Den kapitalistische Normalbetrieb in Nürnberger Bekleidungsgeschäften gestört - Solidarität mit den Textilarbeiterinnen!

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Aktivist*innen von Blockupy nahmen den Internationalen Frauenkampftag zum Anlass, auf die Ausbeutung in der Textilindustrie aufmerksam zu machen.

 

 

Durch Aktionen des zivilen Ungehorsams behinderten Aktivist*innen von Blockupy Nürnberg-Fürth-Erlangan am Samstag, den 07.03.2015, den Verkauf von Bekleidung in der Nürnberger Fußgängerzone. Sie markierten Ware, die unter ausbeuterischen Bedingungen hergestellt wurde, und informierten Passant*innen durch Flugblätter und spontane Kundgebungen vor H&M, Zara und Mango.

 

 

„Egal ob Jeans, T-Shirt oder Smoking – nahezu sämtliche Bekleidung, die wir hier in Nürnberg shoppen, wird in so genannten Billiglohnländern unter unerträglichen Arbeitsbedingungen hergestellt – großteils von Frauen“, so Marina Schmidt von Blockupy Nürnberg-Fürth-Erlangen. „Die Konzerne profitieren von aggressiver Ausbeutung – angefangen bei den Baumwoll-Pflückerinnen über die Näherinnen bis hin zu den Verkäuferinnen hierzulande. Die Toten, die in eingestürzten Textilfabriken ihr Leben verloren haben, sind nicht die Opfer von tragischen Unfällen, sondern sie sind Opfer einer Ökonomie, in der Arbeitssicherheit nur den Profit senken würde.“

 

 

Blockupy ist Teil eines europaweiten Netzwerks vielfältiger Bewegungen, die Widerstand gegen das europäische Krisenregime leisten. Die Krisen, die kapitalistisches Wirtschaften produziert, beschränken sich nicht auf Europa und zeigen sich u.a. im täglichen Überlebenskampf der Näherinnen, in eingestürzten Textilfabriken, aber auch im leeren Geldbeutel von Verkäuferinnen hier in Nürnberg. Marina Schmidt von Blockupy Nürnberg-Fürth-Erlangen dazu: „Die eingestürzten Fabriken und die Näherinnen sind weit weg, aber die Konzerne, die mit der Ausbeutung Profit erwirtschaften, haben Filialen hier in Nürnberg. Anlässlich des 8. März, dem Tag, an dem Frauen weltweit gegen Ausbeutung und Unterdrückung kämpfen, sagen wir Nein! Wir wollen dieses blutige Geschäft nicht länger mit ansehen. Wir behindern den Handel mit den Produkten, die in Ausbeutung hergestellt wurden,“

 

 

Nach dieser erfolgreichen Störung des Normalbetriebs in Nürnberger Bekleidungsgeschäften freut sich Blockupy Nürnberg-Fürth-Erlangen nun auf den 18. März. Da wird Blockupy in Frankfurt auf die Straße gehen, um gegen die Krisen-Politik der Troika zu protestieren und die Neueröffnung der Europäischen Zentralbank zu blockieren, denn: „Es gibt nichts zu feiern an Sparpolitik und Verarmung!“, so Marina Schmidt.

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Ergänzungen

Ich frage mich warum ihr am Internationalen Frauenkampftag prekär beschäftigte Einzelhändler*innen tätlich angreift? Ich bin interessiert an euren kritischen Nachbetrachtungen der Aktionen. Solidarische Grüße