Autonomes!Castor?Schottern!

Einige autonome Gruppen 31.10.2010 14:46 Themen: Atom Soziale Kämpfe
Gedanken einiger autonomer Gruppen zu Castor?Schottern!
Mit Freude und gleichzeitiger Skepsis beobachten wir, einige autonome Gruppen, seit Monaten die Kampagne „Castor?Schottern!“. Diese Initiative - hauptsächlich getragen aus Gruppen der Interventionistischen Linken (IL) und verschiedenen Anti-AKW- und Umweltaktivistinnen - setzt sich zum Ziel, wie in z. B. in Heiligendamm, einen breiten Widerstand auf die Beine zu stellen. Die Idee hat ihren Reiz: zu gemeinsamen Sabotageaktionen aufzurufen und dabei über die breite Beteiligung einen Status Quo herzustellen, der es Polizei und Justiz schwer macht, alle zu kriminalisieren, die sich der Aktion auch nur verbal anschließen. Wir, als Autonome Atomkraftgegnerinnen, fühlen uns da gerne angesprochen und freuen uns über die explizite Einladung daran teilzunehmen. Die Großaktion soll ein breiter Zusammenschluss von vielen unterschiedlichen Leuten werden, die in direkter Aktion Staat und Wirtschaft bei ihrem dreckigen Atomkonsens in die Suppe spucken wollen.
Freude
Der Aufruf Castor?Schottern! verspricht mehr als z.B. BlockG8 während des G8-Gipfels 2007 in Heiligendamm. Damals durfte nach dem Kampagnenkonzept nicht am Sicherheitszaun gerüttelt werden und das wurde von den Organisatorinnen des G8-Bündnisses auch durchgesetzt. Beim diesjährigen Castor soll in einer Massenaktion die Strecke zwischen Lüneburg und Dannenberg für den Castortransport unbefahrbar gemacht werden. Das finden wir ein richtiges Ziel, denn vor den Schienen stehen zu bleiben und dort laut seinem Unmut Ausdruck zu geben ist zwar wichtig, aber auch frustrierend und wenig effektiv. Die Aktion nimmt ein Mittel auf, dass sich im Wendland bereits bewährt hat, das Schottern. Die Aktionsform ist das erprobte Fünf-Finger-Prinzip - tausende Menschen versuchen zusammen auf die Schienen zu kommen, dort soviel Schotter wie möglich zu entfernen und mit verschiendenen Mitteln die Strecke unbefahrbar zu machen. Alle sind eingeladen mitzumachen, ob Autonome, Bäuerin, Anarchistin oder Umweltaktivistin. Ein gewagtes Projekt, denn bislang haben im Wendland die unterschiedlichen Spektren ihre Aktionen nebeneinander durchgeführt. Das Gemeinsame bestand darin, sich gegenseitig zu akzeptieren und nicht in die Quere zu kommen, also vielfältig die verschiedenen Widerstandsformen nebeneinander stattfinden zu lassen: hier wird gesungen, dort widersetzt, hier Barris gebaut, die von anderen angezündet werden, dort Eier oder Steine geworfen und das alles, ohne, dass es in den vergangenen Jahren innerhalb der Wendländischen- oder Anti-AKW-Protestbewegung zu nachhaltigen Zerwürfnissen gekommen wäre. Diese Akzeptanz und der gegenseitige Respekt wurde in mehr als 30 Jahren Widerstand im Wendland miteinander erstritten (ja, ja, es gibt auch Ausnahmen). Auch dieses Jahr gibt es unterschiedliche Aktionen: WiderSetzen, Xtausend Quer, die Bauern, etc. Mit Castor?Schottern! wird nun versucht viele Menschen, mit unterschiedlicher praktischer Erfahrung und mit unterschiedlichen Widerstandsformen zusammenzuführen. Autonome neben sogenannten Gewaltfreien - hört sich spannend an und wir hoffen auf Solidarität und gegenseitigen Respekt.

Laut Aktionskonsens „... werden wir gemeinsam Polizeiabsperrungen überwinden, umgehen oder durch sie hindurchfließen. [...] Ziel ist es, die Schiene unbrauchbar zu machen, und nicht, die Polizei anzugreifen.“ Da können wir uns drunter setzen, denn die kaputte Schiene ist das Ziel der Aktion. Die Frage ist und bleibt, was tun, wenn die Bullen angreifen – und „Aktion des zivilen Ungehorsams“ hin und „gewaltfreie Aktion“ her: die Bullen werden uns angreifen und das nicht zimperlich – sondern mit Schlagstock, Pfefferspray und Wasserwerfer. Denn die Situation im Wendland ist eine andere als beispielsweise bei der Massenaktion in Heiligendamm. Dort führten politische Entscheidungen und Ausweichrouten für Delegationen zu einem gemäßigten Bulleneinsatz bei der BlockG8-Großaktionen. Im Wendland gibt es keine Ausweichstrecke und die politische Entscheidung über Castor Transporte sind von CDUSPDFDPGRÜNE in ihren jeweiligen Legislaturperioden gefällt worden und werden bis heute so vertreten. Der Transport wird durchgeprügelt werden - bleibt also die Frage nach der Verteidigung.

Castor?Schottern! gibt die Parole raus: eine Abwehr von anrückenden Polizeikräften ist durchaus erwünscht, „damit genug Zeit auf der Schiene bleibt, um die Strecke tatsächlich unbefahrbar zu machen.“ Auch der Einsatz von Mitteln, die gemeinhin nicht als „gewaltfrei“ gelten sind ausdrücklich erwünscht: wie Schutzkleidung, Polster, Luftmatratzen, Transpis, etc, solange die Grundidee hierdurch nicht torpediert wird und selbstverständlich nicht andere Teilnehmerinnen der Aktion gefährdet werden. Finden wir auch, also daher an alle Ungestümen: keine Steinwürfe aus der 30. Reihe, die nur die eigenen Leute treffen! Der Einsatz von Verteidigungsmitteln muss überlegt und taktisch eingesetzt werden, ob nun Polster, Steine oder Pfefferspray. Erfreulich ist auch, dass das Bündnis Castor?Schottern! sich für Solidarität ausgesprochen hat: Jede, die von den Bullen verfolgt wird, wird Schutz in den Reihen der Großaktion finden, ob es nun jemand ist, der an einer Sitzblockade teilnimmt, zehn Tonnen Schotter wegschafft oder mit taktischen Steinwürfen eine Blockade oder „Castor?Schottern!“ unterstützt. Das war bei vergangenen gemeinsamen Aktionen wie etwa beim Klimagipfel im Kopenhagen nicht immer so. Solidarisches Verhalten untereinander ist aber für uns eine Voraussetzung, gemeinsam Aktionen zu gestalten.

Skepsis
Bislang hat der Widerstand im Wendland auch ohne große Unterstützung von Prommi- oder Politprominenz jährlich eine Menge auf die Beine gestellt. Gerade weil der Widerstand selbstorganisiert ist, sind Autonome Gruppen seit Jahrzehnten Teil davon. Ohne eine zentrale Großorganisation haben die unterschiedlichen Basisinitiativen im Wendland und aus der Anti-AKW-Bewegung jahrzehntelang den Protest auf dem regelmäßig stattfindenen „Ratschlag“ gemeinsam organisiert. Wir befürchten durchaus, dass sogenannte Bewegungsmanagerinnen diese basisdemokratische Struktur ins Wanken bringen und dass der Widerstand im Wendland nach den Gipfelprotesten für sie eine neue Spielwiese ist, bei der sie ihre eigenen Spielregeln durchsetzen wollen. Wir fragen uns auch, welchen politischen Sinn die Castor?Schottern!-Großaktion hat, wenn sie sich darauf stützt, dass sich möglichst viele prominente Vertreterinnen von Parteien und öffentlichem Leben der Idee anschließen. Die Erfahrung hat mehr als einmal gezeigt, dass diejenigen, die sich (aus rein populistischen Beweggründen) den Basisbewegungen aufdrängen, diese nach erfolgter Machtbeteiligung klein reden, sich distanzieren und weiteren Widerstand unterbinden und befrieden wollen. Der Einsicht, dass dem so ist, wurde bei der aktuellen Kampagne auf Drängen von Anti-Atom-Initiativen zumindest dahingehend Rechnung getragen, dass die Parteien „Die Grünen“ und die „SPD“ von der Unterstützung der Aktion ausgeschlossen sind. Warum ausgerechnet die „erlaubte“ Unterstützerinnenpartei „Die Linke“ es in Zukunft anders machen sollte, bleibt das Geheimnis des Vorbereitungskreises.

Distanzierungen kamen in der Vergangenheit aber nicht nur von der Prominenz, sondern auch von den Sprecherinnen der Großaktionen, nämlich dann, wenn Menschen sich nicht mehr an die Anweisungen der Aktionsordnerinnen halten, sondern ihr Schicksal selbstbestimmt in die Hände nehmen. Weil sie dann vielleicht doch einen Stein oder Farbeier auf Wasserwerfer schmeissen, der tausende von Litern Wasser-Gas-Mischung auf umstehende Mitstreiterinnen richtet. Weil sie dann doch einen Bullen-Wagen am Weiterfahren hindern, der gerade Nachschub an gepanzerten Robo-Cops bringt. Die Wut und Entschlossenheit, sich dem Atomstaat in all seinen Facetten entgegenzustellen und auch diejenigen offensiv anzugreifen, die den Transport mit aller Gewalt durchsetzen, ist bei vielen Aktivistinnen mit jedem weiteren Castortransport nicht kleiner geworden.

Und nu?
Was bleibt, ist die Frage, ob es trotzdem Sinn macht, sich als Autonome Gruppe an der Aktion zu beteiligen. Viele Autonome Gruppen bejahen dies, weil das Ziel das Richtige ist und der Aktionskonsens deutlich macht, dass dieses Ziel auch mit verschiedenen Mitteln erreicht werden soll. Der Aktionsrahmen sieht vor, sich entschlossen und selbstbewusst gegen die Staatsbüttel zu verteidigen - was der ganzen Aktion eine reale Chance gibt. Außerfrage steht aber, dass es an der Schiene heftig wird. Diese Aktion wird nicht „gewaltfrei“ ablaufen. Fernsehbilder werden durch Bullenknüppel blutig geschlagene Nasen, durch Pfefferspray gerötete Augen senden, von „autonomen Gewalttätern“ schwafeln und auch den ein oder anderen verletzten Polizisten vor die Kamera bringen. Hoffentlich senden sie auch die Bilder von Menschen, die mit Matratzen, Transpis, Tritten, Steinen und Fäusten die Bullen entschlossen aufhalten, Menschen die tonnenweise Schottersteine entfernen und dem Atomstaat somit seine Grenzen aufzeigen. Und auch von Menschen, die zu ihrer Selbstverteidigung die Bullen auf Distanz halten, damit wirklich kein Schotter übrig bleibt. Ob sich die Kampagne Castor?Schottern! im Nachhinein von diesen Bildern distanziert, wird sich zeigen. Wir hoffen nicht – denn gemeinsam ist gewollt und nur gemeinsam „rocken wir them übelst“.

Einige Autonome Gruppen
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Ergänzungen

Aktionskonsens!

Lernender 31.10.2010 - 17:36
Hättet ihr doch nur den Aktionskonsens aufmerksam gelesen. Dort steht:

"Während Hunderte oder Tausende die Schottersteine entfernen, werden andere durch den Einsatz körperschützender Materialien die Schotternden schützen."

Körperschützende Materialien sind z.B. Schutzkleidung, Polster, Luftmatratzen, Transpis, etc. . Steine und Pfefferspray gehören sicher nicht dazu. Insofern stellt sich für euch nun die Frage:"Können wir mit diesem Aktionskonsens trotzdem mitgehen oder machen wir lieber eine eigene Aktion an einer anderen Stelle?"

Wenn ihr den Aktionskonsens durch den Einsatz von Steinen und Pfefferspray unterlauft, lauft ihr zudem Gefahr, dass die Genoss_inn_en euch nicht mehr von den Agent Provocateurs, die Innenminister Schünemann schicken wird, unterscheiden können.

Aktionskonsens respektieren!

Jemand aus anderen autonomen Gruppen 31.10.2010 - 19:00
Es ist schön zu hören, dass ihr die Aktion von Castor?Schottern! grundsätzlich genauso dufte findet wie wir. Aber wenn dem wirklich so ist, dann hört doch bitte auf den Aktionskonsens, auf den sich dort in einem Prozess von Wochen und Monaten geeinigt wurde, wenige Tage vor der Aktion in Frage zu stellen. Wenn ihr euch bisher nicht in den Prozess eingebracht habt, dann ist es jetzt zu spät am Grundpfeiler der Aktion zu rütteln. Und dieser ist nunmal der Aktionskonsens.

Für ein solidarisches Verhalten bleiben euch in diesem Fall nur noch zwei Optionen übrig:

In der ersten Variante beteiligt ihr euch an der Aktion und respektiert den Aktionskonsens. Denn alles andere wäre Avantgarde-Politik, die mit autonomen Politik- und Lebensansätzen nichts mehr zu tun hat, weil sich eine Minderheit (die glaubt es besser zu wissen) über die Entscheidung der Mehrheit hinweg setzt und die Konsequenzen auf die Schultrn aller Beteiligter abwälzt.

In der zweiten Option macht ihr zeitgleich, aber außerhalb des Aktionsraums von Castor?Schottern! eigene Aktionen, die ihr so gestalten könnt wie ihr wollt. Damit bindet ihr Polizeikräfte und unterstützt auf diese Art indirekt die Massenaktion. Falls es euch dann mit den Bullen zu viel wird, findet ihr auf jeden Fall Schutz in der Castor?Schottern! Aktion. Denn ein solidarisches Verhalten und Respekt für Genossen, die nicht ganz so draufgängerisch sind wie ihr, wird logischer Weise mit Solidarität und Respekt für euch und eure Aktion beantwortet.

Wir werden den Aktionskonsens von Castor?Schottern! jedenfalls respektieren und die Aktion auf die eine, oder andere Art unterstützen. Denn wir sind der Überzeugung, dass Radikalität sich nicht in der Höhe der für eine Aktionsform angedrohten Strafe messen lässt und auch nicht in der Höhe des erzeugten Sachschadens, oder der Zahl verletzter Staatsbüttel. Aber tausende von Menschen zu organisieren, ihre Bedürfnisse, ihre Ängste und auch ihr Mitsprache- und Stimmrecht zu respektieren und am Ende trotzdem gemeinsam und nicht nur symbolisch gegen die Interessen des Kapitals und seines Staates zu kämpfen, das ist wirklich radikal.

Und es hat mit autonomen Politikansätzen auch wesentlich mehr zu tun, als ihr es mit eurer obligatorischen Linkspartei Schelte darzustellen versucht. Wenn ihr auf die Polemik verzichtet, sollte selbst euch klar sein, dass mit einer öffentlich angekündigten Aktion Öffentlichkeit erzeugt werden soll und diese Öffentlichkeit wiederum dazu führen soll, dass es an den Schienen trotz durchgeführter Straftaten kein Massaker seitens der Staatsmacht gibt. So genannte Prominente, ob sie nun aus der Linkspartei, oder Funk und Fernsehen kommen, helfen eine derartige und notwendige Öffentlichkeit zu erzeugen.

In der Hoffnung nächste Woche gemeinsam und tatsächlich solidarisch den Atomstaat zu sabotieren.

Let's rock them übelst!

Castor schottern unter Beschuß

egal 31.10.2010 - 19:12
Seit einigen Tagen gibt es unterschiedliche Versuche, die Kampagne Castor Schottern anzugreifen und zu delegitimieren:

* In Hannover wurden GenossInnen festgenommen, denen das Kleben von Kampagnen-Aufklebern zur Last gelegt wird.
* In verschiedenen bayerischen Städten (Nürnberg, Aschaffenburg) gab es polizeilichen Druck auf Veranstaltungsorte.
* Vor zwei Tagen tauchte mit gefälschter "Schotter-Mail-Abesenderadresse" ein Aufruf auf, der darauf orientierte, nicht ins Wendland zu kommen.
* Heute gibt es einen seltsamen Aufruf von angeblichen "Autonomen", der Positionen verbreitet ("taktische Steinwürfe", "Schutz in den Reihen der Großaktion"), die im Widerspruch zum verbindlichen Aktionsbild der Kampagen Castor Schottern steht.

Sind die ersten beiden Angriffe offenkundig dem Staatsapparat zuzurechnen, gibt es bei den beiden letzten Vorgängen erhebliche Zweifel. Zwar ist es denkbar, daß auch hier (wie ZB bei der Militanz-Debatte in der Interim) der Staatsschutz direkt mitgeschrieben hat, es kann aber auch nicht ausgeschlossen werden (wie bei dem Brandanschlag auf eine Bank in Griechenland), daß die SchreiberInnen authentische Linke sind.

So oder so ist die Wirkung aller dieser Versuche darauf ausgerichtet, die Kampagne zu schwächen und zu spalten. Wer das verhindern will, muß das verbildliche Aktionsbild gegen alle Angriffe verteidigen. Das bedeutet nicht, daß an anderer Stelle nicht andere Aktionen (Sitzblockaden, militante Angriffe) stattfinden können. Aber da wo die Kampagne Castor Schottern ist, wird geschottert. Wer etwas anderes will, wird vor Ort höflich gebeten, woanders sitzzublockieren oder Steine zu werfen. Wer auf die hölfiche Ansprache nicht reagiert - nunja, auch in Heiligendamm sin Bullenprovokateure wieder ihrer Einheit zurückgegeben worden. Das geht auch im Wendland :-)

aktionsbild

auto123 31.10.2010 - 19:49
schön dass sich hier einige vernünftige zu wort melden mit dem text. sehr schön geschrieben.
und zu den anwürfen in bezug auf das aktionsbild: vereinbart war im aktionsbild, dass aktionen, die das gesamtkonzept stören nicht erwünscht sind und wenn einzelne gruppen die verteidigung mit steinen für erforderlich halten, diese nur im äussersten notfall und mit aller erdenklichen umsicht genutzt werden. das grundsätzlich keine steine fliegen dürfen ist nicht teil des vereinbarten aktionsbildes, sondern vermutlich nur eine idee der pressesprecherinnen, die alles mögliche erzählen, wenn sie dazu gedrängt werden. so ist es schon lächerlich wenn vor der presse behauptet wird, es handle sich um eine gewaltfreie aktion, wenn aktiv bullen von den gleisen gedrängt werden.
lets rock

Ich glaube auch: Lieber woanders!

(((A))) 31.10.2010 - 20:08
"Castor? Schottern!" wird eine schöne Selbstdarstelleraktion, mehr nicht. Die Ankündigung, aufjedenfall am Wochenende schottern zu wollen, zeigt auch, wie symbolisch die Aktion sein soll. Es geht den Organisatoren von "Castor? Schottern!" primär nicht darum, den Transport für längere Zeit zu behindern, aufzuhalten. Es geht denen um das Bild. Schottern könnte eine super Direkte Aktion sein, aber nicht, wenn man die Aktion macht, während der Castor noch in Frankreich steht. Die Bullen sind auf solche Aktionen seit Jahren bestens vorbereitet. Schotter in Unmengen und auch Ersatzschienen (falls mal ein bischen gesägt wird) werden im Wendland bereitgestellt. Klar, ihr wollt im Zweifelsfall noch weitere Aktionen machen (wurde ja hinreichend kommuniziert). Aber glaubt ihr nicht, wenn ihr diese große symbolische Aktion zuerst macht, gefährdet ihr kleinere, Direkte Aktionen, die danach kommen sollen? Schließlich habt ihr den Bullen dann eindrucksvoll eure komplette Stärke gezeigt und sie können sich für die nächsten Tage super vorbereiten. Dass der Castor dann relativ problemlos durchkommt. Dass dann Leute woanders gefragt sind, zu retten, was noch zu retten ist. "Castor? Schottern!" könnte ne prima Aktion sein. Aber dann bitte, wenn der Zug auch wirklich in der Nähe ist! Ansonsten ist es pure Selbstdarstellungsscheiße.

Und keine Ahnung vom Wendland haben sicherlich nicht die, die auf das Nebeneinander der Aktionsformen hinweisen. Es ist tatsächlich so, dass die Aktionen meist nebeneinander laufen (und oftmals leider nicht solidarisch miteinander). Zumindest bei den Sitzblockaden! Da sind bspw. keine Leute erwünscht, die im Stehen blockieren wollen. Die Ordner der Sitzblockaden (vor allem bei x1000) setzen durch, dass da der Konsens: "Wir singen sitzend Volkslieder und lassen uns von den Bullen verprügeln" nicht übertreten wird. Da gibts regelmäßig extrem frustierte Menschen, wenn sie glauben, da ihre eigenen Aktionen machen zu können. Es geht da nicht nur um Gewaltfreiheit. Das solltet ihr wissen! Die Leute im Wendland sind super fit, aber in den großen Widerstandsgruppen herrschen teilweise echt verrückteste Vorstellungen von der richtigen Aktionsform vor. Was natürlich aber auch nicht heißen soll, dass ihre Aktionsformen keine Berechtigung hätten. Wer was anderes machen will, sollte sich nur aufjedenfall von den großen Sitzblockaden fernhalten.

Endlich....

Lokalist 01.11.2010 - 00:00
.... einmal ein Beitrag aus dem Autonomen Spektrum (ich wähle diese Bezeichnung, auch wenn ich Platitüden eigentlich nicht mag), den man auch unterschreiben kann, wenn man Gewalt gegen Personen tendentiell nicht unterstützt, dies ist leider auch im Wendland häufig nicht uneingeschränkt der Fall. Das verbindende Element wird hierbei hoffentlich sein, dass Gewalt gegen Personen von Seiten der Demonstranten kein Selbstzweck wird, sondern wie vom Autor beschrieben primär dazu dient, das Schottern oder vergleichbare Aktionen weiterhin zu ermöglichen. In der Praxis bedeutet das z.B., dass störende Uniformierte von der Videodokumentation abgehalten bzw. ausreichend zurückgedrängt werden, damit die Aktivisten weiterhin ausreichend Freiraum für ihre Aktionen haben, gleiches gilt auch für übereifrige Räumungskräfte mit geringer Personalstärke. Wenn sich alle anwesenden Interessengruppen auf diesen Konsenz verständigen können, steht einem erfolgreichen Castor nichts mehr im Wege, denn vor allem die Unterstützung der örtlichen Bevölkerung ist in diesem Fall sehr wichtig für den Erfolg der Aktionen.
Straßenkämpfe, nur um mal wieder ordentlich Bambule zu haben, sind aber absolut fehl am Platz, denn in Anwesenheit von 15-20Tausend Polizisten sind derlei Machtspielchen zum Scheitern veruteilt, zumal die Polizei auf dem flachen Land immer einen Logistikvorteil haben wird. Allerspätestens, wenn der Streckenschutz der Schienenstrecke in Dannenberg eingetroffen ist, kann man auf diesem Gebiet keinen Blumentopf mehr gewinnen, wer dies nicht akzeptiert, lügt sich selbst in die Tasche. Entschiedene Aktionen des zivilen Ungehorsams gepaart mit situationsbezogener Militanz haben jedoch eine gute Chance, den Castor 2010 zu einem wirklichen Meilenstein der ANTI-AKW-Bewegung zu machen.

never forget tim laumeyer

struppi 01.11.2010 - 00:19

text als pdf

leserin 01.11.2010 - 10:58
hier der text als pdf zum verbreiten in verschiedenen städten

oh man....

das stinkt zum himmel 01.11.2010 - 11:43
sowas wird doch nicht bei indymedia diskutiert. hackts bei euch?
sowas wird auf plena, auf den camps etc. besprochen.
tatsächlich schade, dass die verfasser den aktionskonsens nicht mitbekommen haben.
spricht eher dafür, dass das tatsächlich eher aus bildzeitungsecke kommt um sich selbst das passende statement auf indymedia zu setzen.
andererseits teile ich die einschätzung, dass es beim schottern garantiert nicht friedlich bleiben wird. die bullen räumen auch mit gewalt kleinere sitzblockadengruppen, warum sollten sie beim schottern anders reagieren?
knüppel, pfefferspray haben auch die unentschlossenen (und gerade die) abbekommen, welche nur mal 5 minuten planlos auf den schienen gestanden haben. ich finde daher den aktionskonsens auch falsch, dass wir erst wieder verprügelt werden müssen, aber immerhin wird sich diesesmal schon defensiv gewehrt.
alle, denen das nicht reicht, machen halt bei den anderen aktionen mit. beim näxten castor sinds dann schon mehr, die diese kritik teilen werden und so nicht nur den schotter an den waldrand befördern wollen sondern zu taktischen zwecken auch mal quer durch die luft.
castor? schottern! richtet sich eben an alle die, denen sitzblockaden nicht weit genug gehen, aber eben auch nicht weiter gehen wollen und meist unerfahren im wendland sind. alle anderen machen busines as usual und lernen von castor zu castor dazu...
zu unterscheiden wirds allerdings von außen kaum, ob das jetzt castor? schottern! oder autonomes schottern ist, es sei denn castor? schottern! grenzt sich auch kleidungstechnisch ab. und beim autonomen schottern galt schon immer ein anderer aktionskonsens.

mit der il in den atomstaat

barber 01.11.2010 - 11:47
die kritik von "einigen autonomen gruppen"ist noch viel zu harmlos und geht an wichtigen problemen vorbei. für uns autonome war doch das wendland nicht interessant, weil wir unser herz für den heimatschutz in der niedersächsischen steppe entdeckt hatten. sondern der antiatomwiderstand war deshalb interessant, weil in wackersdorf, gorleben etc. ein gesellschaftliches klima herrschte, in dem sich die legitimität des angriffs auf die repressionsorgane vielen menschen ( nicht allen, und vielleicht nichtmal der überwiegenden mehrheit, aber doch mehr menschen als üblich) vermitteln liess, bzw. die ansicht, dass dieser angriff legitim sei von vielen geteilt wurde.

denn, das ist in den jahren der einpunktbewegungen wohl vergeseen worde, autonome wollten nicht das klima schützen oder die mieten niedrig halten, nein es ging um nicht mehr und nicht weniger als die revolution, also u.a. um den angriff auf und die zerschlagung der institutionen der staatsgewalt.

das konzept der il dagegen setzt auf die verstaatlichung des protestes, nur noch begrenzte kritik, nur noch passive abwehr staatlicher gewaltexzesse.

die angebliche demokratie in den bündnissen (wer schon mal in einem von der il dominierten bündnis aktiv war, weiss, wie weit her es damit ist) ist nur das pendant zur staatlichen stimmzetteldemokratie.

ob heiligendamm, kopenhagen, dresden, die masche der il ist doch mittlerweile bekannt: ein thema für sich zu veinnahmen, sich von militanter, aber auch nur radikaler kritik an dieser gesellschaft (siehe das kritikverbot am bürgerlichen gedenken in dresden) distanzieren, behaupten als erste den widerstand richtig organisiert zu haben und alle aktivitäten der vorjahre zu leugnen.

damit spaltet die il den widerstand in gorleben tatsächlich. angesichts dessen, dass das vor ort aktive widerstandsmilieu im wendland (anders als in heiligendamm und dresden) der grund für die schwierigkeiten von atomindustrie und regierung ist, gefährdet dies sogar den widerstand gegen die atomindustrie im allgemeinen.

6 wichtige kurze Anmerkungen

die alles sagen was gesagt werden sollte 01.11.2010 - 12:58
1.) Sicher werden Autonome so agieren, dass sie sich eigene Ecken für ihr Ding an der Schiene suchen und keine Action veranstalten wo bereits andere Widerstandsaktionen am Start sind. Das war schon in den letzten Jahren so und wird natürlich auch dieses Jahr so sein.

2.) Sicher ist auch das Autonome versuchen werden an die Strecke zu kommen. Auch dies ist seit Jahren gängige Praxis, während Gruppen wie X1000malquer ihren Fokus bisher übrigens eher auf der Straße hatten. Die Schiene ist nicht das alleinige Revier von Castor schottern.

3.) Das Konzept von Castor schottern kann und muss mensch respektieren als eigene, und wie ich übrigens finde durchaus interessante Form der Mobilisierung.

4.) Das Konzept Autonomer Gruppen ist im Wendland seit Jahren verankert. Auch dies ist zu respektieren! Es ist ja schön wenn nun Gruppen aus der IL mit eigenem Schwung und einer großen Mobilisierung auf diesen Zug aufspringen, aber sie haben das Rad weder neu erfunden noch Recht einen Aktionskonsens über die eigene Mobilisierung hinaus festzustellen.

5.) Parteivertreter_innen und Promies bei DSDS endlagern! (rein persönliche Meinung)

6.) Castor stoppen! Alles andere ist Quark!

Haben sich nun alle wieder lieb?


Infoseiten

Infopost 01.11.2010 - 18:10
Anbei nochmal einige relevanten Webseiten...

 http://castor-camps.net/

 http://www.castor2010.de

 http://www.castor-schottern.org

 http://www.castor-suedblockade.de

...und den Castor-Schottersommersong zum download:

 http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=36963

Verbalmilitante

genervter 02.11.2010 - 00:58
In dem Artikel und in einigen der Kommentare findet sich einiges zum Thema Steinewerfen und Pfefferspray (von uns nicht von den Bullen). Ich sehe nicht ganz, was das mit der Realität der Auseinandersetzungen im Wendland zu tun hat. Da wird geschrieben, diejenigen die eine Beschränkung auf Abwehrmittel wie z. B. Polster nicht akzeptieren können würden auch weiterhin ihr Ding woanders machen können. Auch weiterhin? Wo seit Ihr denn bei den letzten Transporten gewesen? Sicher wenn man ganz genau hinsieht, dann ist in den letzten Jahren sicher irgendwann irgendwo im Wendland mal ein Stein geflogen, aber hier so zu tun als wäre das das übliche Vorgehen der beteiligten Autonomen Gruppen ist entweder ein Kriminalisierungsversuch staatlicher Behörden, Unwissenheit derer, die das ganze nur vom Ferseher kennen,oder Maulheldentum
Tatsächlich war es eigentlich immer der Wendlandkonsens, das solche unmittelbaren Angriffe gegen Menschen nur von den Bullen ausgehen. Hierbei geht es weniger um Fragen der Legalität oder der Ethik als um den Zusammenhang von Zielen, Mitteln und Taktik.
Hier wurden Steinwürfe als Verteidigungsmittel beschrieben. Das ist Blödsinn. Steine sind eine Angriffswaffe. Sicher ist es möglich eine Bullenkette mit einem Steinhagel auf Abstand zu halten, aber das letzte Mal, dass das in Deutschland passiert ist dürfte bei den Chaostagen in Hannover Anfang der 90ger Jahre gewesen sein.
Es wurde geschrieben man könne eine Großaktion mit "taktischen Steinwürfen unterstützen". Was stellt ihr euch dabei vor? Abwehr kann es nicht sein (s.o.). Ablenkung? Ihr glaubt doch wohl nicht, dass eine Polizeiaktion wegen 1-2 Steinen abgebrochen wird, und was viele Steine angeht s.o. Da ist es wirkungvoller selbst an einer anderen Stelle gut sichtbar auf die Schienen zu gehen, es sei denn Ihr legt Wert darauf den Bullen nicht zu nahe zu kommen.
Damit ich nicht falsch verstanden werde: das ist völlig in Ordnung. Ich persönlich würde es eindeutig vorziehen nach dem Transport weder in einer Gefangenensammelstelle zu sein noch meine blauen Flecken (oder schlimmeres) zu zählen. Wenn euch eine wirkungsvolle Ablenkungsaktion zu gefährlich ist dann müßt ihr das nicht machen, aber tut hier nicht so als ob statt dessen Steine zu werfen eine wirkungsvolle Aktion wäre.
Ihr tut hier weiterhin so als ob solche Aktionen keine Gefahr für andere Demonstrierende darstellen würde. Dies ist falsch. Natürlich findet sich immer irgendein Vorwand für ein gewaltsames Vorgehen der Polizei. Trotzdem würde das Bild eines blutenden Bullen im Innenministerium Tränen der Freude auslösen. Sicherlich, die Dauerbereitschaftsbullen sind schlicht ein staatlicher Schlägertrupp, der keine zusätzliche Motivation braucht um seinem Gegenüber bei Gelegenheit die Nase zu brechen. Für einen großen Teil der beteiligten Bullen gilt das aber nicht. Das Gewalt Gegengewalt erzeugt brauche ich euch sicher nicht zu erklären, jeder der mal bei einer Demo auf die Fresse gekriegt hat oder mit ansehen mußte, wie jemand anders verprügelt wird, kennt die Wut und den Hass, den das erzeugt. Glaubt ihr vielleicht das sei bei irgendwelchen normalen Streifenbullen, die man jetzt mal zu ner Demo geschickt hat anders?
In der Tat glaube ich auch gar nicht, dass Ihr selbst wirklich glaubt was ihr schreibt. Es ist lediglich die übliche autonome Verbalmilitanz. In gewisser Hinsicht bin ich darüber froh, denn wie ich schon geschrieben habe halte ich diese Art von Gewalt hier für falsch. Insgesammt gesehen wäre es allerding wünschenswert die Verbalmilitanz um vielleicht 80% einzuschränken, aber dafür die verbleibenden 20% hin und wieder auch mal real auf die Straße zu bringen.
Aber dann bitte da, wo es auch Sinn macht!

@ barber, @"einige Autonome Gruppen" etc pp

atze 02.11.2010 - 01:34
1.Von wegen Reformismus - Bereits Rosa Luxemburg wusste: Man kann Kämpfe um Reformen nicht dem Kampf um die Revolution entgegenstellen, der Kampf um die Sozialreform ist das Mittel, die soziale Umwälzung der Zweck. Kämpfe in denen sich Menschen radikalisieren sind immer Kämpfe um konkrete Forderungen, die im hier und jetzt umgesetzt werden sollen. Nur in solchen Kämpfen, über Erfahrungen der Konfrontation und der eigenen Stärke findet eine breite Radikalisierung statt. IL-Gruppen zeichnen sich gerade dadurch aus, dass sie die Intervention solche Teilbereichskämpfe mit einer klaren antikapitalistischen Perspektive verbindet. Was man von vielen Autonomen nicht sagen kann, die Black-Block-Folklore und die Pflege subkultureller Nieschen mit revolutionärer Politik verwechseln.

2.Warum vereinnahmt die IL Themen, nur weil sie sie auf die eigene Agenda setzt? Würdest du das über jede halbwegs organisierte Struktur sagen, dass sie ein Thema vereinahmt, nur weil sie anfängt dazu zu arbeiten? Was kann die IL dafür, dass die autonome Politik so marginal geworden ist? (denn nicht Block G8 war schuld am Scheitern von Paula) Macht doch einfach euren eigenen Kram, niemand zwingt euch, mit der IL zusammenzuarbeiten, wozu auch?

3.Keine IL-Gruppe verbietet euch eure Standpunkte zu formulieren. Es gibt keine „Kritikverbote“ und eine Aktion der massenhaften kollektiven Sabotage ist auch etwas anderes als ich mir unter „verstaatlichung des Protestes“ vorstelle.

4.Zu dem Text: Die Kernaussage ist: Wir halten uns nicht an den Aktionskonsens. Ein solches Statement zu diesem Zeitpunkt arbeitet vor allem Springerpresse und Bullen in die Hände (damit wird im Vorfeld eine Legitimation für einen krassen Bulleneinsatz geschaffen und Leute, die sich weniger zutraun davon abgeschreckt dahinzufahren). Kein Wunder, dass bereits gemunkelt wird, dass Bullen dahinterstecken. Macht eure eigenen Aktionen, kriegt mal endlich wieder was auf die Reihe und arbeitet euch nicht an Gruppen ab, macht nicht die monatelange Arbeit von Gruppen kaputt, die andere Strategien verfolgen als ihr!

zum schottern aufrufen ja, diskutieren nein

staatsschmutz 02.11.2010 - 09:20
Am besten sind immer die artikel die so abgehoben sind, das man sich keine Fragen mehr traut und weil hier nur der staatsschutz diskutiert und wir hier nicht mit denen reden wird halt nicht diskutiert, geht vom diskutieren eine Gefahr aus das der Staatsschutz da fleißig mitmacht? Obwohl diese Schnüffelei verdächtig nach kriminellen umtrieben der BRD-Beamteten stinkt. Vielleicht lieber mal ne anzeige riskieren um die Strukturen der schnüffelkommentatorinnen kennen zu lernen als nichts mehr zu sagen.
Wenn die Forderung lautet das Schottern legitim ist und die Polizei zukucken soll, wenn sie durch reines wegtragen der Sache nicht gewachsen sind, anstatt Mordwerkzeuge wie Wasserwerfer, div. Gase und Knüppel ins Spiel zu bringen, ist die Forderung, sollte die Polizei sich nicht an den Aktionskonses halten, überall Barrikaden zu errichten und jegliche Form von Zwangsunterbringung zu überwinden genauso legitim.
Es ist durchaus sinnvoll dies anzukündigen und den Schritt weiterzudenken, wenngleich primäres Ziel erstmal ist auf die Schienen zu kommen.
Steinewerfen sollte immer möglichst abgelehnt werden, egal bei welcher Aktion und es ist wichtig konzepte zu entwickeln die effektiver die Bullen aufhalten.
Ansonsten wegen dem agent provocateur gehetze, wieso sollen zivibullen nur im schwarzen block sein und nicht auch bei den friedlichen, also bullen als agentkontrolleur?
Um Bullen auszugrenzen bedarf es anderer Strategien als friedlich oder nicht friedlich und auch das ausgrenzen von bullen sollte legitim sein. Wobei man auch kennenlernspiele machen könnte was das gegenteil von ausgrenzen ist, gerade das thema bezugsgruppenbildung scheint auch wenig öffentlich thematisiert.
Nochmal zum Thema diskussion, jeglicher Beitrag egal von wem kann zu diskussionen genutzt werden, es gibt keine klaren Kriterien dafür was eine diskussion und was eine ergänzung ist, letzlich ist auch eine diskussion eine ergänzung und ein text wohl eher gut, wenn er in vielen Menschen Gedanken weckt.
Zensur bei indymedia sollte so gering wie möglich sein und nachvollziehbar, es gibt foren da ist auch gelöschtes einsehbar und es ist fraglich welche signalwirkung indymedia auf andere plattformen hat. Fakt ist auf vielen Plattformen wird manipulativ und willkürlich zensiert, was vielleicht garnicht unser Ziel ist.
Sollen Artikel wo die Antworten offen gelassen werden nicht mehr erscheinen? oder macht es sinn artikel die einseitig sind vermehrt zu hinterfragen um diese als diskusionverursachend darzustellen?
Irgendwo komisch das hier vorauseilende Zensur besteht und dazu hier wenig beiträge erscheinen, oder Begründungen diskutiert werden.
Auch komisch das nicht gefragt werden soll wie sich die Bullen denn verhalten werden und das beim Schottern nicht vielmehr die illegitime Rolle der Polizei beachtung findet und das der Rahmen nicht weitergespannt wird, das nähmlich auch Widerstand und Ausbruch folglich legitim ist.
Letzlich, wird das unsolidarische Verhalten wie es bei Festnahmen stattfindet, sich auch darauf auswirken wie freudig und entschieden geschottert wird und das Verhalten bei Festnahmen ist unsolidarisch bis zum geht nicht mehr, gerade hier stellt sich die Frage wieweit es rechtens ist auch bei Festnahmen einzuschreiten, geht man davon aus das ne Festnahme immer zu falschen anklagekonstrukten führt und die Schuldfrage nicht objektiv oder rechtsstatlich geklärt wird. Durchaus besteht ein defizit in der linken bezüglich selbstschutz und dies zu benennen ist wichtig. Ansonsten ist es auch erstmal Ziel auf die Schienen zu kommen, vielleicht ja sogar auch sitzen zu bleiben, sich von dem Konzept nicht abbringen zu lassen, geschlossen und besonnen zu reagieren. Die Castorschottern-aktion grenzt sich also weniger klar ab von anderen Aktionen, was durchaus auch benannt werden darf. Wenn nun doch ein Stein fliegt ist das trotzdem kein Grund die friedlichen Teilnehmer anzugreifen und ob nun autonome oder friedliche, ist wohl nicht das divergierende Merkmal das Steinewerfen, Es geht nur um die Trennung von Sitzblokaden und anderen Aktionsformen, sowie evtl. kollektiver schutz bei festnahmen, welcher bei einer sitzblokade nicht möglich ist. Weshalb eben auch akzeptiert werden muß wenn wer sich an ner sitzblokade nicht beteiligen möchte. , ich suche noch ein Schlauchboot und denke das Schottern ist unaufhaltbar, wobei es trotzdem wichtig ist bei polizeigewalt sofort entgegenzuwirken, ich glaube in nem rechtsstaat müßten die polizisten jeden gewalttäter in den eigenen Reihen sofort festnehmen, antirepressionsarbeit könnte ein sehr wichtiger teil des protests sein und es ist wichtig sich damit vorher zu beschäftigen.

Solidarität wird nötig sein! - In jedem Fall!

Roter Helfer 02.11.2010 - 19:04
Die Rote Hilfe hat für die zu befürchtende Repression gegen den Herbst-Widerstand 2010 der Anti-AKW-Bewegung ein Soli-Konto eingerichtet. Darauf lassen sich schon jetzt kleine und große Spenden einzahlen.
Rote Hilfe e.V., Konto-Nr: 19 11 00 – 462,
BLZ: 440 100 46, Postbank Dortmund
IBAN: DE75 4401 0046 0191 1004 62, BIC: PBNKDEFF
Stichwort: "Castor"

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Keine Ahnung — sieht mensch

na endlich — ...

oh je — oh je

wo wurde das beschlossen? — Schotterer

themrock — grr

LKA — Wissender

Spalterei — Spalterei

Heinrich Anonym — spielt im Internet

Wenn — dann

- — -

fass! — tim und

Schottern — Autonomer

@- — nmod

@alle hater — selber machen!

Songs zum Widerstand — Castor schottern!

schlimme bilder — fotomann

Desolate Schweißnähte in deutschen AKWs — http://salzburg.orf.at

Unternehmer helfen Wendland Bauern — Bürgerinitiative Lüchtow-Dannenberg

Konsens — Roland Ionas Bialke