Weimar streikt + über 1000 in Jena

Einer 10.12.2003 23:15 Themen: Bildung Soziale Kämpfe
Thüringen wacht auf! So langsam aber sicher wachen die Studis in Thüringen auf. Auf der heute Nachmittag stattgefundenen Vollversammlung der Bauhaus Uni Weimar wurde ein sofortiger eintritt in den Streik beschlossen. Arbeitskreise wurden gegründet, erste Aktionen sind gelaufen.
Auf der zeitgleich stattfindenden Vollversammlung auf dem Innenhof der Friedrich Schiller Universität Jena sah es leider ein wenig ruhiger aus – für die VV wurde schlecht mobilisiert, sogar viele Fachschaften wussten bis zuletzt nichts von dieser - Dennoch konnten die ehr konservative gestimmten Studierendenräte der Uni + FH Jena vor über 1000 Studierenden sprechen, da einige linke Studierendengruppen, bereits einige Tage vor bekannt werden der VV mit ihre Mobilisation für eine Demo gegen Bildungs- und Sozialabbau begonnen hatten die ebenfalls am Innenhof beginnen sollte.

Nach den Redebeiträgen der VV, welche ehr den Charakter einer Kundgebung hatte und lediglich zu Mobilisierung zu 13.12 dienten, konnte die Demo beginnen. Redebeiträge über die bessere Anlage der VV waren leider nicht möglich – da die beteiligten Studierendenräte sich nicht klar zur Demonstration positionieren wollten.

Nach ca. 40 Minuten schloss sich die Demo der allgemeinen Protestaktion gegen Sozialabbau an. An dieser Nahmen insgesamt ca. 2500 Menschen teil.
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Ergänzungen

Gegendarstellung

Jens Thomas 11.12.2003 - 11:16
Der Behauptung von "Einer", für die Vollversammlung wurde von den Studentenräten schlecht mobilisiert, möchte ich energisch widersprechen.
Die Fachschaftsräte wurden schriftlich, telefonisch und per Mail über die Veranstaltung in Kenntnis gesetzt und nahmen an einem Vorbereitungstreffen am Montag teil. Etliche Fachschaftsvertreter haben sich an der Mobilisation der Studierenden durch Info-Stände und Verteilung von Tausenden Flyern beteiligt und auch mit Folien Teilnehmer ihrer jeweiligen Lehrveranstaltungen informiert. Ganz abgesehen von 3 Transparenten sowie Online-Werbung.

Ob die Studentenräte nun konservativ sind oder nicht, sei dahingestellt, jedenfalls sieht sich der Stura der Uni fortlaufend massiver Kritik des RCDS ausgesetzt.

Richtig ist, daß sich der Uni-Stura nicht einer Veranstaltung von Unbekannten anschließen sowie ohne Wissen über Ablauf und Inhalte keine Verantwortung für die Demo übernehmen kann.

Die Werbung für die Demo auf dem Campus Abbe-Platz (nicht Innenhof) der attac-Veranstalter ist begrüßenswert, allerdings fanden sich bereits um 15.30 Uhr (also vor der attac-Demo um 16 Uhr) 600 Studierende zur Vollversammlung ein.

Also noch eine Bitte an "Einer" : Rechtzeitig informieren, weniger polemisieren und vor allem nicht versuchen, Studentische Interessenvertreter gegeneinander auszuspielen.

Schließlich gilt es, gegen Bildungsabbau und für eine andere Bildungspolitik zu demonstrieren!

weimar + jena = ganz thüringen?

faQ 12.12.2003 - 05:44
13.12. leipzig. sonderzug umsonst, demonstrieren gegen bildungsabbau = super. aber warum überhaupt? hier in ilmenau wurden die gründe selbst noch nicht wirklich thematisiert. wer sich mit inhalten beschäftigen will muss halt medien hören schauen lesen. und was dabei rauskommt ist ja wohl klar, oder? hier gibt es weder einen arbeitskreis der sich mit dem thema öffentlich auseinandersetzt noch hat es der stura geschafft, einfach mal eine stellungnahme abzugeben. wir sollen uns mit lucky streik-bildern und schicken plakaten begnügen.

die überregionale seite des kts hat wenigstens eine auswahl zeitungsartikel auf ihrer homepage bereitgestellt. das gibt wenigstens ne kleine übersicht... und da ist wohl auch ilmenauer stura-fuchs mit in der hauptplanung drinne. umso ärgerlicher ist es, dass der rest des stura teams es versäumt hat, auch nur einen mucks von sich zu geben außer

dennoch verpasst die ilmenauer studentenvertretung es damit meiner meinung nach, gründe auszuarbeiten, die die fakultäten der einzelnen fachbereiche zusammenschweißt unter dem motto: "gartenzaunkrieg adée - es geht nur zusammen". es ist doch klar, dass sich kürzungen im bereich wirtschaftswissenschaft oder die planungen, medienwissenschaft mit erfurt zusammenzulegen bzw. hier zu streichen und in jena anzubieten sich auf die qualität des studiums auswirkt. nicht nur für die betreffenden, sondern auch für maschinenbau, informatik etc., weil laut ministerrorin schipanski die sozialwissenschaftlich angehauchten studiengänge in erster linie deshalb gegründet wurden, um das bereits vorher schon existierenden studienangebot vielfältiger und einzigartiger zu gestalten. ich denke, das ist prinzipiell auch gelungen und der verlust oder die einschränkung des angebots würde bedeuten, dass die bildung hier in ilmenau massiv an substanz verliert.

aber reicht das, um protestieren zu gehen? nein!

auch die gartenzäune zwischen universitäten und den restlichen bildungs- und sozialeinrichtungen sollten endlich eingerissen werden, um die proteste auf eine bürgerliche ebene zu hieven. schließlich wirken sich auch kürzungen im kultursektor oder in anderen sozialenbereichen auf die bildung aus. die deutschen schulen haben jüngst von experten der oecd bei der untersuchung des deutschen bildungssystems eine vernichtende note bekommen: setzen, sechs. der unterricht sei veraltet und inflexibel. und das wenige monate nach dem pisa-schock! hinzu kommen agenda2010 und andere soziale ungereimtheiten.

das heißt, wenn wir auf die straße gehen müssen wir uns gartenzaun-übergreifend für alle menschen einsetzen! fick studi-elite denken!

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