Repression gegen Antirepressionsdemo

Anlass der Demonstration war die Durchsuchung einer Wohngemeinschaft eines linken Aktivisten[1], die damit begründet wurde er habe Flugblätter für eine Umsonstaktion[2] verteilt, die einen Aufruf zu Straftaten (Schwarzfahren) beinhalten. Bei der Durchsuchung wurde nicht nur der Computer des Betroffenen, sondern auch drei weitere von dessen MitbewohnerInnen sowie zahlreiche CDs und Schriften beschlagnahmt. Michael Moos, der Anwalt des Beschuldigten, kritisierte das Vorgehen der politischen Polizei und erklärte es entstehe der Eindruck, dass "die Gelegenheit beim Schopf ergriffen wird, um die Antifa Freiburg 'auszuleuchten'"[3].

Neben der Hausdurchsuchung waren auch die Kündigung der Räume des Autonomen Zentrums KTS, die Vertreibung von Punks in Freiburg sowie das Vorgehen von Polizei und Staatsanwaltschaft gegen HausbesetzerInnen und WagenbewohnerInnen Thema auf der Demonstration. Diese wurde von Beginn an von einem massiven Polizeiaufgebot begleitet. Bei Rangeleien auf dem Weg durch die Innenstadt kam es vermehrt zum Einsatz von Pfefferspray und Knüppeln von Seiten der Polizei, ein Polizist und mehrere DemonstrantInnen wurden dabei leicht verletzt. Kurz vor Ende wurde ein Teilnehmer aus der Menge heraus festgenommen, der vorher bei einer Zwischenkundgebung als Feuerspucker aufgetreten war. Mit ihrem auf Eskalation ausgelegten Verhalten zeige die Polizei erneut wie nötig Aktionen gegen Repression seien, hieß es am Schluss in einer Lautsprecherdurchsage. Auch viele andere BeobachterInnen und TeilnehmerInnen kritisierten das unverhältnismäßig harte Vorgehen der Polizei.

In der Lokalpresse wurden in Berichten über die Auseinandersetzungen teilweise völlig falsche Tatsachen dargestellt. So übernahm die "Badische Zeitung" in einer Online-Meldung[4] sowie die Wochenzeitung "Der Sonntag"[5] unhinterfragt die Angaben der Polizei und berichteten, Teilnehmer der Demonstration hätten die Scheibe einer Straßenbahn eingeworfen. Dies wurde von Seiten der VAG jedoch dementiert, wie die BZ am Montag schrieb[6]. Es habe lediglich "erhebliche Verzögerungen im Straßenbahnverkehr gegeben, es sei jedoch definitiv keine Scheibe zu Bruch gegangen".

[1]  http://de.indymedia.org/2004/12/101434.shtml
[2]  http://de.indymedia.org/2004/11/98966.shtml
[3]  http://www.antifa-freiburg.de/spip/antifa.php3?id_article=296
[4]  http://www.antifa-freiburg.de/spip/antifa.php3?id_article=309
[5]  http://www.antifa-freiburg.de/spip/antifa.php3?id_article=310
[6]  http://www.antifa-freiburg.de/spip/antifa.php3?id_article=312


Weitere Berichte zur Demonstration:

Das Ende der Breisgauromantik: Antirepdemo FR
 http://de.indymedia.org/2004/12/101899.shtml

Antirepressionsdemo in Freiburg
 http://de.indymedia.org/2004/12/101865.shtml

Freiburg: Demo gegen Repressionen!
 http://de.indymedia.org/2004/12/101864.shtml