Audimax der Uni Hamburg seit 5 Tagen besetzt

BesetzerInnen des Audimax UHH 16.11.2009 05:02 Themen: Bildung Freiräume
Seit letzten Mittwoch um 16 Uhr besetzen einige hundert StudentInnen das AudiMax der Universität Hamburg. Sie solidarisieren sich mit vielen österreichischen und deutschen Universitäten, die sich gegen die Missstände des Bologna-Bildungswesen und die dem zu Grunde liegende neoliberale Bildungspolitik wehren.
Die Einführung des Bachelor- und Mastersystems, der Studiengebühren und die Leitung der Schulen und Universitäten durch Unternehmer lassen leicht auf die düstere Zukunft des Bildungssystems schließen.
Im besetzten Audimax tauschen sich die AktivistInnen über Themen des Bildungsstreikes und den Notwendigkeiten einer qualitativen Bildung aus. Sie veranstalten gemeinschaftlich Workshops, Konzerte und freie Diskussionskreise.
Wir sind für die Einheit von Forschung und Lehre, für freien Zugang zu Bildung für alle und für eine Universität, die Selbstbestimmung, geistige Emanzipation und Mitbestimmung der StudentInnen fördert.

Am Freitag wurde den BesetzerInnen von Seiten der Uni-Leitung die weitere Duldung bis Dienstag und Zusammenarbeit zugesichert. Die Vizepräsidentin Frau Löschbach und Herr Fischer zeigten sich kompromissbereit ,speziell in der Planung der Uni-Tage. Diese finden Montag den 16.11. und Dienstag dem 17.11. in der Uni Hamburg statt. Dort können sich SchülerInnen über die Universität und die Studiengänge informieren und an ausgewählten Veranstaltungen teilnehmen. Die BesetzerInnen boten an, die Veranstaltungen, die im Audimax geplant waren, auch dort stattfinden zu lassen, wenn die Dozenten die Thematisierung der Missstände vor den Vorlesungen akzeptieren würden. Die Leitung der Uni willigte ein und die BesetzerInnen begannen ein Rahmenprogramm und ein kulturelles Alternativprogramm auszuarbeiten.

Um so enttäuschender war es als die StudentInnen auf Umwegen erfuhren, dass bereits am Freitag um 16:00 alle betroffenen DozentInnen informiert worden waren, dass die Veranstaltungen der Uni-Tage „um eine Eskalation zu vermeiden“ in einem anderen Gebäude stattfinden würden. Um für diese Verlegung Platz zu schaffen wurden sogar reguläre Vorlesungen abgesagt.
In der Hoffnung, dass diese Information nicht alle SchülerI rechtzeitig erreicht hat ,findet das Alternativprogramm im Audimax trotzdem statt. Die StudentInnen werden auch in den verlegten Veranstaltungen die verabredete Redezeit einfordern und hoffen auf die Solidarität der SchülerInnen, die letztendlich auch die Konsequenzen dieser Politik tragen müssen.


Es wird noch ein langer Kampf um eine soziale und langfristige Gestaltung der Bildungspolitik die den Grundstein für eine mündige und emanzipierte Gesellschaft legen sollte. Deswegen brauchen wir jede Hilfe und jede/n UnterstützerIn!


p.s. Fast jeden Abend veranstalten wir ein Konzert oder eine Party
weitere Infos gibt es unter: uni-hamburg.info
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Ergänzungen

Vize Fischer

Stefan Streik 16.11.2009 - 13:22
Die Zusagen von Langzeit-Vizepräsident Fischer sollten immer mit äußerster Vorsicht genossen werden. Bei früheren Streiks wurde bereits die bittere Erfahrung gemacht, dass der hochverehrte Vize keinerlei Probleme damit hat gepanzerte Hundertschaften auf die eigenen Studenten zu hetzen und Anzeigen zu erstatten. (siehe Hauptgebäude Blockaden 2005)

 http://de.indymedia.org/2005/04/113168.shtml

 http://de.indymedia.org/2005/05/115875.shtml

bessere Sicht

Sofie Sorgvoll 16.11.2009 - 13:47
Link zum Screenshot
-> Bild ist ganz unten rechts:  http://www.uni-hildesheim.de/de/index.htm

für eine Bessere Sicht

Sofie Sorgvoll 16.11.2009 - 13:49
Link zum Screenshot:
 http://www.uni-hildesheim.de/de/index.htm (ganz unten rechts)

Mobilisierungsvideo zum Bildungsstreik

- 16.11.2009 - 14:06

Nicht nur

Unis brennen! 17.11.2009 - 01:15
Die Uni-Tage für SchülerInnen wurden gleichzeitig mit der Zusage der Uni-Leitung, dass die BesetzerInnen des Hamburger Audimax die Uni-Tage mitgestalten können, weg ins ESA verlegt! Dreist, aber von der Uni-Leitung sollten wir auch nichts anderes erwarten. Interessant wird es ab morgen: Dienstag hat die Duldung ein Ende und es ist mit der Räumung zu rechnen. Freiwillig abziehen werden wir jedenfalls nicht, darüber sind sich alle einig. Denn wenn wir freie und emanzipatorische Bildung fordern, und diese Forderung nicht bloß eine Utopie bleiben soll, müssen wir kämpfen. Unsere Kritik an dem bestehenden Bildungsystem heißt auch Kritik an den kapitalistischen Verhältnissen in denen wir leben. Der letzte Bildungsstreik hat gezeigt wie es nicht geht. Wir wollen nicht mit ein paar lausigen Zugeständnissen abgespeist werden, wie z.B. Verlängerung der Bachelor-Studienzeit oder Stundungen von Gebühren. Wir wollen mehr, die Abschaffung eines Systems, wir wollen alles!
Also laßt uns kreativer werden, zusammenfinden, Lärm machen und ENDLICH ABDREHEN!

Fischer oder Lüthje

tutnixzursache 17.11.2009 - 13:08
Die Frage ist, ob es am Ende Vizepräsident Fischer oder der Uni-Präsident Jürgen -Strafanzeige- Lüthje war, der den Polizeieinsatz ausgelöst hat; was einen eventuellen Strafantrag wegen Hausfriedensbruch betrifft, würde ich jedenfalls davon ausgehen, das eher Lüthje den stellen würde. Da der Tatvorwurf aber auch Nötigung umfasste, ist ein solcher gar nicht nötig, die Polizei dürfte auch von sich aus eingreifen, wenn sie den Verdacht hat, dass da Leute eine Nötigung begehen. Die Staatsanwaltschaft hat sie übrigens eines besseren belehrt, weder die Blockade des Hauptgebäudes (27.04.05) noch die des Verwaltungsgebäudes (11.05.05) war strafbar, vielmehr war der Protest vom Grundrecht auf Versammlungsfreiheit abgedeckt - entsprechend waren die Verfahren abgesehen von Nebenvorwürfen wie Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Landfriedensbruch auch alle nach §170 II StPO einzustellen. Die Polizei hat also zu beiden Anlässen eigentlich ausschließlich Ungeschuldige verhaftet.
Aber gut, wir werden sehen, wie die Uni damit umgeht, wenn der Hörsaal nach der Kundgebung heute immer noch besetzt ist, die mögliche Hoffnung des Präsidiums, dass den Leuten am Wochenende die Puste ausgeht, hat sich ja nicht erfüllt. Ansonsten: Dass die Uni heimlich die Uni-Tage ESA A verlegt, zeigt in der Tat wie glaubwürdig Herr Fischer ist...

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 5 Kommentare

Hörsaalbesetzung in Lüneburg

S. Spoun 16.11.2009 - 11:03
Seit heut morgen ist auch in Lüneburg Bildungsstreik. Es gab eine besetzung des Hörsaal 1.
Kommt alle vorbei!

Mail der Besetzer:

"Liebe Mit-Studis!
Kommt alle in HÖRSAAL 1: zum Vorbeigucken, Diskutieren, Kaffee trinken, Freiraum
schaffen! Hier findet ab heute alles andere als Vorlesung statt, denn:
DIESER HÖRSAAL IST BESETZT .
Zusammen entwickeln wir Vorstellungen davon, was Bildung sein kann und soll.
Zusammen geht was! Ohne euch geht nix!
Viele Grüße aus dem Hörsaal 1"

Solidarität

eine besetzerin 16.11.2009 - 13:34
Wir Besetzer_innen sind solidarisch mit den Bildungs-Protesten und wir werden ein Zeichen setzen: Wenn die Regierenden auf die formulierte Kritik nicht eingehen wollen, müssen andere Mittel ergriffen werden.

Wir müssen weiter machen!

eine Besetzerin

Solidarität von Hildesheimer Besetzer_Innen

Sofie Sorgvoll 16.11.2009 - 13:44
Wir Besetzer_innen wollen unsere Solidarität mit den Bildungs-Protesten ausdrücken und ein Zeichen setzen: Wenn die Regierenden auf die formulierte Kritik nicht eingehen wollen, müssen andere Mittel ergriffen werden.

Was wäre, wenn alle Hochschulen in Deutschland besetzt wären...?

Sofie Sorgvoll

Attacke auf Portugiesen

Buh! 16.11.2009 - 20:34
Nach der vermutlich fremdenfeindlichen Attacke auf einen dunkelhäutigen Portugiesen am Sonntag im Stadtteil Hammerbrook hat sich der Zustand des Opfers verschlechtert. Ein Polizeisprecher teilte am Montag mit, dass der 37-Jährige im Krankenhaus eine weitere Gehirnblutung erlitten habe. Er sei in einer lebensbedrohlichen Verfassung.
Erste Zeugen haben sich gemeldet

Unterdessen läuft die Fahndung nach dem mutmaßlichen Täter. Die Polizei hatte sich wichtige Hinweise von der Aussage des Opfers erhofft, muss jetzt aber weiter auf eine Vernehmung warten. "Wir sind über jeden Hinweis dankbar", sagte der Sprecher. Es hätten sich bereits erste Zeugen gemeldet.
Flucht in dunklem Kleinwagen

Das Opfer hatte am Sonntagmorgen mit seinem Auto an einer roten Ampel gestanden, als plötzlich ein Mann einen Aufkleber mit fremdenfeindlichen Aussagen auf seinen Kofferraumdeckel klebte. Als der 37-Jährige sich beschwerte, hat ihn der mittelgroße, schlanke Täter beschimpft und mehrfach ins Gesicht geschlagen, wie die Polizei mitteilte. Anschließend sei der etwa 18 bis 25 Jahre alte Mann in einen dunklen Kleinwagen gestiegen und gemeinsam mit einem darin wartenden Komplizen geflüchtet. Von den beiden Männern fehlte trotz einer ersten Fahndung mit mehreren Streifenwagen zunächst jede Spur.

hola hamburg!

die nicht-im-newswire-stadt 17.11.2009 - 06:56
hi hamburg! supi ohne euch an borg wäre schwierig - jetzt wird aber dann doch schon langsam auf kraków (krakau), warszawa (warschau) und b.a. breslau (wroclaw, gesprochen wrocuaw, geschrieben noch ein bißchen anders) gewartet. in berlin stand der dinge aus einem der blickwinkel ist auf  http://gallery.atpic.com/de/27180 versammelt, dort aus dem großen plenarraum der WerbeFreien Universität und da sind schon frische fotochen aus der Universität des Kapitals mit an bord.