[Bo] Was ist nur aus der BSZ geworden...

Protestierende 31.03.2013 01:14 Themen: Antifa Bildung Kultur Medien Print
Die Bochumer Stadt- und Studierendenzeitung war lange Zeit eine vorbildliche linke Unizeitung. Seit Ende letzten Jahres der linke Asta der RUB abgewählt und in der Folge die linke Redaktion ausgewechselt wurde, tauchen in der Zeitung nun immer wieder komische und inakzeptable Artikel auf. Neuester Streich: Werbung für die „Anti-GEZ“- Demos und Kampagne der ultra-neoliberalen und rechtsoffenen "Partei der Vernunft“ (PdV).
Am 23sten März gab es bundesweit Demos eines Querfront-Bündnisses um die PdV gegen den Rundfunkbeitrag. Die Demos wurden von der PdV angemeldet. Seiten wie das Netz gegen Nazis klärten darüber im Vorfeld auf:  http://www.netz-gegen-nazis.de/artikel/aufmarsch-der-kaempfer-gegen-die-gez-zwangsgebuehren-8602
Die rechte Studierendenzeitung Blaue Narzisse warb für die Demos, auch taten das der rechte und islamfeindliche Blog PI-News und die NPD. Ach ja, und die angeblich immer noch linke BSZ warb auch dafür: „GEZ-Boykott“  http://www.bszonline.de/kurzmitteilung/gez-boykott Der Artikel steht auch in der Ausgabe 949, die auf dem Campus und in der Innenstadt verteilt wurde. „Ein bundesweites Bündnis organisiert seit einigen Monaten einen Boykott ...“ - ja, ein bundesweites Querfront-Bündniss. Der Autor dieses BSZ-Artikels war früher lange für die BSZ tätig, bewegt sich seit vielen Jahren in linken Kreisen und sollte das wissen.

Doch ist das beileibe nicht der erste Schnitzer oder Streich der neuen Redaktion. So wetterte die BSZ zum Beispiel Anfang des Jahres im Jargon von Pi-News gegen die „Political Correctness im Kinderzimmer“ und die „Zensur in Kinderbüchern“. Zu so viel Rücksicht auf die Gefühle der von rassistischem Vokabular betroffenen Menschen erschien schon ein guter erwidernder Artikel auf dem linken Lokalblog Ruhrbarone: Auch die bsz kann “Politically Incorrect” www.ruhrbarone.de/auch-die-bsz-kann-politisch-incorrect/

Und im letzten Wahlkampf im Januar war die BSZ nicht etwas neutral, sondern wetterte unfair und einseitig gegen linke und grüne Listen. Schaut dafür auf  http://www.protestkomitee.de/index.php?option=com_content&task=view&id=1158&Itemid=1 und  http://www.pflichtlektuere.com/15/01/2013/turbulente-stupa-wahlen-in-bochum/ Später folgte in der BSZ eine gegenstandslose Hetzkampagne gegen die FachschaftsvertreterInnenkonferenz der RUB.

Auf den ersten Blick scheint die BSZ weiterhin links oder links bis grün zu sein. Doch zwischendurch kommen immer wieder Stiche gegen linke Politik. Ein Extremfall war, dem bundeswehrnahen „Bundesverband Sicherheitspolitik an Hochschulen“ (BSH) ein Forum zu bieten: „BSH Bochum wehrt sich“  http://archiv.bszonline.de/index.php/23-archiv/hochschulpolitik/3138-bsh-bochum-wehrt-sich.html Früher hat die BSZ solche militaristischen Strukturen klar abgelehnt:  http://archiv.bszonline.de/index.php/component/content/article/23-archiv/hochschulpolitik/1785-nh-rvr.html

Die BSZ bedient sich trotz solcher Artikel für Meldungen und Themen ungeniert bei dem linken Spektrum der Region und bei bo-alternativ.de - einer Seite die die BSZ verständlicherweise schon aus ihrer Linkliste gelöscht hat. Wird überhaupt Zeit, dass die BSZ aus linken Newslettern ausgetragen wird. Zunehmend stören sich Personen aus linken und besonders Antifa-Gruppen nämlich daran, dass ihre Gruppen und Themen von so einer Zeitung aufgegriffen werden.

Bleibt zu hoffen, die nächste Asta-Wahl verläuft besser. Dann kann die BSZ wieder zu dem werden, was sie vorher zum Glück war. Oder dass die neue linke Bochumer Unizeitung „losjetzthier“ regelmäßig und professioneller erscheint, damit die Student*innen wenigstens eine Alternative zur aktuellen BSZ-Mogelpackung bekommen.

Für Leserbriefe an die Redaktion:  http://www.bszonline.de/seite/die-redaktion
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Ergänzungen

Verdacht

Blubb 01.04.2013 - 15:56
Wenn der Autor dieses Artikels mal nicht ein ganz gewisser jemand ist, der sich im Streit mit der bsz trennte und nun auf verschiedensten Kanälen (Ruhrbarone und hier) Stimmung gegen seinen früheren Arbeitgeber machen will.

Die Sache mit dem Podium für die Bundeswehr lässt sich übrigens unter Pluralismus verbuchen. Für eine Studierendenzeitung, die nicht nur die Bedürfnisse der linken Studierenden, sondern aller 33.000 Bochumer Studierenden abdecken sollte, ist eine gewisse Meinungsvielfalt Grundvoraussetzung. Auch wenn sie vielleicht früheren Weggefährten der Zeitung, die diese nur als Antifa-Reproduktionsblatt verstanden wissen wollen, gegen den Strich geht.

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