Dringend-Verhaftungen in Köln

kölner 16.08.2003 22:58 Themen: Antirassismus Repression Soziale Kämpfe
So eben wurden mehrere Leute beim Verteilen von Flugblättern gegen Polizeigewalt verhaftet und mitten in der Menge auf dem Ringfest!
Mehrere Hunderschaften sind danach da angefahren um die Demo um 8 zu verhindern.
Vor ungefähr 3 stunden wurden so ungefähr 10 Leute beim verteilen des Flugblattes gegen die Polizeigewalt verhaftet,und zwar direkt in der Menge am Rudolfplatz.Den Gerüchten zu folge wurden auch Leute an der Breiten Strasse verhaftet.
So gegen 8 Uhr kamen zu den bereits vorhandenen Bullen und den dutzenden Zivi-Bullen auf dem Rudolfplatz noch mehrere Hundertschaften zu versärkung,um die geplante Demo um acht uhr zu verhindern,was denen wohl auch gelang,weil ich da nicht mehr als 10 Leute von uns gesehen habe.Wo die anderen abgeblieben sind,und ob es noch weitere Festnahmen gab,ist noch unbekannt.Die meisten festgenommenen kamen aus wohl aus Düsseldorf und Wuppertal.
Die Strategie der Bullen die dahintersteht ,dass die schon Leute beim Blosem Flugblattverteilen verhaften ist Einschüchterung.Lassen wir uns das nicht gefallen!Dezentrale Aktionen in Chorweiler ,Meschenich,Kalk-die von Rassismus und Polizeigwalt betroffenen direkt ansprechen
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Ergänzungen

Wie ging es weiter

Icke 17.08.2003 - 01:43
Es gab doch noch einige Menschen, die demonstrierten - leider mit der falachen Taktik. Zunächst ging es flugblattverteilend in einem Schweigemarsch mitten durch die Menge über das Ringfest. Warum schwiegen wir? Waren wir durch die begleitenden Beamten und den vorhergehenden Verhaftungen dermaßen eingeschüchtert, dass es uns nicht gelang unseren Protest laut werden lassen. Insgesamt waren bestimmmt 80 Leute unterwegs (lässt sich ganz schlecht einschätzen), obwohl dass immer noch viel zu wenig waren. Ich habe es nicht verstanden, dass wir nach dem Schweigegang durch die Menge gleich abgebogen sind um in eine Spontandemonstration durch weitaus menschenleerere Gassen zu ziehen. Hier hatte die Polizei viel leichtere Zugriffmöglichkeiten (es gab auch hier Festnahmen) und die Ringfestbesucher bekamen ihre Demokratie, in Form von brutaler Knüppeleinsätze nicht so einfach vor Augen geführt. Hier hatt der Voschreiber völlig recht, was droht uns denn schon groß, wenn wir wegen Parolenrufen und Flugblattverteilen verhaftet würden? Wovor haben wir eigentlich solche Angst? Leute, Widerstand heißt eben auch eine Demo gegen den Widerstand der Staatsgewalt dort stattfinden zu lassen, wo wir sie hinhaben wollen. Und das ist dort wo wir die meisten Menschen erreichen- direkt auf dem Ringffest! Gar nicht so einfach für die Polizei dort zu kesseln!

Nach dem Disaster auf dem Ringfest, gab es wohl einen weiteren Treffpunkt für eine erneute Demo. Als ich dort ankam, standen dort nur 10 Wannen, keiner von uns. Wie es weiterging, müssten andere hier erläutern, ich habe davon leider nichts mehr mitbekommen und war sowieso schon etwas frustriert.

Trotzdem schön, dass überhaupt etwas stattgefunden hat..

@ kölner

taub 17.08.2003 - 01:48
bist du blind? nur 10 leute am rudolfplatz? wenn du mal die augen aufgemacht hättest, wärest du auch bei der demo mit dabei gewesen, die von dort denring runter, dann zum neumarkt, von dort wieder auf die ringe lief. genauso hättest du eine spätere demo rund um die zülpicher strasse bestaunen können!
es war nicht viel los, aber immerhin etwas und das war sicherlich nicht das letzte zu diesem thema...

Blind?

Sehender 17.08.2003 - 10:33
Hier sollte nicht einfach Blindheit vorgeworfen werden. Die Demonstration auf dem Ringest war dermaßen konspirativ, dass es möglich ist das eigene Leute die Abstand gehalten haben, sie nicht eimal wahrgenommen haben. Ich z.B. habe noch nicht mal die 10 Verhaftungen mitbekommen, die an einer anderen Stelle stattgefunden haben. Spätestens als die Demo den Cops aufgefallen ist und wir praktisch entarnt waren hätten wir vernünftige Parolen rufen sollen, damit alle Interessierten auf uns aufmerksam geworden wären.

Als ich später noch am Rudolfplatz war, so gegen 21:00 verhaftetete die Polizei ein paar Besucher des Hip-Hop Konzertes. Sie hielt sie wohl für potentielle Demoteilnehmer! Also gleich einkassieren!

Es ist nicht zu fassen, was in Köln gerade abgeht, dass der Protest gegen die Grenzcampräumung mit Verhaftungen begegenet wird. Jetzt wird sogar schon das Verteilen von Flugblättern und das Mitführen von Transpis zur Straftat. Es ist nur noch zum Kotzen!

Konsequenzen ? Presserecht ?

Ijon 17.08.2003 - 12:57
Ob die gestrigen Aktionen wirklich zu konspirativ und nicht lautstark genug waren, darüber läßt sich sicherlich streiten. Mich hingegen würde zudem interessieren, unter welchem Vorwand die Leute "einkassiert" wurden, welches Vergehen man ihnen vorwarf und ob ihnen außer der (hoffentlich kurzen) "Ingewahrsamsnahme" noch weitere Konsequenzen drohen. Wie kann man sich beim Erstellen von solchen Flugblättern halbwegs absichern ? Ist der Vermerk VISDPR tatsächlich ein Schutz, wenn ja, wie weit reicht dieser ? Dank vorweg,...

Strategie scheint übnerhaupt zu sein

Lola 17.08.2003 - 19:24
Antirassistischen Widerstand zu diffamieren und mit Polizeigewalt zu verhindern,bevor antirassistische Inhalte an die Öffentlichkeit,d.h. zu den Leuten dringen.Im Kölner Blättchen "Express" stand am Sonntag ausschließlich ein unwahrer und diffamierender Artikel über das Camp,was ist mit anderen Medien ?Lokalfernsehen ?

Wie der Abend endete: Demo + kaputte Bank ...

luigi 17.08.2003 - 19:28
Nach dem mühevollen Beginn endete der Aktionstag dann doch noch versöhnlich... Nach der ersten Demo am Rudolfplatz (die ja auch ganz okay war, halt im Rahmen der Möglichkeiten) und einem gescheiterten Versuch an einem anderen Ort, gelang es am Ende gegen 22 Uhr noch ca. 150 Leuten einen Demozug durch das Zülpicher Viertel durchzuführen. Die Bullen hat das so schnell nicht geblickt, so dass die Leute ungehindert durch den Ringverkehr ziehen konnten. Es war eine ziemlich gute Stimmung. Laute Sprechchöre, Knaller und Leuchtspur machten die Demo auf jeden Fall zur Hauptattraktion bei dem Ausgehpublikum, stellenweise wurde der Verkehr auf dem Ring blockiert und bei einer Bank wurden die Scheiben eingeschmissen. Niemand wurde festgenommen, die Bullen samt Zivitrupp konnten nur wenig später hilflos durch die Strassen kurven und blöd aus der Wäsche gucken... In diesem Sinne weiter so, daneben gab es übrigens noch weitere gelungene Aktionen, etwa am Tanzbrunnen, wo 10 Leute mit Transpi auf die Bühne gingen und eine Rede vor 1000 (?) anwesenden Konzertbesuchern halten konnten. Die Reaktion des Publikums auf die Rede über die Grenzcampstürmung: fetter Applaus und Solidaritätsrufe für das Grenzcamp! Demnächst mehr bei der bundesweiten Demo in Köln!

Acht Ingewahrsamnahmen ohne Grund

Neukölner 18.08.2003 - 22:48
(Da hier auch darum gebeten wurde, auch hier folgende Ergänzung)

Es sind acht Leute gegen 19 Uhr am Rudolfplatz in Gewahrsam genommen worden (nicht festgenommen). Die Gruppe hatte Flugzettel mit der Überschrift "Auch Chaoten haben Grundrechte" verteilt. Nachdem sie schon zwischen Friesenplatz und Rudolfplatz von etlichen Zivilpolizisten verfolgt wurde, kam am Rudolfplatz der Zugriff von ca. 10-20 behelmten PolizistInnen, nach einem kleinen Gewühl in der Menge acht der Aktivisten erwischte und (teilweise recht brutal) an die Wand stellten. Auf wiederholte Nachfrage nach dem Grund der Ingewahrsamnahme wurde anfangs erklärt, die "Kölner Polizeiführung" habe entschieden, dass Leute, die "äußerlich dem Grenzcamp zuzurechnen sind", nichts auf dem Ringfest zu tun haben. Dann fand die Polizei in einem Rucksack ein Transparent mit der Aufschrift "Grenzcamp überall - Grenzen nirgendwo, siehe auch www.nadir.org". Dies war für sie der Beweis, dass die Kleingruppe vorhatte, eine Bühne zu stürmen. Sie hätten zuverlässige Informationen, dass dies der Plan der Betroffenen gewesen sei. Deshalb, um die Gruppe "vor sich selbst und dem privaten Bühnen-Sicherheitsdienst zu schützen", nahm man die Gruppe in Gewahrsam.

Da dies aber kein Grund für eine Ingewahrsamnahme ist, wurde den Verwahrten erst in der Zelle der offizielle Grund für die Ingewahrsamnahme genannt: Nicht befolgen eines Platzverweises. Dieser wurde aber an keineN der Betroffenen erteilt, sie wurden umgehend von zehn behelmten PolizistInnen festgehalten, nach Personalien kontrolliert und abgefilmt.

Die Betroffenen wurden alle zwischen 0 Uhr und 1 Uhr (nach Ende des Ringfestes) entlassen. Eine Betroffene bekam ein Strafverfahren, weil sie bei der anfänglichen Rangelei mit den Behelmten angeblich mit dem Fuss gegen einen Polizisten getreten hat.

Zuletzt muss der Fairness halber (HAHA) gesagt werden, dass die Gruppe anfangs in eine Nebenstraße gebracht wurde, wo die Situation viel entspannter war als während und kurz nach der Ergreifung, man durfte Flugzettel durch die Polizeikette verteilen und auch gegen die Entrollung des Transparents gab es keinen Widerspruch der Polizei.

Kölner Cops sagen

PM 18.08.2003 - 23:40
POL-K: 030818-3-K Polizeiliche Bilanz zum Ringfest
[18.08.2003 - 14:31 Uhr]

Köln (ots) - Gemessen an der Gesamtzahl der Besucher hat das
Musikfest am Ring aus polizeilicher Sicht einen insgesamt ruhigen
Verlauf genommen.
Die über die drei Tage hinweg eingesetzten mehreren hundert
Beamten wurden zu 23 kleineren alkoholbedingten Schlägereien gerufen.
11 Personen wurden nach Diebstahlsdelikten festgenommen. Neben 2
Fahrraddieben waren dabei auch sechs Kinder und Jugendliche, die bei
Taschendiebstählen ertappt wurden. Bislang gingen 40 Strafanzeigen
wegen Taschendiebstahls bei der Polizei ein.
Die eingesetzten Zivilbeamten stellten 65 Verstößen gegen das
Betäubungsmittelgesetz fest. Die meisten Betroffenen waren im Besitz
von Haschisch und Marihuana. Bei acht Personen wurden Amphetamine und
Ecstasy festgestellt.
32 Besucher des Festes wurden zur Verhinderung von Straftaten in
Gewahrsam genommen. Darunter waren auch 8 Personen aus dem
Sympathisantenkreis der "Grenzcamper", die sich verabredet hatten ,
eine Bühne auf dem Rudolfplatz zu besetzen. Dies konnte jedoch durch
rechtzeitiges polizeiliches Einschreiten verhindert werden. Daneben
wurden gegen weitere 27 Personen Platzverweise ausgesprochen.
Insgesamt war das Verhalten der Ringfestbesucher nach Feststellungen
der Polizei jedoch disziplinierter als in den vergangenen Jahren.
(us)
ots-Originaltext: Polizei Köln
Digitale Pressemappe:
 http://www.polizeipresse.de/p_story.htx?firmaid=12415

Was die Bullen sagen...

Neukölner 19.08.2003 - 00:15
... ist ja echt ne Frechheit!

"Darunter waren auch 8 Personen aus dem
Sympathisantenkreis der "Grenzcamper", die sich verabredet hatten ,
eine Bühne auf dem Rudolfplatz zu besetzen. Dies konnte jedoch durch
rechtzeitiges polizeiliches Einschreiten verhindert werden."

Das sollen die mal beweisen! Weiss jemand, wie es aussieht, wenn man Beschwerde geegen eine Ingewahrsamnahme einlegt?

Diese verdammten Unterstellungen gehen mir echt auf die Nerven! Wenn die verdammten Drecksb. so weitermachen, müssen sie sich echt nicht wundern, wenn man gewaltätig wird!

Woher wissen sie von der "Verabredung"? (Wer sind diese "zuverlässigen Quellen"?). Ich habe mit den Betroffenen gesprochen, und die haben sich den ganzen Tag nicht über eine Bühne unterhalten. Man überlegte zwar, was man mit dem Transpi macht, aber ist zu keinem Entschluß gekommen. Die Idee mit der Bühne hatte keineR! Die Quelle der Polizei kann also auch kein Zivi-Bulle sein! ALLES LÜGEN!

Kapitalismus ist organisierte Kriminalität!
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