Harder digital - seit 15 Jahren unbemerkt im Kriegsgeschäft!

Event Datum: 
Samstag, Mai 24, 2014 - 10:30
Stadt/Region: 
In der ehemaligen Militäranlage der Bundeswehr am Thurauer Berg bei Woltersdorf entwickelt die Firma Harder Komponenten für Kriegswaffen in alle Welt. Seit 15 Jahren tut sie das, still und unbemerkt von der Öffentlichkeit. Wir wollen uns das genau anschauen und laut und sichtbar unseren Protest gegen dieses kriegerische Geschäft zum Ausdruck bringen. Demo zur Firma Harder am Samstag 24. Mai um 10.30 Uhr Treffen am Ortseingang Woltersdorf (aus Richtung Lüchow)

„Nie wieder Krieg!“
*Militärische Zurückhaltung war gestern.

Jetzt propagiert die Politik ganz offen eine Militarisierung
deutscher Außenpolitik. „Deutschland muss
bereit sein, sich außen- und sicherheitspolitisch früher,
entschiedener und substantieller einzubringen“,
so Verteidigungsministerin von der Leyen. Mit ähnlichen
Aussagen treiben Bundespräsident Gauck und
Außenminister Steinmeier die Ausweitung deutscheuropäischer
Militäreinsätze mit Macht voran.
Konkret heißt das: Mehr Bundeswehr-Soldaten als
bisher auf mehr Kriegsschauplätzen.

Deutschland ist drittgrößter Rüstungsexporteur weltweit.

Und auch wenn die Politik ihre Kriege als friedenbringende
Mission verklärt: Ganz praktisch verkauft
Deutschland völlig hemmungslos aggressiv seine
Waffen in alle Welt. Die Regierung gestattete 2012
Ausfuhren von Waffen und Militärgerät im Wert von
8,87 Milliarden Euro, auch in Spannungsgebiete
und an Regierungen mit offen militärischer Repression
gegen die Bevölkerung. Die Ausfuhrgenehmigung
für Rüstungsgüter in Kriegs- und Krisengebieten
hat sich sogar verdoppelt. Um sich in der
globalen Konkurrenz durchzusetzen, gehen deutsche
Unternehmen sogar dazu über, ganze Anlagen
zur Rüstungsproduktion ins Ausland zu verkaufen.

Einen starken Anstieg gibt es auch bei den Exportgenehmigungen
für Kleinwaffen. Gemeint sind
Maschinengewehre, Maschinenpistolen, Sturmgewehre,
Pistolen und allerlei Munition. Die Regierung
billigte 2012 den Verkauf von Kleinwaffen an
Drittländer im Wert von 37,09 Millionen Euro. Ein
Jahr zuvor waren es noch 17,92 Millionen Euro.
Fachleute schätzen, dass alleine durch Gewehre
und Pistolen der Waffenschmiede Heckler & Koch
nach dem 2. Weltkrieg weit mehr als eine Million
Menschen ihr Leben verloren haben. Weitere ungezählte
Kriegsopfer sind durch die vielen anderen
waffenexportierenden deutschen Unternehmen zu
beklagen.
Nicht nur die großen Rüstungskonzerne, sondern
auch kleinere Betriebe betreiben kriegerische
Geschäfte. Davon gibt es auch mindestens einen
Betrieb hier im Wendland.

Krieg beginnt hier - Waffen made in Wendland

Das Unternehmen Harder digital in Thurau produziert
unter anderem Komponenten für militärische
Nachtsichtgeräte und Nachtsicht-Zielfernrohre für
den weltweiten Einsatz - das Töten von Menschen
auch bei Dunkelheit wird damit perfektioniert.
Auf internationalen Militärkongressen zur
Verbesserung der Kriegstechnik tritt Harder als
hochqualifizierter Produzent von optischen
Waffenkomponenten auf.

Harder digital - seit 15 Jahren unbemerkt im Kriegsgeschäft!

Harder praktiziert sein Rüstungsgeschäft ganz leise
und im Verborgenen. Der Thurauer Turm und die
Betriebsgebäude daneben, eine ehemalige militärische
Einrichtung der Bundeswehr zur Aufklärung
des Feindes im Osten, eignen sich dafür natürlich
besonders gut. Das Gelände ist - als ehemalige
Militäranlage - gut eingezäunt und abgesichert. In
einem unterirdischen Tunnel wird die Entwicklung
der Nachtsichtgeräte vorangetrieben. Ein unscheinbares
Namensschild an der Einfahrt ist der einzig
sichtbare Hinweis auf das Unternehmen. Auch im
Internet und bei Pressenachfragen hält sich die
Firma bedeckt. Und das mit gutem Grund...

Wir finden, die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf,
zu erfahren, was für Geschäfte hier vor ihrer Nase
betrieben werden. Auch wenn das Unternehmen
Harder nicht zu den großen Rüstungskonzernen
zählt: Jedes Rädchen trägt dazu bei, dass die Kriegsmaschinerie
am Laufen gehalten wird. Rüstung,
Krieg und Kampfeinsätze der Bundeswehr tragen
nicht zu einer Lösung von Konfl ikten bei. Vielmehr
sind sie Ausdruck von ökonomischen und machtpolitischen
Interessen und führen zu Tod und Leid bei
den betroffenen Menschen.

Dieser kriegerischen Normalität, die alle Bereiche
unserer Gesellschaft durchdringt und - obwohl sie
vor unseren Augen stattfi ndet - nicht wahrgenommen
wird, wollen wir etwas entgegensetzen.

Wir haben ein Auge auf Kriegsgeschäfte

Schluss mit der Heimlichkeit! Es wird Zeit, dass die
Machenschaften dieser Firma ans Licht geholt und
in den Blick der Öffentlichkeit gebracht werden.
Wir wollen genau hinschauen, was hier bei Harder
vor sich geht. Und wir fordern ein Ende der Waffenproduktion
und der Rüstungsexporte - hier und
auch anderswo!

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