Rassistischer Mord in Südrussland

JS 13.10.2005 11:31 Themen: Antirassismus Repression Weltweit
Am Sonntag, den 09.10.05 wurde der achzehnjährige peruantische Student Enrique Ángeles Hurtado in der südrussischen Stadt Woronesch von etwa zwanzig Menschen überfallen und mit Metallknüppeln erschlagen. Zwei weitere Studierende aus Spanien und Peru wurden verletzt.
Am Dienstag zogen etwa 150 Demonstrierende von der Woronescher Stadtverwaltung durch die Innenstadt zur Akademie für Architektur, an der er bis zuletzt studiert hatte.

Gewalt gegen Ausländerinnen und Ausländer, Menschen aus anderen GUS-Republiken und Südrussen mit dunkler Haar- und Hautfarbe hat in den vergangenen Jahren in Russland stark zugenommen. Nach Angaben des US-finanzerten Senders Radio Free Europe Radio Liberty kam es in den vergangenen sechs Jahren zu sieben rassistisch motivierten Morden. Der letzte offiziell als rassistischer Mord anerkannte Vorfall ereignete sich im Jahre 2004. Damals kam au Student aus Guinea-Bissau in (West-Afrika) ums Leben. Wonronesch liegt im Süden Russlands. Dort lebn etwa 900.000 Menschen. Ungefähr 1900 Ausländerinnen und Ausländer studieren an der dortigen Universität.

Das Problem Rassismus wird in Russland nicht sehr stark bekämpft, ist aber zumindest Medienthema. Präsident Wladimir Putin erklärte vor etwa einem Monat, dass rassistische Gruppen in Russland bald von der politischen Landkarte verschwinden würden.
Anfang des letzten Jahres 42 Prozent der Befragten der Meinung, der Einfluss von Juden in Behörden, Politik, Wirtschaft, Recht, Erziehung und Unterhaltung gehöre eingeschränkt, und 28 Prozent der Befragten sprachen sich für begrenzte Siedlungsräume für Juden aus.
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