Halle rechts oben - neue Rechte gegen Antifas

Solidarische Antifas aus dem Südwesten 22.02.2013 13:50 Themen: Antifa Repression
Am 25. Februar 2013 findet vor dem Amtsgericht Dresden eine Gerichtsverhandlung gegen 2 Antifaschisten aus Baden-Württemberg statt. Als Teilnehmer der Proteste gegen den Naziaufmarsch in Dresden im Februar 2011 sollen sie an einer Auseinandersetzung mit rechten Personen aus Halle beteiligt gewesen sein. Klingt nicht ungewöhnlich, anders ist lediglich, dass die angeblichen „Opfer“ sich selbst nicht als rechts bezeichnen würden...
„Du scheiß Araber“
Der 19. Februar 2011 in Dresden war ein voller Erfolg für die antifaschistische Bewegung. Zum zweiten Mal in Folge konnte der ehemals größte Naziaufmarsch Europas mit bis zu 7000 Faschisten komplett verhindert werden. Ein breites Bündnis verschiedenster antifaschistischer, linker und gewerkschaftlicher Organisationen hatte diesen Sieg möglich gemacht. Wer sich im Vorfeld nicht beteiligt hatte und nur durch unsachliche Kritik auffiel war die explizit „antideutsche“ Strömung, bzw. ihre konsequentesten Exponenten. Anwesend waren sie dennoch und das zum Teil mit fatalen Folgen:
So meinte ein kleineres Grüppchen ins neu-rechte Milieu Abgerutschter aus Halle am Dresdner Hauptbahnhof – wohlgemerkt weit von jedem Nazi entfernt – mit verschiedenen Fahnen imperialistischer Länder provozieren zu müssen. Dass es ihnen weniger um die Provokation der hier nicht sichtbaren Neonazis ging, sondern vielmehr um die der hier anwesenden AntifaschistInnen, zeigte sich im Folgenden. Auf die Tatsache angesprochen, dass es doch recht unpassend ist mit Fahnen von imperialistischen Staaten die momentan an Krieg und Besatzung in anderen Ländern beteiligt sind, gegen Neonazis zu demonstrieren, antworteten die Fahnenschwenker das doch „eins gegen eins“ klären zu wollen, wozu von den AntifaschistInnen sowieso „keiner die Eier“ habe. Außerdem bereiteten sich einzelne Exponenten der Gruppe mit sog. „Quarzsandhandschuhen“ auf die von ihnen gewünschte körperliche Auseinandersetzung vor. Als die Angesprochenen signalisierten, dass man auch auf dieser Ebene bereit sei, den entstandenen Konflikt zu beheben, kam es zu Schubsereien. Immer wieder versuchten Leute dennoch eine inhaltliche Diskussion herbeizuführen. Einer der Provozierenden bezeichnete daraufhin einen Antifaschisten, wohl aufgrund seiner Hautfarbe, als „scheiß Araber“, scheinbar mit dem Ziel diesem hierdurch die Legitimität über die us-amerikanische und israelische Außenpolitik urteilen zu dürfen abzusprechen.
Daraufhin kam es erneut zu Rangeleien, wobei die Provozierenden sich kleinere Blessuren zuzogen. Anschließend zogen sich die AntifaschistInnen zurück, da für sie die Sache erledigt war.
Mehrere Personen aus den Reihen der Provozierenden wendeten sich nun – ohne sich in irgendeiner Notsituation zu befinden – an die zum Schutz der Faschisten eingesetzten Polizisten. Mit offensichtlich falschen Aussagen erstatteten sie willkürlich Anzeige gegen Personen die sie irgendwie der Gruppe der AntifaschistInnen zuordneten.
Wenige Tage nach dem 19. Februar befolgten die aus Halle stammenden Personen brav die Vorladung auf´s Polizeirevier und gaben umfangreiche Aussagen zu Protokoll. Durch gezielte Unwahrheiten und falsche Behauptungen sollten die beschuldigten Antifaschisten möglichst schwer belastet werden.

„Anna & Arthur, geht spielen!“
Inhaltlich unterfütterte der rechte Klüngel aus Halle sein Handeln dann etwas verspätet im März 2012: Die ortsansässige „ag no tears for krauts“ veröffentlichte unter dem Titel „Anna & Arthur, geht spielen!“ ein pathetisches Diskussionspapier. Der Text, im wesentlichen eine Kritik an einer lokalen Kampagne der Roten Hilfe, stellt letztlich eine Rechtfertigung für die Zusammenarbeit mit Polizeibehörden dar. So behaupten sie: „Die Kampagne „Anna & Arthur halten’s Maul“(...) hat damit einen entscheidenden Beitrag zum Zustandekommen jener Verhältnisse geleistet, die in den letzten Jahren innerhalb der Linken beobachtet werden konnten. Die autonomen und antiimperialistischen Schläger, die gelegentlich auf tatsächliche oder vermeintliche Antideutsche losgehen, israelsolidarische Veranstaltungen angreifen (Magdeburg, Hamburg, Berlin), mal einzelne Szeneangehörige, mal ein paar Straßenzüge tyrannisieren, konnten sich lange Zeit darauf verlassen, dass ihre Opfer aufgrund des linken Ehrenkodexes schweigen werden und sich weiter drangsalieren lassen.“ Wenn sie dann in ihrem Fazit „Anna und Arthur (…) auf den Spielplatz“ schicken möchten, meinen sie damit konkret, dass im Kampf gegen, ihrer Definition nach, „autonome und antiimperialistische Schläger“ eine enge Zusammenarbeit mit der Polizei und dem Verfassungsschutz sinnvoll sei.

Hier geht es um links gegen rechts!
Um zu verstehen, warum sich Aktive der „ag no tears for krauts“ dennoch immer wieder auf linken Events blicken lassen, muss man einen kurzen Blick in die Entstehungsgeschichte der „antideutschen Strömung“ werfen. Seit Mitte der 90er Jahre gab es innerhalb der Linken intensive Diskussionen und Debatten die Nationalismus, Rassismus und Antisemitismus und den Umgang der Linken mit diesen Phänomenen zum Inhalt hatten. Die von einer KB Abspaltung herausgegebene Zeitschrift „Bahamas“ entwickelte sich zu einer der zentralen Zeitschriften der aufkommenden „Antideutschen“.
Durch das offensive zur Schau tragen von Fahnen imperialistischer Staaten auf Demonstrationen ( Bevorzugt der USA, Großbritanniens oder der Fahne des Staates Israel) sollte eine Trennungsstrich zur „alten Linken“ gezogen werden, die zuvor jeden Bezug auf derartige Instanzen abgelehnt hatte. Diese Positionierung spitzte sich immer weiter zu bis nicht nur jede Kritik am Imperialismus und seinen Kriegen, sondern auch jeder über abstrakte Kritik hinausgehende Versuch antikapitalistischer Organisierung und Praxis abgelehnt wurde. Vielmehr begannen weite Teile dieser Strömung die politische Theorie der neuen Rechten zu übernehmen. Nicht mehr der mal offene, mal verdeckte Kampf der Klassen sollte der entscheidende, alle anderen Bereiche der Gesellschaft prägende Konflikt sein. An seine Stelle trat in der neu-rechten wie in der „antideutschen“ Theorie der angebliche „Kampf der Kulturen“, mit einem vermeintlich besonders gefährlichen Islam als Gegner jeder Zivilisation – welche natürlich ausschließlich im kapitalistischen Westen und hier insbesondere in den USA ausgemacht wurde. So übernahmen ehemalige Linke, zum Teil sich selbst noch als links begreifend, die politischen Inhalte des Gegners
Innerhalb des vergangenen Jahrzehnts fand bezüglich dieses „Identitätsproblems“ ein Klärungsprozess statt. Die Redaktion der Bahamas erklärte bereits 2002 ihre Sicht „Wer es mit der Forderung ‚Für den Kommunismus‘ ernst meint, der wird erkennen müssen, dass Befreiung und Emanzipation nur gegen diese Linke erkämpft werden kann, niemals mit ihr“. Folgerichtig verabschiedeten sich die „konsequenten Antideutschen“ aus der Linken und verbündeten sich auch offen mit deren Gegnern.
Nachdem, selbst in zuvor tendenziell wohlwollenden Kreisen, ab 2010 Veranstaltungen dieser Strömung abgelehnt wurden, erklärte die „ag no tears for krauts“ Halle an der Saale kurzerhand zum „einzigen Forum für Kritik in der gesamten Zone“. Für alles außerhalb von Halle deklariert die Gruppe im Januar 2011 die Losung „Zwietracht zu säen – nicht mehr und nicht weniger – ist das Ziel“.




„Spalten statt Versöhnen“
Im Januar 2012 veröffentlichte eine sächsische Antifagruppe einen Text zu innerlinker Gewalt dessen Fazit lautete: „Politische Debatten in linksradikalen Zusammenhängen sind aufreibend, nervtötend und provozierend. Das müssen wir jedoch aushalten, wenn die Auseinandersetzungen für eine politische Intervention außerhalb linksradikaler Kreise hilfreich sein sollen.“ Auf alle hier formulierten Prämissen trifft im vorliegenden Fall das exakte Gegenteil zu. Die Täter sehen sich explizit nicht als Teil der radikalen Linken und insbesondere lehnen sie eine gemeinsame Intervention linksradikaler Kreise nach außen ab. Wenn sie sich der Mobilisierung nach Dresden anschließen dann nicht etwa um mit AntifaschistInnen den Naziaufmarsch zu verhindern, sondern um unter den linken AkteurInnen „Zwietracht zu säen“.

Wie erfolgreich und einflussreich eine solche Position offenbar ist musste gerade in Dresden immer wieder erfahren werden. Während anderswo breite, strömungsübergreifende antifaschistische Bündnisse zur Normalität gehören, sah sich einer der größten regelmäßigen Naziaufmärsche Europas mit tausenden Teilnehmern über Jahre hinweg nur mit antideutschen Kleinprotesten konfrontiert.
Das regionale Überangebot an Gruppen die sich in linken Kontexten bewegen und völkische Standpunkte vertreten und verbreiten ist eindeutig dafür verantwortlich, dass breite antifaschistische Bündnisse hier so selten zustande kommen.

Unsere Solidarität ist eindeutig und unmissverständlich!
Am 25. Februar stehen nun 2 Antifaschisten vor Gericht, die willkürlich und kreativ von den angeblichen „Opfern“ beschuldigt werden. Das keine nennenswerten Verletzungen vorlagen und die Aussagenden unterschiedliche Tatabläufe schildern spielt für die Staatsanwaltschaft Dresden bei der Anklageerhebung natürlich keine Rolle. Im Gegensatz zu vielen Linken weiß diese berüchtigte Staatsanwaltschaft nämlich wen sie mit einer Anklage trifft, Akteure der breiten und solidarischen Mobilisierung gegen den ehemals größten Naziaufmarsch Europas, die sich nicht nur gegen die Faschisten, sondern auch gegen eine allmächtig erscheinende Polizei durchgesetzt und die Staatsräson zumindest ein wenig ins Wanken gebracht hatte!
Lassen also auch wir uns nicht von bewusst eingesetztem pseudo-linkem Gehabe der antideutschen Täter täuschen und unterstützen die Angeklagten!

Unsere Solidarität gegen Ihre Repression!

Solidarische Antifas aus dem Südwesten


Prozessbeginn: Montag, 25.2.2013 um 9.00 Uhr, Amtsgericht Dresden
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Ergänzungen

Magdeburg

Magdeburger 27.02.2013 - 11:36
Die Halle-Rechte macht nun einen Vortrag in Magdeburg gegen die Antifa:
 http://nokrauts.org/2013/02/das-magdeburg-syndrom-uber-anna-arthur-im-gangland/

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 18 Kommentare

Mehrebenenproblem

verwundert 22.02.2013 - 15:47
Warum nur klingt diese Beschreibung des Ablaufs etwas seltsam?

"Als die Angesprochenen signalisierten, dass man auch auf dieser Ebene bereit sei, den entstandenen Konflikt zu beheben, kam es zu Schubsereien. Immer wieder versuchten Leute dennoch eine inhaltliche Diskussion herbeizuführen."

Sagt's doch offen: Statt was gegen die Nazis zu unternehmen, habt ihr lieber Zoff gesucht mit Leuten, die - aus welchen Gründen auch immer - mit Fahnen der Alliierten und Israels am Bahnhof rumstanden. Ob die sich nun als Linke, Kommunisten oder wie auch immer sehen/bezeichnen, ist dabei zunächst mal irrelevant.

@löschen

komisch 22.02.2013 - 17:24
hast du den text gelesen? es wurden leute denunziert bei den bullen, dagegen bist du ja anscheinend auch wie dein letzter satz zu deuten ist. Warum sollte dass dann gelöscht werdne?

verkehrte welt

abcdef 22.02.2013 - 17:57
wer in dresden an einem tag mit spezifischem historischem bezug, am jahrestag der bombardierung dresdens und damit nazideutschlands durch die alliierten, auf das tragen von fahnen eben dieser alliierten gewalttätig reagiert, die auseinandersetzung sucht, und eine schlägerei mit anderen linken welcher gruppe auch immer anzettelt, der ist nicht ganz sauber im kopf. er entsolidarisiert, spaltet und positioniert sich inhaltlich auf der gegenseite.

wenn dann noch die antifaschisten hier zu "rechten" gemacht werden, weil sie sich gegen diesen übergriff wehrten, ist das absurd.

wenn einen rechte angreifen, ruft man auch am besten die polizei - wenn leute am jahrestag der bombardierung dresdens bei einer gegenaktion gegen die nazidemo (die richtet sich gegen "alliierten (!!!) bombenterror") gewalttätig gegen antifas mit fahnen der alliierten vorgehen, stehen sie damit auch auf der "rechten seite".

dass hier ein solches vorgehen gerechtfertigt, ja zum kern "linker" praxis gemacht wird, ist unglaublich. verbunden mit irgendwelchen unbelegten behauptungen über irgendwelche strukturen ist das wohl eigentlich ein grund, zu löschen. oder wenigstens, den kopf bei der lektüre dolle zu schütteln.

wichtig

keineahnung 22.02.2013 - 18:01
 http://nokrauts.org/category/dokumentation/

Der zweite Artikel unter diesem Link ist der, aus dem die "solidarischen Antifas" über den ganzen Indymedia-Beitrag zittieren. Wer ihn sich genauer durchliest, wird merken, dass diese Auszüge den eigentlichen Artikel in ziemlich grotesker Weise verdrehen!Für den Kommunismus !

P.S.: Hier noch der Link zum Artikel "Spalten statt Versöhnen"

 http://redaktion-bahamas.org/aktuell/110121leipzig-dokumentation.html#Text2

kinderkacke!

ost gegen west 22.02.2013 - 18:15
hättet ihr nicht mal über euren schatten springen und die paar antideutschen ignorieren können? dann wäre es doch gar nicht erst soweit gekommen. ich würde sagen die kinderkacke ging los als ihr euch durch die paar hirnis habt provozieren lassen und das ist der eigentlich peinliche moment an der ganzen story. sich jetzt drüber aufregen das leute zu den bullen rennen wenn man sie attackiert ist doch albern.

und diese ganze "der hat angefangen", "nein der..." - kacke ist doch doch echt komplett plemplem! geht euch doch alle mal irgendwo aufm spielplatz oder aufm acker verabreden, dann könnt ihr das klären. im zweifelsfall, kann ich jedoch auch masturbation empfehlen...

@verwundert

genau 22.02.2013 - 18:18
und innerlinke gewalt ist scheiße und mindestens so bekloppt, wie zu den bullen rennen!
da hat sich wohl scheiße mit scheiße gekloppt...

Ergänzung

Ergänzer 22.02.2013 - 18:24
Es geht anscheinend um diesen Vorfall hier (hier die Sicht der angegriffenen Antideutschen):

 http://lizaswelt.net/2011/02/28/volksgemeinschaft-gegen-rechts/

@ost gegen west

danke.... 22.02.2013 - 18:43
...für den kommentar, das bricht es auf runter auf den kern.

was die story angeht, so ist sie auch ganz schön dick aufgetragen. denn wenn man die leute und die bahamas fraktion auch durchaus scharf kritisieren muss, und zwar auch für rassistische aussagen, so ist es doch schlicht blödsinn, dass jeder, der in dresden an dem 1945-gedenktag eine fahne der alliierten bei sich hat, einer "antideutschen gruppe" angehört. was nach einigen erfahrungen mit leuten aus genau solchen kreisen im falle des falles dann aber zudem noch unwahrscheinlicher ist: das einer dieser halleschen gruppe ein so dumpfrassistisches niveau hat, dass er jemanden als "scheiß araber" beschimpfen würde.

wenn man analytisch nicht in der lage ist, diese politische richtung (ad's) inhaltlich anzugreifen, muss man wohl zu solchen mitteln greifen.

Und die andere Perspektive...

link-klicker 22.02.2013 - 18:54
...denn aller guten Dinge sind zwei: (zieht man alle nervige polemik der anti-deutschen ab und liest hier oben im indy-bericht der "angreifer" zwischen den zeilen, ist das ganze ein erschreckender vorfall)

In einem unmittelbar am Ort der Gegendemonstration gelegenen Café suchte auch ein junger Demonstrant Zuflucht, der sich eine Flagge der Royal Air Force umgehängt hatte – jener Streitkräfte also, die an der militärischen Zerschlagung des Nationalsozialismus einen maßgeblichen Anteil hatten und bekanntermaßen auch der sächsischen Hauptstadt eine Kriegserfahrung bescherten, aus der sich die Dresdner Identität bis heute speist. Als eine Gruppe schwarz gekleideter Gestalten nun jener Flagge gewahr wurde, begann sie, den Sympathisanten Sir Arthur Harris’ zu beschimpfen und zu bedrängen; zudem versuchte sie, ihm seine Flagge zu entreißen.

In dieser misslichen Lage intervenierte eine Gruppe von vier Leuten, die sich zwischen die Angreifer und den Bedrängten stellte, um den stetig größer werdenden, aggressiv auftretenden Haufen nach dem Grund für seine Attacken zu fragen: „Keine Nationalfahnen!“, „Nur die Rote Armee hat Deutschland befreit [sic!], sonst niemand!“, „Scheiß Engländer, scheiß Amis!“, schallte es aus dem mittlerweile auf 15 bis 20 stolze Antifa-Deutsche angewachsenen Block. Unter dem Schlachtruf „Hier sind Antideutsche!“ drängte der zunehmend gewalttätiger auftretende Mob die vier als Volksfeinde Entlarvten aus dem Café heraus auf die Straße und mitten in die Gegendemonstration. Als nun einer der langsam Zurückweichenden eine israelische Flagge hochhielt, gab es kein Halten mehr. Die zuvor nur mühsam zurückgehaltene Aggression brach sich beim Anblick des verhassten Davidsterns endgültig Bahn.

Der Mann, der ihnen mit der Degel Yisrael das Staat gewordene Scheitern ihrer Großväter vorgehalten hatte, wurde zu Boden getreten, wodurch er ungebremst mit dem Kopf auf dem Steinpflaster aufschlug. Eine weitere Person wurde ebenfalls niedergeschlagen. Die nun vollkommen enthemmte Gruppe trat auf die am Boden Liegenden ein und entwand die Fahne, um sie – Antisemiten sind immerhin dabei doch einigermaßen berechenbar – dem Schmutz der Straße auszusetzen. Bis auf eine Ausnahme kam keiner der sich in unmittelbarer Nähe des Angriffs aufhaltenden Anti-Nazi-Demonstranten zu Hilfe. Erst das Eingreifen der Polizei beendete die Treibjagd. Als die Ordnungshüter dankenswerterweise mehrere der Angreifer festnahmen und die verbliebenen Attackierten – der zu Boden Getretene wurde derweil ins Krankenhaus eingeliefert – als Zeugen befragten, wurden diese in Rufen als „antideutsche Denunziantenschweine“ beschimpft: Ganz offensichtlich konnten es die geistig verrohten Angreifer nicht fassen, dass sie für Attacken auf einen Judenfreund ernsthaft zur Rechenschaft gezogen werden würden.

kommt mal runter

ich 22.02.2013 - 19:36
Leute, Leute, die Sache ist doch eigentlich ziemlich klar: Da haben ein paar durchgedrehte AD´s ne Schlägerei angefangen und haben sich dann bei den Bullen beschwert dass die anderen mitgemacht haben. Wirklich kein Grund hier was von "innerlinker Gewalt" o.ä. zu schwafeln. Es handelt sich wie obiger link zu "lizaswelt" belegt um Leute die die 20.000 Menschen die den Aufmarsch in Dresden verhindert haben, als "Volksgemeinschaft gegen Rechts" bezeichnen und ihnen eine inhaltliche Nähe zu den Nazis nachsagen. Ich hab ja auch einen weitgefassten Begriff davon was "links" so alles ist - aber solche verrückten Figuren gehören beim besten Willen nicht dazu!
Solidarität mit den Angeklagten!

.

Dabeigewesen 22.02.2013 - 19:58
Ich war bei dem Vorfall dabei (stand etwas abseits) und der Bericht auf "Lizas Welt" trifft im großen und ganzen zu. Es war eine größere Gruppe von (vermutlich) ca. 20 Antiimps und sie haben den einen Typen mit der Israelfahne zusammengetreten und seine zwei Freunde getreten und auch die eine Frau herumgeschubt.

Ging alles sehr schnell, deswegen konnte da niemand so schnell eingreifen (und nicht, wie auf "Lizas Welt" behauptet, aus Sympathie für die Antiimp-Schläger). Die Cops, die eine Ecke weiter standen, sind dann dazwischen und haben die Schläger festgenommen.

Achja: "Quarzsandhandschuhe" hatte von den vier Angegriffenen keiner an, aber zwei der Angreifer (wurden ihnen dann von den Bullen abgenommen).

@ich/kommt mal runter

antifa oldschool 22.02.2013 - 20:46
Lieber "ich" a.k.a. "Solidarische Antifas aus dem Südwesten", mach es doch nich noch offensichtlicher, als es schon ist. Das ist ja nun echt peinlich. Selbst in Eurem Bericht oben wird deutlich, dass ihr angegriffen habt. Entweder, oder. Nicht rummackern, rumheulen, und diffamieren alles auf einmal.

icke

icke 23.02.2013 - 11:47
ag no tear for krauts, nationalfahnenschwenker, nationenfanatiker, nationalfetischisten, rassisten ("die deutschen", "die juden") ...ergo so genannte antideutsche...gelangweilte wohlstandskinder, die sich irgendeinen driss aus der nase ziehen, um ihre mitte-rechts-cdu-fdp-konformität zu verschleiern; einfach rechts liegen lassen, wenn sie allerdings linke antifaschistische arbeit bewusst sabotieren, wie z.B. jahrelang in dresden mit dieser "volksgemeinschaftsscheiße" haben sie sich ´ne schelle verdient.

Scheiß Artikel!

(A)no border 23.02.2013 - 13:25
Es findet eine Nazidemo statt. Und mackerhafte, autoritäre Vollpfosten haben nichts besseres zu tun als vermeintliche "Antideutsche" anzugreifen? Ihr seid so unglaublich feige. Wieso traut ihr euch das nicht bei den Nazis? Wieso greift ihr nicht die Polizei an? Ihr seid keine Antifas, ihr seid Anti-Antifas. Verpisst euch und lest mal Marx oder ein anderes gutes Buch, ihr antilinken unpolitischen identitären Kiddies.

Anna & Arthur mögen keine Antisemiten

und gehen 23.02.2013 - 17:56
deswegen auch nicht zur Szenepolizei, sondern erstatten ganz einfach Anzeige.

"Aber wir haben es nicht nur mit Menschen zu tun, die wir bilden oder verändern können, sondern auch mit solchen, bei denen die Würfel bereits ausgespielt sind, vielfach solchen, für deren besondere Persönlichkeitsstruktur es charakteristisch ist, daß sie in einem gewissen Sinn verhärtet, nicht eigentlich der Erfahrung offen sind, nicht recht flexibel, kurz: unansprechbar. Diesen Menschen gegenüber, die im Prinzip selber lieber auf Autorität ansprechen und die sich in ihrem Autoritätsglauben auch nur schwer erschüttern lassen, darf auf Autorität auch nicht verzichtet werden. Wo sie sich ernsthaft vorwagen bei antisemitischen Manifestationen, müssen die wirklich zur Verfügung stehenden Machtmittel ohne Sentimentalität angewandt werden, gar nicht aus Strafbedürfnis oder um sich an diesen Menschen zu rächen, sondern um ihnen zu zeigen, daß das einzige, was ihnen imponiert, nämlich wirklich gesellschaftliche Autorität, einstweilen denn doch noch gegen sie steht."
(Theodor W. Adorno: Zur Bekämpfung des Antisemitismus heute.)

Erst Menschen verprügeln, weil ihr bei einer Israelfahne rot seht (ein Schelm wer böses dabei denkt) und sich dann aufregen, wenn man angezeigt wird. Ihr erwartet doch nicht ernsthaft Straflosigkeit bei gewalttätigen Angriffen, oder?

schwaben raus aus dresden!

schwabenhunter 23.02.2013 - 20:45
meinetwegen könnt ihr in den knast gehen. wer während aktionen gegen einen naziaufmarsch, auf die eigenen leute losgeht, hat in linken strukturen nichts verloren! die spalter seid ihr, die, die es nicht auf die kette bekommen, einfach mal den grundkonsens der gewaltfreiheit innerhalb linker debatten zu wahren.
und jetzt rumjammern das die bullen euch nach der aktion gegen die ad`s festgenommen haben, lächerlich!

???

??? 23.02.2013 - 21:35
Warum soll es sich bitte um eine "innerlinke" Gewalttat handeln? Die bezeichnen sich doch nicht mal selber mehr als links und niemand der halbwegs bei Sinnen ist, würde sagen, dass deren Inhalte links sind...

antideutsche lest FREUD

icke 24.02.2013 - 10:38
wer mit nationalfahnen auf linken demos rumrennt hat nix kapiert;
bloß weil die "antideutschen" so tun als hätten sie adorno verstanden haben sie mit linker politik nix am hut; vielleicht sollten sie mal FREUD lesen; ihr linksradikalismus hat sich auf den FETISCH israel und "die juden" verkürzt.