1.-Mai-Demo Leipzig: Erfolg für die Linke
Das Ziel letzterer Mobilisierung war es, als Linke in der Stadt endlich mal wieder mit politischen Inhalten sichtbar zu werden und Begriffe wie „Antikapitalismus“ nicht einer antisemitischen und rassistischen Demagogie der sich als Anti-Hartz-IV-Kämpfer präsentierenden Nazis zu überlassen. Daneben ging es aber auch darum, den Charakter der seit Jahren in Leipzig stattfindenden 1.-Mai-Demo zu verändern, da diese Demo in den vergangenen Jahren zu einem unspektakulären und inhaltsleeren Ritual mit anschließendem Bratwurstessen verkommen war. Anstelle eines „Tags der Arbeit“ strebte das Bündnis einen 1. Mai in Form eines Kampftags für soziale Rechte an.
Am Morgen des 1. Mai setzte sich also am Connewitzer Kreuz eine 1.-Mai-Demo in Bewegung, die im vorderen Teil das normale Leipziger 1.-Mai-Klientel vereinigte. Mit seinem Fronttransparent („Solidarisch gegen die herrschenden Zustände - Nazis und Sozialabbau bekämpfen“) schloß sich dahinter ein unüberhörbarer linker Block an, der unterwegs bis zu eine Größe von 800 Leuten anschwoll - schon lange hat in Leipzig keine Demo so viel Spaß gemacht.
Angekommen am Augustusplatz, dem Ziel der Demonstration, folgte der linke Block nicht den anderen DemonstrantInnen auf den Kundgebungsplatz des DGB, sondern begab sich direkt zum Hauptbahnhof - sehr zu Überraschung der Polizei, die eine Besetzung der Kreuzung an der Ostseite des Hauptbahnhofes direkt gegenüber dem Versammlungsort der Nazis nicht verhindern konnte. Die Teilnahme des linken Blockes an der Demonstration hatte sich also sowohl für eine linke Positionierung zum 1. Mai geeignet als auch als effektiver Auftakt der Antifa-Aktivitäten an diesem Tag herausgestellt.
Wie später der Naziaufmarsch gestoppt wurde, kann man hier nachlesen:
1.Mai in Leipzig -Naziaufmarsch verhindert
Bericht zum Naziaufmarsch in Leipzig am 1.Mai
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Ergänzungen