Bolivien: Zusammenfassung der letzten Tage
Da es momentan ueber weite Teile des Landes kein Benzin und kein Gas gibt ist die lage fuer viele dramatisch, die Versorgung von Krankenhaeusern ist zusammengebrochen, in den Staedten werden Lebensmittel knapp und die Leute (die meisten in den Staedten haben Gasherde) koennen nicht kochen.
Ich hatte recht behalten, dass Mesa die Tage nicht lange ueberstehen wird: Am Montag Abend, den 6.Juni hat er vor dem Kongress seinen Ruecktritt eingereicht.
http://www.nadir.org/nadir/initiativ/agp/free/imf/bolivia/txt/2005/06/0606renuncia.htm
Die konservative Regierung wuenscht sich den im Volk verhassten Vaca Diez als Nachfolger. Er gilt als Hardleiner, und hat versprochen, mit allen Mitteln fuer Ruhe und Ordnung zu sorgen. Davor haben natuerlich viele angst, denn sie wissen, was das bedeutet: Ein blutiges Niedermetzeln der landesweiten Proteste.
Dienstag, 7. Juni: Tags darauf demonstrierten wieder zigtausende in den Strassen von La Paz, es gab viele Verletzte und noch mehr Gefangennahmen.
http://www.nadir.org/nadir/initiativ/agp/free/imf/bolivia/txt/2005/06/07/0607movilizacion.htm
http://www.nadir.org/nadir/initiativ/agp/free/imf/bolivia/txt/2005/06/07/index.htm
Unter den Demonstranten befanden sich zahlreiche Grubenarbeiter (Mineros), die demonstrativ Dynamitstangen mit sich herumtrugen (einer hat sich damit eine Hand in die Luft gesprengt)
http://www.nadir.org/nadir/initiativ/agp/free/imf/bolivia/txt/2005/06/07/0607bolivia09.htm
Gegen Abend lieferten sich Hunderte von Grubenarbeitern und Aymaras (der zahlenmaessig groesste Indianerstamm in Bolivien)
Entscheidungsfindungsprozesse bei indigenas ('Indianern') laufen ueblicherweise sehr langsam, da sie total basisdemokratisch strukturiert sind: erst wenn das letzte Dorf die Entscheidung mittraegt wird gehandelt. Nun haben aber Aymaras aus Omasuyo [eine bolivianische Provinz] entschieden: "Si no hay solucion, Omasuyos al congreso!". "Wenn es keine Loesung gibt, werden die Omasuyos den Kongress stuermen!"
Auch am Mittwoch, den 8.Juni gab es wieder massenhafte Proteste in allen groesseren Staedten des Landes und zahlreiche Strassenblokaden (90 an der Zahl) in den Provinzen.
Die Mobilisierung hat sich inzwischen auch auf die Vororte von La Paz ausgeweitet.
In El Alto (Industriestadt nahe La Paz) hat sich eine 'Asamblea Popular Originaria' gebildet, die 'originaere Volksversammlung' ist schlecht uebersetzt, geht aber so etwa in die Richtung.
Zu der Forderung der Nationalisierung der Rohstoffe (hydrocarburos) kommt seit dem Ruecktritt Mesas nun auch die Forderung nach dem Ruecktritt von Vaca Diez.
Donnerstag, 9. Juni: Im Anschluss an eine Grossdemonstration in Sucre kommt es zu massiven Auseinandersetzungen. Dabei wird ein Minenarbeiter getoetet: Das erste Todesopfer aus unmittelbaren Zusammenstoessen.
Fortsetzung folgt -- "La Lucha Continua!"
anro
Ich hatte recht behalten, dass Mesa die Tage nicht lange ueberstehen wird: Am Montag Abend, den 6.Juni hat er vor dem Kongress seinen Ruecktritt eingereicht.
http://www.nadir.org/nadir/initiativ/agp/free/imf/bolivia/txt/2005/06/0606renuncia.htm Die konservative Regierung wuenscht sich den im Volk verhassten Vaca Diez als Nachfolger. Er gilt als Hardleiner, und hat versprochen, mit allen Mitteln fuer Ruhe und Ordnung zu sorgen. Davor haben natuerlich viele angst, denn sie wissen, was das bedeutet: Ein blutiges Niedermetzeln der landesweiten Proteste.
Dienstag, 7. Juni: Tags darauf demonstrierten wieder zigtausende in den Strassen von La Paz, es gab viele Verletzte und noch mehr Gefangennahmen.
http://www.nadir.org/nadir/initiativ/agp/free/imf/bolivia/txt/2005/06/07/0607movilizacion.htm http://www.nadir.org/nadir/initiativ/agp/free/imf/bolivia/txt/2005/06/07/index.htm Unter den Demonstranten befanden sich zahlreiche Grubenarbeiter (Mineros), die demonstrativ Dynamitstangen mit sich herumtrugen (einer hat sich damit eine Hand in die Luft gesprengt)
http://www.nadir.org/nadir/initiativ/agp/free/imf/bolivia/txt/2005/06/07/0607bolivia09.htm Gegen Abend lieferten sich Hunderte von Grubenarbeitern und Aymaras (der zahlenmaessig groesste Indianerstamm in Bolivien)
Entscheidungsfindungsprozesse bei indigenas ('Indianern') laufen ueblicherweise sehr langsam, da sie total basisdemokratisch strukturiert sind: erst wenn das letzte Dorf die Entscheidung mittraegt wird gehandelt. Nun haben aber Aymaras aus Omasuyo [eine bolivianische Provinz] entschieden: "Si no hay solucion, Omasuyos al congreso!". "Wenn es keine Loesung gibt, werden die Omasuyos den Kongress stuermen!"
Auch am Mittwoch, den 8.Juni gab es wieder massenhafte Proteste in allen groesseren Staedten des Landes und zahlreiche Strassenblokaden (90 an der Zahl) in den Provinzen.
Die Mobilisierung hat sich inzwischen auch auf die Vororte von La Paz ausgeweitet.
In El Alto (Industriestadt nahe La Paz) hat sich eine 'Asamblea Popular Originaria' gebildet, die 'originaere Volksversammlung' ist schlecht uebersetzt, geht aber so etwa in die Richtung.
Zu der Forderung der Nationalisierung der Rohstoffe (hydrocarburos) kommt seit dem Ruecktritt Mesas nun auch die Forderung nach dem Ruecktritt von Vaca Diez.
Donnerstag, 9. Juni: Im Anschluss an eine Grossdemonstration in Sucre kommt es zu massiven Auseinandersetzungen. Dabei wird ein Minenarbeiter getoetet: Das erste Todesopfer aus unmittelbaren Zusammenstoessen.
Fortsetzung folgt -- "La Lucha Continua!"
anro
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen