Meldestelle lahmlegen!

Nichtmelderin 01.06.2004 19:49 Themen: Soziale Kämpfe
Heute startete die Initiative Meldestelle lahmlegen.
Am 5. April 2004 startete die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt ihre Mobilisierungskampagne „Ohne Regeln geht es nicht!“ und ruft zur aktiven Denunziation auf:
Ab sofort ist eine Meldestelle Lohndumping und illegale Beschäftigung eingerichtet und die Telefone frei geschaltet. Unter der gebührenfreien Rufnummer 0800-442 2802 kann jedermensch montags bis freitags von 7 bis 20 Uhr und samstags von 9 bis 18 Uhr die Gewerkschaft erreichen und Hinweise auf beobachtetes irreguläres Geschehen auf Baustellen geben. Diese Meldungen sollen die Arbeit der Verfolgungsbehörden unterstützen.

Daraufhin begann eine Initiative am heutigen Dienstag unter dem Logo-meldestelle lahmlegen.
In der Stellungnahme dieser Ini heißt es:

"Die Aktion "OHNE REGELN GEHT ES NICHT!" der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) suggeriert der Bevölkerung eine Gefährdung von Arbeitsplätzen, welche von "illegaler Beschäftigung" ausgehe. Wir stimmen der Tatsache zu, dass die ArbeitgeberInnen "ihre" Arbeitsplätze mittels Lohndumping gegeneinander ausspielen - nach dem Motto: "Wer macht's noch für weniger Geld?".
Ist es aber nicht verständlich, dass wenn eben diese Kriterien wüten, lohnabhängige Menschen auf den katastrophalen Arbeitsmärkten über all auf der Welt versuchen auf jegliche Art und Weise an Jobs und eben auch an prekäre oder illegalisierte Beschäftigungen ranzukommen? Die IG BAU akzeptiert und fördert die massive Kriminalisierung von schutzlosen Lohnabhängigen, ohne jemals ihre Mitglieder und die Öffentlichkeit darüber aufgeklärt zu haben, dass den betroffenen ArbeitnehmerInnen Freiheitsstrafen, hohe Geldstrafen und eben bei "Nicht-EU-BürgerInnen" Abschiebungen in ihre Herkunftsländer ganz real und direkt drohen.

Alle bisherigen Verlautbarungen der IG BAU strotzen nur von Eigenlob auf die "tolle und erfolgreiche" Zusammenarbeit mit den staatlichen Verfolgungsbehörden und vermelden, dass ihre gewerkschaftliche Meldestelle von großem Erfolg gekrönt sei.
Es gibt bisher keinerlei Anzeichen dafür, dass die IG BAU ihre Denunziations-Meldestelle stoppt. Deshalb rufen wir dazu auf die Meldestelle mit konsequenter Kritik per Telefon und E-Mail zu konfrontieren. Wir bitten die KollegInnen der Meldestelle ihrem Arbeitgeber unmissverständlich klar zu machen, dass sie die Denunziation und Kriminalisierung nicht weiter unterstützen.

Vom Dienstag, den 1.6.2004 bis Samstag, den 5.6.2004 wird es hoffentlich eine Vielzahl von Protesten an die Meldestelle geben. Mal sehen ob die Verantwortlichen der IG BAU die Kritik so ohne weiteres wegstecken werden... "

weiteres unter: http://www.meldestelle-lahm-legen.tk/
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

weitere Texte IG BAU Meldestelle etc

egal 02.06.2004 - 01:26
IG Bau Denunziations-Hotline
 http://de.indymedia.org//2004/05/84304.shtml

IG BAU Meldestelle 0800-442 2802 lahm legen
 http://de.indymedia.org//2004/05/84177.shtml

Patriotischer Antikolonialismus
von kai - 10.05.2004 20:54
Wie die IG BAU den Ersten Mai als "Tag der Arbeit" und der Osterweiterung feiert.
 http://de.indymedia.org//2004/05/83214.shtml


Die Kosten rebellieren
Internationale Versammlung zu Prekarisierung und Migration
PROGRAMM ab, 25.Juni 2004
 http://de.indymedia.org//2004/05/83945.shtml

IG Bau weiter "mutig"!

Funktionär 02.06.2004 - 09:37
Neueste "mutige Tabubrüche" der IG Bau:

1. Freiwilliger Lohnverzicht

"Über den DGB an der Hartz-Kommission beteiligt, nimmt sie nun ausgerechnet die Einführung des Arbeitslosengeldes II zum Anlaß, »in der Tarifpolitik neue Wege zu gehen« (IG-BAU-Vorsitzender Klaus Wiesehügel) und bietet in der Tarifrunde Bauhauptgewerbe Lohnzurückhaltung gegen Beschäftigungssicherung – als ob Verzicht je Arbeitsplätze gerettet hätte. Als Anreiz für eine mindestens zwölfmonatige, durchgehende Beschäftigung (ein durchaus ehrenvolles Motiv) sollen die Betriebe, die ihre Arbeiter und Angestellten im Laufe des Jahres nicht kündigen, eine »Beschäftigungsprämie« erhalten. Finanziert werden soll dieser Bonus durch eine zweiprozentige Lohnerhöhung, die nicht an die Beschäftigten, sondern an die Sozialkasse des Baugewerbes fließen soll. Im kommenden Frühjahr werde der Bonus dann an die Betriebe ausgezahlt, die auf Kündigungen verzichtet haben. Damit ist endgültig realisiert, daß wir Geld zur Arbeit mitbringen."


2. 30 Millionen Euro für die Jagd auf Schwarzarbeiter aus dem Lohn der Arbeiter einbehalten

"Als ob dies nicht reichte, sollen 0,2 Prozent der Bruttolohnsumme – rund 30 Millionen Euro – für die Finanzierung von gemeinsamen Aktivitäten zur Kontrolle der illegalen Beschäftigung verwendet werden. Damit sollen die Bau-Kollegen nicht nur ihre Arbeitsplätze, sondern auch die unsägliche Denunziationskampagne der IG BAU bezahlen, die u. a. die Migranten und Wanderarbeiter trifft."

 http://www.jungewelt.de/2004/05-29/011.php

Zur Doku: Genormte Antwort der IG BAU

herr müller 02.06.2004 - 13:36
Witzig, witzig: der "linke" Tonfall dabei...


"Hallo Herr Müller,

die IG BAU schämt sich nicht für diese Hotline und erst recht nicht für ihre Politik und ihrer Vergangenheit.

Mit dieser Hotline werden nicht einzelne Arbeitnehmer denunziert, es werden Firmen angezeigt, die Menschen zu sklavenähnlichen Bedingungen halten und beschäftigen, die ihre Arbeitskraft ausnutzen, um noch mehr Kapital zu anzuhäufen. Wir wollen mit dieser Kampagne Bewusstsein schaffen. In der Bevölkerung aber auch - und gerade - bei den Beschäftigten. Aus diesem Grund freue ich mich auch über Ihre E-Mail und würde es begrüßen mit dir in einen Dialog zu kommen. Weil Bewusstsein schaffen ist keine Einbahnstraße.

Die Kampagne zielt nicht auf die klassische Schwarzarbeit ab. Wir wollen nicht den Kumpel der nebenbei noch eine Garage hochzieht oder die Kollegin, die ein Zubrot als Putzfrau verdient anschwärzen. Die Kampagne verfolgt das Ziel illegale Beschäftigung, kriminelle Machenschaften von Unternehmen zu erschweren und perspektivisch unmöglich zu machen.

Wir wollen deutlich machen, dass, obwohl es dem Baubereich seit Jahren schlecht geht, immer noch richtig Geld verdient wird. Das es einige wenige Gewinner und viele Verlierer gibt. Die Gewinner sind nicht auf der Seite der lohnabhägig Beschäftigten. Sondern auf Seiten der Kapitalisten. Auf dem Rücken der ArbeitnehmerInnen und mit großer Unterstützung neobliberaler Politik wird Kohle in schwindelerregender Höhe verdient. Die, die mit den Ängsten der Menschen spielen, diejenigen, die diese Menschen in ihrer Not bis aufs Blut aussaugen, diese Unternehmer/Mafiosos wollen wir anzeigen und ihre Machenschaften unterbinden und ihre Macht einschränken. Die ArbeitsmigratInnen, die in der Gegend in der sie wohnen keinen Job bekommen aber ihre Familie ernähren müssen und ihre Arbeitskraft in der Ferne anbieten, werden von uns unterstützt, ihnen helfen wir. Das ist unser Job als Gewerkschaft.

Aber mit Verlaub: Es ist mittlerweile egal, wo ein Arbeitnehmer herkommt: Arbeitsmigration in der Bau-, Forst- und Landwirtschaft sind usus. Und zwar seit Jahrhunderten. Der Unterschied sind die immer unverschämter werdenden kapitalistischen Verwertungsinteressen. Weltweit.

Wir haben ein z. B. ein Außenbüro in Polen, wo wir polnische ArbeitsmigrantInnen in der Bau- , Forst- und Landwirtschaft beraten, sie bei Rechtstreitigkeiten im Arbeitsrecht sowohl vor polnischen als auch deutschen Arbeitsgerichten vertreten. Wir unterstützen Bau- und Agrar- Gewerkschaften in den osteuropäischen Ländern, um ihnen beim Kampf gegen die Einführung amerikanischer Betriebs- und Unternehmenspolitik zu helfen. Wir haben mobile Teams, die den ArbeitnehmerInnen auch vor Ort zur Seite stehen. Wir haben z. B. auch schon Streiks rumänischer GurkenpflückerInnen in Bayern unterstützt...

Jeder Mensch - egal aus welchem Land - hat für seine ordentliche Arbeit ordentliches Geld zu verdienen. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit am gleichen Ort.

Auch wenn einem als Linken bei dem Wort "Regeln" die Fußnägel hochklappen... "Ohne Regeln geht es nicht!". Ohne Tarifverträge, ohne Gesetze die die Arbeitsbedingungen regeln, ohne Spielregeln, Betriebsverenbarungen, etc, macht das Kapital das, was es will. Die Zeiten, ich habe sie selber nie erlebt, dass Arbeitgeber aus Dankbarkeit oder wegen super Leistung einem noch nen Bonbon geschenkt haben oder freiwillig auf Arbeitssicherheit, auf ordentliche Arbeitsverhältnisse, auf ordentliche Entlohnung ihrer Beschäftigten Wert gelegt haben sind vorbei.

Mir kann niemand erzählen, dass man für 3,50 € in der Stunde - letzte Woche war ich in NRW auf einer Baustelle - in Deutschland leben kann. Egal wie lange, egal woher. Es waren in meinem Fall keine ausländischen Arbeitnehmer, es waren ostdeutsche Kollegen. Wir haben viele deutsche KollegInnen, die im Ausland als Lohn- und Sozialdumper von deutschen Unternehmern eingesetzt werden. In England, Irland, in den Niederlanden, in der Schweiz, da gelten deutsche oder aus Deutschland kommende ArbeitnehmerInnen als Bedrohung, da sie zu billigeren Löhnen arbeiten. Das Problem ist nicht auf Deutschland beschränkt, es ist international. Und um dieser internationalen Problemen gerecht zu werden, bauen wir wir gerade mit schnellen Schritten die internationale Zusammenarbeit in unseren Brachen. In wenigen Wochen werden wir - wenn alles funktioniert einen ersten internationalen Tarifvertrag für deutsche und polnische Arbeitnehmer haben.

Die Fratze des Kapitals, der Interessengegensatz Kapital - Arbeit wird immer schärfer, je weniger Menschen sich gewerkschaftlich organisieren. Genau aus diesem Grund werben wir in unseren Publikationen für die Mitgliedschaft in der IG BAU, um betriebliche und gesellschaftliche Gegenwehr zu erzielen. Nur so, wenn wir alle Kräfte bündeln national und international, eng zusammenstehen und kämpfen, haben wir eine Chance auf ordentliche Lebens- und Arbeitsbedingungen.

Ich halte es mit einem Zitat aus unseren Internationalen: "Diese Welt muss unser sein, unser Blut sei nicht mehr den Raben und der mächtigen Geier Fraß! Erst wenn wir sie vertrieben haben, dann scheint die Sonne ohne Unterlaß!!"

Ich freue mich auf einen Dialog.

Mit solidarischen Grüßen

IG BAU-Heini"

IG Bau und Schwarzarbeiter

C&P 02.06.2004 - 20:20
Eine treffende Kritik an der IG BAU-Kampagne gegen Schwarzarbeiter gibt es bei Labournet von Nadja Rakowitz, "Die IG BAU und die illegalisierten Bauarbeiter":  http://www.labournet.de/diskussion/wipo/migration/igbau.html

Über die Heuchelei von gewerkschaftlich unterstützter/betriebener Hetzjagd auf Schwarzarbeiter bitte bei Wildcat weiterlesen, "Die Razzien des Arbeitsamts helfen nicht uns,
sondern nur den Unternehmern!":  http://www.wildcat-www.de/zirkular/18/z18razzi.htm

Ein positiveres Beispiel von gewerkschaftlichem Engagement gibt m.E. nach der amerikanische Gewerkschaftsdachverband AFL-CIO ab. Hier ein älteres Interview dazu auf Labournet:  http://www.labournet.de/diskussion/gewerkschaft/bacon-i.html

Themenseite Schwarzarbeit bei labournet:

working poor 02.06.2004 - 21:53

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 17 Kommentare

Gleicher Lohn für Gleiche Arbeit...

Anarcho-Syndikalist 01.06.2004 - 21:08
...heisst die wahre gewerkschaftliche Antwort auf Lohnunterschiede am BAU.

2002 fand ja der erste "bundesweit" flächendeckende Streik seit 80 Jahren statt.

Organisiert hat ihn nicht der Überbau des bürokratischen Apparates sondern der Mittel- und Unterbau. Darunter waren sehr, sehr viele "Ehrenamtliche" die Baustellen zum Streiken überredeten.

Bei diesem Streik ging es um die "Existenz" der Gewerkschaft. Damals gab es so gut wie kein Rassismus, im Gegensatz zum 1997-Streik, und wir holten Kollegen vom BAU mit "Hoch die Internationale Solidarität!" Rufen. Wir organisierten auch die Kollegen in der IG-BAU oder der "polnischen" Schwestergewerkschaft. Aber schon damals stimmte IG-B.A.U. Chef Klaus Wiesehügel für die Rassistischen Gesetze die Verabschiedet wurden als SPD-Abgeordneter mit ab.

Tja als Anarcho-Syndikalist kann ich Bauarbeiter nur auffordern sich selbst ohne Gewerkschafts-Bosse zu organisieren. Ach übrigens sind nicht Alle Kollegen der IG-BAU sind Rassisten, nicht mal alle die in der SPD sind. Ich möchte hoffen das sie es schaffen diese Branche gewerkschaftlich von Rassisten zu reinigen damit sie mal das wird was sie in der Weimarer Zeit war. Eine Industrie-Branche voller Sozial-Revolutionärer AktivistInnen!

so ein blödsinn

mmmmh 01.06.2004 - 22:42
das kann doch wohl keiner glauben, was hier so gepostet wird.
also wer über keinerlei wirtschaftswissen (nicht nur theoretisch) verfügt, der sollte sich von solchen themen fernhalten und in diesem zusammenhang schon gar nicht das wort rassismus in den mund nehmen. dafür gibt es wahrlich bessere möglichkeiten, es zu nutzen!!!

mmmmmmmh ist klug

ichso 02.06.2004 - 00:58
also, die sog. gewerkschaft, die billig-beschäftigte denunziert, erwirkt deren abschiebung/arbeitslosigkeit/knast/busskohle.
aufgrund der tatsache, dass es häufig malocherInnen ohne deutschen pass trifft, kann mensch diese praxis durchaus rassistisch nennen. ich wüsste nicht wieso mensch wirtschftlich gut gebildet sein müsste um diesen zusammenhang zu verstehen.
aber, wenn wer bwl/unijusos oder kaufmann/dgb/jusos ballert, kann ich mir gut vorstellen, dass die person bei moralischen ansprüchen direkt wieder die krise kriegt.hilfe! die realpolitik und der standort...
übrigens ein superstandpunkt, jemand nur zu sagen er/sie versteht nix vom fach und nix weiter...lamer!

jaja so klug

mmhhhh 02.06.2004 - 01:44
woher bekommst du deine kohle?
von wegen lamer!
ich sage dir, es interessiert eine familie mit kindern relativ wenig, was du für einen scheiß lamentierst, denen geht es nur um ein geregeltes auskommen. sie haben nicht die möglichkeit, ohne weiteres ins ausland zu gehen und zu billiglöhnen arbeiten?
und hier steht die mutter oder der vater nun mal in direkter konkurrenz zu dem menschen, der vielleicht für ein viertel des in deutschland garantierten lohnes arbeitet. und wenn jemand nun verlangt, dass chancengleichheit hergestellt werden soll, ist das nun rassismus.
au weiah, du tust mir leid.
such dir mal einen schönen zirkel und bespreche es mit deinesgleichen.
aber naja, ich bin ja nur ein lamer (aber realist) und familienvater (wie altmodisch)

Machst den Blödsinn weg ?

N.N. 02.06.2004 - 02:13
-

gut

ichso 02.06.2004 - 03:32
aha, realist.
ich räume ein,dass da ein problem besteht, wenn leute arbeitslos werden, weil sich andere krass ausbeuten lassen("zuhause angeblich dann reich").
aber die billig-malocher unterstehen eben auch familiären u.ä. zwängen.
also geht mensch doch nicht her und denunziert unterpreviligierte kollegen und kolleginnen. kein wort von den schuldigen, den chefs und chefinnen die,die rausschmeissen, die zuviel kohle und ne versicherung verlangen.
schön,dass du vater bist,nur weder lamentiere ich noch is dasn scheiss was ich sage.
wenn familien mit kindern keinen wert auf moral legen , dann also auch für dumping-löhne arbeitende ausländerInnen mit familien, "denen geht es nur um ein geregeltes auskommen".
ist dein recht höher zu bewerten? ich will garnicht darauf kommen, dass du wohl deutscher bist und die nicht.
mit leute-verpfeifen und in knast jagen willst du doch wohl nicht deine situation am arbeitsmarkt verbessern? das darf auch familien mit kindern nicht egal sein.
alter, bist evtl. kein lamer, musst jedoch checken, dass nicht die leute, sondern die löhne(wer zahlt die?)das problem darstellen.
manche sagen ja, die "ausländer" arbeiten für die richtigen löhne und die tarif-gewerkschaften und die arbeitnehmer sind unflexibel.
jetzt sag noch, du hättest gerne die möglichkeit ins ausland zu gehen und für billiglöhne zu schuften :)
woher ich meine kohle kriege? da würdest du wohl nicht sein wollen.
und nu antworte mal bitte, du hast noch keinen ton zu der verräterei gesagt und nur rumgepampt.realist und familienvater(garnicht altmodisch)zu sein gibt noch nicht recht, wenn du kritik begründen willst.

@mmhhhh

malocher 02.06.2004 - 10:55
Und du glaubst wirklich, dass das Denunzieren jener, die zu noch beschisseneren Bedingungen arbeiten müssen, deine Situation längerfristig bessern wird? Ich verstehe deine Sorge um deinen Arbeitsplatz, kann dir dazu aber nur eine kleine Geschichte aus "meinem" Betrieb erzählen. Ist zwar eine andere Branche (Metall), ist im Prinzip aber egal...

Bei uns fing´s vor ein paar Jahren damit an, dass für neue Arbeitsplätze schlechter bezahlte ZeitarbeiterInnen eingesetrzt wurden: weniger Lohn, mehr Arbeit für die KollegInnen. War der Gewerkschaft egal (der Betriebsrat war dafür), war uns egal - wir hatten ja die "besseren Job`s" und fixe Anstellung. Im Betrieb arbeiteteten "für die Wettbewerbsfähigkeit" also Leute die selbe Arbeit aber mit deutlich unterschiedlicher Bezahlung. Dann gab´s in einer schwierigen Phase erste Kündigungen Fixangestellter und später Neueinstellungen - natürlich von ZeitarbeiterInnen. Inzwischen ist es so, dass von der ehemaligen Kernbelegschaft nicht mehr viele übrig sind, die befristeten ZeitarbeiterInnen vom Betriebsrat mehr oder weniger nicht vertreten werden und der CHEF im Namen der "Wettbewerbsfähigkeit" mit uns machen kann, was er will. Wir als (noch) fixangestellte zittern um unseren Job (mir ist es inzwischen egal, früher oder später kommt eh die Kündigung und vielleicht die Neuanstellung als Zeitarbeiter mit der selben Arbeit und weniger Lohn), die ZeitarbeiterInnen gehen nach einem halben Jahr oder nach einem Jahr wieder und werden durch neue ersetzt - inzwischen mit noch schlechteren Verträgen, Hartz & PSA sei Dank. Da manche, besonders "brave" nach der Zeit eine Fixanstellung kriegen haben sie auch kaum Interesse, für eine Veränderung der Situation zu kämpfen - lieber kämpft jeder gegen jeden. Zu hoch ist das Risiko, arbeitslos zu werden - von der Unflexibilität und Unfähigkeit des DGB mal abgesehen.

Was ich damit sagen will: unsere einzige Chance wäre gewesen, uns für GLEICHE BEZAHLUNG FÜR DIE SELBE ARBEIT einzusetzen! Euch wirds gleich gehen: ihr könnt denunzieren soviel ihr wollt, am Ende werdet IHR zu den Bedingungen arbeiten, die die Illegalisierten jetzt haben. Die Kampagne nützt nur den UnternehmerInnen, da sie euch zersplittert und gegeneinander ausspielt. Die einzige Chance, menschenwürdige Arbeits- und Lebensbedingungen zu erhalten, ist die SOLIDARITÄT, aber sicherlich nicht die Denunziation.

da werde ich mal anrufen

aber erst nächste woche 02.06.2004 - 12:04
ich kenne da nämlich jemanden der sowohl sozialhilfe kassiert UND den ganzen tag schwarz arbeitet. womit bei mir als dummer die sozialbeiträge weiterhin steigen da ich das im endeffekt ja subventioniere.
Vielen Dank das ihr mir die nummer gesagt habt, finde ich super das man anonym diese sozialschmarotzer endlich mal zurrechenschaft zieht.

VIELEN DANK

Vielen Dank

Log 02.06.2004 - 12:53
lieber "aber erst nächste woche", dass Du uns Deine IP mitgeteilt hast!

Thema verfehlt.

O. 02.06.2004 - 13:02
Ihr habt echt nichts verstanden. Die Schwarzarbeit im großen Maße auf denn Bau und auch anderswo, hilft einzig alleine dem Unternehmer. Er spart Sozialabgaben, Lohnfortzahlung, wenn krank bist oder einen Arbeitsunfall hast, hast du Pech gehabt. Musst du sehen wie du damit klar kommst. Lohndumping füllt auch nur den Geldbeutel der Unternehmer.

Erst denken...

B. 02.06.2004 - 13:19
Lieber O.

Das alles bezweifelt niemand. Warum ist aber die einzige Art gewerkschaftlicher Arbeit Deeiner Meinung nach die Unterstützung der Repressionsorgane? Warum soll sich gewerkschaftlicher Kampf gegen andere Arbeiter, statt gegen Kapital und Unternehmen richten? Glaubst Du wirklich, die Staatsmacht wird am Bau Arbeitnehmerinteressen durchsetzen? Warum werden die Unternehmer, die Tarifverträge brechen, Arbeitsschutz- und Umwelt-Bestimmungen brechen, nie von bewaffneten Sondereinheiten gejagt, dunkelhäutige Schwarzarbeiter dagegn schon? Bist Du mit dem Lohnverzicht der IG Bau in der nächsten Tarifrunde einverstanden? Drückst Du gerne noch einen zusätzlichen Teil für die Bezahlung von Blockwarten auf dem Bau ab?

Denk mal über all diese Fragen nach!

@Log

na und? 02.06.2004 - 13:56
jetzt habe ich aber angst.
Dafür gebe ich dir mal meine Email-Adresse. Damit ich noch mehr Angst bekomme.
Aber im Ernst: Schwarzarbeit ist nun mal wirklich Scheiße da Arbeitsplätze vernichtet werden und die Löhne zwangsweise sinken. Wir alle zahlen drauf, nur derjeneige der Schwarzarbeit vergibt, der verdient. Und wälzt seine sozialen Verpflichtungen einfach ab.

aua

C 02.06.2004 - 14:02
Lieber B
zu deinen Frage:
1) weil die Gewerkschafter nicht an deine Gesellschaftstheroien glauben
2) weil die meisten Gewerkschafter diese Regierung gewählt haben
3) weil die Beamten die die Arbeitgeber verfolgen nicht mit Gewalt bedroht werden und wurden

Der Rassismusvorwurf geht zu weit!

ver.di-Mitglied 02.06.2004 - 14:21
Ich habe ja nichts gegen diese Diskussion, aber dieser latente Rassismusvorwurf gegen Gewerkschaften, von wegen keine bewaffneten Trupps gegen "Schweine"-Unternehmer aber gegen dunkelhäutige Schwarzarbeiter geht mir echt zu weit und offenbart hier gefährlich unsachliche Emotionalitäten.
Aus "Denunziation" auf der einen Seite und "irgendwie müssen wir doch auch Leben" auf der anderen Seite kann die Diskussion doch nur ins Leere laufen. Ja es sind die Unternehmer, die billig Löhne zahlen, die Schwarzarbeiter einstellen, die gegen verbriefte Rechte der Beschäftigten verstoßen (dies übrigens Tag für Tag auch in anderen Bereichen, z.B. Wohlfahrtsverbänden, Handel etc.), wer das aufhalten will und den Willen unterstelle ich zunächst erstmal allen hier im Forum, der muss den Arsch selber hochkriegen. Eine Gewerkschaft ist nur so gut oder kampfkräftig, wie ihre Mitglieder.
Wer hier auf das "let me entertain you"-Moment aus der Werbung baut, hat das System nicht verstanden. Interessenvertretung funktioniert nur mit Interessierten!

Danke

Boss 02.06.2004 - 14:45
Danke für diese Aktion.
Ich hatte schon Angst, ich könnte keine Profite mehr machen.
Aber dank euch kann ich weiter schutzlose Arbeiter ausbeuten.

Ihr seid schlecht informiert

Blöder malocher & Steuerzahler 02.06.2004 - 18:45
"Thema verfehlt.
O. 02.06.2004 12:02
Ihr habt echt nichts verstanden. Die Schwarzarbeit im großen Maße auf denn Bau und auch anderswo, hilft einzig alleine dem Unternehmer. Er spart Sozialabgaben, Lohnfortzahlung, wenn krank bist oder einen Arbeitsunfall hast, hast du Pech gehabt. Musst du sehen wie du damit klar kommst. Lohndumping füllt auch nur den Geldbeutel der Unternehmer. "
---------------------------------------------------------------
genau!! doch der deutsche Staat läßt dich als "Schwarzarbeiter" egal aus welchem Land, nicht im Stich!! Bei einem Unfall in Deutschland, gibt es für Schwarzarbeiter von Seiten der BBG`s eine lebenslange Rente. Ist doch was. oder? Abgesicherte Schwarzarbeit. Die Kohle dafür muß von den zahlenden Zwangsmitgliedern der BBG´s also den Steuerzahlenden Handwerkern, aufgebracht werden. Aber soetwas tangiert euch ja nur perifer, was ihr nicht sehen wollt seht ihr nicht, prima wenn man Kohle verteilen kann welche anderen Menschen abgezwungen wird, "Nassauern" sagte man in vergangenen Zeiten zu solch einer parasitären Verhaltensweise.





Gute Nacht

smash capitalism 02.06.2004 - 20:04
Zitat von "aua"
Lieber B
zu deinen Frage:
1) weil die Gewerkschafter nicht an deine Gesellschaftstheroien glauben
2) weil die meisten Gewerkschafter diese Regierung gewählt haben
3) weil die Beamten die die Arbeitgeber verfolgen nicht mit Gewalt bedroht werden und wurden

Gute Nacht zu diesen Gewerkschaften!

Es lebe die anarchosyndikalistische und radikale Gewerkschaft!