.

Erfreulich ist, daß die Kölner Antifa an diesem Tag ihre Grabenkämpfe überwunden zu haben schien und sich nicht über das Mitführen zahlreicher Israelflaggen echauffiert wurde. Statt dessen schaffte mensch an diesem Tag eine gemeinsame lautstarke Demo und zeigte, daß, auch wenn das Verbot der Nazidemo aufgehoben worden wäre, die Nazis an diesem Tag in Köln keinen Fuß auf den Boden bekommen hätten.

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Ergänzungen

Ergänzung

muss ausgefüllt werden 10.11.2005 - 00:01
wenn man Antifas und Antideutsche nicht unsinniger weise trennen täte, wie du das tust, dann waren das sogar über 300 "autonome" Antifas.

Und auch die Kölner Punks waren nach ewiger Zeit endlich mal wieder mit einigen Leuten dabei!

19.11. naziaufmarsch in köln

im-informant 10.11.2005 - 02:28
axel reitz will seine knastabschiedstour unbedingt auch nochmal in köln auftreten lassen und kündigt als konsequenz aus dem heutigen tag eine demo für den 19.10. an. lassen wir es krachen - kein stück der strasse für nazis!

Auch mal wieder in Köln

ebenfalls Exilkölner 10.11.2005 - 02:43
Ich war zunächst ebenfalls positiv überrascht das als ich gegen 17:45 eintraff und sich schon ca. 300 Menschen auf der Antifa Kundgebung am Offenbachplatz gesammmelt hatten. Nach einen Redebeitrag startete das Ganze wohl etwas früher als geplant da es irgend wie keinen Strom/Sound gab in die Fußgängerzone. Insgesamt war es bis auf wenige Ausnahmen eine sehr kraftvolle u. lautstarke Demonstration. Welche sich auf etwas mehr als der Hälfe der Strecke mit einer Studentendemonstration von ebenfalls mehr als 500 Leuten vereinigte. Dieser Demozug zog dann mit mehr als 1000 Leuten in die Roonstraße(hierbei wurden auch sämtliche Fahnen eingerollt und die Sprechchöre ausgesetzt)

gute demo - never again! nervt

- 10.11.2005 - 02:47
die demo war super: sehr viele leute, gute atmosphäre und dem anlass entsprechendes demoverhalten - endlich hat die kölner linke mal wieder eine richtig gute demo organisiert. sehr erfreulich auch, dass sich niemand offenkundig an den israelfahnen störte. einzig der "redebeitrag" (es war wohl eher eine trotzige anklage) der bonner gruppe never again! war vollkommen daneben. es ist wirklich schade, dass es dieser gruppe offensichtlich einzig um distinktionsgewinn und nicht darum geht, israelsolidarische positionen in einem linksradikalen bündnis zu festigen. es ist schade zu sehen, dass diese leute meinen am ende der weisheit angekommen zu sein und nicht fähig oder gewillt sind, ihre positionen kritisch zu reflektieren. ebenso wie sie es nicht einsehen, dass es gerade am 9.11. wichtig wäre, solch peinlich-kindische auseinandersetzungen aussen vor zu lassen und dem anlass gerecht zu werden. umso verwunderlicher, dass die fahnenschwenker und "für den zionismus"-rufer aus bonn ganz vorne in der demo mitliefen!? wirklich schade, dass so ein negativer beigeschmack hängen bleiben musste und diejenigen, die gerne gegen "antideutsche sektierer" hetzen, in ihren vorbehalten gegenüber antideutschen positionen bestätigt wurden! sorry, aber diese rede war einfach astreine scheiße und ihr habt der israelsolidarischen linken damit sicherlich keinen dienst erwiesen!

antisemitismus bekämpfen - solidarität mit israel!

Ist noch nicht gegessen die Sache

koelna 10.11.2005 - 03:07
Reitz will (am 19.11., heißt es) seinen Martinszug nachholen.

Die Demo war sehr gut, auch wenn ich sagen würde, daß auf beiden Zügen linksradikale Kräfte vertreten waren. Nur war bei der Offenbachplatzdemo der Anteil natürlich größer. Wenn mensch sich die Leute so anschaute, kam doch der Eindruck auf, daß die Kölner Linke, wenn sie geschlossen auftritt (was öfter der Fall ist als es scheint, und zumindest in solchen Situationen war das nie ernsthaft in Frage gestellt), eine Menge "kampfstarkes" Potential aufzubieten hat. Die "alte" Antifa K mag zwar organisatorisch tot sein, aber egal ob bei einer organisierten Gruppe oder als Team von FreundInnen ist doch ein solider Grundstock an Leuten vorhanden, die wissen, was zu tun ist wenn's brennt.

Zudem gab es noch ein bürgerliches Gedenktreffen vor der Neuen Synagoge (wo Reitz sein verbales Gift verspritzen wollte), and dem die Route vorbeiführte. Im Gedenken an die Opfer des völkischen Mobs, wurde dieser Abschnitt der Demo als Schweigemarsch zurückgelegt.

Leider war das Abschlußprogramm ziemlich frei von antideutschen Ansätzen. Auch wenn ich persönlich meine, daß Gruppen wie die GWG in ihrer Rhetorik zu oft zu langatmig und elitär sind und sich manchmal verrennen (Herdentrieb? Sorry, kleine Spitze muß sein), ist es doch schade, daß es nicht möglich war, radikale Deutschlandkritik zu präsentieren. Mensch muß antideutsche Positionen ja nicht unkritisch übernehmen, aber sie gehören nun mal als integraler Bestandteil der Kölner Linken dazu. Und gerade um die Diversität der Ansätze zu verdeutlichen, wäre es an diesem Anlaß angebracht gewesen. Welchen Schuh mensch sich anzieht, und da haben die Kölner Antideutschen völlig recht, bestimmt das Individuum, bzw. sollte es zumindest tun.

Deutschland (und besonders Reitz) das Licht auspusten! Bis zum 19.11.!

Pressespiegel

- 10.11.2005 - 04:40
Gedenken an die Opfer der Novemberpogrome, 5.11.2005
 http://de.indymedia.org/2005/11/131594.shtml

9.11. Köln: Antifademo gegen Nazifackelmarsch, 6.11.2005
 http://de.indymedia.org/2005/11/131637.shtml

Verbot des Nazifackelmarsches durch Köln?, 7.11.2005
 http://de.indymedia.org/2005/11/131851.shtml

Kein Nazi-Aufmarsch vor der Synagoge, 7.11.2005
 http://www.ksta.de/html/artikel/1131346107711.shtml

Versammlung vor Kölner Synagoge, 8.11.2005
 http://www.ksta.de/html/artikel/1131432036211.shtml

Nazi-Demo vor Synagoge verboten, 8.11.2005
 http://www.ksta.de/html/artikel/1131048411361.shtml

Kein Friede mit Deutschland!, 9.11.2005
 http://de.indymedia.org/2005/11/131996.shtml

Polizei verbietet Naziaufmarsch, 9.11.2005
 http://www.taz.de/pt/2005/11/09/a0003.nf/text.ges,1

Köln: 800 bei antifaschistischer Demo, 9.11.2005
 http://de.indymedia.org/2005/11/132055.shtml

Grußbotschaft aus Illingen/Saar

redh. 10.11.2005 - 11:05
Auf einer israelsolidarischen Kundgebung in Illingen/Saar wurde an euch gedacht und in einem Redebeitrag die Demo in Köln gegrüßt. Damit ihr auch etwas davon mitbekommt hier der entsprechende Part aus der Rede der Antifa Saar/Projekt AK:


"In Köln werden heute Neonazis versuchen eine Demonstration „Gegen einseitige Vergangenheitsbewältigung“ durchzuführen. Als dieselbe Gang letztes Jahr durch Leverkusen marschierte, war eine ihrer Parolen „Die schönsten Nächte sind aus Kristall“. Wir grüßen von hier aus diejenigen, die versuchen werden den Aufmarsch zu stoppen, sollte das ausgesprochene Verbot noch aufgehoben werden.
Aber auch innerhalb der Antifabewegung ist das Thema keineswegs durch. So wurde beispielsweise neulich auf einer Antifademo in Göttingen an der auch wir teilnahmen – kurz nach den Vernichtungsdrohungen des iranischen Präsidenten gegen Israel – sich von einem Redner lauthals darüber empört, dass mehrere Teilnehmer eine Israelfahne tragen würden – aber kein Wort gegen die Aussagen des Mahmoud Ahmadinejad".

NO WAY !

muss ausgefüllt werden 13.11.2005 - 17:51
Naziaufmarsch am 26.11 verhindern!
Neonazis wollen wieder einmal Neonazis in Duisburg aufmarschieren. Dies ist bereits der dritte Aufmarsch dieser Art innerhalb eines Jahres. Treten wir als DemokratInnen und AntifaschistInnen den Nazis mit Gegeninformation und Aktionen vehement entgegen und zeigen wir ihnen, dass sie in Duisburg unerwünscht sind und hier keinen Fuß auf den Boden bekommen. Aus diesem Grund organiseren wir, das Bündnis "DU-gegen-rechts" zwei Veranstaltungen im November. Und rufen dazu auf den Naziaufmarsch zu verhindern!

17.11: Neonazi-Strukturen in NRW
Donnerstag, 17. November 2005, 19.30 Uhr im Djäzz, Börsenstraße 11, Duisburg

Das Bild des Neonazismus hat sich verändert. Bundesweit vernetzte neonazistische Basisgruppen, so genannte "Freie Kameradschaften", schaffen es, ihre "Mitglieder" besser einzubinden und sind wesentlich flexibler und mobilisierungsfähiger als herkömmlichen Neonazi-Parteien. Aus diesem Spektrum heraus wird auch der Aufmarsch am 26. November unter dem Motto "Zähne zeigen - Gegen Polizeigewalt und Überwachungsstaat" in Duisburg organisiert. Federführend ist einmal mehr das "Aktionsbüro Westdeutschland" (AB-West), ein Zusammenschluss diverser "Freier Kameradschaften" aus NRW unter Beteiligung der "Autonomen Nationalisten". Wie ist die Entstehungsgeschichte dieser "Freien Kameradschaften" und "Autonomen Nationalisten", was unterscheidet sie von herkömmlichen Neonazi-Parteien und welche Bedeutung haben sie? Wie sehen ihre Strukturen in NRW und im Ruhrgebiet aus und welche Aktivitäten gehen von ihnen aus?

Ein Vortrag des Antirassistischen Bildungsforums Rheinland.

24.11: Polizeigewalt im Nationalsozialismus
Donnerstag, 24. November 2005, 19.30 Uhr im Djäzz, Börsenstraße 11, Duisburg

Die Veranstaltung mit dem Referenten Manfred Tietz beschäftigt sich mit der Polizeigewalt im Nationalsozialismus und mit der Gewalt gegen AntifaschistInnen in der BRD (mit direktem Lokalbezug auf Duisburg) Die Veranstaltung nimmt so bezug auf das Motto des Neonaziaufmarsches am 26.11 in Duisburg Es soll aufgezeigt werden, dass Neonazis des sogn. Aktionsbüro Westdeutschland, die sich direkt auf die SA beziehen, nie wirklich gegen den Abbau von demokratischen Rechten demonstrieren können. Anhand von Beispielen aus Duisburg und Umgebung wird klar das Neonazis auf jeden Fall repressiv sind und nicht für die Verteidigung und den Ausbau der Grundrechte stehen.


LINKS:
 http://du-gegen-rechts.de.be/
 http://faudu.fightcapitalism.net/du_gegen_rechts/Mob_Trailer_small.mpg
 http://faudu.fightcapitalism.net/du_gegen_rechts/banner468x60.png
 http://faudu.fightcapitalism.net/du_gegen_rechts/banner156x60.png
 http://faudu.fightcapitalism.net/du_gegen_rechts/plakat.pdf
 http://faudu.fightcapitalism.net/images/stories/plakat_klein.jpg

 du_gegen_rechts@gmx.de

Weiß wer was am Samstag geht

unkown 15.11.2005 - 23:42
im-informant 10.11.2005 02:28

axel reitz will seine knastabschiedstour unbedingt auch nochmal in köln auftreten lassen und kündigt als konsequenz aus dem heutigen tag eine demo für den 19.10. an. lassen wir es krachen - kein stück der strasse für nazis!



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Kann mir wer sagen was dagegen geplant ist. Weil ich finde niergends was und es scheint auch noch keiner was zu wissen vieleicht könnt ihr mir weiterhelfen.

bye

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Spirit erhalten, — duisburger

indy isn´t reality — deine mudda

weiter so Köln! — exil-kölner

was mensch mehr will? — kann ich dir sagen

@? — !!!

@gute demo- never again! nervt — grabenkämpfer

@ Never Again — fuck never again

Zum thema Grabenkrieg: — muss ausgefüllt werden

qErgänzung — mensch