Die erste Ausgabe der Kampfgeister online

Die erste Ausgabe der Kampfgeister – dem neuen Mitteilungsblatt des Instituts für Syndikalismusforschung - findet sich ab sofort als digitale Ausgabe kostenlos auf unserem Blog zum lesen. 

Die erste Ausgabe der Kampfgeister – dem neuen Mitteilungsblatt des Instituts für Syndikalismusforschung - findet sich ab sofort als digitale Ausgabe kostenlos auf unserem Blog zum lesen. Für das erste Heft führten wir Gespräche mit der Malerin und Anarchistin Johanna Teske und dem Regisseur Kevin Rittberger, der in Berlin das antifaschistische Theaterstück "Schwarze Scharen" entwickelte und aufführte. Für dieses stand der historische anarcho-syndikalistische Kampfverband der 1920er/30er Jahre als Motivation und Alternative zu den hierarchisch organisierten sonstigen Kampfformationen aus der Arbeiter:innenbewegung Pate. Johanna Teske gibt in ihrer Kunst der menschlichen Sehnsucht nach Freiheit und Gerechtigkeit Ausdruck. Im Heft können wir einige ihrer Bilder bewundern, die zudem Ereignisse und Menschen der historischen und aktuellen anarchistischen Bewegung thematisieren.

Im einleitenden Beitrag ruft Martin Veith zur Solidarität mit der vom russischen Angriffskrieg betroffenen Bevölkerung der Ukraine auf und informiert über anarchistische Solidaritäts- und Kampfverbände der Ukrainischen Territorialverteidigung, sowie mögliche Formen der praktischen Solidarität mit den Menschen in der Ukraine. 

Der junge Blog "Anarchismus.de" führte ein Interview mit uns und fragte nach unseren Einschätzungen zu bestimmten Themen und Ereignissen. Fragen richteten sich weiterhin nach unserem Selbstverständnis. Das gesamte Gespräch mit den sehr engagierten und vielseitigen Menschen von anarchismus.de findet ihr im Heft.

2022 feiern wir 125 Jahre Anarcho-Syndikalismus in Deutschland. Helge Döhring geht auf die Gründungsgeschichte unserer Bewegung ein und zieht einen Bogen bis heute. In einem weiteren Beitrag nimmt er sich des Themas Theater aus anarcho-syndikalistischer Sicht an. Sein Beitrag "Theaterbörse bzw. Theaterrat" ist absolut lesenswert und legt den Fokus auf selbstbestimmte, basis-demokratische Strukturen. 

Eine freie und selbstbestimmte Sexualität ist keine Selbstverständlichkeit. Schon immer mussten Menschen gegen autoritäre und religiöse Bevormundungen und staatliche Strafen, z.B. beim Schwangerschaftsabbruch, ankämpfen. So auch in der Weimarer Republik. Im vorliegenden Heft präsentiert Helge Döhring Ausgaben der Zeischrift "Sexual-Hygiene" des "Reichsverbands für Geburtenregelung und Sexualhygiene" und berichtet über dessen Aktivitäten. Nicht wenige Anarcho-Syndikalist:innen engagierten sich in diesem Verband.

In deutscher Erstveröffentlichung freuen wir uns die Erinnerungen des rumänischen Anarchisten Mechel Stanger (1909-1984) einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich machen zu können. Der Beitrag wird von Martin Veith, einem Kenner der Geschichte der rumänischen anarchistischen, syndikalistischen und Arbeiter:innenbewegung, eingeleitet. Mechel Stanger wuchs auf in der Bukowina, einer historischen Region in Nordwesten Rumäniens und Südwesten der Ukraine. In Czernowitz schloss er sich als junger Mann den Anarcho-Syndikalisten an. Er desertierte auf abenteuerlichste Weise vor dem rumänischen Militärdienst. Immer bedroht von Abschiebungen kam er mit den anarcho-syndikalistischen Bewegungen verschiedener Länder West- und Mitteleuropas in Verbindung, unterstützte z.B. Streiks in den Niederlanden und wurde mit prominenten Vertretern des Anarcho-Syndikalismus bekannt, darunter Augustin Souchy und Rudolf Rocker. 1937 kämpfte er in der sozialen Revolution in Spanien, bevor ihn sein Weg schließlich nach Schweden in die Reihen der syndikalistischen Gewerkschaft SAC führte.

Zahlreiche Kurz-Infos und Vorstellungen von Neuerscheinungen runden das Heft ab. Wer lieber handfestes mag, der kann die Zeitschrift an Büchertischen oder bequem per Abo über das Institut beziehen. Das Magazin ist auf hochwertigem, umweltfreundlichem Papier gedruckt und fadengeheftet.

Inhaltsverzeichnis Kampfgeister #1 – 2022

1 Vorwort

ZEITGESCHEHEN

2 Für die Solidarität mit der um Freiheit und Überleben kämpfenden Bevölkerung der Ukraine und den Anarchistinnen und Anarchisten

NACHGEFRAGT

12 Immer malt der Sieger die Geschichte der Besiegten? Interview mit der Malerin Johanna Teske

30 Über emanzipatorischen Anspruch im Theater. Interview mit dem Regisseur Kevin Rittberger

AM MASCHENDRAHTZAUN

34 Neues von den Nachbarn

38 Maxim-Gorki Theater: Schwarzer Block – Schwarze Scharen

LÖRZU

41 Was tat das Institut für Syndikalismusforschung 2021/2022

43 Anarchismus.de: Interview mit dem Institut für Syndikalismusforschung

54 Neuerscheinung: Helge Döhring – Konflikte und Niederlagen des Syndikalismus in Deutschland

WER HAT’S NOCH?

56 „Sexual-Hygiene“/„Die Geburten-Regelung“

ALLE WELT

60 Über 125 Jahre Anarcho-Syndikalismus in Deutschland

61 Theaterbörse bzw. Theaterrat

66 Die Erinnerungen von Mechel Stanger

68 Erinnerungen eines Anarchisten aus Rumänien

Kampfgeister #1 – 96 Seiten – A5 – Einzelpreis Druckausgabe: 3 Euro

Als PDF hier: https://syndikalismusforschung.wordpress.com/kampfgeister/

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