[Bln.] Rigaer94 Call-for-Action für Liebig14

r94 19.01.2011 19:03 Themen: Freiräume Repression Soziale Kämpfe
Pure Eskalation! Die anstehende Räumung der Liebig14 ist weitaus mehr, als es jetzt vielleicht anmuten lässt. Es ist die ultimative Kampfansage und der Leberhaken für so viele Aktivist_innen. Ob sie die L14 nun als solche mögen oder nicht, unterm Strich wird es alle betreffen! Wir, die Rigaer94 teilen nicht nur den selben Vollidioten als sogenannten Eigentümer, eine lokale Nachbarschaft und den Dorfplatz, sondern den so viel zitierten Versuch des kollektiven und solidarischen Zusammenlebens. Und jeder Versuch ist eine zarte Blüte, die im Falle der Liebig14 von einem Bulldozer überrollt werden soll.
Die Liebig14 hat einen mehr als 20jährigen Kampf hinter sich. Hier und heute ist nicht der Zeitpunkt um darüber zu diskutieren, ob dieser Kampf nun richtig, militant, reformistisch, falsch oder sonstwie geführt wurde – er wurde geführt! Und besonders im letzten Jahr wurde er gerade von der Liebig14 immer in den Kontext der Verdrängung und der Stadtteilaufwertung gestellt. Diverse Demos und Aktionen wurden gemacht. Und das gilt es zu akzeptieren und daran anzuschließen. Egal wie. Euer Kampf soll nicht folgenlos sein!

L14 – Dorfplatz – Rigaer-Liebig-Kiez

Die L14 ist wie viele Hausprojekte ein Anlaufpunkt für Volxküchen, Kino und gelegentlichen Veranstaltungen und Partys – somit ein fester soziokultureller linker Kontrapunkt im „hippen Friedrichshain“. Gerade ihr Standort am Dorfplatz macht ihn zu dem was er ist – einem widerständigen Ort angeeigneter Straßenlandschaft, immer wieder herausgerissen aus der ordnungsautoritaristischen Neurose der Konsumgesellschaft. Wird die L14 geräumt, ist das nunmehr auch ein Angriff auf den Dorfplatz und auf nicht Kapitalismus-konformes Verhalten. Und wir können uns jetzt schon darauf einstellen, dass dieser nach der Räumung wieder auf der Agenda der Bullenschweine stehen wird. Ein Angriff auf den Dorfplatz ist auch ein Angriff auf die angrenzenden Projekte und die Kiezstruktur. Ein ganzer Kiez wird bei der Räumung unter quasi-paramilitärische Besatzung gestellt. Die eigene Angst der Bullen was auf ihren hohlen Helme zu bekommen, werden sie mit einer Polizeiarmee ersticken. Alles steht für diesen Tag unter Willkürherrschaft. Gerade die Nachbar_innen und Projekte die der Liebig ihre Solidarität zeigen, werden der gewohnten „Sonderbehandlung“ unterliegen. All das, weil das Recht auf willkürliches „Eigentum“ über dem simplen Recht auf gemeinsames Wohnen und Leben steht – gerade wenn es außerhalb des gewohnten Rahmens besteht. Wer hier von „Recht“ schwadroniert ohne Kapitalismus hinter der Phrase zu entdecken, denen wünschen wir schöne Träume, auf das die Wut und der Knall sie nicht aus ihrem zugedröhnten Schlaf wecken wird.

Räume wie Liebig14 sind Möglichkeiten. Wir sollten uns diese Möglichkeiten nicht nehmen lassen!

Die benachbarten Projekte bilden zusammen mit der Liebig14 einen der manifestierten Kernpunkte des Widerstandes im Nordkiez von Friedrichshain, der schon längst umzingelt ist von Spießerbunkern auf dem alten Schlachthofgelände und dem Ballermann im Südkiez. Die Bewohner_innen des Nordkiez sind ständig von der Verdrängung aus dem Innenstadtbereich bedroht. Die Räumung der ehemals still besetzten Rigaer17 und ihre jetzige Sanierung und teure Neuvermietung, das systematische Wegekeln der letzten Mieter_innen aus einem Haus in der Proskauer Straße, das nun auch am Ende seiner Luxussanierung steht, die geplanten fetten Townhouses auf dem zu den Actionweeks besetzten „Bambiland“-Gelände und die bereits bestehenden Townhouses, die sich hinter sanierten Altbauten kleinlaut verstecken – all dies deutet auf die Neustrukturierung des Rigaerkiezes hin. Gentrifizierung ist weit mehr als ein linkes Modethema: es ist ebenso ein manifester Angriff wie auch alle anderen Offensiven der letzten Zeit gegen Menschen, die an den Rand der Leistungsgesellschaft gedrängt und stigmatisiert werden.

Die Wut kocht nicht nur schon seit Langem über, sie äußert sich auch immer wieder im Kiez. Ob nun militante Angriffe auf die Bullen, Farbbeutel oder auch Nachbarschaftsvernetzungen, viele Menschen wollen und werden nicht einfach zusehen wie sie unter der Flagge von Recht, Ordnung und Kapital in ihrem Leben diktiert werden. Die Räumung der Liebig14 ist nicht ein Tropfen der das Fass zum Überlaufen bringt, sondern die gezielte Flutung unserer unsicheren Sandburgen, die wir mit Mühe gemeinsam aufbauen. Die Antwort wird eindeutig sein.

„It's up to you“

Beulker, Thöne, Körting, Junge-Reyer, Liegenschaftsfond, Kapitalismus – sie waren die Felsbrocken in der Brandung der Bemühungen einer von der Liebigstraße forcierten friedlichen Lösung. Sie tragen die unmittelbare Schuld. Auf ihre Erläuterungen, Rechtfertigungen und Profilneurosen spucken wir.
Wir können gar nicht so viel Vokü kochen wie wir kotzen möchten!!

Ob Liebig14, Rigaer94, Köpi – Solidarität auf allen Ebenen und mit allen Mitteln!
Hausprojekte und linke Strukturen verteidigen!
Die Nachbarschaft organisieren und sogenannte Vermieter_innen wegboxen!

Rigaer94

Support Liebig14!
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Ergänzungen

Der Wut das Unverständliche nehmen

-#- 20.01.2011 - 09:53
Eine weitere Begründung für den Aufruhr. "Zu sagen was ist, gerät zur Kleinlichkeit."
 http://daneben.blogsport.de/2011/01/20/liebig14-der-wut-das-unverstaendliche-nehmen/

schon verloren

Anwohner 20.01.2011 - 12:25
Da könnt ihr noch so laut brüllen. Die Entwicklung im Kiez zeigt: Ihr habt keine Zukunft hier. Die Menschen wollen es und ein paar Freizeitrevolutionäre können es nicht aufhalten.
Ihr regt euch über den Blankensteinpark und die Wiese an der Riegaer auf? Der Kiez braucht Wohnraum für Familien und kein Brachland. Übrigens entstehen auf der Bambilandwiese keine town houses sondern 5 große Wohnhäuser im Niedrigenergiestandard, von denen 3 genossenschaftlich organisiert werden. Genau das ist es, was der Kiez will und auch bekommen wird. Als Abenteuerspielplatz für ein paar Jugendliche für ihre "Actionweeks" ist das Gelände zu schade.

STREETPARADE und HAUSPARTY

xxx 20.01.2011 - 13:07
KEINE RÄUMUNG UNTER DIESER NUMMER: STREETPARADE und HAUSPARTY

meinung...

murat 20.01.2011 - 15:51
ich denke ihr solltet versuchen ein wenig die jugendlichen in kreuzberg auf das thema aufmerksam zu machen. deswegen finde ich es auch sehr gut,dass die demo am 29.den am kotti beginnt. das sollte eine krafvolle demo werden und während der demo sollten die kreuzberger, besonders die jugendlichen in kreuzberg angesprochen werden. bin selber einer von denen. und die linke szene ist mit seinen besetzten häusern ein teil von kreuzberg. ein wenig unterstützung von türkischen und arabischstämmigen kreuzbergern könnte nicht schaden....

@soso

auch anwohner 21.01.2011 - 09:34
Stell dir vor, es soll Menschen geben, die schon länger als 20 Jahre am gleichen Ort leben. Ja ja, das gibts wirklich. Die meisten von euch sind wahrscheinlich noch viel zu jung, um in solchen Zeitdimensionen zu denken.
Buntes, alternatives Leben im Kiez heißt natürlich, dass nicht jeder gleich gestrickt sein kann. Der eine mags laut, der andere leise, der eine "kreativ unaufgeräumt" der andere hübsch ordentlich, der eine steht auf Solarzellen auf dem Dach der andere auf Schwarz-Rote Fahnen, der eine trinkt Bionade, der andere Sterni ...
Wer es wirklich bunt will, der muss nunmal konsequenterweise Toleranz, Rücksicht und Kompromissbereitschaft an den Tag legen. Es sind nämlich nicht eure Nachbarn, die eure Häuser angreifen sondern eure Vermieter.
Dieses ewig gleiche und dumme: "Euch hat keiner hierher gerufen, wenns euch nicht passt, dann verpisst euch, wir geben hier den Ton an" zeigt, dass ihr in Wahrheit keinen bunten, sondern einen uniformierten Kiez wollt.

Übrigens hat vor 20 Jahren auch kein Bewohner darum gebeten, dass eure Vorgänger kommen und in die Häuser einziehen. Also ein bisschen weniger Arroganz wäre angebracht.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 22 Kommentare

Räumung? - Dann Bambule!

AFA 19.01.2011 - 19:16
Wenn die am 02.02.2011 wirklich das Hausprojekt Liebig 14 in Berlin-Friedrichshain räumen sollten, wäre es höchste Eisenbahn endlich mal bundesweite Spontis oder unangemeldete Demos an den Start zu bringen! Lange genug gab es kaum überregionale Solidarität gegen die Räumung von besetzten Zentren bzw. Wohnprojekten.

Es wäre wichtige endlich mal (wieder?) ein Zeichen zu setzen. Nach der Liebig14 wird sicherlich nicht Schluss sein mit den Räumungen besetzter Häuser.

Daher wäre es super wenn am 2.2. bundesweit und noch besser über diese lästigen Grenzen hinweg Soli-Aktionen laufen würde. Spontis, Demos, "Schein-)Besetzungen, direkte Aktionen und was euch sonst noch so einfällt.

Ich hoffe dies ist keine Einzelmeinung und es gibt viele Genoss_innen (die ebenfalls nicht aus dem Umfeld der Liebig14 stammen wobei dies völlig egal sein sollte) die der Räumung am 2.2. mit gebalter Faust (in der Tasche) entgegensehen.

Am 2.2. raus auf die Straßen und rein in die Häuser!

Schaaade!

Arbeit, Leben, Zukunft 19.01.2011 - 19:21
Traue mich am 2.2. nicht!

BACHELOR + BOLOGNA + Klausurphase + BAFÖG

Ihr kommt ja ohne mich aus.

P.S.
Schade um Rückzugsregionen + Dorfplatz - aber naja, sollen die U-20 Leute sich kümmern...
(obwohl...? welcher Nachwuchs...?)

danke

anonymous 19.01.2011 - 19:24
endlich mal eine vernünftige aufforderung, mit der mensch auch arbeiten kann. auf das die räumung teuer wird. solidarität mit der liebig14 und alle andern bedrohten projekte.

Kreatives Chaos!

wochenlang! 19.01.2011 - 20:17
Auf diese Räumung muss Krativität folgen, eine, die sich gewaschen hat. Hier einige Anregungen:

Beispielsweise: das Spreewaldbad - hier kann Mensch, wenn schon kein gemeinschaftliches Bad in der L14 mehr zu haben ist, mit vielen anderen planschen, die wenigen Klamotten bunkern, es ist warm und wir zahlen einmal Eintritt... für ganz ganz lange Badespass - wie die Behelemten das räumen wollen, das wird lustig...

Beispielsweise: Simondachstraße, Kudamm, Kollwitzplatz, Hackescher Markt... - mir ist schlecht, uns allen ist schlecht, wir drehen durch und zwar überall, unkontrolliert und wenn wir eben kein gemeinschaftlich nutzbares Klo haben, dann müssen wir wo anders kotzen gehen...aber vorher noch ein bisschen Volxküche deluxeblilligausbeutertourisaufmeile mal ganz neu erleben

Beispielsweise: Polizeidirektion 5 - uns haben se gerade ein stück Leben geklaut, Anzeigen alle Anzeigen!!!

Beispielsweise: BürgerInnenamt - Ummeldung auf die L14 in Massen...

Beispielsweise: Straßenverkehr - wo auch immer: ausruhen, lesen, Knutschen, diskutieren - eben alles was nun draußen stattfinden muss, wenn Menschen kein gemeinschaftliches Leben mehr in einem Haus führen können

Beispielsweise: S-Bahn - Tanzen, lasst uns tanzen! Nicht aus Freude, aber aus Wut, wir wollen ja ganz friedlich sein, auch wenn die uns die Häuser, unsere Trefpunkte, unsere Kieze zerkloppen - unkontrolliert kontrolliert den Ärger mal richtig freien Lauf lassen...außerdem gibt es bei der Bahn ja auch noch andere Gründe, denen Mal richtig einzuheizen

Beispielsweise: öffentliche toiletten, Toiletten in Ämtern, Toiletten im Flughafen: Scheißen gehen, mal richtig scheißen Stundenlang, so dass alles dicht ist...

Beispielsweise: Kerzenschein - überall für den Verlust jeden Lebensgefühls in dieser kapitalistischen Rechtsstaatscheiße...

Klettert, feiert, trauert, schwimmt, lauft, rennt, werft euch ins Zeug und macht die Stadt bunt, macht sie fröhlich und wütend, macht sie einfach mal so, wie wir sie uns immer wünschen - jeden Tag und vielleicht besetzen wir ja noch ein paar nette Häuser, Flächen... Solln die Bullen doch ihren Scheißjob machen, wir machen was uns gefällt - überall!!!

Bei Räumung - europaweiter Aufstand!

s 19.01.2011 - 20:24
Die Räumung könnte ein Fanal werden für die Jugend Europas. Ähnlich wie der tunesische Aufstand die arabische Welt inspiriert, könnte die Räumung der Liebig zu einem Fanal werden, dass zu einem europäischen wenn nicht sogar zu einem weltweiten Aufschwung der Klassenkämpfe führt; nein was sag ich:

Die Räumung der Liebigstraße führt zum "kommenden Aufstand".

Nä, mal ehrlich. Der einzige Grund die Liebig zu unterstützen ist der angespannte Wohnungsmarkt.

Spart euch eure Lyrik



und solange der Polizeistaat noch Arbeit hat

Hartz4 -3 19.01.2011 - 20:52
"Also icke bin ja gegen die Todesstrafe und hab auch dagegen gewählt. Dann warense doch die Mehrheit, ich war arbeitslos ohne Job, Geld und Brot. Dann hamse gesacht dass ich ihnen helfen kann die Hingerichteten zu häuten, ihre Wertsachen und Goldzähne zu sichern, für einen Appel und zwei Eier. Jetzt habe ich endlich doch wieder eine Arbeit gefunden, dank der XXX Partei"

Also sofort räumen damit wir (1,50€) noch ein Haus fledern können.

Kinder lieben D-Beukla

(Was die Sau da an seine Fassaden pinseln lässt ist wirklich ganz große Kunst)

Kämpferisch-und-doch-irgendwie...

ex-rigaerstr-mensch 19.01.2011 - 21:02
r94, vielen Dank für diesen ersten kämpferischen und gleichwohl reflektierten Aufruf in Bezug auf die Situation die sich da gerade abspielt, es ist nun mal Gentrification.
Nur ein paar Fragen stellen sich mir: Bringt es soviel sich Zustände wie in Kopenhagen zu wünschen? Und ist das bei einer differenzierten Beurteilung nicht vielleicht doch illegitim? Und: Seit wann ist der Häuserkampf in Berlin verloren?

Macht weiter so.

sponti

ein leser 19.01.2011 - 22:10
sponti??

Ihr habt se wohl nich alle

Knallfrosch 20.01.2011 - 09:33
Also paßt mal auf ihr Birnen, da kommt die Ankündigung dass die L14 geräumt wird, es gibt Soliaktionen (in welcher Form auch immer) und das erste und einzige was den Bewohner_innen dazu einfällt ist, sich öffentlich von den Aktionen zu distanzieren. Ja vielmehr noch, weiter mit dem Bezirksbürgermeeschter zu kuscheln. Das bringt nun alles nix und man merkt langsam das der Schleimkurs rein gar nichts bewirkt hat und jetze dreht man sich wieder und mobilisiert hier rum. Seid ihr bescheuert ... was denkt ihr wie oft ihr die Leute noch verprellen und verarschen könnt. Von mir habt ihr nichts zu erwarten, das ist jetzt euer Kampf. Tschau tschüssi - machts gut

Liebig14 for ever!

fight4freedom 20.01.2011 - 11:52
Wir werden uns eurem Kampf anschließend, koste es was es wolle. Unser Aufruf folgt noch, lasst euch nicht entmutigen:

Ihr habt euch stehts für andere eingesetzt, nun werden wir für euch da sein!

LIEBIG14 BLEIBT!

@HB-Männchen

ohlsen 20.01.2011 - 12:02
Du hast sie wohl nicht alle, wir müssen auch an zukünftiges denken und da ist es entscheidend behutsam vorzugehen. Am Ende bekommt der Senat eh die Rechnung für die Räumung, nur ist es eben unklug als Kollektiv der Liebig14 bereits VORHER nur Krawalle anzukündigen und keinen Platz für kreativen Protest zu lassen. Ich scheiss auch auf die Meinungsmache in den Medien, aber man muss sich ja nicht komplett quer stellen.

Ich denke es ist ihre Entscheidung und unter der Hand wird garantiert keine Aktion denunziert werden. Ich weiß jedenfalls damit umzugehen ohne gleich heulend im loch hocken zu bleiben.

Liebig14 verteidigen - mit oder ohne Gewalt, die Rechnung kommt!

alles nur Fassade

Alt-Anarcho 20.01.2011 - 12:33
Die Bewohner_Innen haben doch kapitalistisches Besitzdenken schon voll verinnerlicht wenn sie sagen: Das ist unser Haus und bis zum 02.02. lassen wir hier keine "Fremden" mehr rein. Was hat das noch mit Freiraum zu tun?
Mietverträge, runde Tische mit dem Staat und morgens hübsch pünktlich ins Büro oder an die Uni fahren. Das hat nichts mit autonom oder Freiraum zu tun. Das sind doch nichts anderes als Bürgerkinder, die nicht mehr bei Mutti wohnen wollen und mit ein bisschen Farbe im Haar Hippies spielen. Dafür haben wir die Häuser vor 20 Jahren nicht erkämpft. Eine Schande ist das.

NichtSchadeDrum

Anarchist 20.01.2011 - 13:36
Wer mit Politikern und Kapitalisten kungelt und von ihnen gerettet werden will hat mit Anarchie und Revolte nichts am Hut. Hört auf zu jammern.

@alt-anarcho

kind der 90er 20.01.2011 - 14:33
ach komm opi, warum habt ihr denn die häuser vor knapp 20, bzw. 30 jahren reihenweise legalisieren lassen? und was ist das überhaupt für eine bescheuerte anmache. früher war früher, jetzt ist aber jetzt mit allem, was dazu gehört. außerdem will ich deine lebenswelt mal sehen, so ganz autonom und frei vom kapitalismus...

naja, wahrscheinlich eh nur ein provo-kommentar von der anderen seite.

@kind der 90er

kind der 80er 20.01.2011 - 15:37
also dafür, dass du es für einen provo-kommentar hältst, gibst du dir aber reichlich mühe, dagegen anzutreten. wie blöd ist das denn? hast du spaß dran, mit bullen oder nazis zu debattieren? oder glaubst du vielleicht doch insgeheim, dass viele besetzer_innen von damals die hände überm kopf zusammenschlagen, wenn sie sehen, das die häuser heute zu student_innenwohnheimen und partykellern verkommen sind?

egal ob provo oder echt und auch wenn ich vor 20 jahren noch im kindergarten war, ich glaub, so unrecht hat der alt-anarcho nicht. zwar ist ein bloßes "früher war alles besser" albern, aber ein komplettes fehlen von selbstreflexion der jungen generation nach dem motto: "heute ist heute, wir wissen genau wos langgeht und ihr opis braucht uns garnichts erzählen" ist noch bescheuerter.

SpiessigesWohnhaus

Sokrates 20.01.2011 - 15:50
Ähm Kampf ? im Stadtteil Friedrichshain patroullieren die Schweine ohne vergitterte Fenster sie fahren allein mit simplen Streifenwagen da sie keine Angst haben ernsthaft angegriffen zu werden. Andres sieht es in den Stadtteilen aus in denen nicht die Studenten Yuppie Cocktailbar Alternativschickeria wohnt, Spandau und Wedding. Berlin ist nicht der Nabel der Welt und indymedia nicht ein Berliner Lokalforum dieses nervige Phänomen tritt auch in der interim und Radikal auf die vorgeben ein bundesWEITes Medium sein zu wollen. Es geht ständig um Berliner Lokalscheisse die keinen interessiert.

@ anarchist, @ alt-anarcho

noch - anarcha 20.01.2011 - 16:30
wenn mensch euer geistloses rumposendes seicht-gesabbel liest -
da könnte ich glatt noch kommunistin werden, nur um mich von
flachzangen wie euch zu unterscheiden...

@noch anarcha

anarchist 20.01.2011 - 17:16
Mach doch!
Wenn dein text auf deinen Geist schließen lässt, dann passt der Kommunismus auch viel besser zu dir als der Anarchismus.

schließt sich nicht aus

Zeitgeist 20.01.2011 - 18:07
ich bin alles drei:

lebe anarchist
kämpfe sozialistisch
liebe antifaschistisch

und will das alles zusammenführen in einem kommunismus

Verblendete Stadtpolitik

jegga 20.01.2011 - 20:06
... dass aber die Probleme einer Stadt sich auf ein Problem im Kiez konzentrieren müssen, um damit anderen üblen Geschäftetreibenden Tür und Tor zu öffnen, ist ein undeutbarer Hinweis auf die Macht, die Polizei- und Überwachungsstrukturen bei der Städtebauplanung ausüben.

Es ist nicht nur schockierend, sich dieser Tatsache permanent bewusst sein zu müssen, um noch einigermaßen das eigene, wirkliche Leben gegenüber Verblendungen zu verteidigen. Es geht noch weiter, sehr viel weiter. Damit unterdrückt die Stadt die Zukunft aller Menschen, die hier wohnen und leben.

Fragt man die Leute im Samaviertel, was sie sich unter Zukunft vorstellen, konzentriert sich das Problem anhand analytischer Wirklichkeit auf den staatlichen Terror durch Repressionen und Auflagen, das, um zu überleben.

Fuck you (klapp)

@Anwohner

soso 21.01.2011 - 03:25
soso...und warum seid ihr denn eigentlich hier her gezogen und wann?
etwa weils so schön alternativ ist? oder warn zufälligerweise schon andre familien hier und ihr seid hinterhergezogen?
wenns wegen ersterem ist dann muss ich glaub gar nichts weiter zu sagen...ersthaft...

@noch anarcha @anarchist

Kommunist 21.01.2011 - 12:09
Was habt ihr denn für Probleme mit dem Kommunismus? Etwa auch schon brainwasht von der herrschenden Klasse und ihren Erfüllungsgehilfen in den Mainstreammedien, die uns verbieten wollen, von einer besseren, gerechteren Gesellschaft zu träumen?