Staudammgegner bereit ihr Leben zu Opfern
Seit 15 Jahren tobt ein Streit um den Staudamm von Itoiz in der baskischen Provinz Navarra. Mehrfach wurde das Projekt auch von spanischen Gerichten annulliert, weil Naturschutzgebiete teilweise geflutet werden. Es steht eine Entscheidung vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte aus, der den Fall im Eilverfahren behandelt. Trotzdem hat die Regionalregierung die letzte Schlacht um zwei Pyrenäentäler begonnen.
Interview mit Mattin Urbikain, Sprecher der Gruppe ?Solidarios con Itoiz?.
Interview mit Mattin Urbikain, Sprecher der Gruppe ?Solidarios con Itoiz?.
Was geschieht im Dorf Itoiz?
Am Montag wurden die Bewohner von der Polizei aufgefordert das Dorf zu räumen. Als niemand reagierte, wurde die Tür eines Hauses eingerissen und es geräumt. Das gleiche versuchten sie auch mit anderen Häusern, aber dort trafen sie auf passiven Widerstand. Bisher ist es nicht gelungen, alle Häuser zu räumen.
Wie sieht der Widerstand aus?
Mitglieder unserer Gruppe und Bewohner haben sich in den Häusern verschanzt. Andere besetzten Dächer oder ketteten sich an Wänden fest. Ihre Arme stecken in Röhren, die in die Wände eingelassen sind. Um sie rauszuholen, müssen die eingerissen werden. Trotzdem begann der Abriss zunächst mit schwerem Gerät, und brachte ihr Leben in Gefahr. Wir haben gezeigt, dass wir bereit sind mit unserem Leben das Dorf und die Täler zu verteidigen. Angesichts dessen änderte sich das Vorgehen. Dazu trug auch bei, als sie die Leute im Bunker entdeckt haben.
Ein Bunker?
Wir haben einen speziellen Schutzraum gebaut, um so lange wie möglich die Räumung und den Abriss des Dorfes zu verhindern. Der Zugang ist sehr schwierig und dort können einige Menschen sehr lange ausharren, um dieses unsinnige Projekt und die Zerstörung anzuklagen.
Ihr warnt, ein Eindringen in den Bunker könne den Tod der Insassen bedeuten?
In die Wände des Bunkers ist ein brennbarer Stoff eingebaut. Wenn man mit Bohrern, Trennscheiben oder Schweißgeräten ran geht, entzündet es sich und setzt ein giftiges Gas frei. Wir wollen so auf die extreme Situation aufmerksam machen, denn mit der Zerstörung des Dorfes ist ein Punkt ohne Rückkehr erreicht.
Welchen Sinn macht die Räumung, wenn erst nächstes Jahr mit den Probeflutungen begonnen wird, aber zuvor der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte entscheidet?
Wir wissen nicht, ob diese verdächtige Eile damit zusammen hängt, das die Regierung ein negatives Urteil aus Strassburg erwartet. Wir rufen alle auf hierher zu kommen oder dort zu protestieren, wo sie gerade sind.
Wie gehen die Polizei und die zuständigen Behörden gegen die Proteste vor?
Weder die Polizei noch die Behörden lassen irgend eine Vermittlung zu. Von uns bestimmte Vermittler und unser Anwalt wurden abgewiesen. Auf einer Demonstration am Montag abend ging die Guardia Civil sehr brutal gegen die Leute vor. Dabei wurden vier Menschen festgenommen, die bisher noch nicht frei gelassen wurden. Einige Menschen wurden durch Schläge und durch Gummigeschosse verletzt, auch ein kleines Mädchen. Zuvor waren schon 19 Leute bei den Protesten im Dorf festgenommen worden.
© Ralf Streck, Donostia-San Sebastian den 17.06.2003
Am Montag wurden die Bewohner von der Polizei aufgefordert das Dorf zu räumen. Als niemand reagierte, wurde die Tür eines Hauses eingerissen und es geräumt. Das gleiche versuchten sie auch mit anderen Häusern, aber dort trafen sie auf passiven Widerstand. Bisher ist es nicht gelungen, alle Häuser zu räumen.
Wie sieht der Widerstand aus?
Mitglieder unserer Gruppe und Bewohner haben sich in den Häusern verschanzt. Andere besetzten Dächer oder ketteten sich an Wänden fest. Ihre Arme stecken in Röhren, die in die Wände eingelassen sind. Um sie rauszuholen, müssen die eingerissen werden. Trotzdem begann der Abriss zunächst mit schwerem Gerät, und brachte ihr Leben in Gefahr. Wir haben gezeigt, dass wir bereit sind mit unserem Leben das Dorf und die Täler zu verteidigen. Angesichts dessen änderte sich das Vorgehen. Dazu trug auch bei, als sie die Leute im Bunker entdeckt haben.
Ein Bunker?
Wir haben einen speziellen Schutzraum gebaut, um so lange wie möglich die Räumung und den Abriss des Dorfes zu verhindern. Der Zugang ist sehr schwierig und dort können einige Menschen sehr lange ausharren, um dieses unsinnige Projekt und die Zerstörung anzuklagen.
Ihr warnt, ein Eindringen in den Bunker könne den Tod der Insassen bedeuten?
In die Wände des Bunkers ist ein brennbarer Stoff eingebaut. Wenn man mit Bohrern, Trennscheiben oder Schweißgeräten ran geht, entzündet es sich und setzt ein giftiges Gas frei. Wir wollen so auf die extreme Situation aufmerksam machen, denn mit der Zerstörung des Dorfes ist ein Punkt ohne Rückkehr erreicht.
Welchen Sinn macht die Räumung, wenn erst nächstes Jahr mit den Probeflutungen begonnen wird, aber zuvor der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte entscheidet?
Wir wissen nicht, ob diese verdächtige Eile damit zusammen hängt, das die Regierung ein negatives Urteil aus Strassburg erwartet. Wir rufen alle auf hierher zu kommen oder dort zu protestieren, wo sie gerade sind.
Wie gehen die Polizei und die zuständigen Behörden gegen die Proteste vor?
Weder die Polizei noch die Behörden lassen irgend eine Vermittlung zu. Von uns bestimmte Vermittler und unser Anwalt wurden abgewiesen. Auf einer Demonstration am Montag abend ging die Guardia Civil sehr brutal gegen die Leute vor. Dabei wurden vier Menschen festgenommen, die bisher noch nicht frei gelassen wurden. Einige Menschen wurden durch Schläge und durch Gummigeschosse verletzt, auch ein kleines Mädchen. Zuvor waren schon 19 Leute bei den Protesten im Dorf festgenommen worden.
© Ralf Streck, Donostia-San Sebastian den 17.06.2003
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
fd
http://euskalherria.indymedia.org/eu/2003/06/7772.shtml
was?
Und was soll da bitte drin sein ausser vielleicht Benzin?
Bunker...
wie weit gehen menschen
sie ergreifen die initiative. das können wir im norden europas nicht von den meisten erwarten.
GENAU!
Die Leute sollte sich mal ein Vorbild nehmen!!
GORA EUSKADI!
AUPA REAL: PARA MI YA SOIS CAMPEONES!!!
Basken?
Von den Leuten vor Ort ist gerade mal jedeR dritte ein Baske/eine Baskin. Hört mit diesem blöden Nationalismus auf! Der hat keinen Platz in unserem Kampf und ist hier auch gar kein Thema!
@ mika
@baske: und wer glaubst du wird donosti ins 7 fußball himmel schießen? athletic club, da wir im puto bernabeu gewinnen werden.
Gora heri norte taldea!!!!!!! Gora athletic!!!
mehr infos fuer eine sachliche diskussion
Zur aktuellen Situation neue website:
http://www.sindominio.net/sositoiz/
Und noch was zur Geschichte des Kollektivs,
'Solidarios con Itoiz'
http://www.nadir.org/nadir/initiativ/daneben/archiv/internationalismus/itoiz/aktuell_itoiz.html
Ich kann kaum noch schlafen.
Athletic! Athletic! Athletic!