sonntagmorgendemo @ ausanne

imc koelle 01.06.2003 19:07 Themen: G8 Globalisierung Repression
sonntagmorgendemo in lausanne, anfangs "harmlos", dann massiver tränengaseinsatz und uebergriffe..
...nach dieser demo wurde die caravane ins camp "geleitet" und eingekesselt...
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Ergänzungen

DANKE

Benny 02.06.2003 - 00:56
Ich danke dir/euch für dieses Video! Es ist echt eine Leistung während dises Chaos solche Bilder einzufangen! Macht weiter so!

ciao, Benny

unkommunikativ

imc koelle 02.06.2003 - 02:32



Nachdem die Schweizer Polizei alle Demonstranten der morgentlichen Demo gegen 12.00 Uhr auf das obere Camp getrieben hat, wurden sie von einem enormen Aufkommen umzingelt und eingekesselt. Es gab nochmal mehrere Ringe, die Zu- und Ausgang zum Camp blockierten. Es wurden nach und nach insgesamt ca. 150 Demonstranten festgenommen, unter anderem etliche der friedlichen Pink+Silver Bewegung, Die Polizei legte wohl keinen Wert darauf, Randalierer des Black Blocks von Friedlichen Demonstranten zu trennen.
Es ging der Polizei wohl darum, moeglichst viele Demonstranten festzunehmen, um sie weiteren Demonstrationen abzuhalten. Und durch Einschuechterung zur Heimreise zu bewegen.

Dies schien schon auf der Demo am Vormittag kein Anliegen der Polizei zu sein. Mehrmals wurden Traenengasgranaten gegen die von der Sambagruppe angefuehrte Pink+Silver Gruppe eingesetzt, um alle Demonstranten wieder zusammenzutreiben. Auch Anwohner waren dem Traenengas ausgesetzt, eine Mutter mit zwei Kindern geriet unter Beschuss, eine Schwangere Demonstrantin kollabierte, wurde gefesselt und abgefuehrt.

Dem einen kam die von Hubschraubern koordinierte Taktik der Schweizer und z.T. auch Deutschen Polizei sehr durchdacht vor. Teilweise stritten sich Polizisten aber auch lautstark untereinander um das weitere Vorgehen. Mit Demonstranten aber wurde nicht komuniziert. Es wurde weder verhandelt noch wurden Hinweise auf die Notwendigkeit medizinischer Versorgung beachtet.

Keine Spaltung in "friedlich" und "militant"!

clandestino 02.06.2003 - 11:07
Lasst es doch bitte sein, die Leute in "friedliche" und "RandaliererInnen des Black Block" auseinanderzusortieren! Wäre die Repression etwa besser, wenn die Bullen sich ganz gezielt Leute rausgreifen würden, die sie dem "Black Block" zurechnen? Jegliche Spaltungen in "friedlich" und "militant" oder "gute" und "böse" DemonstrantInnen nützen niemandem, sondern leisten nur neuen Kriminalisierungsversuchen Vorschub. Vergesst bitte nicht, dass z.B. in Italien immer noch Leute Verfahren wegen einer angeblichen Zugehörigkeit zum "Black Bloc" (wird als "kriminelle Vereinigung" konstruiert) am Laufen haben!

Gerade wenns um Repression geht, wenn die Bullen ein Camp stürmen und die Leute einsacken, zählt als allererstes die Solidarität mit denen, die es trifft, egal welche Aktionsform sie bevorzugen. Denn betroffen sind einge, gemeint sind alle!

Und nicht zuletzt: Auf den Strassen von Lausanne haben sich verschiedene Aktionsformen (Pink+Silver, Blockaden, Barrikaden, Critical Mass...) durchaus ergänzt und standen erstmal nicht konträr gegeneinander. Immerhin hatten alle das gemeinsame Ziel, den G8-Gipfel so effektiv wie möglich zu blockieren!

In diesem Sinne:
G8 versenken!
Freiheit für alle Gefangenen!

nich t spaltung

ich 02.06.2003 - 12:42
die spaltung ist nicht toll und "wenn die polizei sich gezielt leute rausgreifen würde..."
genau das hat sie!

nein, es geht gar nicht darum zu spalten - das gegenteil. es geht darum, dass es eine spaltung gegeben hat und die leute, die die friedliche aktionsform gewählt haben(leider) damit baden gegangen sind. es ist kein zufahl, dass es die friedlichen getroffen hat. die anderen waren darauf vorbereitet. die polizei hat genau gehandelt wie immer. es zeigt dass eine spaltung in "gewaltbereite" und friedliche keinen sinn macht. dass die polizei nicht gegen "gewalttäter" vorgeht oder diese etwa eine demo gefährden. es zeigt, dass es gar keine rolle spielt wie sich die demonstrationsteilnehmer verhalten. nur insofern, das militantante in der regel besser auf übergriffe vorbereitet sind, damit manchmal umgehen können und manchmal auch übergriffe abwehren können. andererseits hat eine trennung diesbezüglich sinn, dass leuten die sich als friedliche abspalten wollen, das recht dazu nicht genommen werden sollte - es ist schliesslich deren entscheidung. es tut zwar weh, zu sehen wie sie wieder verprügelt, mit tränengas eingedeckt und mit wasserwerfern verfolgt werden und ihnen nicht beistehen zu können. es ist aber dennoch deren entscheidung und deren gutes recht, mit leuten die weiter gehen, nicht seite an seite stehen zu wollen.