[DU] Proteste gegen Libyenkrieg und AKW

Zusammen Kämpfen Duisburg 23.03.2011 18:43 Themen: Atom Militarismus
Rund 200 Menschen versammelten sich an einem sonnigen Montag in der Duisburger Innenstadt, um gegen den Krieg in Libyen, sowie kurze Zeit später auch gegen Atomkraft zu demonstrieren.
Mehrere linke Gruppen hatten kurzfristig dazu aufgerufen, um 17:30 Uhr eine Kundgebung am Life-Saver Brunnen abzuhalten, um später gemeinsam mit der um 18:00 Uhr beginnenden Montagsdemo durch die Innenstadt zu ziehen. Mit themenbezogenen Transparenten und hunderten Flugblättern machten sie die PassantInnen auf sich aufmerksam. Außerdem hielten verschiedene Organisationen etwa eine halbe Stunde lang Reden zur aktuellen Bedrohung Libyens durch die militärische Intervention des Westens. Dabei wurde auf die geostrategischen und imperialistischen Absichten des Westens aufmerksam gemacht und betont, dass der brutale Angriff auf den ehemaligen Verbündeten im so genannten "Krieg gegen Terror", nur im Schein ein Versuch ist, die aufständische Bevölkerung von außen zu unterstützen.

Gegen 18:00 Uhr kamen die ersten MontagsdemonstrantInnen hinzu, welche angekündigt hatten, gegen Atomkraft zu demonstrieren. So wurde mit Parolen, Transparenten und Reden auf die Geschehnisse in Japan eingegangen und für einen sofortigen Ausstieg aus der Atomkraft geworben.

Nachdem die Kundgebung auf etwa 200 TeilnehmerInnen angewachsen war, formierte sich gegen 19:00 Uhr ein bunter Demonstrationszug in Richtung City-Palais. Lautstark ging es durch die Fußgängerzone bis vor das Forum, wo die Abschlusskundgebung abgehalten wurde.

Wir denken, dass die Zusammenlegung von Aktionen zu verschiedenen Themen in Zukunft vermieden werden sollte, um eine klarere politische Außenwirkung zu erzielen. Durch die Kurzfristigkeit war dies leider nicht gegeben. Trotz allem begrüßen wir es, dass sich trotz der kurzen Mobilisierung viele Leute eingefunden haben um ein Zeichen gegen den ausgebrochenen Krieg zu setzen.
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Ergänzungen

Kopflos in den Krieg

Monty 24.03.2011 - 12:43
Was ist, wenn die Flugverbotszone nicht funktioniert? * Was geschieht, wenn die Rebellen gewinnen und ein Massaker anrichten? * Was geschieht bei einem militärischen Patt? * Was ist, wenn Libyen in Anarchie zerfällt? * Wer ist eigentlich für diesen Krieg?

 http://blog.zeit.de/ladurnerulrich/2011/03/21/kopflos-in-den-krieg/

tendenziöser & instrumentalisiernder bericht

Name 25.03.2011 - 09:22
Die "Anti-Kriegs-Fraktion" hat gerade mal eine Handvoll Leute ausgemacht - Diese kamen aus dem selben politischen Spektrum welches zur "Anti-Atom-Montagsdemo" aufgerufen hatte.

Das wird auch der Grund sein warum sie nächste Woche wieder alleine an ihrem "offenen Mikrofon" stehen werden.

Diejenigen die letzte Woche zur Anti-Atom-Kundgebung gekommen sind waren schon von der "Solidaritätsbotschaft" ("Wir erklären uns mit dem japaniaschen Volk solidarisch") so angewiedert, das sie dieses mal ohne eigene Fahnen/Transparente/Slogans gekommen waren.

Nächste Woche werden sie schon nicht mal mehr als Beobachter_innen kommen.

Gute Rebellen, böser Diktator?

Idris 25.03.2011 - 16:21
Und während in D-Land die Bellizisten sich zu selbsternannten Experten aufspielen, sind andere schon weiter.

Steine auf Ban Ki Moon

22.03.2011 05:10 22.03.2011 05:10

Kairo - Demonstranten haben am Montag auf dem Tahrir-Platz in Kairo den Konvoi von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon mit Steinen beworfen. Nach Angaben eines Augenzeugen blieb er unverletzt. Der UN-Chef hatte zuvor den Generalsekretär der Arabischen Liga, Amr Mussa, getroffen. Demonstranten, die gegen die Militäraktion des Westens in Libyen protestierten, beschimpften Ban und bewarfen die Wagenkolonne mit Steinen. An der Protestaktion beteiligten sich knapp 500 Ägypter und Libyer.

 http://www.sueddeutsche.de/Q5v38b/3980880/Steine-auf-Ban-Ki-Moon.html

 http://www.youtube.com/watch?v=GOYDnJfC23Q&feature=related

Trust no one!

Not in times of war! 25.03.2011 - 21:50
Um zu verstehen, wie die Bundesregierung seinerzeit einen imperialistischen Angriffskrieg als humanitäre Aktion deklarieren konnte, sei noch mal allen DRINGEND die WDR-Dokumentation zum Kosovo-Krieg von 1999 ans Herz gelegt. Parallelen zu Libyen heute sind massiv vorhanden.

Es begann mit einer Lüge
 http://video.google.de/videoplay?docid=-5884882720546967347#

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Kackscheißze

Gaddafi platt bomben 23.03.2011 - 19:49
Scheiß Aktion! Der Einsatz in Lybien ist notwendig! Was wollt ihr denn bitte? Alles so lassen, wie es war und Gaddafi weiterhin Zivilisten töten lassen? Super Lösung!
Denkt mal über euer stumpfes "Krieg dem Krieg" Getue nach und überlegt mal, dass der Einsatz vielleicht tausende Menschenleben (!) rettet!

weltfremd, weltfremder, links

Johnny 24.03.2011 - 11:56
Wenn DAS inzwischen linker Standard ist, dann weiger ich mich das Label "links" noch weiter für mich in Anspruch zu nehmen.
Da werden Menschen, die sich eines irren Diktators entledigen wollen, zu hunderten und tausenden umgebracht und es gibt Leute, die genau das verhindern können. Und da halluziniert und faselt die dt. Linke etwas von Kriegstreiberei und Imperialismus. Weiter weg von der Realität kann mensch ja gar nicht mehr sein.

Und hört auf, eure Demozüge als bunt zu bezeichnen! Autonome Uniform und Einheitsmeinung sind nicht bunt!

2 Gedanken zu den Kommentaren

Beobachter 24.03.2011 - 14:31
1. Im Gegensatz zur israelischen Regierung konnte Gaddafi bislang nicht nachgewiesen werden, dass er gegen Zivilisten vorgeht. Er ist mit Waffengewalt gegen Leute vorgegangen, die ihrerseits Waffengewalt eingesetzt haben. Muss man nicht gut finden, ist aber internationaler Standard. (Und übrigens auch völkerrechtlich gedeckt.)

2. Ernsthaft zu glauben, dass ein gezielter Militärschlag der europäischen Mächte gegen einen der größten Ölproduzenten der Welt nichts mit Imperialismus zu tun habe, ist ja wohl krankhaft naiv. Wenn Regierungen zu den Waffen greifen, dann tun sie dies immer aus geostrategischem Eigeninteresse.

Wenn der Kindergarten, der sich radikale Linke nennt, beim nächsten umstrittenen Bulleneinsatz mal wieder (zurecht) auf tendenziöse Berichterstattung in der Lokalpresse hinweist, aber gleichzeitig glaubt, dass bei internationalen Kriegseinsätzen n-tv und co. stets die objektive Wahrheit verkünden, dann kann man doch nur schreien: Herr, schmeiß Hirn vom Himmel!

@Beobachter

RO 24.03.2011 - 15:18
Jaja... die Mutter und ihr 8 jähriger Sohn hatten bestimmt eine AK in der Hand als der Mutter in den Nacken und Kopf und dem Kind durch den Oberkörper geschossen wurde und der Vater der auf der Straße verblutet ist, war bestimmt auch nen ganz schlimmer... geht mit der ganzen Familie auf die Straße um erschossen zu werden- so ein Arsch.
Gaddafi ist der Typ von Diktator, der von den meisten Linken eig. gehasst würde, aber jetzt wo er gegen Amerika oder Amerika gegen ihn ist, ist er natürlich nen Held. Ich meine er hat doch selbst zugegeben das es für all jene ein Blutbad gibt, welche gegen ihn demonstrieren.
Also hört endlich auf so zu tun als sei der Einsatz unbegründet. Natürlich gehts den Bonzen darum eine Hand ans Öl zu kriegen, aber das sie dafür diesen Mörder wegräumen ist doch gut.
Und wenn man eure Logik mal weiterspinnt; würden wir heute den 8. Mai feiern?

Und an der Kommentar der Anarchie mal wieder mit Chaos und Mord gleichsetzt, geh lesen man!!!

nochmal an den Beobachter

RO 24.03.2011 - 17:24
1. Die 68er in Westdeutschland waren größtenteils Leute die aus Dummheit ne Mao-Bibel in die Luft gehalten haben oder Ho Chi Minh toll fanden, weils halt "cool" war.
2. Is ja toll das Gaddafi ein auf Sozial macht. Und es is auch voll sozial auf unbewaffnete Familie schießen zu lassen und "sein Volk" gegen die Nato verheizen zu wollen. Selbst in den Kampf zu ziehen kommt natürlich nicht in Frage. Und hier ist auch mal wieder der einzig universelle Kritikpunkt am Einsatz der Nato. Wieder wird das Töten von Leuten befohlen die nie selbst ihr Leben für die Freiheit Anderer riskieren würden. Und auch, dass Springer und Co. vom "Ausradieren" und der Gleichen sprechen stößt natürlich übel auf.
3. Keine Regierung des Westens hat Hitler abgekauft das er auf eine Friedensmission gegangen ist. Man wollte nur keinen 2. WK riskieren und erst bei Polen war Schluss.

unding

ich 24.03.2011 - 17:34
wenn ich sowas sehe schäme ich mich, durch die bezeichnung "links" irgendwie mit euch assoziiert zu werden.
hättet/habt ihr eigentlich gegen gadaffis angriffe auf die lybische opposition auch demonstriert? ne oder? ist ja kein imperialismus....kaum werden die USA tätig und schon seid ihr auf der Straße....
klar handeln USA, Frankreich, GB etc. nicht hauptsächlich aus humanitären Gründen, sondern ihr staatliches Handeln entpricht ökonomischen Erfordernissen, na und? Imperialismus hin oder her, wenn das Ergebnis ist, dass das Schwein Gadaffi verschwindet und die Perspektive auf ein Leben mit mehr Freiheiten für die lybischen Menschen besteht, soll mir der Einsatz recht sein.

warum

mo 24.03.2011 - 18:02
.... ereifert ihr euch hier in gewalt-und kriegsphantasien? abgesehen vom selbst ernannten nationalrat der dann auch gleich mit den franzosen in kooperation ging, wollen viele der aufständischen die "unterstützung" nicht - es ist für sie eine revolution der libyer, der araber, und sie wollen diese revolution selbst weitermachen - auch mit dem eventl scheitern. ein blogger meinte der erste fehler war es dass verschiedene gruppen bewaffnet losgezogen sind um tripolis einzunehmen in diesem moment drehte die entwicklung und gaddafi fing an sich militärisch zu wehren - im einzelnen war nicht klar wer diejenigen waren, die diese eskalation wollten das zweite so meinte er in übereinstimmung vieler, die nicht in der deutschen "tagesschau" zu sehen waren, war nun die militärische intervention , die keiner hier als humane begreift..

alle sprechen von einer zu erwartetenen "hölle", die die wirklich demokratischen strukturen von beiden seiden - der koalition der "willigen" und gadaffi - wegbomben wird

grüsse an euch, die ihr für den krieg seid und menschenrechte( die letzte lüge war irak und die davor für deutschland kosovo) in gefahr seht , soll ich nicht ausrichten ---

asoziales pack

pedder 25.03.2011 - 02:17
hier lässt sich mal wieder die verlogenheit der antiimperialistischen linken aufdecken.

niemanden geht es um solidarität, niemand interessiert sich für die forderung der libyschen revoltierenden, hauptsache das eigene weltbild passt noch immer.

pfui usarel!
hui gaddafi!

das fragt man sich wirklich, warum man gegen nazis auf die straße geht, wenn die vermeintlichen kampfgefährt_innen die selbe scheiße in rot verbocken.

@Mods und RO

Beobachter 25.03.2011 - 04:10
Schade, dass mein zweiter Kommentar gelöscht wurde. Ich hatte darauf hingewiesen, dass Gaddafi ´69 in Libyen im Wesentlichen das umgesetzt hatte (Rätesystem, "Volkskongresse"), was die ´68er in Frankreich und Westdeutschland vergeblich gefordert hatten. Muss man nicht gutheißen, aber zur Kenntnis nehmen. Ebenso sei erwähnt, dass auch ein Adolf Hitler sich beim Einmarsch in die Tschechoslowakei darauf berief, der angeblich notleidenden deutschen Bevölkerung helfen zu wollen, wofür ihn die internationale Staatengemeinschaft sogar mit dem Friedensnobelpreis belohnen wollte. Vor diesem Hintergrund gebe ich der Antwiort von RO Recht.

Zwischenruf

Anarcho 25.03.2011 - 19:21
Ach es gibt ja doch noch ein paar vernünftige hier...

auch ich bin eindeutig pro Kampfeinsatz! Diese irre Arsch von Gaddafi muß ganz schnell weg. Genauso wie dem lybischen Volk ist es mir egal, ob die USA, die Franzosen, GB usw. aus ökonomischen Gründen eingreifen oder nicht, da kräht doch kein Hahn nach.Hauptsache, die Menschen bekommen ihre (wenn auch vorerst bürgerliche) Freiheit und werden nicht weiter massakriert. Leider sehen das ja viele "Genossen" anders, da müssen Menschenleben schonmal aufgrund der Ideologie hinten an stehen.

Wie war dass bei Marx!?! Kommunismus ist die radikalste Form von Humanismus. Der Anarchismus zeichnete sich auch mal dadurch aus, der er für sich beanspruchte, die Welt aufgrund moralischen (und nicht ökonomischen) Gründen verändern zu wollen. Wie die heutigen "Linken" zu ihrer Position kommen, ist mir völlig unbegreiflich... und im übrigen distanziere ich mich hiermit ausdrücklich von solchen "Genossen".

Vielleicht...

SchallundRauch 26.03.2011 - 19:18
...sind so ganz furchtbare Sachen wie "Imperialismus", "Kapitalismus" und "bürgerliche Freiheit" (pfuibah!) ja auch ganz einfach mal einer Diktatur vorzuziehen. Scheiss auf die angeblichen oder tatsächlichen Motivationen der Nato-Staaten.

Dem Kommentar von wegen "das Label 'links' ablegen, wenn das der heutige linke Standard ist", kann ich mich nur voll und ganz anschließen.