Bilder/Bericht zum AntiD-Aufmarsch in Erfurt

Schon am Vorabend vom „Tag der deutschen Einheit“ trafen mehrere Antideutsche Fanatiker aus dem ganzen Bundesgebiet in Erfurt ein, um am 3. Oktober ihren Hass auf Deutschland und ihren seltsamen Nationalismus die Straßen zu tragen. Unter Ihnen, befand sich auch die Band „egotronic“ und die Gruppierung AANO aus Berlin. Im Besetzten Haus gab es Live Musik und nach wenigen Minuten verkündete der Sänger, dass sich das 2. Lied gegen die israel-kritischen Beiträge und Ergänzungen auf Indymedia Deutschland richtet, passend zum Transparent im Hintergrund „Deutschland hassen! Solidarität mit Israel“ bestand der Song auch gänzlich aus solchen Phrasen. Im Vorraum dachte Mensch, hier sei ein möglicherweise interessanter Büchertisch aufgebaut worden, doch bei genauerem hinsehen, wurde klar, das dort reihenweise und ausschließlich Heftchen mit dem Aufdruck „BAHAMAS“ bereit lagen. Viele Leute sind schon relativ früh gegangen, da kaum einer Lust auf aggressive Sektierer und das übliche AntiD-Geschwafel (was wohl auch in diesem Artikel als Ergänzung auftauchen wird) hatte. Mir wurde erzählt, das es im Verlaufe des Abends noch eine Klopferei zwischen AntiD und Nicht-AntiD gab, was da wirklich dran war, kann ich nicht nachvollziehen.

Am nächsten Morgen versammelten sich auf dem Bahnhofsvorplatz und Willy-Brandt-Platz ca. 200-300 Leute. Als nach den blau-weissen Fahnen auch Stars&Stripes Flaggen entrollt wurden, war schnell klar, das es sich hier nicht um verirrte Schalke04-Fans handelt, sondern um Teilnehmer des von mila26 organisierten „Hass“-Aufmarsches, der in den nächsten Stunden quer durch Thüringens Hauptstadt führen sollte. Unter den angereisten Demonstranten waren jedoch auch zahlreiche Gruppen und Leute, die den Aufruf nicht unterstützt haben und auch einige, die nicht mit solch einem Flaggenmeer gerechnet hatten. Als dann durch den Lauti die Forderung „Israelfahnen nach vorne und alle schwarz-roten Fahnen ganz hinten an das Ende der Demo!“ hallte, waren einige schon sichtlich verwundert. Dem ganzen wurde die Krone aufgesetzt, als AntiD-Ordner ca. 15 Antifas aus der Versammlung geworfen und sie verfolgt haben. Grund hierfür war die Frage: „Warum tragen da Leute USA-Fahnen? Bush und die US-Regierung töten viele unschuldige Menschen!?“. Erschrocken von solchen Methoden schrumpfte die Anzahl der Teilnehmer recht schnell. Viele stellten sich weiter weg und gingen auf Distanz. Als die Demo begann waren noch ca. 180 Leute dabei. Vorbei am InterCity-Hotel ging es Richtung Trommsdorfferstraße., in der viele Nichtdeutsche Geschäfte ihren Sitz haben. Nach dem der Demoblock in die Straße einlenkte, rief ein arabischer Migrannt/Flüchtling von oben herab: „Warum tragt ihr Israelfahnen? Das ist nicht gut. Dort werden viele Kinder getötet“. Die Leute am Fronttranspi wurden langsamer und man begann damit, den Menschen am Fenster zu beschimpfen und anzubrüllen. Danach folgte ein Chor von „Lang lebe Israel!“-Geschrei, vereinzelt wurden auch ausländerfeindliche Bemerkungen gerufen und die Demo ging dann weiter. Der vordere Teil der Demo gröhlte „IBM – USA – Antideutsche Antifa“ und als die Thälmannstraße erreicht wurde kamen „Kühe, Schweine – Ost-Deutschland“, „Mauerbau und Bombenkrieg – das war unser größter Sieg“ sowie „Gegen jeden Antisemitismus, Kampf der Intifada, für den Zionismus“ hinzu. Währenddessen hielten Leute von diversen Unterstützergruppen auch Redebeiträge und der Demozug bewegte sich Richtung Leipziger Platz. Danach wurde von einigen Leuten das Abschlachten von Rollstuhlfahrern im Gazastreifen hochgelobt und lyrisch untermauert (unter anderem bejubelte man die Ermordung von Hamas-Gründer Ahmed Scheikh Jassin). Am Leipziger Platz gab es eine Kundgebung und Redebeiträge, teilweise mit rassistischem Inhalt. Auch als einer der Redner die US-Kriege bzw. die sogenannte „Demokratisierung“ im Nahen Osten damit rechtfertigte, dass „die ganzen dummen Muselmanen doch sowieso nix auf die Reihe kriegen“, wurde dennoch fröhlich applaudiert. Im Anschluss folgten 3 Lieder von der antideutschen Band „egotronic“. Auch hier war der Sänger sich nicht zu schade, den Tod von Jürgen Möllemann zu bejubeln und im Anschluss folgte ein entsprechender Song. Die Demo ging weiter und etliche hatten schon beim Leipziger Platz kein Interesse mehr und sind früher gegangen. Es folgte dann noch ein paar mal „Was tut allen Deutschen gut, Bomber Harris und die Flut“ sowie „Soldarität mit Israel“, über die Liebknechtstr. ging die Demo wieder zum Ausgangspunkt und dann war der Spuk auch schon beendet.

Fazit: 180 deutsche Anti-Deutsche kamen am 3. Oktober nach Erfurt und haben mit inhaltslosen Parolen versucht, Aufmerksamkeit zu erregen und zu provozieren. Mit vielen Nationalfahnen, Hetze gegen Linke und MigranntInnen/Flüchtlinge, sowie der üblichen Verherrlichung von diversen Staaten und deren menschenverachtenden Politik haben sie allerdings nur das Gegenteil erreicht. Hätte man statt der Israelfahnen, Reichsflaggen genutzt, dann hätte die Demo genausogut von irgendeiner Kameradschaft aus dem braunen Herzen Deutschlands stammen können: primitiv, nationalistisch und rassistisch.

Das sich die betreffenden Organisatoren überhaupt als „antifaschistisch“ bezeichnen grenzt ein wenig an Realtitätsverlust. Dass AA/NO & Co. gegen MigranntInnen/Flüchtlinge, Linke, Indymedia und sogar gegen jüdische Mitmenschen verbal und teilweise auch körperlich vorgeht, dürfte vielen Indylesern bekannt sein. Remember Hamburg, Berlin, Kleinmachnow 2004.

In diesem Sinne:
Solidarität mit Takka-Tukkaland! Lang lebe Duracel!