[Wob] Naziaufmarsch kaputtmachen! 1.6.

autonome 28.05.2013 22:27 Themen: Antifa Blogwire Freiräume Indymedia Print
There is no german Zukunft – Für ein Leben ohne Nazis, Volk und Vaterland! Für den 1. Juni 2013 rufen norddeutsche Neonazis zum 5ten mal zum sogenannten „Tag der deutschen Zukunft“ in Wolfsburg auf.
Der jährlich stattfindende Aufmarsch, welcher bisher jedes Mal in einer anderen Stadt durchgeführt wurde, hat sich mittlerweile zu einem der größten regelmäßigen Nazievents mit mehreren hundert Teilnehmer_innen aus ganz Deutschland entwickelt. In den letzten Jahren konnte der TDDZ der Nazis unter massenhaften Protesten nur mit Hilfe von massiver Polizeigewalt durchgesetzt werden. Wir wollen an die Proteste gegen den TDDZ der letzten Jahre anknüpfen, darüber hinausgehen und ihm ein Ende bereiten. Dabei setzen wir auf ein Bündnis aus linksradikalen Gruppen, die dezentral und kreativ gegen den Aufmarsch vorgehen. Verschiedene Aktionsformen sollten sich hierbei ergänzend unterstützen.

Wolfsburg – Traumstadt der Nazis
Die ehemalige „Stadt des KdF-Wagens bei Fallersleben“ ist also nun Ziel der Nazis, um ihre menschenverachtende Ideologie zu propagieren. Kein Zufall, wie es scheint. Die Stadt selbst wurde 1938 planmäßig vom Reißbrett diverser Nazi-Architekten in die Landschaft gesetzt und erst 1945 in Wolfsburg umbenannt. Ursprünglich sollte sie der Verwirklichung herrschaftlicher Träume der NS-Ideologie dienen und gerecht werden. Neben Zwangsarbeiter_innenbaracken wurde ein ganzes Wohngebiet für hierarchisch höher gestellte NSDAP Mitglieder aus dem Boden gestampft. Außerdem war eine Residenz für Adolf Hitler geplant. Doch im Mittelpunkt der Stadt stand und steht das Volkswagenwerk, welches in der Zeit des 2.Weltkriegs in erster Linie der Rüstungsproduktion diente. In dieser Zeit mussten 20.000 verschleppte Zwangsarbeiter_innen unter schrecklichen Bedingungen Kriegsgerät herstellen – unter der Aufsicht von Ferdinand Porsche, der heute von der Stadt und seinen Bürger_innen noch regelmäßig geehrt wird. Gekonnt ignoriert wird dabei, dass Ferdinand Porsche persönlich bei Adolf Hitler die Zwangsarbeiter_innen anforderte. Opfern dieser Zeit wird heutzutage im Sinne der deutschen Vergangenheitsbewältigung regelmäßig relativ halbherzig gedacht, doch die Täter_innen werden bis heute häufig nicht genannt.
In Wolfsburg herrscht ein trügerisches Bild. Zum Einen präsentieren sich die Stadt und VW gerne als Vorzeigedemokrat_innen, die aus der Geschichte gelernt und den Sprung in eine multikulturelle Gesellschaft geschafft haben; zum Anderen wird dieselbe Geschichte auch mal gerne unter den Teppich gekehrt, was die halbherzige Aufarbeitung der NS-Zeit deutlich belegt.

Wolfsburger Nazistrukturen
Seit dem 2009 gescheiterten Versuch des mittlerweile verstorbenen Nazi-Anwalts Jürgen Rieger und regionalen Nazis, ein nationales Zentrum unter dem Label eines KdF-Museums zu gründen, ist es in Wolfsburgs Öffentlichkeit vermeintlich ruhig um seine Nazis geworden. Die neonazistische Kameradschaft „Bürgerinitiative für Zivilcourage Wolfsburg“ hat sich aufgelöst und der Aktionsschwerpunkt wurde unter dem neuen Namen „Aktionsgruppe Wolfsburg“ auf das Konzept der Autonomen Nationalisten gelegt. Trotz der Tatsache, dass organisierte Neonazis bereits seit Jahren in Wolfsburg und der Region aktiv sind, regt sich so etwas wie Empörung erst, wenn die Nazis öffentlichkeitswirksam in Erscheinung treten. Dann werden schnell die obligatorischen Bratwürste und Parteifahnen ausgepackt und Gewerkschafter_innen, Politiker_innen und Wirtschaftsvertreter_innen herbeizitiert. Diese sind dann auch alle eher so für den Ruf der Stadt Wolfsburg, die deutsche Demokratie und gegen Extremismus und Gewalt. Mit dieser Kritik ist es dann auch nicht verwunderlich, dass immer noch mehrere Straßen nach Rassist_innen und NS-Persönlichkeiten benannt sind und die Aufarbeitung der NS-Zeit am Anfang schon auf der Strecke blieb.

Es darf nicht angehen, dass es in einer Stadt die vollkommen den Wünschen der NS-Führungsriege entsprechen sollte und für nichts anderes stand als die konsequente Umsetzung der nationalsozalistischen Ideologie mit all ihren Facetten, heutzutage Nazis rund 70 Jahre nach der militärischen Zerschlagung Nazideutschlands auf diesen Straßen laufen. „Nazis Raus“– Parolen, Parteifahnen und die Extremismustheorie dürfen nicht das Ende der Kritik sein!

Kommt am 1. Juni 2013 nach Wolfsburg.
Das erklärte Ziel kann nur lauten:
Den Naziaufmarsch verhindern! Alles andere reicht nicht!

There is no german Zukunft // antifaschistisches Bündnis

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Ergänzungen

Anreise

.. 29.05.2013 - 22:32

Anreise, Treffpunkte, Routen

1. Anreise

Mit dem Bus oder PKW:

Aus mehreren Orten fahren am 1. Juni Busse nach Wolfsburg. Organisiert werden diese gemeinsamen Fahrten von Gewerkschaften oder Antifa-Gruppen.

Für sämtliche Busse stehen die VW-Parkplätze am Rondell „Tor Sandkamp“ zur Verfügung. Anfahrt über die Heinrich-Nordhoff-Straße. Die Einfahrt zum Parkplatz liegt gegenüber der Shelltankstelle. Ordner_innen werden dort die Busse einweisen.

PKW können in den Sektoren 6 – 17 auf den VW-Parkplätzen an der Heinrich-Nordhoff-Straße abgestellt werden. Die Nutzung der VW-Parkplätze ist kostenfrei. Auch dort werden Ordner_innen vor Ort sein.

Anfahrt über die A39 (Abfahrt Wolfsburg-West) und dann die Heinrich-Nordhoff-Straße Richtung VW-Parkplätze.

Die Heinrich-Nordhoff-Straße wird am 1. Juni zwischen Schachtweg und Bahnhofstunnel gesperrt sein. Es wird eine Zufahrt nur bis auf die Parkplätze möglich sein.

Mit dem Zug:

Aus einigen Städten gibt es am 1. Juni eine gemeinsame Anreise per Bahn.

Göttingen: Abfahrt um 9:07 Uhr – Gleis 6

Hannover: Abfahrt um 10:46 Uhr – Gleis 13

Gifhorn: Abfahrt um 11:30 Uhr – Gleis 4

Braunschweig: Treffpunkt um 9:45 vor dem Bahnhof

2. Treffpunkte:

Große Bündniskundgebung des „Schulterschluss der Demokraten“

Parkplatz am Tryp-Hotel an der Heinrich-Nordhoff-Straße (grenzt an den Bahnhofsvorplatz)

Beginn 10 Uhr

(Reden, Musikprogramm, Infos aus der Stadt, Infostände, etc.)

Piazza Italia

An der Kreuzung von Pestalozziallee, Schillerstraße und Goethestraße

Kulturprogramm von Migrant_innenorganisationen

Treffpunkt für die Blockade

Auf dem Platz der Bündniskundgebung

10.30 Uhr

An den roten Antifa-Fahnen

Von dort geht es gemeinsam und koordiniert auf die Wegstrecke der Nazis

Wegen der juristischen Auseinandersetzungen um die Auflagen und möglichen Wegstrecken der Nazis, können sich Zeiten und Treffpunkte für die Blockaden noch ändern!

Sollten die Nazis am 1. Juni „nur“ in Fallersleben laufen, rufen wir dazu auf, gleich nach Fallersleben zu fahren und sich dort den Nazis entgegenzustellen!

3. Routen

Im Moment sind drei mögliche Routen für die Nazis im Gespräch. Nach den juristischen Auseinandersetzungen um die Auflagen und Wegstrecken der Nazis, wird es am Freitag hier die endgültige Route der Nazis, Stadtpläne, Uhrzeiten und die Treffpunkte für die Blockade des Naziaufmarsches geben.

Route „Innenstadt“

Bahnhofsvorplatz, Porschestr., Kleiststr., Lessingstr., Laagbergstr., Stadtwaldstr., Hochring, Röntgenstr., Braunschweiger Str., Siemensstr., Friedrich-Ebert-Str., Rothenfelder Str., Porschestr., Bahnhofsvorplatz.

Kundgebungen sollten am Bahnhofsvorplatz, Brandenburgerplatz und an der Kreuzung Siemensstr./Friedrich-Ebert-Str. stattfinden.

Zeitraum: 12 – 22 Uhr

Route „Gewerbegebiet / Hesslingen“

Vorplatz des Museums Phaeno (Hauptbahnhof), An der Vorburg, Maybachweg, Daimlerstraße, Lerchenweg, Dieselstraße, Robert-Bosch-Weg, Daimlerstraße, Maybachweg, An der Vorburg, Vorplatz des Museums Phaeno.

Zeitraum 10 – 18 Uhr

Route „Fallersleben“

Bahnhof, Bahnhofstr., Mühlenkamp, Mozartstr., Erich-Netzeband-Straße, Hinterm Hagen, Mühlenkamp, Bahnhofstraße, Bahnhof.

Kundgebungen: Bahnhof, Ecke Bahnhofstraße/Mühlenkamp und Mozartstr..