Revolutionäre 1 Mai Demo Stuttgart

PeterPan 01.05.2010 13:23 Themen: Blogwire
Übergriffe und massiger Schlagstock und Tränengas einsatz.
Zur Revolutionären 1 Mai Demo in Stuttgart.

Meine Bahnfahrt lass ich mal weg , also am Marktplatz angekommen war deutlich weniger Polizei zu sehen als die Demos davor .
Lediglich 2 Zivis ,3 Wannen und 3 Pferde hielt sich also ziemlich in Maßen .
Da uns eine DGB Demo mit Klassenkämpferischem Block vorraus ging , warteten wir auf die Rückkehr der Leute die an diesem Block teilnahmen um dann loszulaufen.

Der Start verzögerte sich hierdurch um ca 20 Minuten,als der Block schließlich lautstark und Parolen rufend eintraf , wurde vom Lauti zur Aufstellung aufgerufen.
Bereits kurz nach diesem Aufruf , wurden die Fronttranspiträger gestoppt(Das Fronttranspi wurde von der Mitte des Platzes an den Rand verlegt,dass sich der Demozug bilden konnte),mit der Begründung ,dass das Fronttranspi zu lang sei.
Das Fronttranspi war länger als sonst ,aber keine 4m lang wie behauptet,man bot uns an,das Transpi in der Mitte zu zerschneiden um der Polizei weiterhin den Zugriff auf die vorderen Reihen zu gewährleisten.
Es wurde damit argumentiert,dass die Polizei sich heute zurückhalte und man das Transpi auch nicht beschlagnamen wolle.Nach einer kurzen Disskusion entschieden wir uns trotzdem loszulaufen ,da dies eindeutig eine Schikane war ,welche die Erwartung der angeblichen Zurückhaltung der Polizei ,wie erwartet zu nichte machte.
Der Demonstrationszug bog nun in die erste Seitenstraße ,in welcher uns eine Straßensperre aus Bereitschaftspolizisten erwartete, diese standen in 4 Reihen und blockierten die komplette Straße.
Laustarke Parolen drückten unseren Unmut über die Blockade und die vorhergehende Schickane aus.Nun setze man zu einer kurzen Sprinteinlage an um zu zeigen ,dass wir uns in unserer Demonstration nicht behindern lassen wollten.
An der Blockade angekommen , bemühte man sich weiterzulaufen ,was jedoch durch extremen Schlagstockeinsatz auf die vorderen Reihen unterbunden wurde.
Wahllos wurde geprügelt ,ebenfalls wurdein jegliche Körperzonen geschlagen , Bauch,Nieren,Kopf und Genitalberreich wurden mit Schlagstöcken trackiert.Es wurde keine Rücksicht auf sich zurückziehende Personen genommen , Polizisten breschten vor und setzen mit Schlagstöcken nochmals nach.
Man bemühte sich darum ,sich dadurch nicht einschüchtern zulassen und setze erneut zu einem Versuchen des Vorankommens an.
Aus der rechten Seitenstraße strömten nun Robocops in voller Kampfmontur zur Blockade ,nach einer erneuten Lautsprecherdurchsage,welche uns zum entfernen des Transpis aufforderte ,ging alles relattiv schnell.
Die nicht gepanzerten Bereitschaftspolzisten stürmten vor und begannen uns das Transpi zu entreißen, da man dieses nicht aufgeben wollte , setze man alles daran es festzuhalten .
In diesem Tumult stürtzen sich nun die Robocops ,welche sofort begannen, wahllos in die Menge zu Schlagen , hierbei wurde noch massiver vorgegangen als beim ersten Angriff.
Es wurde noch härter zugeschlagen und aus nächster Nähe wurden etliche Behtälter Tränengas auf den vorderen Berreich des Demozuges versprüht.
Aus weniger als einem Meter Entfernung wurde uns dieses direkt ins Gesicht und in die Augen gesprüht, viele brachen dadurch zusammen und lagen auf dem Boden.
Als wäre dies nicht genug ,setzen die Robocops nach und prügelten weiter auf die Leute ein.
Da Ich in der ersten Reihe stand , wurde mir direkt in die Augen gesprüht , ich und die anderen die Opfer dieses Angriff geworden waren, bemühten msich so schnell wie möglich wegzukommen.Direkt wurde uns durch umstehende Personen geholfen und wir wurden mit Wasser für die Augen versorgt , noch ziemlich benommen vom Tränengas ,machten mich andere Teilnehmer darauf aufmerksamm,dass meine Nase stark blutete und brachten mich aus der ''Gefahrenzone''.
Die Polizei begann nun den Platz zu kesseln ,weshalb ich mich ich mich aufgrund meiner schmerzenden Augen und meiner blutenden Nase vom Ort des Geschehens entfernte.
Ich gehe davon aus ,dass weitere Berichte und Bilder folgen werden.
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Ergänzungen

auh in karlsruhe...

... 01.05.2010 - 16:10
...haben die bullen die revolutionäre demo angegriffen und sowohl gepfeffert als auch leute niedergeschlagen.

1. mai ka

(A) 01.05.2010 - 17:27
ca. 450-600 leute, verkürzte demoroute wegen bullenprovokation (demokonzept: bei andauerndem spalier und provokationen stehenbleiben und wenn möglich dadurch verkehr blockieren um lockerung der bullenreihen zu erzwingen, wenn dies nicht gelingt demoauflösung), laute sponti nach demoauflösung zum platz der endkundgebung, dort übergriffe der bullen, einschätzungen und ausführlicher bericht vom demobündnis folgen die tage.

gruß an alle die am 1. mai für eine radikale umwelzung der gesellschaft weltweit und gegen nazis auf die straße gegangen sind!!!

Danke an den Freund und Helfer!

Oli Kube 02.05.2010 - 00:47
Aufgrund des unverzeihlichen Vergehens, ein "zu langes" Transpi dabei zu haben, sah sich die Polizei gezwungen, in dieser für sie lebensbedrohlichen Lage sich mit Knüppeln und Pfefferspray zur Wehr zu setzen. Ich bekam auch etwas ab. Als ob das nicht genug wäre, riss mich der durch die Polizei ausgelöste Tumult zu Bode, zwei bis drei weitere Demonstranten landeten auf mir. Zum Glück hatte mich das Pfefferspray nur in einem Auge erwischt (wohl da ich mich weggedreht bzw. die Augen im richtigen Moment geschlossen hatte). Die Demonstranten auf dem Rückzug, lag ich nun mit temporär stark eingeschränkter Sehfähigkeit auf der Straße, wo ich schnell von einigen Händen gepackt und weggetragen wurde - GLÜCKLICHERWEISE von Genossen und nicht von Polizisten, wie ich für einige Momente befürchtet hatte.
Da ich wie erwähnt nur die halbe Ladung abbekommen hatte, konnte ich ohne größere Schwierigkeiten an der Demonstration weiter teilnehmen, mit einer Ladung Pfefferspray im linken Auge und einer Ladung Wut im Bauch.

Anfangs schien es teilweise fast, als hätten sich Teile der Demonstranten durch diesen frühen und gewalttätigen Einsatz der Polizei einschüchtern lassen, aber nicht lange.

Als während der Demo (vllt etwas über der Hälfte der Route) die Polizei einen Demonstranten willkürlich herausgriff, blieben wir stehen und forderten die sofortige Freilassung. Die Polizei forderte uns auf, weiterzugehen (also unseren Genossen im Stich zu lassen).

Ich begab mich zum Lautsprecherwagen und bat um die Erlaubnis, meinen herzlichen Dank der Polizei mitteilen zu dürfen:
"Ich mache politisches Kabarett, das heißt, das was die Polizei hier heute abzieht, kommt morgen (= bald) auf die Bühne. Ich möchte mich ganz herzlich bei meinem Freund und Helfer für den Pfeffersprayeinsatz zu Beginn der Demonstration bedanken, denn dadurch bin ich meinen Schnupfen los geworden. Bei der Bildungsdemo im November hab ich auch was abbekommen und auch damals hatte ich eine Erkältung. Ich frage mich, wie die Polizei immer so gut Bescheid weiß, wann ich erkältet bin. Man KÖNNTE meinen, wir leben in einem Überwachungsstaat. Jaja, der Rechts-schutz... ."


Darauf reagierte die Polizei gar nicht. Nach der Abschlusskundgebung jedoch griffen sie nochmals durch (nachdem die Versammlung offiziell aufgelöst war!) und nahmen einen weiteren Demonstranten fest.

Diverse Medien berichten immer gerne von "linksradikalen Krawallmachern", "linksradikalen Chaoten", "linksradikalen Randalierern" auf 1.-Mai-Demos. Krawallmacher, Randalierer und Chaoten gibt es zweifellos auf den Demonstrationen. Nur: Wie kommt die Presse darauf, dass die Polizei linksradikal wäre? ;-)

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Soldiarische Grüße — Anarchosyndikalist