Anti-Atom-Kundgebung in Leipzig am 11.3

anonym 12.03.2012 17:32 Themen: Atom
Auf dem Leipziger Marktplatz fand am 11.3 ab 14 Uhr eine Gedenkveranstaltung für die Opfer der Atomkatastrophe von Fukushima von vor einem Jahr statt.
Trotz widriger Bedingungen fanden sich viele Anti-Atom-Aktivisten (sogar Landtagsabgeordnete) unterschiedlichsten Alters auch in Leipzig (Sachsen) ein, um an den ersten Fukushima-Jahrestag zu erinnern.
Bei den Reden und Diskussionen wurde u.a. die Bundesregierung dafür kritisiert, dass sie die Solarförderung minimiert, sodass dadurch eine Stimmung erzeugt werden soll, dass die hochradioaktive Atomkrafttechnologie auch noch in Zukunft ein Teil des Strommixes sein muss.
Es gab Aufrufe, zu einem Stromanbieter zu wechseln, der nur erneuerbare Energien anbietet.
Manche forderten gar die Abschaffung des Kapitalismus und / oder die Bildung einer Umweltgewerkschaft.
Das Lied (Text siehe Foto) wurde natürlich auch gesungen.
Eine Ärztin sprach davon, dass kurz nach der Katastrophe eine Frau zu ihr kam und fragte, ob sie denn mit ihrem Kind noch in der Ostsee schwimmen kann.
Von der Uni Leipzig meinte eine Japanologie-Studentin, dass dieses Unglück der "Startschuss" für die überregionale Vernetzung der Anti-Atom-Bewegung in Japan gewesen sei.
In Zusammenarbeit mit einer Frankfurter Universität ist der Film "Radioactivists" entstanden, in welchem sie die Protestbewegung dokumentieren.
Das "Highlight" war die Gedenkminute um 14.46 Uhr für die Opfer des Atomunglücks.
Prof L. (von der Technischen Universität Chemnitz) zeigte auf, in welchen Regionen in Europa noch reichlich Potential vorhanden ist, neue Solaranlagen, Windkraftanlagen und u.a. Geothermieanlagen zu bauen. Als positives Beispiel nannte er China, die in zehn Jahren drei große Staudämme bauten und somit viele Menschen mit Strom aus Wasserkraft versorgen können.
Mindestens Eines hatten aber alle gemeinsam, dass alle Atomkraftwerke schnellstmöglich vom Netz genommen werden müssen!!!
Nach den Reden und einem Interview konnte Jeder ins "offene Mikro" reden, was teils geschah.
Auf einem Infostand konnte Mensch u.a. für den Stopp der Urananreicherungsanlage Gronau unterschreiben. Außerdem lagen dort Buttons, Wechselstromflyer und diverses Aufklärungsmaterial über Atomkraft aus. Die Spendendose im Atomfasslook nicht zu vergessen-;
Lokalpresse berichtete über die Kundgebung mit Texten und Videos. Sie sind online...
(Die Polizei fuhr ein paar Mal an der Kundgebung vorbei.)
Nach ca. 1,5 Stunden endete die mit Lautsprechern verstärkte Kundgebung gegen 15.30 Uhr.
P.S. : Bringt nächstes Jahr Feuerzeuge mit (oder schon am Tschernobyl-Gedenktag Ende April),
dann brennen auch mehr Lichter.
Der Marktplatz war nicht komplett gefüllt.
Allerdings lauschten immer mal wieder Passanten den Reden.
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Ergänzungen