tiere sind keine zielscheiben - statement zur beschädigung sowie zerstörung von jagdhochsitzen im raum moritzburg und coswig

Event: 

im verlauf der letzen woche haben wir begonnen, in gezielten, gewaltlosen aktionen hochsitze und -stände im coswiger spitzgrund und moritzburger wald zu beschädigen sowie zu zerstören.

wir sind eine lose organisierte gruppe von menschen, die sich den werten der animal liberation front (alf) und dem antispeziesismus verbunden fühlen. daher käpfen wir in allen lebensbereichen gegen die ausbeutung, das quälen und töten von nicht menschlichen tieren. der mensch besitzt nicht das recht, sich gegenüber diesen zu erheben und sie für seine bedürfnisbefriedigung auszunutzen, indem tiere zum beispiel gegessen und ihre erzeugnisse verarbeitet werden. wir lehnen die haltung ab, dass die spezies eines lebewesens ein argument sein kann, dessen interessen und leben nicht zu berücksichtigen. das schließt auch die jagd mit ein.

jäger*innen sprechen oft davon, dass sie ein "natütliches gleichgewicht" herstellen müssten, jedoch kommen sie damit nur eigenen nutzungsinteressen nach. indem sie jagen gehen, bringen sie die sich fast selbst regulierende natur durcheinander. der bestand von sogennantem nutzwild (reh, hirsch, niederwild, wildschwein) wird besonders hochgehalten, während die in der jagdsprache als "raubwild" bezeichneten arten bewusst dezimiert, ausgerottet und am wachstum bzw. der wiederausbreitung gehindert werden. dadurch verschwinden die natürlichen fressfeinde und einige arten entwickeln eine überpopulation. dies hat einen rückgang in der biodiversität und im artenreichtum in den bejagten gebieten zur folge. durch die überpopulation müssen die tiere stärker auf vom menschen bewohnte gebiete ausweichen, was zu wildschäden auf landwirtschaftlichen nutzflächen führen kann. die jagd beugt also keine wildschäden vor, sie forciert sie vielmehr. des weiteren sind waldtiere gezwungen, sich neue lebensräume zu erschließen, weil sie durch eine intensive forstwirtschaft aus ihren angestammten lebensräumen verdrängt werden.

der moritzburger wald steht in einer langen tradition der jagd in ihren unterschiedlichsten formen und dies wurde mit dem bau des jagdschlosses 1542 zementiert. die angriffe auf die jagdsitze im moritzburger wald sind vielleicht nur ein tropfen auf den heißen stein, sie verhindern jedoch aktiv das weitere töten von tieren.

wir werden nicht stoppen, bis alle hochstände umgefallen und zerstört sind, bis tiere nicht als für den menschen bestimmte komsumgüter sondern als eigenständig handelnde sowie fühlende lebewesen angesehen werden.

webadresse: 
Lizenz des Artikels und aller eingebetteten Medien: 
Creative Commons by-sa: Weitergabe unter gleichen Bedingungen