Rebellisches Bolivien

Timo Berger (Übersetzung) 19.01.2003 05:43 Themen: Globalisierung Soziale Kämpfe Weltweit
In Bolvien ist zurzeit die Hölle los, und in Deutschland interessiert es überhaupt niemand. Es gibt Straßenblockaden und Demos im ganzen Land. Für nächste Woche sind Streiks angekündigt. Die Regierung fährt einen harten Konfrontationskurs.
REBELLISCHES BOLVIEN: 5. Tag der Straßensperrungen im ganzen Land. Mittlerweile schon 19 Tote
Die Rebellion der Bauern und Renter geht weiter. Die Straßensperrungen werden weiter vorgenommen trotz der brutalen Repression durch Militärs und Polizei, die das Leben von fünf Kokabauern forderten. Einer von ihnen wurde in San Julián im Department Santa Cruz ermordet, die anderen vier in der Chapare-Region in Cochabamba. Die übrigen Toten waren Opfer von Verkehrunfällen, für die auch die Regierung die Verantwortung trägt. Am Mittwoch unterbrachen die Sicherheitskräfte eine Karawane von Rentner in Calamarca, zwangen sie in Buse einzusteigen, von denen einer verunglückte. Dabei kamen elf Rentener ums Leben. Mehr als zehntausend konnten entkommen und ihren Marsch fortsetzen, der am Freitag in La Paz zum Ziel kam. Dort forderten sie die Aufhebung des 3. Artikel des Gesetzes Nr. 2434, das die Höhe ihrer Renten verringert.
Die ermordeten Kokabauern und die anderen Opfer lösten Wut und Entsetzen bei verschieden Sektoren der Bevölkerung aus, die sich jetzt an Märschen und Blockaden an verschiedenen Punkten im Land beteiligen, in Unterstützung der Kokabauern und Rentnern und mit eigenen Forderungen. Die Arbeiter im Gesundheitswesen machten am Donnerstag einen Generalstreik gegen die Repression und für eine Gehaltserhöhung und die Einhaltung der Arbeitsabkommen. Indigene aus dem Department Santa Cruz fingen an, Straßen zu blockieren. In Potosí und Sucre mobilisierten sich tausende von Arbeitern und Bauern. In Tarija marschierten die Rentner bis zur Hauptstadt des Departments und die Liste kann noch fortgesetzt werden.

Übersetzung aus dem Spanischen von www.argentina.indymedia.org, für mehr Information siehe dort oder gleich www.bolivia.indymedia.org.
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Ergänzungen

gracias

selva 19.01.2003 - 06:06
gracias fürs übersetzen
Mich interessiert das sehr wohl ( schön,noch wer,der
SIE rüberbringt
QUE SE VAYAN TODOS y ESO en serdio

Ich glaube nicht, daß das nur Desinteress ist

Me 19.01.2003 - 13:47
Wie oft ein Text gelesen wird und auf welches Interesse stößt, hängt nicht unbedingt an der Zahl der Kommentare ab. Die Zahl der Kommentare zeigt eher, daß ein Thema ein ganz bestimmtes Klientel anzieht - im Falle Indy.de genau die Leute, die aus Langeweile Sinnlosdiskussionen pflegt und niemals selbst politisch aktiv werden würde. In meinem Umfeld haben schon einige mitbekommen, was in Bolivien los ist. Schon allein durch diese Texte hier, wird noch mehr Aufmerksamkeit aufs Thema gelenkt.

muchas gracias

Fidel 19.01.2003 - 15:08
Danke für Info & Übersetzung:

interssiert auch mich SEHR WOHL, nur obgleich mir ein America Latina Libre sehr am Herzen liegt, muß ich von solchen Ereignissen erst einmal in Kenntnis gesetzt werden...
Die größte Öffentlichkeit in den hesigen Medien hat momentan ganz klar Venezuela, wenngleich zu dem Thema außer hier oder bei jungewelt.de hauptsächlich Quatsch und Lügen verbreitet werden!

Was du also weißt, bitte poste es...

!!HASTA LA VICTORIA SIEMPRE!!

im übrigen...

Ergänzung 19.01.2003 - 20:21
...hat selbst beim Auswärtigen Amt noch niemand mitbekommen, was da in Bolivien am Start ist,
denn es besteht -im Gegensatz zu bspw. Venezuela- keinerlei Reisewarnung oder ähnliches!

naja....

Freak 20.01.2003 - 17:54
"Es gibt Straßenblockaden und Demos im ganzen Land."

Unsinn! Im Norden und Nordosten bin ohne Probleme gereist! Nur nach La Paz kommt man schlecht von hier durch!

Schoenen Tag noch!

ach

lucho 20.01.2003 - 21:10
leider sind solche ereignisse seit jahren normalität in bolivien. noch nicht bemerkt? und glücklicherweise ist man/ frau im internetzeitalter nicht auf die printmedien angewiesen. auch noch nicht bemerkt? also, wer tatsächlich interesse an der situation lateinamerikanischer bewegungen hat, findet im www sicherlich genügend informationen. übrigens: cochabamba liegt nicht im chapare.

immer diese besserwisser

Toni Marquina 23.01.2003 - 01:03
Im Text steht ja auch nicht, dass Cochbamba in der Region Chapare liegt. Aber Chapare liegt im Department Cochabamba. Und so alltäglich sind die augenblicklichen Vorfälle nicht. Immerhin haben sich mittlerweile auch die Indigenen vom Hochland angeschlossen, im Norden und Nordosten gibt es Straßensperrungen und die machen jetzt richtig Druck, damit die Regierung zurücktritt. Tut also nicht immer so überheblich. Wenn ich was diesen Kommentaren nicht ausstehen kann ist es dieses Besserwisserische.