Bildung ist eine Ware - EEF-Hinweise

Ini Denken statt Lernen 13.09.2003 21:49 Themen: Bildung Globalisierung Soziale Kämpfe
Warum anders lautende Behauptungen schlichtweg verkehrt sind und wieso es verkürzt ist, nur gegen Privatisierung des Bildungssektors zu intervenieren, ist Gegenstand verschiedener Workshops auf dem European Education Forum (EEF), deren Anliegen hier kurz vorgestellt wird. Exklusive Erstveröffentlichung!
Die auf dieser Schrift angekündigten Workshops für das EEF stehen in einem unmittelbaren inhaltlichen Zusammen-hang. Die AnbieterInnen wollen hier noch einmal neben der EEF-Programmschrift explizit darauf aufmerksam machen. Unser Anspruch ist es dabei, sowohl die unter den sehr schwammigen Begriffen bekannten Phänomene »Neoliberalismus« und »Privatisierung«, als auch den Protest dagegen zu kritisieren, um die Bedingungen zu schaffen, letzeren auf einer höheren Ebene fortzuführen. Die Empörung und der Protest gegen die Auswirkungen vom »Neoliberalismus«, welche die gesellschaftlichen Verhältnisse nicht in einer Totale erfassen, halten wir dabei nicht nur für verkürzt, sondern für schlichtweg verkehrt, ja sogar für höchst gefährlich.

Für uns ist es, entgegen den meisten linken Vorstellungen, nicht wichtig, »irgendwas erst einmal zu tun« und jeden Protest zunächst als positiv zu würdigen, weil es »ja immer noch besser ist, als nichts zu tun«. Wir erachten es als eine Notwendigkeit, sich die bestehenden gesellschaftlichen Zustände zunächst einmal zu vergegenwärtigen, alles in Zweifel zu ziehen, bevor der Schritt zum Widerstand gemacht wird. Wir sind deshalb keine Praxisfeinde, nur, weil wir im Zweifel über eine Fragestellung noch einmal mehr reflektieren und diskutieren, statt gleich drauflos zu demonstrieren. Die noch sehr kleine Geschichte der GlobalisierungsgegnerInnen hat jedoch uns gezeigt, dass jeder auch noch so gut gemeinte Protest schnell in Ressentiments und gnadenloses Akzeptieren des Bestehenden umschlagen kann. Die »andere Welt« von ATTAC, die »möglich« erscheint, ist zumindest nicht die unsere! Unsere Kritik hört nicht bei einer moralischen Empörung über die bestehenden Zustände, also die über »große Konzerne« und Privatisierung von öffentlich-rechtlichen Sektoren (Bildung, Strom- und Wasserversorgung usw.) auf, sondern sie ist versucht, die gesellschaftlichen Verhältnisse in ihrer Gesamtheit zu erfassen. Dies schließt die Rolle des Staates, also insbesondere der Demokratie mit ein.

Kapitalismus und Demokratie – zwei Seiten einer Medaille ...

Soll der Zweck von Bildung und Wissenschaft erfasst werden, so kann dieser nicht außerhalb der bestehenden Organisation des menschlichen Zusammenlebens oder aus sich selbst heraus begriffen werden. Letztere, also die gesellschaftliche (Re-)Produktion bestimmt sich über den Austausch von Waren, welcher selbst wiederum durch ein Äquivalent namens Geld vermittelt wird. Es wird also in der Regel nicht Ware gegen Ware, sondern Ware gegen Geld getauscht. Aber nicht nur Schuhe, Lebensmittel, Maschinenpistolen oder Häuser sind solche Waren, auch die zur Herstellung letzterer benötigte Arbeitskraft ist eine. Sie hat jedoch im Gegensatz zu den anderen Waren die natürliche Eigenschaft mehr zu produzieren, als zu ihrer eigenen Reproduktion, also ihrer Regeneration notwendig ist. Diese Mehrarbeit wird von demjenigen/derjenigen, der/die die Arbeitskraft ankauft, angeeignet und im Warentausch in Geld verwandelt. Die Lohnabhängigen bekommt - wenn überhaupt - das kulturelle Minimum. Der Lohn für die Arbeit soll sich nämlich nicht für die Lohnabhängigen, egal ob diese etwas Fassbares herstellen oder lediglich ihre Arbeitskraft »nackt« anbieten (Dienstleistung), lohnen, sondern für diejenigen, welche ArbeitskraftkäuferInnen oder anders – KapitalistInnen – ist. Dass die Lohnabhängigen nun nicht mehr am Hungertuch knabbern, also meistens von ihrem Lohn überleben können, ist nicht der Gnade der KapitalistInnen geschuldet, sondern der Tatsache, dass die Reproduktionsmittel preiswerter hergestellt werden können, also z.B. der Drecksfraß bei Aldi und Lidl eingekauft werden kann. Das ausbeuterische Verhältnis zwischen denjenigen, die per Privateigentum an Produktionsmitteln (Maschinen, Gebäude usw.) in der Produktion auf der KapitalistInnenseite und denjenigen, die aufgrund der Tatsache, nichts außer ihrer Arbeitskraft anzubieten haben, auf der Seite der ArbeiterInnen, ist ein Herrschaftsverhältnis, welches innerhalb von großen, kleinen Konzernen, mittelständischen Betrieben oder „Tante Emma« Läden existiert, also die gesamte Produktionssphäre durchzieht. Diejenigen, die nichts außer ihrer Arbeitskraft zu verkaufen haben, müssen sich dem ausbeuterischen Lohndiktat der KapitalistInnen beugen, da sie sonst verarmen würden. Die ArbeiterInnen sind deshalb keine besseren Menschen und sie haben auch keine historische Mission, etwa einer Befreiung, zu erfüllen. In der Stellung innerhalb Produktion sind sie jedoch diejenigen, denen zunächst ein Schaden in ihrem Lebensinteresse geschieht, weil sie von ihrem Geschaffenen nicht in vollem Umfang profitieren. Die KapitalistInnen wiederum eignen sich die fremde Arbeit an, verwerten sie auf dem Markt, realisieren die Mehrarbeit in Geld (Mehrwert) und beginnen den Prozess von neuem mit dem realisierten Mehrwert (Kapital), also unter besseren Voraussetzungen. Der verheerende Widerspruch dieser verrückten Produktionsweise wird somit deutlich: Es geht innerhalb dieser Produktionsweise nicht um die Befriedigung der Bedürfnisse von jedem einzelnen Menschen. Letzterer ist nicht der Zweck der Veranstaltung, sondern nur Mittel zum Zweck der höchstmöglichen Verwertung. Dass viele dabei unter die Räder kommen, kann man täglich beobachten, auf der ganzen Welt.

Diese Produktionsweise mit ihrer herrschaftlichen Stellung der Menschen zueinander hat sich seit ihrer Herausbildung in Europa und Nordamerika nicht im geringsten geändert. Es gab zwar verschiedene Verlaufsformen, man spricht von »liberaler Epoche«, »Fordismus« oder »Keynesianismus« (Sozial- oder Wohlfahrtsstaat) und neuerdings vom »Neoliberalismus«. An der Stellung der Menschen innerhalb der Produktion (lohnabhängig oder Produktionsmitteleigentümer) und der Tatsache der Ausbeutung und Verwertung von Mehrarbeit jedoch hat sich nichts verändert. Deswegen halten wir es für falsch und auch zynisch, eine Verlaufsform des Kapitalismus (z.B. den sozialstaatlich abgefederten) gegen eine andere (z.B. Neoliberalismus) in Stellung zu bringen. Gerade auch vor dem Hintergrund, dass der Sozialstaat immer die Aufgabe der Zwangsverwaltung und Kontrolle der sozial Ausgegrenzten hatte und gleichzeitig ein Zuckerbrot zur Aufstandsverhinderung war. Ziel einer emanzipativen Gesellschaftskritik kann es daher nur sein, die bestehende ökonomisch begründete Herrschaft der Menschen aufzuheben und zu einer Produktionsweise überzugehen, in deren Mittelpunkt der Einzelne mit seinen Bedürfnissen steht.

Die Profiteure der beschriebenen Produktionsweise benötigen jedoch, um Gewalt und Herrschaft aufrechtzuerhalten und die Anerkennung dieser ökonomischen Ordnung durch die Ausgebeuteten zu gewährleisten, eine wiederum gewalttätige, mächtige Institution: den Staat.(1) Dieser setzt die Bedingungen für die kapitalistische Produktionsweise, welche da Freiheit, Gleichheit und Eigentum sind, mit Gewalt durch bzw. hält sie so aufrecht. Durch Freiheit, also die Freisetzung des Einzelnen und seine Verfügungsmacht über Eigentum an Produktionsmitteln, so er/sie welche hat, werden die Menschen in ökonomische Konkurrenz gesetzt bzw. wird letzte reproduziert. Allen wird also eine staatlich garantierte Sphäre zugestanden, in der er/sie tatsächlich tun und lassen kann war er/sie will, so wie BürgerInnen immer das Loblied auf die Freiheit eben anstimmen. Wer nun aber kein Eigentum an Produktionsmitteln hat, sondern lediglich seine Arbeitskraft verkaufen muss, dem ist die Freiheit letztendlich mehr Schaden als Nutzen – wir erinnern uns an die oben beschriebene Ausbeutung. Es ist zu sehen: Freiheit heißt nicht, dass es verboten ist, anderen Gewalt anzutun. Wer das ganze Leben die eigene Physis stückchenweise verkauft, dann ist das eine ganz legale freiheitliche Angelegenheit. Dem staatlichen Souverän kommt es zu, zu bestimmen, welche Gewaltanwendung legal und welche illegal ist. Was jedoch nicht heißen soll, dass die Menschen nicht in der Lage wären, diesen gewalttätigen »Naturzustand« zu beenden.

In entwickelten kapitalistischen Staaten ist die Demokratie die vorherrschende Staatsform. Viele, vor allem Linke meinen, dass sie eine Errungenschaft wäre, an die man anknüpfen könne, weil es Gelegenheiten zur Mitbestimmung gibt. Was dabei nicht reflektiert wird: Die Demokratie ist eine Herrschaftsform, in der die freien und gleichen warentauschenden Individuen lediglich über die Verlaufsformen der scheinbar unhintergehbaren kapitalistischen Sachzwänge bestimmen, nicht aber über deren Aufhebung. Zudem entsteht durch die Tatsache, dass die regierte Menschenmasse alle paar Jahre Kreuzchen machen gehen darf und Meinungsfreiheit »genießt«, der Irrtum, man hätte was zu sagen (»Das Volk ist Souverän«) und die demokratische Nation würde dem Einzelnen nicht schaden wollen. Wäre dies der Fall, würden also die Menschen beginnen, ihre materiellen Lebensinteressen, die durch die bestehende Herrschaft eine regelmäßige Schädigung erfahren, einzuklagen, dann würde das Ziel der demokratischen HerrscherInnen, ihre jeweilige Nation gegen andere nach vorn zu bringen, ganz schön schieflaufen. Denn was sich an Konkurrenz auf ökonomischer Ebene zwischen den Kapitalen abspielt findet seine Entsprechung in der Konkurrenz der Nationen. Demokratie und Selbstbestimmung schließen sich somit aus. Eine Kritik, die das Bestehende überwinden will, kann daher nicht bei der Ökonomie aufhören, sondern muss den Sachwalter dieser, den demokratischen Staat miteinschließen.

...und was Bildung und Wissenschaft damit zu tun haben

Im Zusammenhang mit der vorher skizzierten Form der warenförmigen Vergesellschaftung des Menschen sind Bildung und Wissenschaft zu sehen. Zweck der ganzen Veranstaltung „Bildung/Wissenschaft/Forschung« ist nämlich wiederum nicht, das individuelle Bedürfnis zu befriedigen, sich Wissen anzueignen, sondern den jeweiligen Nationalstaat mit seiner Ökonomie nach vorn zu bringen. Dass es bei der Schule nicht um ein Bildungsbedürfnis des Individuums geht, sieht man schon daran, dass hier Schulzwang besteht. Um den Anforderungen der arbeitsteiligen Verwertungsgesellschaft ansatzweise zu genügen, werden Grundkenntnisse vermittelt. Es geht dabei lediglich um die zukünftige Verwertung des Individuums zugunsten des Nationalstandortes, der um die beste Verwertung mit anderen Nationalstandorten konkurriert, was schon notwendig und ganz bewusst einschließt, dass andere hinten liegen, einen Nachteil haben sollen. Um die optimale Verwertung der sich entwickelnden Arbeitskraft zu gewährleisten, werden Leistungskriterien (Zensuren) entwickelt, die ihrerseits wiederum schon den Zweck einschließen, dass Menschen dem nicht gewachsen sind und ausselektiert werden müssen.

Wer die Schulselektion besteht, vielleicht Hochschulreife erreicht, darf der Nation vielleicht sogar als qualifizierte Arbeits- oder Unternehmenskraft dienen und studieren. Der Zweck der optimalen Verwertung ist geblieben. Dass hier kein Zwang besteht, sondern im Gegenteil Aufnahmebeschränkungen (Hochschulreife, numerus clausus) und damit wieder notwendig Selektion, hat seine Begründung in der Tatsache, dass qualifizierte Arbeitskraft für den derzeitigen Verwertungsprozess nicht in der gleichen Quantität zur Verfügung gestellt werden muss wie weniger qualifizierte.

Der Slogan »Bildung ist keine Ware« ist nun deshalb falsch, weil er Bildung in Schule und Universität aus der warenförmigen, nationalstaatlich organisierten Kapitalverwertungsgesellschaft herausreißt. Arbeitskraft ist eine Ware, die an diesen Institutionen - staatlich subventioniert - ensprechend für die Verwertung geschult und qualifiziert wird. Dass sich ein wohlhabender bürgerlicher Nationalstaat Bildung und Wissenschaft einiges kosten lässt und von der „realen« Ökonomie abtrennt, ist dem nicht abträglich. Im Gegenteil: Die Freiheit der Wissenschaft ist nahezu optimal für die Standortverwertung. Zunächst fern von jeglichen ökonomischen Einzelinteressen kann geforscht und „gewissenschaftet« werden, was das Zeug hält. Verwertbares Material bzw. die Urheber dessen bleiben uns dann erhalten: z.B. in Form einer physikalischen Erkenntnis, die es erlaubt, bessere Maschinengewehre herzustellen; einer neuen psychologischen Therapie, die den Ausgegrenzten der Gesellschaft hilft, ihr Elend besser zu akzeptieren; einer neuen außenpolitischen Strategie, um die Nation gegen die anderen in Stellung zu bringen oder einer neuen Novelle des Ausländergesetzes, welche es erlaubt, noch schneller abzuschieben. Noch einmal: Es ist ein Fehlschluss, wenn aus der Tatsache, dass Bildung und Wissenschaft von der Ökonomie »getrennt« sind, behauptet wird, dass erstere ihren warenhaften Charakter verlieren. Denn Bildung und Wissenschaft haben dadurch, dass sie die Ware Arbeitskraft schulen, einen eigenen konsumierbaren Gebrauchswert! Würde die Arbeitskraft nicht geschult, macht sie für die Anforderungen des Kapitals auf dem Markt keinen Sinn. Ob es nun für das Angebot Bildung/Wissenschaft einen alleinigen Anbieter, einen Monopolisten, also den Staat oder mehrere PrivatanbieterInnen gibt, macht für den Charakter und den Zweck der Bildung keinen Unterschied. Solange es warenförmige Vergesellschaftung gibt, wird Bildung und Wissenschaft Teil dessen sein.

Man sieht in dem dargestellten Zusammenhang, dass Bildung und Wissenschaft, egal ob öffentlich-rechtlich oder privat finanziert, nicht den einzelnen Interessen, sondern denen von Staat und Kapital zugute kommen sollen, deren Zwecken unterworfen sind. Wer nun einen öffentlich-rechtlich finanzierten Bildungs- und Wissenschaftssektor gegen einen privaten in Stellung bringt, kommt vom Regen in die Traufe. Eine gesellschaftliche Veränderung, die darauf abzielt, auch Bildung und Wissenschaft den Menschen zugute kommen zu lassen, muss an der Organisation des menschlichen Zusammenlebens insgesamt ansetzen und diese aufheben. Dies mag bei der derzeitigen Stärke linksradikaler Kräfte utopisch erscheinen. Andererseits kann dies nur ein Ansporn sein, die Welt aus ihren erbärmlichen Zustand von Gewalt, Hunger und Not zu entreißen oder wie es Max Horkheimer formulierte:

„Je unmöglicher der Kommunismus ist, desto verzweifelter gilt es für ihn einzutreten.«

(Fußnote)
1 Eine kleine Anmerkung: Es soll hier nicht behauptet werden, dass sich das jeweilige nationale Kapital mit den StaatsvertreterInnen immer Donnerstags zum Lunch und der Artikulation seiner Kapitalinteressen trifft (auch wenn es hin und wieder so etwas gibt). Der Staat existiert formal zumindest unabhängig von der Ökonomie, kann deren VertreterInnen sogar in gewisser Weise, je nach nationalem Interesse, einschränken, um seine weitere Existenz zu gewährleisten.

--- Termine ---

Donnerstag, 18.9.2003
Workshops:
11.30-13.30 Chipkarten in Hochschulen, Daniel Troeder, Florian Krolikowski

11.30-13.30 Ist Bildung tatsächlich keine Ware? - Eine Einführung in die radikale Schulkritik, Arbeitskreis Schulkritik Berlin

14.30-16.30 Von der Lernfabrik zur Kritischen Universität-Geschichte der Alternativ-Uni (in und um Berlin), Silvia Rönsch, Manfred Suchan

14.30-16.30 Schule im Kapitalismus – Welche Rolle spielt die Schule in der Definition gesellschaftlicher Wahrheiten und ihrer Reproduktion?, Arbeitskreis Schulkritik Berlin

16.30-18.30 SchülerInnenvernetzung für Berlin, Arbeitskreis Schulkritik Berlin

!!!!!16 Uhr Kundgebung vor dem Hilton Hotel, Gendarmenmarkt!!!!!!

Freitag, 19.9.2003
Workshops:
11.30-13.30 Privatisierung und staatliche Repression- am Beispiel des Streiks an der UNAM/Mexiko, Hayuta Zaher

16.30-18.30 Zur Kritik falscher Vorstellungen von Bildung und Wissenschaft innerhalb der Studierendenprotesten, Asta FU, Sozialreferat

Samstag, 20.9.2003
12.00 Demonstation, Ort noch unbekannt
Kommt zum linksradikalen Block!

15.00 Abschlusskundgebung, Ort auch noch unbekannt

16.30 Linksradikales Vernetzungsplenum, Krähenfuss, Humboldt-Unversität

18.00 Vokü, Krähenfuss

ab ~ 22.00 Party „Saufen gegen Bildung und für Globalisierung“, Krähenfuss
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Ergänzungen

Demo

EEF Vorbereitungsgruppe 14.09.2003 - 01:19
Demo fängt am 20.09 um 13.30 Uhr vor HU Berlin (Unter den Linden 6) an.

So ganz verstehe ich eure Abgrenzung nicht..

Alfons Kilad 14.09.2003 - 14:18
Der Kapitalismus ist zweifellos in seinen wirtschaftlichen Grundstrukturen immer gleich. Trotzdem zeichnet sich der Neoliberalismus durch bestimmte Besonderheiten aus, die auch als besonders herausgestellt werden dürfen.
Demokratie ist vor allem gesellschaftlicher Überbau, d.h. Organisation des gesellschaftlichen Lebens nach bestimmten Grundsätzen. Diese Nutzen zwar weiter dem Kapital, es ist jedoch nicht abwegig hier Änderungen anzustreben, wie z.B. die Sozialberpflichtung von Eigentum durchzusetzen. Dies ist auch etwas ganz Konkretes. Nicht die "Demokratie" ist Diktatur, sondern eine Diktat des Kapitals besteht, was unter WTO, GATS usw. tatsüächlich eine andere Gestalt hat als vor 1995. Marx meinte im Übrigen: "Demokratie, das ist heutzutage der Kommunismus" (MEW 2, S.613). Damit meinte er jedoch nichts anders, als das wirklich Demokratie erst im Kommunismus möglich sei. Er meinte jedoch nicht, dass es keinen Sinn machte im Kapitalismus für Demokratie zu kämpfen. Im Gegenteil: Nur ein Kampf für demokratische Rechte unter allen Bedingungen kann überhaupt so etwas wie Kommunismus schaffen. Denn das wesentliche am Marxismus sind nicht Theorien, sondern ist die verändernde Praxis. Also was meint ihr, mit eurer Abgrenzung?

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nur so, aber... — fohlenwurst im federkleid