Infos zu Pirnademo am 27.11.2004

Autonome Antifa 25.11.2004 11:02 Themen: Antifa
Ein paar Fakten zur antifaschistischen Demonstration gegen Naziläden und rechten Lifestyle am 27.11. in Pirna.
Let's push things forward...

.Pirna Part 02.

Am 27. November 2004 wird in Pirna die Demonstration "Schöner Leben ohne Nazizläden" der gleichnamigen Kampagne stattfinden. Die von sächsischen Antifagruppen initiierte Kampagne richtet sich gegen Geschäfte, die mit Nazidevotionalien ihr Geld verdienen. Als ersten Erfolg der Kampagne kann man die Kündigungen des Bundesvermögensamtes für zwei Naziläden ("Backstreetnoise" & "PC-Record") in Chemnitz sehen. In Chemnitz fand mit immerhin 400 TeilnehmerInnen auch die erste Demonstration gegen Naziläden und rechten Lifestyle statt. Am Rande der Demonstration griffen mehr als 200 Neonazis und Hooligans nicht einmal eine Woche nach den verheerenden Landtagswahlen in Sachsen (Ergebnisse: Landesamt für Statistik in Sachsen unter den Augen der Polizei die linke Demonstration teilweise erfolgreich an.

Während in Teilen der Antifabewegung auf die Gefahren neonazistischer Strukturen im Freistaat immer wieder hingewiesen wurde, schwiegen die lokalen Medien bislang erfolgreich zu diesem Thema. So fand am 12. Juni 2004 eine Demonstration unter dem Motto "Kein schöner Land - Linke Strukturen stärken!" in Pirna statt, die von der lokalen Presse nahezu totgeschwiegen wurde. (Fotos und Berichte: Indymedia 1 | Indymedia 2 | Indymedia 3)
Nach Aufrufen auf einschlägigen Neonaziseiten und in Foren versuchten mehr als 100 Neonazis und Hooligans schon bei dieser Demonstration Leute anzugreifen, was aber am eigenen Unvermögen und am entschlossenen Auftreten der DemoteilnehmerInnen scheiterte. Stattdessen blieb es bei einer versuchten Sitzblockade hinter der Antifademo.

Vor den letzten Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg und den Wahlerfolgen der NPD bei der Landtagswahl im Saarland machten Fernsehteams von Kontraste und Spiegel TV auf die Neonaziproblematik aufmerksam.
Überrascht reagierten die ostdeutschen Lokalzeitungen und Sender nach dem mit 9,2 % überaus erfolgreichen Wiedereinzug der NPD in den ersten bundesdeutschen Landtag nach 1968. Das Thema "Rechtsextremismus" war auf einmal wieder in der Öffentlichkeit. Aber statt zu erkennen, dass immerhin 9,2 % der wählenden Bevölkerung zum großen Teil aus Überzeugung offen nationalsozialistisch gewählt haben, wird im Großen und Ganzen von einer Protestwahl, sowohl von Links als auch von Rechts gesprochen. Und es kommt noch besser, während Antifagruppen immer wieder auf die Bedeutung von Naziläden in den örtlichen rechten Strukturen hinweisen, bieten lokale Zeitungen, wie die Sächsische Zeitung, diesen sogar ein Forum. (-> Sächsische Zeitung vom 9. November 2004)
Nach einem Rohrbombenanschlag in der Nacht vom 6. auf den 7. November auf das NDK Wurzen versuchten mehr als 200 AntifaschistInnen am darauffolgenden Abend in Wurzen gegen rechten Terror zu demonstrieren. Diese Demonstration wurde von mehreren dutzend Einsatzkräften der Polizei so schwer angegriffen, dass einige DemoteilnehmerInnen zum Teil schwer verletzt wurden. Zu einer von der Stadt organsisierten Solidaritätskundgebung mit dem NDK "Gesicht zeigen - Wurzen sagt nein zur Gewalt!", waren nur ca. 50 Menschen gekommen.

Für den 27.11.2004 rufen inzwischen wie schon im Juni diesen Jahres mehrere rechte Internetseiten (u.a. aus dem Umfeld der verbotenen SSS) zu Aktionen gegen die Antifademonstration auf. Inzwischen hetzen seit mehreren Tagen der Oberbürgermeister der Stadt Pirna, sowie Abgeordnete einiger Parteien im Kreistag (CDU, SPD, FDP, PDS!!!) gegen das Anliegen der Initiatoren und fordern ein Verbot der Demonstration indem sie Krawalltouristen aus ganz Deutschland herbeihalluzinieren. (Quelle: Indymedia
Das zeigt einmal mehr, wie richtig unser Anliegen ist, gegen diese Zustände in der Sächsischen Schweiz auf die Straße zu gehen.

Wir haben Forderungen und die werden wir in Pirna und auch in jeder anderen Stadt wiederholen.
Wir wollen nicht nur in der Sächsischen Schweiz die rechte Hegemonie brechen und linke Strukturen stärken.

Rechte Strukturen zerschlagen! Naziläden dichtmachen!! Für eine breite linke Jugendkultur in Pirna und überall!!!

| Demonstration am 27.11.2004 in Pirna | 13°°Uhr Dohnaischer Platz | Treff: 11.30 Uhr Bahnhof Dresden-Neustadt |

Mehr Informationen:

Antifa Dresden: http://venceremos.antifa.net/
Antifaschistische Aktion 13 Pirna: http://afa13.antifa.net/
Schöner Leben ohne Naziläden-Kampagne: http://www.stoppnazilaeden.de.vu/
Stoppt Thor Steinar-Kampagne: http://www.stop-thorsteinar.de.vu/

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Ergänzungen

wichtig

unwichtig 25.11.2004 - 13:53
was nicht in dem artikel stand, hab ich aber auf 'nem flyer gelesen: der treffpunkt um 11:30 am bahnhof ist ernst zu nehmen, wir wollen nämlich als
geschlossene gruppe nach pirna fahren - nicht dass frühaufsteher oder nachzügler am bahnhof aufs maul kriegen.
mensch sieht sich am samstag...

KEIN FUßBREIT DEN FASCHISTEN!

Noch 2 Tage........

egal..... 25.11.2004 - 15:20
Beim Parken in dresden am Bahnhof sollte man auch vorsichtig sein, "White Wenndy" ruft dazu auf, die Antifas schon in Dresden "zu begrüßen" und an ihren Autos "Weihnachtsgeschenke" zu hinterlassen. Also, Augen auf ;-).

Talking is over......

info zur anfahrt mit der bahn

feuerteufel 25.11.2004 - 16:09
an alle die mit der bahn anreisen und dabei als gruppe mit einem "schönes wochenendeticket" unterwegs sind:

am schalter der deutschen bundesbahn kostet das ticket 2 euro mehr ( 30 euro) als automaten. die bahnautomaten nehmen nur ec-karte , also kein bargeld.

darum holt euch, wenn ihr aus berlin kommt, das schöne wochenendeticket am automaten der berliner s.bahn. da bekommt ihr es für 28 euro und könnt bar bezahlen.

auf dem ticket können 5 mitfahrer/innen mitgenommen werden.

viel erfolg in pirna! lass euch nichts gefallen - aber auch nicht erwischen!

neuer treff in pirna!

aus pirna 26.11.2004 - 00:27
wie aufmerksame leserinnen sicher schon bemerkt haben: der treffpunkt in pirna stimmt so nicht!

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neuer treff: 13.00 uhr | gartenstraße (höhe ikk)
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der treff ist keine 200 m vom bahnhof pirna entfernt, da, wo wir zur "kein schöner land"-demo aufgelöst haben

nachzulesen auch auf:  http://afa13.antifa.net

grüße aus pirna und allen eine stressfreie anreise und erfolgreichen nachmittag!

aus der zeitung

kommt ein stein geflogen 26.11.2004 - 19:25
Ausflug nach Pirna
Am kommenden Samstag wollen Antifas im sächsischen Pirna demonstrieren. Obwohl Neonazis zu Störaktionen aufrufen, sehen die Stadt und die Polizei das größte Problem in der Antifa. von peter conrady
Glaubt man den Worten der Verfassungsschützer, dann könnte der Stadt Pirna am kommenden Wochenende eine gewalttätige Auseinandersetzung bevorstehen, vor allem wegen der angeblichen Gewaltbereitschaft der Antifa-Szene. »Wir sehen in dieser Szene eine in Besorgnis erregender Weise gewachsene Bereitschaft, mit Gewalt gegen vermeintliche Rechtsextreme vorzugehen«, sagte ein Verfassungsschützer der Berliner Zeitung. Konrad Freiberg von der Gewerkschaft der Polizei (GdP) stellte seine Gewaltfantasien bereits Anfang November der Neuen Osnabrücker Zeitung vor. Er rechne in der Zukunft mit Toten auf Neonaziaufmärschen. Die rechten Demonstranten würden nicht zuerst zuschlagen, sondern wollten angegriffen werden, »um nach außen eine saubere Weste zu behalten und sich als Opfer von Chaoten und Polizei darstellen zu können«, sagte Freiberg.

Trotz dieser Stimmungsmache wollen Antifas am kommenden Samstag in der rechten Hochburg Pirna (Sächsiche Schweiz) demonstrieren. Im Zuge der im Sommer gegründeten Kampagne sächsischer Antifagruppen unter dem Titel »Schöner Leben ohne Naziläden« findet die zweite Demonstration gegen rechten Lifestyle und für eine linke Jugendkultur statt. Neben etlichen Gruppen aus dem gesamten Bundesgebiet ruft auch die Antifa Dresden dazu auf. Eine Sprecherin der Gruppe, Francisca Briast, sagte der Jungle World: »Wir unterstützen die Kampagne und die Demonstration in Pirna, weil sich hier eine neue Qualität neonazistischen Mainstreams in der Gesellschaft zu etablieren droht, beziehungsweise weil dies in einigen Orten der Sächsischen Schweiz schon geschehen ist.« Der ohnehin kaum noch vorhandene Bewegungsraum für Nichtrechte und Nichtdeutsche müsse umso entschlossener verteidigt werden. Deshalb verfolge die Demonstration in Pirna zwei Ziele: Das Problem der rechten Jugendkultur und der Neonaziläden solle publik gemacht werden. »Außerdem fordern wir die öffentliche Unterstützung für ein linkes Jugendhaus in Pirna«, sagte Briast.

Eine der wichtigsten Gruppen, die in der Region antirassistische Arbeit leistet, die Aktion Zivilcourage Pirna, unterstützt die Demonstration nicht. »Wir stellen es jedem frei, an der Demo teilzunehmen oder nicht«, sagte ein Sprecher der Aktion Zivilcourage am vorvergangenen Wochenende in Wurzen auf dem jährlichen Treffen des Netzwerkes Tolerantes Sachsen, in dem sich rund 50 sächsische Initiativen und Vereine gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus zusammengeschlossen haben.

Auch die Stadtverwaltung Pirnas ist nicht begeistert von der Demonstration. Der Pirnaer Oberbürgermeister Markus Ulbig (CDU) sagte vor dem Stadtrat: »Wir sind nicht bereit, durch links- oder rechtsextreme Leute das zerstören lassen, was in 15 Jahren aufgebaut wurde.« Was da aufgebaut worden sein soll, ließ Ulbig offen. Stattdessen sagte er weiter: »Von außen eingeflogene Extremisten wollen wir hier nicht haben.« Die Stadt erwäge ein Verbot der Demonstration. Der dafür zuständige Amtsleiter des Landratsamtes, Thomas Obst, sagte dagegen der Jungle World, es habe »zu keinem Zeitpunkt« Überlegungen gegeben, die Demostration der Antifas zu verbieten.

Während Pirnas Stadtverwaltung noch immer die Gewalttäter auf der linken Seite sucht, rufen Neonazis seit Wochen ihre Kameraden auf, nach Pirna zu kommen, um »bei Antifaterror auch mal zuhauen« zu können, wie es in einem Aufruf des Internetportals heimatschutz.org heißt. Nachdem es bereits im September in Chemnitz zu Angriffen von etwa 150 Neonazis auf die Antifademonstration gegen einen Neonaziladen gekommen war, die Rechtsextremen unbehelligt von der Polizei den Hitlergruß zeigten und »Juden raus« riefen, wollen sie in Pirna mit »kreativen Einzelaktionen« die Demonstration behindern.

Die Kampagne »Schöner Leben ohne Naziläden« will den Neonazis entschlossen und selbstbewusst entgegentreten. Peter Sonthofen, ein der Sprecher der Kampagne, geht davon aus, »dass an dem Tag mehrere Hundert Neonazis aktiv sein werden, die entweder versuchen wollen, die Anreise der TeilnehmerInnen oder die Demonstration selbst anzugreifen«. Außerdem dürfte die Polizei »aus den Erfahrungen von Chemnitz die notwendigen Schlüsse gezogen« haben und dafür Sorge tragen, »dass Neonazi-Provokationen am 27. November in Pirna unterbunden werden«, meint Sonthofen. »Wir als Kampagne sind jedenfalls nicht bereit, Rufe wie ›Juden raus‹ widerspruchslos hinzunehmen.«

Eine Sprecherin der Polizeidirektion Pirna versicherte der Jungle World: »Pirna wird gut gerüstet sein.« Da auch die Polizei davon ausgehe, dass Auseinandersetzungen wahrscheinlich seien, bereite sie sich »gründlich« auf den Termin vor.

»Auch von der Polizei sind Aktivitäten gegen uns zu erwarten«, prophezeit Sonthofen. Jedoch plane die Kampagne nicht, in einem »grünen Wanderkessel« durch Pirna zu latschen. Man wolle das Recht auf freie Meinungsäußerung »offensiv« verteidigen, vor allem auch nach den jüngsten Ereignissen in Halbe und in Wurzen. Am vorvergangenen Samstag schikanierte die Polizei Antifas, die zu der Demonstration gegen das so genannte Heldengedenken im brandenburgischen Halbe fahren wollten; Leuten, die mit Bussen aus Berlin zu der Demonstration anreisen wollten, erzählten die Beamten, der Neonaziaufmarsch in Halbe sei verboten. Teilweise wurden Busse konfisziert. Markus Roth vom antifaschistischen Bündnis Halbe sagte: »Wir wurden an diesem Tag so unerträglich schikaniert und eingeschüchtert, dass wir nicht mal den Hauch einer Chance hatten, uns in Halbe Gehör zu verschaffen.

Eine Spontandemonstration nach dem Sprengstoffanschlag auf die Räume des Netzwerkes für Demokratische Kultur im sächsischen Wurzen eine Woche zuvor wurde von der Polizei unter dem Einsatz von Knüppeln aufgelöst, einem Antifa wurden dabei fünf Zähne ausgeschlagen.




Treffpunkt zur gemeinsamen Anreise mit dem Zug: 11.30 Uhr Bahnhof Dresden-Neustadt

Beginn Pirna: 13 Uhr Gartenstraße

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