Schiffstransport von Obrigheim nach Lubmin
Der Atommüll-Transport vom AKW Obrigheim, startete am 24. Mai zum Zwischenlager Nord. Die vorraussichtliche Ankunft im Industriehafen Lubmin ist am 4. Juni, könnte auch eher sein. Die Route per Schiff ist noch nicht klar. Das Zugschiff heißt "Edo" und zieht das Schubschiff "Lastdrager 40". Es ist halb bis dreiviertel mit ca. 4 größeren Teilen à 2x10m beladen, welche mit weißen Planen überdeckt sind.
Der letzte Transport mit dem Schiff von Obrigheim nach Lubmin (Ende September /Anfang Oktober 2008) brauchte zehn Tage und lief => über den Neckar => über den Rhein => an der Ruhr vorbei => weiter aus dem Rhein in den Dortmund-Ems-Kanal => dort Abzweigung in den Mittellandkanal Richtung Berlin => Elbe-Havel-Kanal => Havel => Oder-Havel-Kanal => Oder => Stettiner Haff => Peenestrom => Ostseeküste => Zwischenlager Nord.
Transportiert werden Dampferzeuger und Pumpen, die in Lubmin zerlegt werden sollen. Nach Angaben von EnBW, Betreiber des AKW Obrigheim, soll der Atommüll danach wieder nach Obrigheim zurücktransportiert werden.
Der letzte Transport mit dem Schiff von Obrigheim nach Lubmin (Ende September /Anfang Oktober 2008) brauchte zehn Tage und lief => über den Neckar => über den Rhein => an der Ruhr vorbei => weiter aus dem Rhein in den Dortmund-Ems-Kanal => dort Abzweigung in den Mittellandkanal Richtung Berlin => Elbe-Havel-Kanal => Havel => Oder-Havel-Kanal => Oder => Stettiner Haff => Peenestrom => Ostseeküste => Zwischenlager Nord.
Transportiert werden Dampferzeuger und Pumpen, die in Lubmin zerlegt werden sollen. Nach Angaben von EnBW, Betreiber des AKW Obrigheim, soll der Atommüll danach wieder nach Obrigheim zurücktransportiert werden.
Es gibt gute Gründe gegen den Atommüll-Schiffstransport, Und zwar Folgende:
1. Zwischen(-dauer)lager
Die Betreiber des Zwischenlagers, Energiewerke Nord GmBH (EWN), dürfen atomaren Fremdabfall nur fünf Jahre als Pufferlagerung in Lubmin zwischenlagern. Dagegen haben sie Klage gegen das Land M-V eingereicht, um eine unbefristete Lagerung zu erzielen. Außerdem möchte EWN das Lager ausbauen, um weiteren Platz für Atommüll zu schaffen. Der Schiffstransport zementiert damit ein Dauerlager für Atommüll, da es nirgendwo ein sicheres Endlager gibt. Es handelt sich also nicht um die letzten Transporte, wie einst von der Politik versprochen, sondern erst um den Anfang einer neuen Runde des Atommüll-Tourismus.
2. Wer setzt Standards bei der Atommüllentsorgung?
Die Energiewerke Nord (EWN) sind nicht nur eines der führenden Stilllegungsunternehmen für AKWs, sondern auch eng verwoben mit der deutschen Atomlobby. Sie sind ausführendes Organ, stellen gleichzeitig aber auch die Experten, um festlegen, was als technisch machbar gilt (z.B. Sicherheitsmaßnahmen, Grenzwerte, uvw.). Frittierfett muss nach unabhängigen TÜV-Standards entsorgt werden. Für Atommüll setzt sich die Atomindustrie die Standards selber. Diese Billig-Entsorgung wird beim Rückbau des AKW Lubmin deutlich, wo die Gebäude weitere 50 Jahre einfach stehen gelassen werden.
3. „Freimessen“
Der angelieferte Atommüll aus Obrigheim soll im Zwischenlager Lubmin zerlegt und konditioniert werden. Dies ist ein lukratives Geschäft. Dank der hohen Grenzwerte für Strahlung können die Strukturteile nach einer Reinigung “freigemessen” werden und in den konventionellen Rohstoffkreislauf geführt werden. Die Teile strahlenden dann noch immer – nur unterhalb der geltenden Grenzwerte. In M-V wird der „freigemessene“ Atommüll auf die Deponie Ihlenberg transportiert, von wo er dann wieder in Umlauf gerät (z.B. Straßen-, Hausbau uvw.).
4. Fehlende Notfallpläne
Der Schiffstransport vom AKW Obrigheim ins Zwischenlager Nord geht als Binnenschiff über den Rhein und Mittellandkanal einmal quer durch Deutschland, bevor er über die polnisches Gebiet zur Ostsee gelangt und in Lubmin eintreffen wird. Angrenzende Gemeinden sind über diesen Gefahrenguttransport i.d.R. nicht informiert und im Falle einer Havarie schlecht oder gar nicht vorbereitet.
5. „Teuerster Anglerkai Deutschlands“
Der Lubminer Industriehafen hat allein 20 Mio.€ staatliche Förderung erhalten, allerdings zu keiner substanzieller Hafenaktivität beitragen. Der Kai gilt spöttisch als "teuerster Anglerkai Deutschlands". AtomkraftgegnerInnen sahen von Anfang an die Gefahr, das Atommüll, auch aus dem Ausland, nun leicht und protestarm nach Lubmin geschafft werden kann.
1. Zwischen(-dauer)lager
Die Betreiber des Zwischenlagers, Energiewerke Nord GmBH (EWN), dürfen atomaren Fremdabfall nur fünf Jahre als Pufferlagerung in Lubmin zwischenlagern. Dagegen haben sie Klage gegen das Land M-V eingereicht, um eine unbefristete Lagerung zu erzielen. Außerdem möchte EWN das Lager ausbauen, um weiteren Platz für Atommüll zu schaffen. Der Schiffstransport zementiert damit ein Dauerlager für Atommüll, da es nirgendwo ein sicheres Endlager gibt. Es handelt sich also nicht um die letzten Transporte, wie einst von der Politik versprochen, sondern erst um den Anfang einer neuen Runde des Atommüll-Tourismus.
2. Wer setzt Standards bei der Atommüllentsorgung?
Die Energiewerke Nord (EWN) sind nicht nur eines der führenden Stilllegungsunternehmen für AKWs, sondern auch eng verwoben mit der deutschen Atomlobby. Sie sind ausführendes Organ, stellen gleichzeitig aber auch die Experten, um festlegen, was als technisch machbar gilt (z.B. Sicherheitsmaßnahmen, Grenzwerte, uvw.). Frittierfett muss nach unabhängigen TÜV-Standards entsorgt werden. Für Atommüll setzt sich die Atomindustrie die Standards selber. Diese Billig-Entsorgung wird beim Rückbau des AKW Lubmin deutlich, wo die Gebäude weitere 50 Jahre einfach stehen gelassen werden.
3. „Freimessen“
Der angelieferte Atommüll aus Obrigheim soll im Zwischenlager Lubmin zerlegt und konditioniert werden. Dies ist ein lukratives Geschäft. Dank der hohen Grenzwerte für Strahlung können die Strukturteile nach einer Reinigung “freigemessen” werden und in den konventionellen Rohstoffkreislauf geführt werden. Die Teile strahlenden dann noch immer – nur unterhalb der geltenden Grenzwerte. In M-V wird der „freigemessene“ Atommüll auf die Deponie Ihlenberg transportiert, von wo er dann wieder in Umlauf gerät (z.B. Straßen-, Hausbau uvw.).
4. Fehlende Notfallpläne
Der Schiffstransport vom AKW Obrigheim ins Zwischenlager Nord geht als Binnenschiff über den Rhein und Mittellandkanal einmal quer durch Deutschland, bevor er über die polnisches Gebiet zur Ostsee gelangt und in Lubmin eintreffen wird. Angrenzende Gemeinden sind über diesen Gefahrenguttransport i.d.R. nicht informiert und im Falle einer Havarie schlecht oder gar nicht vorbereitet.
5. „Teuerster Anglerkai Deutschlands“
Der Lubminer Industriehafen hat allein 20 Mio.€ staatliche Förderung erhalten, allerdings zu keiner substanzieller Hafenaktivität beitragen. Der Kai gilt spöttisch als "teuerster Anglerkai Deutschlands". AtomkraftgegnerInnen sahen von Anfang an die Gefahr, das Atommüll, auch aus dem Ausland, nun leicht und protestarm nach Lubmin geschafft werden kann.
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Wir stellen uns quer!
2. Juni, 12-14 Uhr Greifswald, Fischmarkt
4. Juni, 16-18 Uhr Lubmin, Seebadzentrum
Atomkraftwerke auf dem Hausmüll
Ein NDR-Beitrag über den Atommüll auf der Hausmüll-Deponie in M-V gibt's hier: http://www.ndr.de/regional/mecklenburg-vorpommern/akwschrott101.html
Foto vom Transport
Route des Binnenschiffes
Route des Binnenschiffes mit Atommüll vom AKW Obrigheim zu den Energiewerken Nord
Kursive Schrift Flüsse, Kanäle, Wasserstraßen
22. Mai AKW Obrigheim
24. Mai
Flußkilometer 0 km Obrigheim Hafen
Neckar
Rhein
25. Mai 180 km Mainz
275 km Koblenz
26. Mai 380 km Köln
Düsseldorf
465 km Duisburg
ab hier Rhein-Herne-Kanal
27. Mai Oberhausen
Gelsenkirchen
Herne
Castrop-Rauxel
ab hier Dortmund-Ems-Kanal
525 km Datteln
Lüdinghausen
28. Mai 590 km Münster Schleuse
650 km Hörstel
ab hier Mitteland-Kanal
Bramsche
29. Mai 715 km Bad Essen
Lübbecke
Hille
775 km Minden
Bückeburg-Schäferhof
Seelze
30. Mai 840 km Hannover-Nordhafen
Hannover-Anderten Schleuse
Sehnde
Peine
Braunschweig-Watenbüttel
905 km Wenden
Fallersleben
930 km Wolfsburg
Vorsfelde
Calvörde
1.000 km Haldensleben
31. Mai 1.020 km Magdeburg-Hohenwarthe
ab hier Elbe-Havel-Wasserstr.
Burg
Zerben Schleuse
Genthin
Wusterwitz Schleuse
Havel
1.090 km 1. Juni Brandenburg-Krakau Schleuse
Ketzin
ab hier weiter über Havel-Kanal Brieselang
oder Havel über Potsdam, Berlin-Spandau
1.165 km Henningsdorf (beide Routen)
Oder-Havel-Wasserstr.
Oranienburg
1.235 km 2. Juni Eberswalde
Niederfinow Schleuse
Hohensaaten
ab hier Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße über
1.305 km Schwedt
Gartz
oder die Oder/Odra (polnisch) über Kryznow, Debogora, Gryfino ( alles potentielle AKW-Standorte)
weiter über polnisches Staatsgebiet
1.360 km 3. Juni Stettin/Szczecin
Stettiner Haff/Zalew Szczecinski
Peenestrom oder Schwinemünde/Swinoujscie
1.450 km Zecherin/Usedom
Lassan
Achterwasser/Usedom
1.485 km Wolgast
Freest/Peenemünde
Greifswalder Bodden
1.520 km 4. Juni Lubmin Industriehafen
Mahnwachen
- Sonntag, 10 Uhr: Mahnwache in Oberhausen gegen den Atomtransport im Kaisergarten Oberhausen am Kanal an der Rehberger Brücke!
- Kundgebung gegen Atomtransport durch Herner Stadtgebiet, Montag um 9.00 Uhr
Schleuse Wanne Eickel, in der Nähe des Cranger Kirmesplatzes