Aufruf zur Aktionswoche: "Kein Knoten für Zetkin!"

Event Datum: 
Dienstag, Juni 20, 2023 - 02:00
Stadt/Region: 
Aktionswoche: Kein Knoten für Zetkin! Am 20. Juni 2023 ist der 90. Todestag Clara Zetkins; gleichzeitig ist es der 100. Jahrestag ihrer bekannten Rede "Der Kampf gegen den Faschismus", in der sie 1923 eine bemerkenswerte Faschismus-Analyse leistete. Wir rufen dazu auf, rund um den 20. Juni den Anlass zu nutzen, um öffentlich dagegen zu protestieren, dass in Tübingen ausgerechnet Clara Zetkin mit den Faschisten und Kriegstreibern, gegen die sie bis zuletzt angekämpft hat, in eine Reihe gestellt wird, indem ihr ein "Knoten" verliehen werden soll, den sonst ausschließlich Nazis, Kriegs- und Kolonialverbrecher verpasst bekommen! Während die Clara-Zetkin-Straße als "in der Kritik stehend" markiert werden soll, sollen bei zwei Straßen, die nach NSDAP-Mitgliedern benannt sind, bereits angebrachte "Knoten" kommentarlos wieder entfernt werden – ein Skandal!

Clara Zetkin war eine entschiedene Gegnerin von Faschismus, Krieg und Kolonialismus. Trotzdem empfiehlt eine Kommission zur Überprüfung der Tübinger Straßennamen, die Clara-Zetkin-Straße in Tübingen als "kritikwürdig" zu markieren – mit einem "Knoten" aus dem 3D-Drucker, den sonst ausschließlich Nazis, Antisemiten, Kriegs- und Kolonialverbrecher erhalten! Clara Zetkin würde also in eine Reihe gestellt mit den Nazis, gegen die sie bis zuletzt ankämpfte. Das gilt es zu verhindern!

Wir rufen auf zu kreativem Protest und Solidaritäts-Aktionen. Was kann getan werden? Es gibt verschiedene Möglichkeiten, aktiv zu werden. Wer uns unterstützen oder uns eine Erklärung zukommen lassen will, kann uns schreiben. Macht via Social Media auf uns aufmerksam – Fotos, die für Postings und Website-Beiträge verwendet werden dürfen, gibt es hier. Sharepics gibt es auf gemeinsam-solidarisch.de und auf antifa-info.net. Unsere Flyer (A6 oder 4 x A6 auf A4 zum selbst Ausdrucken) und unser Fact Sheet dürfen verteilt und ausgelegt werden. Auch Aufkleber-Vorlagen gibt es: Ohne Foto, mit Foto. Der Abschlussbericht der Kommission zur Überprüfung der Tübinger Straßennamen stellt lediglich eine Empfehlung dar; die Entscheidung darüber, ob die Clara-Zetkin-Straße mit einem "Knoten" versehen wird, wird der Gemeinderat im Herbst treffen. Man kann also an die Mitglieder des Tübinger Gemeinderats sowie an die einzelnen Gemeinderatsfraktionen wenden. Es können auch Leserbriefe in der lokalen Presse geschrieben werden – das Schwäbische Tagblatt ist für seine Leserbriefkultur bekannt. Was Formen des kreativen Protests angeht, sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Anbieten würde sich z.B. Straßen wie die Wilhelmstraße symbolisch in Clara-Zetkin-Straße umzubenennen, Wilhelm-, Bismarck-, Ebertstraße oder anderen Straßen symbolisch einen "Knoten" zu verleihen, Transparente/Banner aufzuhängen, die aufs Thema aufmerksam machen, usw. (*mehr dazu, was an den genannten Namensgebern problematisch ist und weshalb es ein Skandal ist, dass die Kommission bei ihnen im Gegensatz zu Zetkin "keine konkreten Hinweise auf eine ethische Problemlage"gefunden haben will, hier: https://keinknoten.wordpress.com/faq/).

Rund um den 90. Todestag finden auch mehrere öffentliche Veranstaltungen zum Thema statt, etwa in der Clara-Zetkin-Gedenkstätte Birkenwerder oder im Museum Wiederau, dem Geburtsort Zetkins. Das Aktionsbündnis selbst hat am 21. Juni eine Veranstaltung in Tübingen (Wohnprojekt Schellingstraße) und beteiligt sich am 23. Juni an einer Veranstaltung in Stuttgart (Clara-Zetkin-Haus).

Alle Informationen, Bild- und Textmaterial, eine Chronologie der bisherigen Ereignisse sowie eine Presseschau gibt es auf unserer Website keinknoten.wordpress.com.

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