Infineon: Streikender mit Polizei-Schusswaffe bedroht

Autonomia München 25.10.2005 18:25 Themen: Repression Soziale Kämpfe
Der Streik in München gegen die Werksschliessung von Infineon wird von Schwerer Polizeirepression begleitet.
Infineon: Streikender mit Polizei-Schusswaffe bedroht! Ein Streikender Arbeiter wurde von einem Streikbrecherbus vor den Werkstoren angefahren und ist verletzt.
Infineon: Streikender mit Polizei-Schusswaffe bedroht!!


Nachdem ein Streikender mit Schusswaffe bedroht worden ist, liegt nun ein von einem Streikbrecherbus angefahrener
Kollege im Krankenhaus. Die Arbeiter sind stocksauer.
DGB-Vorsitzender Schosser beschwichtigt. Führende Betriebsräte werten die Nachrichten als "Legenden" ab.
Sehr gefreut haben sich heute Mittag und Nachmittag die
Streikenden über die Anwesenheit von einzelnen Studenten, die ihren Streik vor den Werkstoren unterstützen.
Ein Transparent mit "Studis für Streik !" wurde vor den Werkstoren aufgehängt.
USK (Sondereinheit der Polizei) und ein nervöser Staatsschutz sind vor Ort. Streikbrecher wurden zum Teil
mit Polizeigewalt durch die Tore gebracht.
Die Lage ist angespannt, die Arbeiter selbstbewusst.
Um einen unbefristeten Streik richtig durchzuziehen können sie Basisunterstützung gegen die Polizeirepression, den Staatsschutz und den Werkseigenen Sicherheitsdienst gut gebrauchen. Getränke, Zelte, warmes Essen und kaltes Essen ist ausreichlich vor Ort.
Kommt und unterstützt !
Gegen Entlassungen, Sozialabbau und Polizeirepression!
Fahrt zu Infineon München ! U-Bahn-Haltestelle´Neuperlach-Zentrum

AUTONOMIA MÜNCHEN





PS: Nach der Entscheidung für die Schließung der Münchner Infineon-Werke wollte die IG Metall wenigstens noch für hohe Abfindungen kämpfen. Gewerkschafter, die Streikbrecher am Betreten des Gebäudes hindern wollten, wurden mit Polizeigewalt zurückgehalten.
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Streikbrecher

Streik 25.10.2005 - 21:14
Wie die ARD meldet, hat Infinion gerichtlich durchgesetzt, dass streikende Arbeiter nicht berechtigt sind arbeitswillige Kollegen am Betreten der Betriebsgebäude zu hindern. Dies wird polizeilich durchgesetzt.

Tagesschau

soziale Kämpfe überall! 25.10.2005 - 21:16
Die ARD-Tagesschau berichtet äußerst Einseitig und kurz. Demnach hätten die Blockierer Streikbrecher "bespuckt und beleidigt".

Solidarische Grüße aus dem Norden

solidarität

wer wind sät ... 25.10.2005 - 22:29
Dem Artikel der MM ist zu entnehmen, dass Infineon-ArbeiterInnen "rechtswidrig" Streibrecher z.T. "mit Gewalt" den Zugang versperrten. Ein Streik aber ist nun mal dafür da, dass das Werk still liegt. Gewalt geht von denen aus, die mit Hilfe der Bullen sich Zugang verschaffen wollen.

Weiter ist dem Artikel zu entnehmen, dass die IG-Metall "Führung" verhandlungs- und kompromissbereit sei. Wichtig ist es nun, die Streikenden an der Basis zu unterstützen und sie nicht durch die Gewerkschaftsbonzen beschwichtigen zu lassen. Die faulen Ergebnisse gehen bekanntlich immer zur Lasten der Betroffenen aus.

In diesem Sinne: Nicht auf die Gewerkschaften vertrauen!

fuck the police

089 25.10.2005 - 22:35
Mehrere Festnahmen. Bullen bedrohen einen Arbeiter mit scharfer Waffe

Streikbrecher sind unsolidarisch!

Arbeiter 26.10.2005 - 02:06
"Die ARD-Tagesschau berichtet äußerst Einseitig und kurz. Demnach hätten die Blockierer Streikbrecher "bespuckt und beleidigt""

Tja, was erwarten denn die Streikbrecher? Dass sie mit einem Freudenfest empfangen werden?

bitte die Zusammenhänge auch betrachten!

war dabei 26.10.2005 - 08:21
Das Problem war: auf diesem Gelände arbeiten Angestellte MEHRERER Firmen - und nicht alle, auf deren Ausweis Infineon steht, sind tatsächlich Streikbrecher. Das war den Streikenden allerdings nicht zu erklären, da sich diese jedem Dialog verweigerten. Sowie die einen Infineon-Schriftzug sahen, wurde dessen Inhaber in der Tat angebrüllt, geschubst, mit Trillerpfeifen ins Ohr gepfiffen und versucht, ihm der Zutritt zu verweigern etc. Sogar wer tatsächlich direkt bei Infineon arbeitet, hat übrigens auch bei einem Streik ein Recht darauf, an seinen Arbeitsplatz zu kommen... um so mehr haben dies Unbeteiligte, die definitiv keine Streikbrecher sind! Nur weil auf einem Firmenausweis Infineon steht, darf der Träger nicht einfach in Sippenhaft genommen werden. Wer die Rechte anderer so missachtet, wie diese "besonnenen Streikposten" (Zitat IGM) es gaten haben, braucht sich nicht wundern, wenn ihm dies mit gleicher Münze vergolten wird. Wenn der "Durchschnittsbürger" bedroht wird und die Polizei eh schon daneben steht, ist es logisch, daß er sie um Hilfe bittet und diese ihrer Pflicht, die betreffende Person vor Übergriffen zu schützen, auch nachkommt. In diesem Fall geht die Gewalt nicht von der Betriebsleitung aus, sondern ganz konkret von der Person, die mich angreift.
Die zitierte Meldung ist in der Tat völlig einseitige Berichterstattung und einen Versuch der Meinungsmanipulation durch die IG Metall.

@war dabei und andere Streikbrecher

Realdemokrat 26.10.2005 - 10:28
Wer trotz dem Streik weiterhin zur Srbeit geht ist ein Streikbrecher. Und wenn das Werk dichtgemacht werden soll, sollten die andren Arbeiter mal nachdenken und 1&1 zusammenzählen. Schon mal was von Solidarität gehört?? Früher haben die Genossen aus Solidarität gestreikt, und das bestimmt nicht weil sie von der IGMetall manipuliert waren, sonder weil sich sich nicht wie manche einschüchtern oder kaufen lassen. Statt dessen lieber mal nachdenken und nachschauen wer dich mehr manipuliert, die IG Metallzeitung oder der bürgerliche Medienapperat...

Und wenn der Streik mehrheitlich beschlossen wurde, hat kein Streikbrecher das Recht gegen den Willen der Mehrheit der Angestellten zur Arbeit zu gehen! Auch wenn die korrupten Gerichte das in Deutschland anders sehen, ist ein Streik ohne Werksbesetzung wegen der hohne Arbeitslosigkeit zahnlos.

Du könntest der nächste sein, der gefeuert wird. Also mach den Bonzen und nicht den Genossen Feuer unterm Hintern.

Militärische Unterdrückung von Streiks muss man militärisch bekämpfen.

Streikrecht ist Menschenrecht!

Kämpfen bis zum Sieg! If its war they want its war they shall have!

streikleitung

georg 26.10.2005 - 11:34
was soll das hin und her, die igm hat bestimmt eine streikleitung, die weiss wer notpersonal oder sonst noch zugang hat und was sollen die antigewerkschaftlichen töne, sehr dumm , jetzt läuft was aktiv streiks mit der organisation der arbeiter in den betrieben und aktiven metaller betriebsräten und dann ins horn gestossen wie die reaktion
georg s. nächstes jahr 40 jahre gewerkschaftmitglied, streikerprobt

Foto SZ

strike 26.10.2005 - 14:03
Die Streikbrecher sollten die Produktion aufrechterhalten, durch den Druck der Streikenden zogen sie dann kleinlaut ab - durchaus ein Erfolg...

auch IG Metall spielt schon mal Streikbrecher

... 26.10.2005 - 14:30
.. zum Beispiel als vor einem Jahr im Osten gestreikt wurde, verhinderte die IG Metall (West) die Solidarisierung, die Bosse gewannen daher.

Beschissene Gesetze

SolidarischeR 26.10.2005 - 15:47
In Deutschland gibt es - anders als landläufig vermutet - kein Streikrecht. ArbeitnehmerInnen haben eine sogenannte "Friedenspflicht", von sich aus einfach anfangen zu streiken dürfen sie nicht. Auch politische Streiks sind verboten, da Politik angeblich nix mit der Tarifautonomie zu tun hat.

Es zeigt sich wieder einmal, dass der Staat das Machtinstrument der herrschenden Klasse ist. Deswegen auch das beschissene Urteil.

Die KollegInnen von Infinion leisten hier echte Pionierarbeit. Was in anderen Ländern schon lange gang und gebe ist, muss in Deutschland erst erkämpft werden. Streikrecht ist Menschenrecht, einer Arbeiterbewegung, die nicht selbst entscheiden kann, wann sie streikt, sind praktisch die Hände gebunden.

Gibt es irgendeinen Termin, an dem es besonders wichtig ist, dass man euch unterstützt? Dann könnte man auch mal überlegen, ob man nicht gemeinsam nach München fährt ...

Weiter geht´s

Hulk Hogan 26.10.2005 - 20:30
Tag 3, der Streik geht weiter. erste Verhandlungen über 45 Arbeitsplätze gescheitert. Die Leute wurden entlassen. Kommt zur Unterstützung, lasst euch sehen !!!

Update von der IG Metall

Heavy Metall 26.10.2005 - 20:34
(update 18 Uhr) Streik geht unverändert weiter – keine Produktion im Werk, Sachschaden durch Bedienungsfehler von Streikbrechern - Neugebauer: „Die Leute kämpfen um ihre Existenz“ – AUB macht Stimmung gegen Streikende - Gespräch Infineon-IG Metall ergebnislos

Die Lage im Perlacher Chipwerk ist auch am dritten Streiktag unverändert. Ein Zwischenfall am Dienstag Nachmittag, als 15 Ingenieure das Werk provokativ unter Polizeischutz betraten und sich dabei bedroht fühlten, hat keine konkreten Auswirkungen auf den Streikverlauf: Infineon bewirkte zwar eine einstweilige Verfügung, laut der die Streikenden den Zugang auf das Betriebsgelände für arbeitswillige Infineon-Mitarbeiter – Streikbrecher – sicherstellen müssen, das aber war ohnehin schon von Anfang an die gängige Praxis. Die IG Metall hat gegen die Verfügung natürlich dennoch Beschwerde eingelegt, nun ist wiederum die Münchner Justiz am Zug.

Im Zusammenhang mit diesen Ereignissen gibt es zwei Details zu vermelden, bei denen sich ein Grinsen schwer vermeiden lässt: Zum einen kam es bei der Zustellung an den Vertrauensleutesprecher Rudi Steinberger zu einer Adressverwechslung, so dass ein völlig unbeteiligter Rentner sich plötzlich mit der Drohung konfrontiert sah, bei Missverhalten bis zu 250.000 Euro Strafe zahlen zu müssen; zum anderen haben besagte Ingenieure, die sich naturgemäß mit den praktischen Aspekten der Produktion im Werk wenig auskennen, beim Versuch, die stehende Fertigung anzufahren, durch einen Bedienungsfehler einen Schaden von rund 200.000 Euro verursacht.

Bei einer Pressekonferenz am Mittwoch Vormittag skizzierte der bayerische IG Metall-Chef Werner Neugebauer nach einem Rundgang zu den Streikenden noch einmal die wesentlichen Punkte aus Sicht der Beschäftigten und betonte: „Wir streiken hier nicht zum Spaß, sondern es geht für die Beschäftigten um ihre Existenz!“ Der Streik soll Infineon zu einem fairen Angebot motivieren, wobei es besonders um den Schließungszeitpunkt, bei dem man um zwei Jahre auseinander liegt, und die Höhe der Abfindung geht. Infineon bietet 0,33 Monatsentgelte pro Beschäftigungsjahr, was nicht nur Neugebauer als „unter aller Kanone“ bezeichnete, sondern selbst unter dem üblichen Richtwert von 0,5 liegt; die IG Metall fordert drei Monatsentgelte pro Beschäftigungsjahr, wobei sie diesen Wert ausdrücklich als Verhandlungsgrundlage betrachtet.

Ebenso wie Streikleiter Michael Leppek und der erste Münchner Bevollmächtigte Harald Flassbeck lobte Neugebauer die zahlreichen Solidaritätsabordnungen aus anderen bayerischen Betrieben und Organisationen; heute waren (unter anderem!) Kolleginnen und Kollegen von mehreren Erlanger Siemens-Betrieben, von DGB und GEW sowie der bayerische SPD-Vorsitzende Franz Mageth in Perlach. Lob verdient aber auch die verständnisvolle Kooperation der Beschäftigten anderer Unternehmen auf dem Betriebsgelände, und nicht zuletzt das angesichts der Umstände vor Ort sehr gute Verhalten der Streikenden.

Aus der Infineon-Zentrale in der Balan-/Martinsstraße ist unterdessen zu erfahren, dass AUB-Betriebsräte aktiv gegen die streikenden Beschäftigten Stimmung machen. Der Betriebsratsvorsitzende verbreitet offenbar gezielt Behauptungen, in Perlach herrschten „Anarchie“ und „bürgerkriegsähnliche Zustände“ - natürlich ohne sich selbst bisher in Perlach blicken gelassen zu haben.

Am Nachmittag findet ein unverbindliches Gespräch – also keine Verhandlung! – zwischen IG Metall und Infineon statt, bei dem man prüfen will, ob irgendein Zeichen der Annäherung Raum für neue Verhandlungen schafft. Neugebauer zeigte sich in dieser Hinsicht wenig zuversichtlich - zu Recht wie, sich gegen 17 Uhr nach dem Ende zeigte. Eine Annäherung zeichnet sich nicht ab, am Donnerstag soll ein weiteres Treffen stattfinden.

Das mit der Schußwaffe stimmt ...

089 26.10.2005 - 21:24
laut jw-Bericht zog ein Zivilberamter diese, der eine Frau belästigte, woraufhin Kollegen ihr zur Hilfe eilten ...

 http://www.jungewelt.de/2005/10-26/017.php

Auch in Dresden fallen Hunderte Arbeitsplätze

solidarity 26.10.2005 - 21:39
weg ... so rosig schauts mit der Solidarität unter den Infineon ArbeiterInnen nicht aus ...

 http://www.jungewelt.de/2005/10-25/019.php

Streik bei Infinion

Hans 27.10.2005 - 10:03
Einige Leute Vergessen das in diesem Werk mehre Firmen ansässig sind die mit dem Streik nicht in Verbindung stehen.

Auch diese Mitarbeiter werden von den Streikenden auf das wiederlichste belästigt und erniedrigt.

Meiner Meinung nach ist diese Vrorgehensweise der Streikenden negative für weitere Verhandlungen!

Samstag

dsan1 27.10.2005 - 16:54
Auf einer Feier wurde gestern über einen Besuch in Neuperlach am nächsten Samstag Nachmittag nachgedacht. Unter der Woche müssen wir alle arbeiten...
Aber gibt's bei Infineon eigentlich eine Samstagsschicht?

Demo in Nbg.! Soliaktion in München!

organize anticapitalism 27.10.2005 - 17:00
Für alle Münchner und jene im Umland, die am Samstag nicht nach Nürnberg fahren, um den antikapitalistischen Block zu unterstützen (siehe:  http://de.indymedia.org/2005/10/130705.shtml) gibts ne lokale Aktion, um den Steik der Infineon-ArbeiterInnen zu unterstützen:

Die Münchner Gewerkschaftslinke ruft zu einer Solidaritätsaktion mit den Streikenden bei Infineon auf am Samstag, den 29. Oktober 2005 um 13.00 Uhr am Haupteingangstor von Siemens (U5/S6 Neuperlach Süd) beim Streikzelt der IG Metall !

überlegenswert ...

hauruck ... 27.10.2005 - 17:21
...so machens die Gewerkschaften in Belgien, um nicht-gewollte Streikbrecher erst gar nicht mit ihren Bussen durchzulassen. Wenn wir viele sind, wär Sa. nicht schlecht, früh morgens los zu ziehen ... Wird Sa. überhaupt gearbeitet? Sonst unter der Woche??

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 8 Kommentare an

yes! — old school, baby!

@ RIOT SZENE GERMANY — Tellerrand

Schußwaffe — tom

Betriebsratsbestechung — ErgänzerIn

So ist´s richtig! — picture

@Klaus — An - Merkung