„Offizielle“ Vorbereitung zum 3. Oktober

Am morgigem 3. Oktober werden in Erfurt die bundesweiten Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit begangen.

Mehrere Gruppen haben in diesem Zusammenhang auch zu kritischen Aktionen aufgerufen, steht doch das Datum nicht in erster Linie für die friedliche Revolution in der ehemaligen DDR, sondern vielmehr für die wiedererstärkte deutsche Nation. So ruft die Erfurter Gruppe mila26 zu einer Demonstration unter dem Motto „Deutschland hassen“ auf. Mehrere alternative Läden und Clubs in der Stadt haben das zugehörige Plakat in ihren Räumen aufgehangen. Klar, dass das den so freudig gestimmten Organisatoren, in erster Linie der Stadt Erfurt, nicht wirklich in ihre aufpolierte Optik passt.

Und so wurde dann heute gesäubert. Unsere Freunde in Grün statteten diversen Läden Besuche ab und forderten deren Inhaber auf, eben jene ungern gesehenen Plakate zu entfernen. Zwei Geschäfte, ein Second-Hand Laden und ein Getränkestützpunkt bestätigten unabhängig, dass ihnen unter Androhung von Strafen auferlegt wurde, die Plakate aus ihren privaten Räumen zu entfernen, was sie nach längerer Diskussion dann auch taten.

Leider konnte bis jetzt nicht nachgeprüft wurden, auf welche Gesetze sich unsere Ordnungshüter dabei berufen haben. Gerüchteweise soll der V.i.s.d.P. auf den Plakaten gefehlt haben. Selbst dann finde ich eine solche Aktion in privaten Räumen, zu denen in diesem Land Geschäftsräume (leider) zweifellos zählen, rechtlich eher fragwürdig.

Bleibt die Frage, was eine solche Aktion, außer einer besseren Fassade für die Stadt bringen soll. Es hat sich sicherlich herumgesprochen, dass die angekündigte Demonstration morgen 12.00 Uhr am Bahnhof starten wird. Indymedia Erfurt wird berichten.