Ein JUSOS - Weihnachtsmärchen

Sascha 16.12.2012 14:28 Themen: Soziale Kämpfe
Seit Wochen agitieren die Jusos auf Indymedia.de, Linksunten und anderen Foren mit Hilfe des ein oder anderen ex - autonomen Journalisten für ein "alternatives, emanzipatorisches" Gedenken an Karl und Rosa 2013. Dabei betonen sie immer wieder ihre Unabhängigkeit von der SPD.

Gar Lustiges findet man nun aber auf der Homepage der "Jusos in der SPD" (sic!). Dieses möchte ich gerne dokumentieren, weil es die Verlogenheit der Jusos recht gut dokumentiert. Ihr "Workers Youth Festival" ist genauso wie "Rosa und Karl 2013" Teil des Wahlkampfes.

Dazu muss man dann auch Rosa und Karl mit Hilfe williger Journalisten zu Sozialdemokraten degradieren, so als hätte es USPD, Spartakus und KPD nie gegeben. Noske wird dort, wie in Deutschland gewohnt zum Alleintäter-, bzw. - verantwortlichen...

Hier die Stellungnahme der ach so unabhängigen Jusos:

"Wir brauchen dich! Setz dich für den Politikwechsel ein!
13. Dezember 2012

Ein ereignisreiches Jahr 2012 liegt hinter uns. Am 9. Dezember hat die SPD auf dem Bundesparteitag mit Peer Steinbrück unseren Kanzlerkandidaten nominiert. Peer hat in einer überzeugenden Rede dargelegt, warum die schwarz-gelbe Bundesregierung endlich abgewählt werden muss. Er hat unsere Alternativen klar dargelegt. Er hat vor allem eins deutlich gemacht: Dass man Haltung bewahren muss. Wer für Alternativen kämpft, muss auch gesellschaftliche Konflikte eingehen. Peer Steinbrück hat damit klar gemacht: Er möchte mit einem Programm, das auf unseren Grundwerten beruht, in den Wahlkampf ziehen. Ich bin mir sicher: Wenn wir und der Kandidat klar zeigen, dass die SPD für soziale Gerechtigkeit steht, gewinnen wir 2013 auch die Bundestagswahl.

Dabei kommt es auf uns Jusos an. Wir haben in den vergangenen Monaten gezeigt, dass wir uns kritisch und konstruktiv in die programmatische Aufstellung unserer Partei einbringen. Sei es die Verbesserung der Ausbildungschancen von jungen Menschen, das Wahlalter 16 oder wie zuletzt die rentenpolitische Debatte – wir Jusos mischen uns nicht nur ein. Wir sorgen auch dafür, dass sich die Positionen der SPD verändern. Wir haben im letzten Jahr gezeigt: Wir sind mehr als eine einfache Parteijugend, die alles bejubelt, was von oben kommt – wir sind ein eigenständiger linker Richtungsverband. Wir sind laut, wenn es darum geht, für unsere Inhalte zu kämpfen. Wenn es sein muss, streiten wir uns auch mit der SPD. Wir sind in gesellschaftlichen Bündnissen aktiv. Wir sind dabei, wenn Nazis blockiert werden müssen, wir werben mit Gewerkschaften und Sozialverbänden für eine gerechte Besteuerung hoher Vermögen, wir sind vor Ort in unzähligen Bündnissen aktiv, die in ganz konkreten Projekten für mehr Freiheit, mehr Gerechtigkeit und mehr Solidarität sorgen.

Im Jahr 2013 wird die SPD 150 Jahre alt. Wir Jusos werden gemeinsam mit den Falken und vielen anderen BündnispartnerInnen dieses Jubiläum mit dem Workers Youth Festival, das im Mai in Dortmund stattfindet, feiern. Wir wollen aufzeigen, dass unsere Grundwerte auch heute noch genauso aktuell wie vor 150 Jahren sind. Das werden wir beim Festival deutlich machen! Das werden wir auch im Wahlkampf zeigen. Wer sich mit den gesellschaftlichen Zuständen abfindet, findet sich mit Stillstand ab. Wir sind der Verband den politischen Alternativen und des Fortschritts! Wir sind dabei, wenn es darum geht, ein sozial gerechtes Wahlprogramm für die SPD zu entwerfen. Dafür ziehen wir 2013 in den Wahlkampf. Unser Ziel ist klar: Wir kämpfen 2013 für einen Politikwechsel. Der geht nur mit rot-grün. Deshalb werben wir für eine möglichst starke SPD."
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Ergänzungen

Weitere Hintergründe

XY 16.12.2012 - 15:11
Anbei noch zwei sehr interessante Artikel von Wolf Wetzel zum Thema SPD und Wahlkampf:

 https://linksunten.indymedia.org/de/node/73963

Stalinisten für Rosa?

Karl 17.12.2012 - 00:17
Vielleicht lest ihr mal was, bevor ihr mit lenin- und stalinbannern auf eine gedenkdemo für rosa geht...
für den kommunismus - ohne stalinfans und ml-spinner!

 http://www.rosalux.de/publication/37286/rosa-luxemburg-oder-die-freiheit-der-andersdenkenden.html

liebe (Anti-D & Anti-Imp) ReformistInnen,

Entdinglichung 17.12.2012 - 10:53

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Jetzt auf einmal...

Antifaschist 16.12.2012 - 20:42
Als die Jusos und die Falken noch bei der Stalinisten-lll-Demo mitgelatscht sind, hattet ihr auch kein Problem damit und niemand hat mit noske angefangen... Und jetzt, wo ihr euer demomonopol in Gefahr seht, setzt die hetzt von junge Welt un Co ein. Peinlich und so durchschaubar!

Zu durchschaubar

xy 16.12.2012 - 21:29
die Jusos und die Falken sind NIE organisiert bei dieser Demo mitgelaufen. Das ist eine Lüge. Sie versuchen das Ding am Olaf Palme Platz recht erfolglos schon seit den Neunzigern.

Sie versuchten einmal einen Infotisch mit der SPD. Der flog über den Zaun.

Es ist mir auch egal, wie unverhohlen Leute wie du den Wahlkampf der SPD unterstützen. Der Wahl - Aufruf der Jusos für Steinbrück interessiert dich nicht oder du findest das richtig. Die Argumente von Wolf Wetzel plus Kommentare interessieren dich nicht. Der antisemitische SPD - Hintergrund der Ermordung von Rosa und Karl, egal.

Also tue uns einen Gefallen, nenn dich Sozialdemokrat oder Antisemit, aber nicht Antifaschist!

Weitere Distanzierung

Karl 16.12.2012 - 22:06
Inzwischen hat sich auch Solid - NRW von dem sog. Alternativaufruf der "Jusos in der SPD" (Selbstdarstellung) plus Solid Berlin um den unabwählbaren Partymeister, Cuba - Hasser und Woworeit Freund Kim Il Lederer (die Basis fordert dessen Rücktritt und einen Neuanfang, z.B. schlug auch die bedrohte KvU ein Gesprächsangebot aus) distanziert. StudentInnenverbände diskutieren gerade gleiches.

Aber Leute wie "Antifaschist" wird das kaum interessieren...

Geschitsvergessenheit...

Egal 17.12.2012 - 00:01
Die Falken sind - leider - in den letzten Jahren immer bei der LLL-Demonstration mitgelaufen. Das könnt ihr auf allen Bildern und Videos sehen. Und das sind wohl auch die einzigen, die da nun fehlen werden, denn die anderen die zur emanzipatorischen Rosa&Karl-Demo kommen werden, waren beim Stalinistenaufmarsch - zu Recht - nicht am Start!

Ohjee,

hartzi 17.12.2012 - 11:24
hier stecken manche so tief im Enddarm der SPD und machen so unverhohlen Wahlkampf, dass es einem graust.

Inzwischen distanzieren sich immer mehr Gruppen um Solid und Linkspartei von dem achso "emanzipatorisch, demokratischen" Aufruf von einem kleinen SPD, Falken, Solid, DGB - Klüngel, der nie breit diskutiert wurde.

Zur Begrifflichkeit des "Stalinismus". Das zeigt die Erbärmlichkeit des Umgangs mit Begrifflichkeiten. In den Neunzigern definierten ein Teil der AD den Begriff "Antiimps" (vorher, Leute, die die Politik der RAF aus der Legalität vertraten) neu. Nicht um eine Diskussion vorranzubringen, sondern als Angriff. "Antiimps" wurden so mit der Zeit alle InternationalistInnen, egal ob anarchistisch, sozialistisch, kommunistisch, oder Linke - Sozialdemokratisch. Inzwischen wendet man den Begriff fast auf alle Strukturen der neuen Sozialen Bewegungen, die nicht AD sind,an. Der Begriff hat sich inzwischen recht abgenutzt und so musste Neues her.

Ganz den rechten Antikommunismus der Mittelstandskinder bedienend, haut man jetzt so richtig auf die Kacke. Alles Stalinisten (besonders apart anarchistische Stalinisten).

Das ist zwar apolitisch, ahistorisch und ne Mischung aus Stürmer- und Bildhetze, aber das stört nicht. In ihren Augen muss Hetze so funktionieren, ist ihr Ziel doch sozialdemokratische "Reform"politik.