"Coca Cola Sucks" - Solidarität mit kolumb. Gewerkschaftern

Coca-Cola-Kampagne / Berlin 26.06.2002 19:56 Themen: Globalisierung Soziale Kämpfe Weltweit
Globalisierung, Paramilitarismus und Transnationale Unternehmen - Aufruf zur Coca Cola-Kampagne aus Berlin
Kolumbien - staatlicher Terror gegen die Opposition

Wohl in keinem anderen Land der Welt werden so viele Oppositionelle ermordet wie in Kolumbien. Mehr als 5000 Menschen werden jedes Jahr von paramilitärischen Gruppen umgebracht - massakriert, gefoltert, manchmal mit Motorsägen zerstückelt. Die dafür verantwortlichen Todesschwadronen agieren mit Rückendeckung des kolumbianischen Staates und üben die Rolle einer Privatarmee im Dienste der Besitzenden aus. Die Morden folgen fast immer auch einem wirtschaftlichen Kalkül: GroßgrundbesitzerInnen vertreiben KleinbäuerInnen, Unternehmen lassen unliebsame GewerkschafterInnen aus dem Weg räumen, die Regierung sorgt dafür, dass geplante Großprojekte (wie Staudämme und Erdölbohrungen) reibungslos durchgeführt werden können. Der Terror der Paramilitärs ebnet der Globalisierung den Weg: Mit der Zerschlagung von Gewerkschaften wird die Abschaffung von Arbeitsschutzgesetzen erleichtert und damit der Arbeitsmarkt ,,flexibilisiert", die Vertreibung von Kleinbauern ermöglicht die Erschließung bisher kaum ,,entwickelter" Regionen, die Einschüchterung der Gewerkschaften bahnt den von IWF und Weltbank angemahnten Privatisierungsprozessen den Weg ...
Transnationale Unternehmen spielen dabei eine Schlüsselrolle. Während eines Pipeline-Baus von British Petroleum in Kolumbien ermordeten Todesschwadronen in der Nähe der Bautrasse Hunderte von Menschen, die als Gegner des Projekts galten. Abgesichert wurde der Bau von dem berüchtigten britischen Söldnerunternehmen Defence Systems Ltd. Gegen den Kohle-Multi Drummonds ist wegen der Ermordung von Gewerkschaftern eine Anklage in den USA erhoben worden. Und auch bei Nestlé gibt es eine auffällige Häufung von Anschlägen im Vorfeld von Tarifverhandlungen. Doch besonders stark kritisiert wird die Politik Coca Colas, das wichtige Kapitalanteile an dem kolumbianischen Coca Cola-Abfüllunternehmen Panamco besitzt.

Coca Cola sucks!

Ein ganz normaler Sommer bei Coca Cola-Kolumbien
* Im Juni 2001 werden die ArbeiterInnen auf Zwangsversammlungen dazu aufgefordert, auf ihre bisherigen Arbeitsverträge zu verzichten. Einige ArbeiterInnen, die sich weigern, werden entlassen. Insgesamt baut das Unternehmen auf diese Weise in kurzer Zeit mehr als 1000 feste Stellen ab oder verwandelt sie in prekäre Beschäftigungsverhältnisse. * Am 21. Juni 2001 wird der Coca Cola-Arbeiter Oscar Darío, just an einem internationalen Aktionstag zum Gedenken an die Menschenrechtsverletzungen bei Coca Cola in Guatemala, in Montería / Nordkolumbien erschossen. * Am 30. Juni fordert der Sicherheitschef bei Coca Cola in Medellín, ein Kapitän der Armee im Ruhestand, die Gewerkschaftsmitglieder im Betrieb auf, sich bei den Tarifverhandlungen zurückzuhalten und unterstellt ihnen Verbindungen zur Guerilla - in Kolumbien eine unverhohlene Todesdrohung. * Am 13. Juli beschuldigt der Geschäftsführer von Coca Cola in Bucaramanga / Nordostkolumbien Carlos Cañas die Führer der Ernährungsgewerkschaft SINALTRAINAL wegen ihrer Kritik an Coca Cola der Verleumdung und der Gründung einer kriminellen Vereinigung. * Ebenfalls am 13. Juli gehen Todesschwadronen vor dem Haus des SINALTRAINAL-Präsidenten in Barrancabermeja Juan Carlos Galvis in Stellung. * Vom 21. bis 23. Juli lassen die Abfüllunternehmen ihre ArbeiterInnen in ganz Kolumbien Blankopapiere unterschreiben, die danach als gewerkschaftskritische Briefe der Belegschaft präsentiert werden. * Am 22. Juli werden der Gewerkschafter Galvis und seine Ehefrau von Todesschwadronen durch Barrancabermeja verfolgt. * Am 3. August taucht ein Paramilitärkommando ebenfalls in Barrancabermeja beim SINALTRAINAL-Aktivisten William Mendoza auf, der sich jedoch nicht zu Hause befindet. Zur gleichen Zeit wird die Ehefrau von Juan Carlos Galvis von Todesschwadronen kurzzeitig entführt. * Am 13. des gleichen Monats wird ein Coca Cola-LKW östlich von Medellín gestoppt. Die Paramilitärs erklären den Fahrern, dass man ein Problem mit der Gewerkschaft habe und diese sich zu einem Gespräch zur Verfügung zu stellen habe. * Am 21. August stehen Paramilitärs vor dem Wohnhaus des Präsidenten von SINALTRAINAL in der Karibikstadt Barranquilla, Osvaldo Camargo. Einen Tag später nähert sich Killerkommando dem Gewerkschafter und zückt eine Waffe. Camargo komm kommt nur deshalb mit dem Leben davon, weil unerwartet ein Passant auftaucht.

In den Abfüllanlagen der formal von Coca Cola unabhängigen, de facto aber über Kapitalanteile an den US-Konzern gebundenen kolumbianischen Firma Panamco tobt ein regelrechter Krieg gegen die Gewerkschaften. Mehr als 120 Angriffe hat die Ernährungswerkschaft SINALTRAINAL seit 1990 protokolliert: Ermordungen, Entführungen, Drohanrufe, inszenierte Terrorismusverfahren. In der von Armee und Paramilitärs besonders streng kontrollierten nordkolumbianischen Region Urabá wurde die Gewerkschaft sogar im wörtlichen Sinne physisch eliminiert. Im Dezember 1996 ermordeten ,,Unbekannte" den regionalen SINALTRAINAL-Sekretär Isidro Segundo Gil, ein weiterer Funktionär konnte einer Entführung nur knapp entkommen. Das Gewerkschaftsgebäude in der Stadt Carepa wurde in Brand gesetzt, die ArbeiterInnen des Unternehmens von Bewaffneten gezwungen, ,,bis 4 Uhr nachmittags aus der Gewerkschaft auszutreten".
Und die Situation verschlechtert sich weiter. Der Druck auf jene Coca-Cola-Arbeiter, die noch gewerkschaftlich organisiert sind, wird immer größer. AktivistInnen können ihre Wohnungen nicht mehr ungeschützt verlassen und erhalten regelmäßig Morddrohungen. Die Gewerkschaftssektionen von Barrancabermeja und Bucaramanga sind im ,,inneren Exil". Die GewerkschafterInnen verbringen aus Sicherheitsgründen die meiste Zeit in der Hauptstadt Bogotá.
Diese Firmenpolitik scheint im übrigen nicht auf Kolumbien beschränkt zu sein. Gegen Coca-Cola-GewerkschafterInnen in Guatemala und Peru hat es in den vergangenen Jahren ähnliche Gewalttaten gegeben.

Internationale Kampagne zu Coca Cola

Vor diesem Hintergrund mobilisieren kolumbianische Gewerkschaften und die ,,Kampagne gegen Straflosigkeit - Colombia Clama Justicia" zur Zeit für eine internationale Kampagne gegen Coca Cola. In den USA hat die Stahlarbeitergewerkschaft United Steel Workers aus Solidarität mit den kolumbianischen KollegInnen eine Klage gegen Coca Cola vor dem Distriktgericht von Südflorida eingereicht. Parallel dazu will ein breites Bündnis von baptistischen Kirchen, Trade Unions und Menschenrechtsgruppen in den USA in diesem Sommer auf die Arbeitsbedingungen bei dem Getränkekonzern hinweisen. Auch Gruppen in Italien, Belgien und Großbritannien haben ihre Unterstützung zugesagt. In Italien reicht das Spektrum von der christdemokratischen UIL bis zu den COBAS.

Konkret in Vorbereitung sind drei sogenannte Audiencias Publicas: Meinungstribunale, mit denen internationale Öffentlichkeit hergestellt werden sollen: 22. Juli in Atlanta/USA, am 12. Oktober in Brüssel / Belgien und am 5. Dezember in Bogotá. Außerdem soll es zahlreiche dezentrale Aktionen und Veranstaltungen geben.
Die Meinungstribunale reihen sich ein in die ,,Kampagne gegen Straflosigkeit - Kolumbien fordert Gerechtigkeit", die von mehr als 100 kolumbianischen Organisationen, darunter auch dem Gewerkschaftsverband CUT, getragen wird und bereits mehrere internationale Meinungstribunale in Kanada, Spanien und Kolumbien organisiert hat.


Was wir mit der Kampagne erreichen wollen
Um eins gleich klar zu stellen: Uns geht es nicht darum, Coca Cola als Symbol einer vermeintlichen US-Kultur zu brandmarken. Bei der Politik der transnationalen Unternehmen spielt es keine Rolle, ob sich der jeweilige Firmensitz nun in den USA, Großbritannien, der Schweiz oder in Deutschland befindet. BP, Nestlé oder Mercedes-Benz haben nicht weniger Dreck am Stecken als Coca Cola. Wenn wir in diesem Fall jedoch über Coca Cola sprechen, dann deswegen, weil es konkrete Ereignisse gibt, die konkrete Solidarität erforderlich machen.

Mit der Kampagne wollen wir mehrere Ziele verfolgen:

- Globalisierungskritik leisten: Wir denken, dass sich der gewalttätige Aspekt von Globalisierung am Beispiel Coca Cola-Kolumbien gut aufzeigen lässt. Was die Mächtigen als ganz normalen Fortschritt bezeichnen, bedeutet für die Betroffenen häufig noch mehr Ausbeutung und Terror.
- eine Schnittstelle zwischen Anti-Globalisierungsbewegung und Gewerkschaften schaffen: Die Kampagne bietet die Möglichkeit, dass verschiedene Gruppen aus unterschiedlichen politischen Spektren bei einem konkreten Anliegen zusammenarbeiten. Wie bei der deportation class-Kampagne gegen Lufthansa soll es den Gruppen dabei möglich sein mitzumachen, ohne großartige Absprachen treffen zu müssen.
- international agieren: Wenn es darum geht, Menschen in verschiedenen Ländern gegeneinander auszuspielen, wird immer wieder die ,,Standortkonkurrenz" ins Feld geführt. Die einzige funktionierende Antwort darauf ist: Wir müssen selbst transnational handeln. Arbeitsrechte lassen sich nur noch in einem internationalen Rahmen verteidigen.
- konkret Arbeitsbedingungen verbessern: V. a. aber geht es uns darum, die konkreten Bedingungen für die Gewerkschaft SINALTRAINAL in Kolumbien zu verbessern. Gewerkschaftsarbeit ist dort kaum noch möglich, betriebliche Organisierung wird durch Entlassungen und Anschläge verhindert. Für gewerkschaftliche Arbeit gibt es kaum noch eine andere Chance als die Mobilisierung außerhalb des Unternehmens. Unser Druck kann - wie zahlreiche Beispiele in der Vergangenheit bewiesen haben - etwas zur Veränderung der Situation beitragen. Diese Chance wollen wir nützen.

Was kann man tun?
Es gibt viele Möglichkeiten, an diese Kampagne anzudocken. Jede/r kann sich Aktionsformen ausdenken. In Italien kündigten AktivistInnen an, sie wollten Coca-Cola-Getränke öffentlichkeitswirksam aus einem Supermarkt auf die Straße räumen. Gute Idee! Man kann aber auch Kundgebungen organisieren, Unterschriftenlisten sammeln und an Coca Cola schicken, die Hotline des Konzerns nerven oder imageschädigende Websites ins Netz stellen. Man kann Aufkleber entwerfen, Veranstaltungen machen, zu einem Boykott aufrufen. Oder auf Aktionärsversammlungen auftauchen ... Und natürlich sollte man sich zahlreich an den Meinungstribunalen im Oktober in Brüssel und im Dezember in Bogotá beteiligen. Gäste sind herzlich willkommen!!
Wenn Ihr Hintergrundinformationen braucht, könnt Ihr diese jederzeit bei uns erhalten. Wir stellen uns nur ein konkretes Ziel: Die Kampagne gegen Coca Cola sollte so lange gehen, bis der Konzern seine Entlassungspolitik einstellt, gewerkschaftliche Organisierung akzeptiert und Maßnahmen gegen den Paramilitarismus im und um den Betrieb herum ergreift. Coca Cola darf sich nicht darauf zurückziehen, dass die Abfüllanlagen nicht zum Mutterkonzern gehören. Wäre in einer kolumbianischen Abfüllanlage Gift in die Getränkeflaschen gelangt, hätte Coca Cola sicherlich auch scharf durchgegriffen. Also kann das Unternehmen durchaus handeln, wenn seine Lizenznehmer Gewerkschafter erschießen lassen!

Stoppen wir den Terrorismus der Unternehmen!
Beteiligt Euch am Internationalen Aktionstag am 22. Juli und organisiert selbst kreative Aktionen!
Solidarität mit SINALTRAINAL!
Coca Cola sucks!

Kontakt:
Kampagne ,,Coca Cola-Kolumbien"
 Kolumbien-odyssee@gmx.net
C/o Schwarze Risse
Gneisenaustr. 2a
10961 Berlin

See:
www.labournet.de/internationales/co/cocacola
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Ergänzungen

Verlinkt

Pete 26.06.2002 - 20:12
Hab den Aufruf mit dem Kolumbien-Feature verlinkt. Ich denke mal, dass die Teile zum Aktionstag Feature werden können.

Sorry

muss mal sein 26.06.2002 - 21:14
was sagt denn jetzt die "Koks und Cola" oder "Fanta statt Fatwa" funtifa dazu?

Mir fällt dazu was ganz anderes ein

someone 26.06.2002 - 21:33
In Berlin wurden die streikenden Bauarbeiter mit Schlägertruppen konfrontiert, die Daimler Benz angeheurt hat. In Kolumbien und Argentinien hat Argentinien sehr viele Oppositionelle und Gewerkschafter verschwinden lassen. Das ist eigentlich eine krasse Verbindung.

no coke, und doch..

moderata 27.06.2002 - 00:11
Liebe Coca-Cola-Kampagne,

Bedauerlicherweise hat sich Indymedia.de zu etwas entwickelt, was es nie sein sollte: zu einem linken Infoportal, in dem Massen von Aufrufen, anderswo gefundenen "irgendwie interessanten" Texten (sog. Cross-Postings), Terminen etc. genauso schnell im Nirvana des Open Posting verschwinden, wie sie auftauchen.

Offenbar hat sich Indymedia bei vielen als DIE linke Website etabliert, die als bequeme Litfaßsäule genutzt wird, in der Hoffnung, dass so möglichst Viele (Linke) erreicht werden. Das ignoriert nicht nur konsequent die eigentlich Idee und das wunderbare Potential von Indymedia, sondern ist auch schlicht ein Trugschluß: Es gibt kaum eine schlechter sortierte Seite als diese, was bedeutet, dass nur die Leute Texte sehen und evtl. lesen, die mehr oder weniger ständig auf die Seite gucken. Auf die erste Seite kommen all diese Postings nicht --> siehe die Moderationskriterien: s.u. ( http://www.de.indymedia.org/static/moderation.shtml).

Bitte: überlegt Euch doch, Eure ja in der Tat meist interessanten und wichtigen Termine, Aufrufe oder Cross-Postings auf für sowas betriebenen linken Seiten unterzubringen (z.B.  http://www.nadir.org,  http://www.linkeseite.de oder viele regionalen Seiten - zu finden auf der Terminkalender-Seite  http://www.de.indymedia.org/static/termine.shtml und in der linken Spalte der Startseite bei den Links. Wenn der Text dort erschienen ist, könnt Ihr ja (und das wäre durchaus im Sinne von Indymedia) einen kürzeren oder längeren Bericht über das Thema/die Aktion schreiben und darin zum ersten Text verlinken. Bei technischen oder anderen Fragen könnt Ihr Euch gern an uns wenden: Mail an  imc-germany-kontakt@lists.indymedia.org.

Wenn Ihr mit den MacherInnen von Indymedia über solche Sachen diskutieren wollt, gibt es dafür eine Mailingliste:  imc-germany@indymedia.org. Diese und andere Mailinglisten von Indymedia, inkl. Infos, wie Ihr Euch dort einschreiben könnt, gibt's hier:  http://lists.indymedia.org.


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"Indymedia ist ein basisdemokratischer Nachrichtenkanal. Indymedia will den emanzipatorischen Umgang mit Informationen und Medien fördern. Wir arbeiten aus Liebe und Respekt gegenüber Menschen, die sich für eine lebenswertere, bessere Welt einsetzen. Die Idee hinter indymedia ist, dass aus reinen MedienkonsumentInnen MedienmacherInnen werden.

Es geht also nicht darum, alle interessanten Infos aus kommerziellen Massenmedien zusammenzutragen, sondern diesen Medien die eigene Sicht auf Ereignisse entgegenzusetzen, bzw. über Ereignisse zu berichten, die von diesen Medien übergangen werden. Die Moderationskollektive versuchen, diese Art von Berichterstattung zu unterstützen.

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Aus der Erklärung des Formulars zum Veröffentlichen von eigenen Beiträgen:

"Um indymedia als Plattform für eigene Berichterstattung zu konturieren, werden bestimmte Beiträge nicht auf die Startseite gestellt. Dazu gehören:

- Termine und Demoaufrufe [ Weil wir wissen, dass diese für die Mobilisierung sehr wichtig sind, verlinken wir zu verschiedenen Internetprojekten, auf denen Ihr gute Terminsammlungen findet ] Bei angelaufenen Kampagnen werden regelmäßig Termine und Aufrufe in die Mittelspalten-Texte als Links gesetzt.
- schon an anderen Stellen veröffentlichte Texte aus kommerziellen Medien kopierte Texte
[ hierbei sind Übersetzungen von Texten und Meldungen von hier kaum zugänglichen Medien eine Ausnahme ]
- Gruppenstatements, Presseerklärungen, Diskussionspapiere, Massenmails
[auch hier geht es um die Zugänglichkeit von Texten. Beiträge von Gruppen, die schon auf zahlreichen anderen Internet- Seiten oder in Zeitschriften veröffentlicht wurden, werden nicht auf die Startseite gestellt, weil es nicht der Ansatz von indymedia ist alles irgendwie relevante auf der Seite zu versammeln, sondern eine Plattform für eigene Berichterstattung zu sein. Unter eigener Berichtserstattung verstehen wir allerdings Presseerklärungen von Kleingruppen oder Diskussionspapiere einzelner]
- superkurze Meldungen
- reine Kommentare ohne Nachrichtenwert
[ Zusätzlich zu den selbstverfassten Beiträgen, gibt es bei indymedia noch die Möglichkeit über Artikel zu diskutieren. Das könnt Ihr unter dem jeweiligen Artikel - einfach auf "Kommentar eingeben" klicken ]
Beiträge von hierarchischen Gruppen und Parteien
- Außerdem gibt es Beiträge, die sofort in ein Müllarchiv kommen:
[1] Diskriminierender Inhalt.
[2] Offensichtlicher Spam"

In diesem speziellen Fall, wo es ja sowieso ein Feature in der Mittelspalte der Startseite zum Thema gibt und also sinnvoll ist, diese Texte dort zu verlinken, wäre vielleicht am besten, eine Mail mit den Links an indy.de zu schicken, und zu bitten, dass jemand diese dort verlinkt.

An die Indies

les 27.06.2002 - 19:24

An die Indies

leserIn 27.06.2002 - 19:25
...obwohl doch das zu Cola informativ ist, und nicht woanders zu finden ist...

Oder haben da manche etwas Bedenken, daß auch über Indymedia mobilisierende, politische Kampagnen laufen....?

Hallo LeserIn

moderata 27.06.2002 - 22:30
Stimmt ja eben nicht.
Unter eben diesem Artikel hier steht eine Web-Adresse, und dort finden sich alle die Artikel, und noch viel mehr!
Die Frage, ob wir etwa was gegen Kampagnen haetten, verblüfft mich. Hast Du Dir mal die Mittelspalte der Startseite angeguckt? Hast Du Indymedia mal bei größeren Kampagnen, oder Gipfeln beobachtet oder erlebt? Wenn ja, kannst Du die Frage eigentlich nicht ernst meinen?
Ich habe mir eigentlich Mühe gegeben, zu erklären, warum wir keine Cross-Postings haben wollen. Wir wollen nunmal kein Mobiliseirungstool sein, sondern eine Nachrichten-Seite. Alle Leute, die das anders sehen, sind eingeladen, mit uns zu diskutieren, und sich zu überlegen, wie sie selbst ihre vielen guten Ideen umsetzen können. Am besten auf der Mailingliste....
Wenn wir was gegen politische Kampagnen hätten, würden wir wahrscheinlich doch eher ein anderes Projekt machen. Aber um das sinnvol zu betreiben, braucht es Diskussion, und es gibt viele Dinge, die dabei eine Rolle spielen - guck doch mal in's Archiv der Liste ;).