Ecuador: Indymedia-Aktivist erschossen

zusammengesammelte Infos 09.07.2004 14:39 Themen: Indymedia Medien Weltweit
In der Nacht des 29.Juni wurde in Guayaquil, Ecuador der 23jährige Lenin Cali Najera erschossen. Lenin Cali Najera ist Gründungsmitglied von Indymedia.Ecuador und führendes Mitglied des politischen Armes der indigenen Bewegung", der Pachakutik, deren Symbol eine regenbogenfarbige Flagge ist, welche die Verschiedenartigkeit der Bewegung und zugleich die 7 Tage der Woche des indigenen Kalenders repräsentiert.
Offiziell wird davon ausgegangen, daß Lenin während eines Raubüberfalls erschossen wurde, als er sich weigerte sein Fahrrad herzugeben. Angehörige und Freunde bezweifeln diese Version und verweisen auf einige Merkwürdigkeiten in diesem Fall. Lenin Cali Najera war dafür bekannt, daß er sich mit den lokalen Oligarchen anlegte und sich für die Rehabilitation von Mitgliedern der Jugendgangs einsetzte. Er bekam in der Vergangenheit viele Drohungen, weshalb für viele ein politischer Mord am wahrscheinlichsten ist. Angehörige fordern eine eingehende Untersuchung des Falls.


Links
- Artikel dazu in einer Zeitung, wer will kann ihn übersetzt als Ergänzung anhängen.
- ecuador.indymedia.org


Auf Indymedia.Ecuador gibt es sehr viel Anteilnahme und Beileidsbekundungen... Mehr Infos habe ich zur Zeit nicht, hoffentlich später mehr...
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Ergänzungen

Noch ein paar Infos zu Ecuador

Informator 09.07.2004 - 14:53
Zur Lage in den letzten Jahren: Als Auswirkungen des Neoliberalismus und der Strukturanpassungsprogramme können die Leute sich keinen Gas zum
kochen mehr leisten, die Banken haben die Konten eingefrohren, Medikamente und Desinfektionsmittel bringt man besser selbst mit in Krankenhaus, Eltern können die schulbildung für Kinder nicht mehr finanzieren usw.
Es gab in den letzten Jahren immer wieder Aufstände und Revolten, dabei wurde in mehrern Städte die Rathäuser besetzt usw.
Unter anderem wurden bei Aufständen temporär sog. "Volksparalmente" geschaffen. Dieses "Volksparlament' welches auf mehreren Plenas in mehreren Regionen des Landes beruht, setzt sich bis zu 1500 VertreterInnen der Indigenaplenas und anderer sozialen Bewegungen (Studenten, Gewerkschaften der Ölindustrie, Taxifahrer,) zusammen.
Die Confederación de Nacionalidades Indígenas del Ecuador (CONAIE) ist die wichstigste indigene Organisation.

Über CONAIE und die Geschichte der sozialen Bewegungen könnt Ohr hier mehr
erfahren:
 http://conaie.nativeweb.org/
 http://conaie.org/

Hier ein Versuch zur Übersetzung der Zeitungs

Carlos 13.07.2004 - 19:50
Während sie die Regenbogen Fahne flatterten, die der politischen Bewegung Pachakutik kennzeichnet, nahe 30 jungen Leuten, begleitet von den musikalischen eines Guitarres, zahlten gestern Tribut zu seinem jungen Führer, Lenin Cali Nájera, 22 Jahre alt, der erschossen wurde, letzter Dienstag, weil er "widerstand zu dem Raub seines Fahrrades zeigte".

Verónica Silva, die aus Quito mit Repräsentanten der parteigängerischen Organisation in anderen Provinzen zur Begrabung kam, verlangte daß die Ursachen dieses Mordes erklärt werden müssen.

"Wir sind wegen unsere Arbeit verfolgt worden und bedroht worden, deswegen vermuten wir daß der Tod von Lenin mit dem Raub seines Fahrrads überhaupt nicht zu tun hat", sagte sie.

Rosa Nájera, die Mutter des Opfers - der mit mit einem Schuß im Jugular ermordet wurde-, unterstützte diese Version, sie sagte daß das Fahrrad in schlechter Zustand war und daß Lenin nicht in der Gegend des Fahrrads war, als ob jemand ihm zu töten brauchte, um das Fahrrad mitzunehmen.

"Sie sind direkt zu ihm gegangen, direkt um ihm zu töten, und sie nahmen seine Mappe, gegen die Mädchen, die zu ihrer Seite war, taten sie nichts", sagte sie.

Die Frau addierte, daß ihr Sohn Lenin der grössere von zwei Brüdern war und im dritten Jahr sein Verfahrenstechnik Studiums an die Guayaquil Universität war.

Nachbarn sagten, daß die Lenin mit der Sozialarbeit zusammenhing. "Er arbeitete an zwei NGOs für die Rettung jungen Verbrecher, auch in den Programm "Freund-Netzwerk", sagte William Trujillo, Freund des Opfers.