Offener Brief an Amazon
Bei einem der wohl bekanntesten Onlineanbieter für Bücher und auch sonst fast alles wird ganz offensichtlich auch Naziliteratur vertrieben bzw. die entsprechende Plattform geliefert.
Genauer gesagt bietet Amazon Privatanbieter_innen die Möglichkeit, NS-Literatur zu vertreiben. Während bei anderen Unternehmen teilweise konsequent gegen neonazistische Propaganda vorgegangen wird – bei ebay gibt es etwa die Möglichkeit zur Meldung derartigen Materials – ziert sich Amazon, offensiv vorzugehen; hier soll unser Brief nachhelfen.
An dieser Stelle gibt es auch den ganzen Brief samt Anlagen zum nachlesen.
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Ergänzungen
Nicht alles über einem Kamm scheren
Gerade sehr viele Forscher im Bereich des Nationalsozialismus sind eben auf diese Werke angewiesen. Zumeist können sie nur sehr beschränkt in Bibliotheken eingesehen werden (da sie eben nicht nachgekauft werden können) oder sie können gelegentlich noch als antiquarisch erworben werden. Bestes Beispiel dafür ist "Mein Kampf" von Hitler, dieses urheberrechtlich geschütze Werk kann eben nur - neben dubiosen zumeist neonazistischen Internetquellen - antiquarisch erworben werden (und dabei muss noch auf die Edition geachtet werden, es wurde mehrmals von Hitler umgeschrieben). Ihr wollt sicherlich nicht auch die historisch-kritische Ausgabe von "Mein Kampf" verhindern, sobald sie 2015 erscheint? Mindestens ein von euch aufgeführtes Werk (das "Liederbuch") ist eben ein solches antiquarisches Buch, dessen Verkauf solltet ihr nicht per se anprangern.
Deshalb solltet ihr eure Kritik etwas umschreiben und nicht so sehr die Autorenschaft sondern die Verleger- bzw. Verkäuferseite in den Vordergrund stellen. Da, wo organisierte Nazis über Amazon ihre Bücher verkaufen, sollte man protestieren, nicht gegen den Verkauf von Nazi-Büchern an sich.