Dortmund: 2.300 Antifas bei den Action Days
Die Antifa-Demo des s5-Bündnis
In Dortmund wollten Neonazis bereits zum fünften Mal zum „nationalen Antikriegstag“ aufmarschieren. Dagegen hatten AntifaschistInnen seit Anfang des Jahres zu einer Gegendemonstration mobilisiert, zu der rund 2.300 Antifas kamen. Daneben gab es noch Veranstaltungen von bis zu 3.000 partei- und gewerkschaftsnahen Kräften und ein „Friedensfest“ mit ca. 5.000 BürgerInnen. 4.000 PolizistInnen waren im Einsatz. Die von der Polizei letztlich nur als stationäre Kundgebung genehmigte Versammlung der Neonazis konnte allerdings nicht verhindert werden.
Im Vorfeld
Das von verschiedenen Gruppen getragene s5-Bündnis hatte sich Im Januar offiziell konstituiert, um die Gegenaktivitäten zum Neonaziaufmarsch im September zu organisieren. Es wurden mehrere tausend Plakate, Aufkleber und Flyer gedruckt und bundesweit verschickt. Zudem wurden mehr als 20 Mobilisierungsveranstaltungen in ganz Deutschland, aber auch in den Niederlanden, gehalten. Mehr als 80 Gruppen und Initiativen unterstützten schließlich den Aufruf des s5-Bündnis.
Die Dortmunder Neonazis planten ihr Event noch größer aufzuziehen und ihre TeilnehmerInnenzahl vom letzten Jahr zu überbieten. Doch daraus wurde nichts. Obwohl die Rednerliste wieder enorm und unerträglich lang war, sie zwei Wochen vor dem 05. September mit täglichen Flugblattaktionen, Kundgebungen und Demonstrationen versuchten Präsenz zu zeigen und mit twitter, ticker und co. neue Informationsmöglichkeiten beschritten, brach die Anzahl der angereisten Neonazis – je nach Bericht – auf 550 bis 700 Neonazis ein.
Neonazis zeigten gerade im Vorfeld ihres Aufmarsches im Stadtgebiet Präsenz
Am Vorabend
Die antinationale WarmUp-Demo
Am 4. September versammelten sich an die 800 AntifaschistInnen, Linksradikale und AnarchosyndikalistInnen zur antinationalen und libertären Vorabenddemo: "Nationalismus überwinden! Grenzen einreißen! Gegen Herrschaft, Volk und Vaterland!". Zur Demonstration aufgerufen hatte ein breites Bündnis, bestehend aus der anarchistisch-syndikalistischen Jugend NRW (ASJ NRW), den …umsGanze-Gruppen aus NRW und dem Antifaschistischen Impuls Dortmund.
Der Demonstrationszug zog nach mehreren Polizeischikanen lautstark und kämpferisch durch die Dortmunder Innenstadt und fand seinen Abschluss am ursprünglichen Ausgangsort, oberhalb der Katharinentreppen am Dortmunder Hauptbahnhof, mit einem LKW-Konzert mit Susanne Blech und Telemarker.
Und auch in der Nacht blieb es nicht ruhig. So gab es immer wieder Angriffe auf Neonazis und deren Autos; schon in der Nacht auf Freitag brannte beispielsweise der von dem Dortmunder Führungskader Dietrich Surmann und seiner Freundin genutzte BMW völlig aus.
Surmanns ausgebrannter BMW in Dorstfeld
Antifa Action Day
Deichkind bei der Auuftaktkundgebung
Am Gerichtsplatz, direkt bei der Staatsanwaltschaft Dortmund, spielten Deichkind vor einer tosenden Menge von mehr als 2.000 Antifas, die dem Aufruf des s5-Bündnis gefolgt waren, heizten mit ihren selbst gecoverten Texten von „Adolf nervt“ bis „Schmeiß die Nazis aus dem Fenster“ der Menge ein und brachten sie in die richtige Stimmung. Der sich im Anschluss formierende Demonstrationszug wuchs noch einmal auf mehr als 2.300 Personen an, zog lautstark und geschlossen durch das Gerichtsviertel und wurde dann aber schon nach einer kürzeren Wegstrecke aufgelöst. Daraufhin kam es zu mehreren kleineren Auseinandersetzungen zwischen DemonstrationsteilnehmerInnen und der Polizei, die versuchte zu verhindern, dass Antifas in die Innenstadt gelangten. Dies jedoch nur mit geringem Erfolg.
Der volle Gerichtsplatz
Am Hauptbahnhof versammelten sich hingegen die TeilnehmerInnen der vorwiegend von partei- und gewerkschaftsnahen Kräften organisierten Demonstration. Nachdem auch diese Veranstaltung frühzeitig beendet wurde, versuchten mehrere DemonstrantInnen in den Hauptbahnhof zu stürmen und verteilten sich anschließend in der Innenstadt.
Die Demo von Dortmund stellt sich quer!
Sowohl in der City als auch in der Nordstadt kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Antifas, Polizei und kleineren Nazigrüppchen. So wurden unter anderem Polizeiabsperrungen in der Nordstadt angegriffen, der Nordausgang massiv attackiert, als man versuchte zu den rückreisenden Neonazis vorzudringen und auch das Arbeitsamt in dirketer Nähe zum Bahnhof wurde teilweise entglast.
Die Nazis reisten ab 11 Uhr am Hauptbahnhof an und wurden direkt in die U-Bahn verfrachtet, die sie zu ihrem Kundgebungsort, einem Parkplatz am Stadtrand, fuhr. Fernab jedweder Außenwirkung beendete Christian Worch bereits gegen 16.00 Uhr die Kundgebung, die ursprünglich bis 21.00 Uhr angemeldet war. TeilnehmerInnenzahl und Stimmung bei den Nazis war wohl eher frustrierend, bisher gab es von ihrer Seite auch noch keine ausführliche Stellungnahme zur gestrigen Versammlung, sicherlich nicht ohne Grund.
Die Nazikundgebung am Park and Ride-Parkplatz
Vorläufiges Fazit
Im Folgenden ein Versuch eines ersten Fazits. Eine ausführliche Nachebtrachtung wird es sowohl von uns, als auch von dem s5-Bündnis, in den nächsten Tagen bzw. Wochen geben.
Die hohe Anzahl von 286 Linken, die die Polizei stellen konnte und der abgelehgene Startpunkt der s5-Demo sind erst einmal negativ zu bewerten. Auch, dass die Neonazis trotz ihrer Abgeschiedenheit ihre Versammlung weitgehend ungestört abhalten konnten ist bedauerlich, angesichts der mehr als 4.000 eingesetzten Beamten, unzähligen ReiterInnen- und Hundestaffeln, sowie meheren Wasserwerfern und einer weiträumigen Absperrung des Parkplatzes allerdings nicht weiter verwunderlich.
Für die Nazis war das Wochenende auf jeden Fall ein klarer Reinfall. Dazu haben sicherlich meherer Faktoren beigetragen. Nicht nur, dass sie einsam und verloren auf einem Parkplatz verweilen mussten, sondern auch die Tatsache, dass schließlich nur noch um die 600 Neonazis nach Dortmund anreisten ist erst einmal erfreulich. Dass sie sich auch nicht in die Innenstadt trauten und auch nicht einmal in ihrer vermeintlichen "Homezone Dorstfeld" sicher wahren, trägt maßgeblich zu der Einschätzung eines Erfolgs für die radikale Linke bei.
Das vom s5-Bündnis organisierte Convergence Center diente das Wochende über als Schutz-, Ruhe- und Informationsraum und war neben WAP-Ticker, Infotelefon und Pennplatzbörse ein wichtiger Bestandteil der Infrastruktur, die ein Agieren auch über die Demo hinaus erst ermöglichte.
Die Betreuung im Falle von Verfahren wird die Ortsgruppe Bochum/Dortmund der Roten Hilfe übernehmen. Wer Post von den Ermittlungsbehörden erhält, wendet sich bitte verschlüsselt per Mail oder persönlich an die Ortsgruppe.
Antifaschistische Union Dortmund,
September 2009
Live-Ticker der Presse:
Nazis demonstrieren in Dortmund (Ruhrbarone)
Dortmund im Ausnahmezustand (Ruhr Nachrichten)
Das von verschiedenen Gruppen getragene s5-Bündnis hatte sich Im Januar offiziell konstituiert, um die Gegenaktivitäten zum Neonaziaufmarsch im September zu organisieren. Es wurden mehrere tausend Plakate, Aufkleber und Flyer gedruckt und bundesweit verschickt. Zudem wurden mehr als 20 Mobilisierungsveranstaltungen in ganz Deutschland, aber auch in den Niederlanden, gehalten. Mehr als 80 Gruppen und Initiativen unterstützten schließlich den Aufruf des s5-Bündnis.
Die Dortmunder Neonazis planten ihr Event noch größer aufzuziehen und ihre TeilnehmerInnenzahl vom letzten Jahr zu überbieten. Doch daraus wurde nichts. Obwohl die Rednerliste wieder enorm und unerträglich lang war, sie zwei Wochen vor dem 05. September mit täglichen Flugblattaktionen, Kundgebungen und Demonstrationen versuchten Präsenz zu zeigen und mit twitter, ticker und co. neue Informationsmöglichkeiten beschritten, brach die Anzahl der angereisten Neonazis – je nach Bericht – auf 550 bis 700 Neonazis ein.
Neonazis zeigten gerade im Vorfeld ihres Aufmarsches im Stadtgebiet Präsenz
Am Vorabend
Die antinationale WarmUp-Demo
Am 4. September versammelten sich an die 800 AntifaschistInnen, Linksradikale und AnarchosyndikalistInnen zur antinationalen und libertären Vorabenddemo: "Nationalismus überwinden! Grenzen einreißen! Gegen Herrschaft, Volk und Vaterland!". Zur Demonstration aufgerufen hatte ein breites Bündnis, bestehend aus der anarchistisch-syndikalistischen Jugend NRW (ASJ NRW), den …umsGanze-Gruppen aus NRW und dem Antifaschistischen Impuls Dortmund.
Der Demonstrationszug zog nach mehreren Polizeischikanen lautstark und kämpferisch durch die Dortmunder Innenstadt und fand seinen Abschluss am ursprünglichen Ausgangsort, oberhalb der Katharinentreppen am Dortmunder Hauptbahnhof, mit einem LKW-Konzert mit Susanne Blech und Telemarker.
Und auch in der Nacht blieb es nicht ruhig. So gab es immer wieder Angriffe auf Neonazis und deren Autos; schon in der Nacht auf Freitag brannte beispielsweise der von dem Dortmunder Führungskader Dietrich Surmann und seiner Freundin genutzte BMW völlig aus.
Surmanns ausgebrannter BMW in Dorstfeld
Antifa Action Day
Deichkind bei der Auuftaktkundgebung
Am Gerichtsplatz, direkt bei der Staatsanwaltschaft Dortmund, spielten Deichkind vor einer tosenden Menge von mehr als 2.000 Antifas, die dem Aufruf des s5-Bündnis gefolgt waren, heizten mit ihren selbst gecoverten Texten von „Adolf nervt“ bis „Schmeiß die Nazis aus dem Fenster“ der Menge ein und brachten sie in die richtige Stimmung. Der sich im Anschluss formierende Demonstrationszug wuchs noch einmal auf mehr als 2.300 Personen an, zog lautstark und geschlossen durch das Gerichtsviertel und wurde dann aber schon nach einer kürzeren Wegstrecke aufgelöst. Daraufhin kam es zu mehreren kleineren Auseinandersetzungen zwischen DemonstrationsteilnehmerInnen und der Polizei, die versuchte zu verhindern, dass Antifas in die Innenstadt gelangten. Dies jedoch nur mit geringem Erfolg.
Der volle Gerichtsplatz
Am Hauptbahnhof versammelten sich hingegen die TeilnehmerInnen der vorwiegend von partei- und gewerkschaftsnahen Kräften organisierten Demonstration. Nachdem auch diese Veranstaltung frühzeitig beendet wurde, versuchten mehrere DemonstrantInnen in den Hauptbahnhof zu stürmen und verteilten sich anschließend in der Innenstadt.
Die Demo von Dortmund stellt sich quer!
Sowohl in der City als auch in der Nordstadt kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Antifas, Polizei und kleineren Nazigrüppchen. So wurden unter anderem Polizeiabsperrungen in der Nordstadt angegriffen, der Nordausgang massiv attackiert, als man versuchte zu den rückreisenden Neonazis vorzudringen und auch das Arbeitsamt in dirketer Nähe zum Bahnhof wurde teilweise entglast.
Die Nazis reisten ab 11 Uhr am Hauptbahnhof an und wurden direkt in die U-Bahn verfrachtet, die sie zu ihrem Kundgebungsort, einem Parkplatz am Stadtrand, fuhr. Fernab jedweder Außenwirkung beendete Christian Worch bereits gegen 16.00 Uhr die Kundgebung, die ursprünglich bis 21.00 Uhr angemeldet war. TeilnehmerInnenzahl und Stimmung bei den Nazis war wohl eher frustrierend, bisher gab es von ihrer Seite auch noch keine ausführliche Stellungnahme zur gestrigen Versammlung, sicherlich nicht ohne Grund.
Die Nazikundgebung am Park and Ride-Parkplatz
Vorläufiges Fazit
Im Folgenden ein Versuch eines ersten Fazits. Eine ausführliche Nachebtrachtung wird es sowohl von uns, als auch von dem s5-Bündnis, in den nächsten Tagen bzw. Wochen geben.
Die hohe Anzahl von 286 Linken, die die Polizei stellen konnte und der abgelehgene Startpunkt der s5-Demo sind erst einmal negativ zu bewerten. Auch, dass die Neonazis trotz ihrer Abgeschiedenheit ihre Versammlung weitgehend ungestört abhalten konnten ist bedauerlich, angesichts der mehr als 4.000 eingesetzten Beamten, unzähligen ReiterInnen- und Hundestaffeln, sowie meheren Wasserwerfern und einer weiträumigen Absperrung des Parkplatzes allerdings nicht weiter verwunderlich.
Für die Nazis war das Wochenende auf jeden Fall ein klarer Reinfall. Dazu haben sicherlich meherer Faktoren beigetragen. Nicht nur, dass sie einsam und verloren auf einem Parkplatz verweilen mussten, sondern auch die Tatsache, dass schließlich nur noch um die 600 Neonazis nach Dortmund anreisten ist erst einmal erfreulich. Dass sie sich auch nicht in die Innenstadt trauten und auch nicht einmal in ihrer vermeintlichen "Homezone Dorstfeld" sicher wahren, trägt maßgeblich zu der Einschätzung eines Erfolgs für die radikale Linke bei.
Das vom s5-Bündnis organisierte Convergence Center diente das Wochende über als Schutz-, Ruhe- und Informationsraum und war neben WAP-Ticker, Infotelefon und Pennplatzbörse ein wichtiger Bestandteil der Infrastruktur, die ein Agieren auch über die Demo hinaus erst ermöglichte.
Die Betreuung im Falle von Verfahren wird die Ortsgruppe Bochum/Dortmund der Roten Hilfe übernehmen. Wer Post von den Ermittlungsbehörden erhält, wendet sich bitte verschlüsselt per Mail oder persönlich an die Ortsgruppe.
Antifaschistische Union Dortmund,
September 2009
Live-Ticker der Presse:
Nazis demonstrieren in Dortmund (Ruhrbarone)
Dortmund im Ausnahmezustand (Ruhr Nachrichten)
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
Link
Bilder von Neonazis
http://www.recherche-nord.com/cms/index.php?option=com_content&task=view&id=370&Itemid=149
Yeaaahhhh Dortmund lebt!
Auf jeden Fall stimmt mich da hoffnungsvoll für das kommende Jahr.
Hier noch ein paar Bilder vom gestrigen Tag:
http://www.flickr.com/photos/pm_cheung/sets/72157622143850575
http://www.flickr.com/photos/pm_cheung/sets/72157622143850575
http://www.flickr.com/photos/pm_cheung/sets/72157622145012915
P.S. Das Konzert von Deichkind war supi!!!
konstruktiver kommentar zum s5-demoverlauf
Die S5-Demo wurde ja nach ca. 30 Minuten von den Bullen aufgehalten - und irgendwie konnten sich die Organisierten vorne nicht zu einem Durchbruchversuch durchringen. Das war ziemlich doof, denn Stillstand heißt auch Nichtstun; Leute wurden ungeduldig und drückten nach vorne, der Block-Zusammenhalt musste nach kurzer Zeit in sich zusammen fallen. Dann hörten wohl im hinteren Teil der Demo Leute dass "20 autonome Nationalisten" gesichtet worden wären und hauten ab, in eine Seitenstraße Richtung Osten. Nachdem sowieso außer Rumstehen keine Alternative in Sicht war rannte der größte Teil des Blocks hinterher. Möglich dass dieses Gerücht von Bullen gestreut wurde um den Block zu spalten, denn nach Osten war die entgegen gesetzte Richtung: die Nazis waren im Stadtnorden und das andere Antifa-Bündnis lieferte sich ne Straßenschlacht in der Stadtmitte. Nachdem wir also mehrere hundert Meter gelaufen waren entschieden sich einige Leute Bullenwägen anzugreifen; für mich in dieser Situation total sinnlos, weil enorm weit weg von den Nazis und keine Polizeiblockade. Die "aktionsorientierten Späße" hätte mer sich für später aufheben können. So hatten die Bullen nen Grund für ihre Kesseltaktiken und konnte den Block komplett versprengen. Naja, um halb zwei war ich jedenfalls schon im Kessel (die letzten beißen die Hunde) und wurde dann in Gewahrsam genommen.
PS: Und wenn jetzt irgend welche hämischen Kommentare kommen schreib ich nie wieder auf Indy ...! (Aggro-Business machen auch andere schon)
Ergänzung
s3
Wie dem auch sei:
Leider muß man den gestrigen Tag wirklich als Flop bezeichnen. Nach der Mobilisierungsschlacht der letzten Tage, Wochen und Monate war das Gesamtresultat eine Katastrophe. Ich persönlich habe mich immens unwohl gefühlt, in Dortmund selbst und hinterher am Abend, als man den Tag nochmal Revue passieren lassen hat.
Am grottenschlechtesten fand ich wirklich dieses rumgepose und geprolle der Leute. Ich geh seit 10 Jahren auf Demos und es wird wirklich immer schlimmer. Beim Deichkind-Konzi mit 98% unpolitisierten Partyvolk, das sich ziemlich bald ziemlich sicher in einer StudiVz-Gruppe wiederfinden wird, standen vor der Bühne halbstarke Macker wie die Leibstandarte persönlich herum und suhlten sich in der scheinbaren Aufmerksamkeit und Bewunderung des Partyvolkes. Dumm nur, wenn die Transparente und das Rumgeprolle keinen interessieren weil Deichkind so immens wichtiger war für die Partykids. Aber natürlich wird man das im Nachhinein auch wieder rechtfertigen ("Lauti brauchte Schutz!") so das man sich beim nächsten mal wieder sicher sein kann, diese kinderposer wieder dabei zu haben. Nun denn, egal. Irgendwann verließ man(n und frau) genervt diese Selbstfeier-Orgie und erhoffte sich den Nazis den Tag trotzdem noch vermiesen zu können. Doch leider weit gefehlt. Neben der starken Bullenpräsenz und herumfahrenden Nazi-Autos die scheinbar die Gebiete nach Opfern absuchten war das größte Hindernis die Antifas selber. Da wird ohne nutzen und absichern mit den Beteiligten ein Bullenwagen von 17-jährigen Kindern angegriffen (die sich dann wieder in der Masse versteckten, um später am Abend von ihren Straßenkämpfer-Geschichten zu erzählen und wie man Auge in Auge von mindestens 10 Polizeibeamten der USK in Festgenommen wurde etc.) und den Bullen in die Hände gespielt. Es kam natürlich wie es kommen mußte, die Bullen waren darauf vorbereitet und setzten die Leute in die Gesa.
Peinliches Rumgemackere ("We will never Die!" auf den 2m hin zum Gesa-Transporter) gab sich mit Sexismus in Reinkultur die Klinge in die Hand ("die Blonde Bullen-Alte ist bestimmt die Reviers-Matraze" - "na über die würd ich auch gern mal drüber" etc.). In der Gesa ging es dann darum ob man es heut Abend noch zur rechtzeitig zur Party schafft und ob da "geile mädelz" ab start sind. Bis zur Entlassung imponierte man sich noch gegenseitig mit Geschichten von Straßenschlachten gegen Bullen und Nazis, wo man natürlich der krasseste aller krassen gewesen ist und was man da nicht alles in Brand gesetzt hat. Es ist ja auch relativ schwer 3 sekunden lang nachzudenken, ob die Bullen nicht mithören und ob man nicht besser seine Fresse halten sollte. Nun denn, nach der Entlassung machte man sich auf den Heimweg und traf unterwegs noch eine zersplitterte Nazigruppe von 5 Mann. Lautes rumgepöbel, geprolle und dann waren sie weg - die wackeren Genossen die sonst immer jede Straßenschlacht gewinnen und tausenden von Faschos aufs Maul gehauen haben. Nach einer kurzen Prügelei rannten Team Brown und Team Red davon weil Team Green im Anmarsch war. Was ansonsten nichts nennenswertes ist, war es in dieser Situation dennoch. Warum? Weil man so gut wie allein da stand. Wir haben uns den gestrigen Tag anders vorgestellt und als doch erfahrene Gruppe waren wir sehr enttäuscht. Das liegt weniger an den Bündnissen und deren Streitereien, sondern viel mehr an den Teilnehmern selbst. Wer Bock auf sinnlose Krawalle und sein Millitanz gerade vom Deichkind-Konzert mitgenommen hat ("Krawall und Remmidemmi") der sollte zum Fußball gehen. Nazis und Bullen fegt man nicht mit Erlebnisorientierten Krawallkidies von der Straße, sondern mit zielgerichteter Millitanz und vernünftig agierenten (Klein-)Gruppen. Antifa ist keine Selbstinzenierung, das scheinen einige nicht begriffen zu haben.
Erfolg oder nicht?!
Das ist allerdings absoluter Quatsch und wenn man bei den Fakten bleibt wird schnell klar warum! Die Nazis hatten im Vorjahr um die 1200 Teilnehmer, dieses Jahr umd de 600, wobei sie ihre Demo auf 1000 angemeldet hatten. Dieser Misserfolg ist offensichtlich. Die Gegenseite dagegen hatte im Vorjahr keine 1000 Antifaschisten mobilisieren können und auch recht wenige Bürgerliche! Dieses andere sich 2009, denn es gab neben stärkeren bürgerlichen Engagement, auch 2 grosse Antifademnstrationen, mit jeweils zwischen 2 und 3000 Teilnehmern, dh. alleine hier waren mindestens 5000 Menschen aktiv. Wenn man jett noch die vielen kleineren Aktionen, Also zB. den Fahradkorso, oder die Rentneraktion dazunimmt und die anderen rein bürgerlichen Events gegen Rechts kommt man locker auf 10.000! Allein das ist ein Erfolg! Die 25.000, die wohl von der Polizei in Spiel gebracht wurden hielt ich von Anfang an für utopisch und spielen eigentlich keine Rolle! Während sich die Nazis auf die Hälfte geschrumpft sind, verfünffacht sich das antifaschistische Engagement! Was das in einer angeblichen Nazihochburg wie Dortmund bedeutet wird sich noch erst zeigen, aber ich ahne nichts gutes für Rechtsaussen!
Darüberhinaus würde ich sogar sagen das an diesem Samstag in Dortmund das Konzept "AN" einen entscheidenden Bruch bekommen hat! Das was viele Antifaschisten immer sagten hat sich bewahrheitet, denn das Autonomen-Image er Nazis ist tatsächlich nicht mehr als ein Image! Sie haben NICHTS unternehmen können gegen Bullen, während im Stadtgebiet Autonome Antifaschsten agierten standen sie brav und klatschten zu den Reden. Das bisschen krakelen was von ihnen kam, kann man bei jedem drittklassigen Regionaligaspiel besser erleben! Die "Autonomen Nationalisten" haben hiermit, eigentlich bei einem ihrer Hauptevents, in ihrer selbsternannten Hochburg, NICHTS, ABER AUCH GAR NICHTS gebacken bekommen, ausser Schläge kassiert, sich ihre Autos vor der eigenen Haustür wegfackeln lassen und richtig viel Kohle in Propaganda investiert für nichts und wieder nichts!
Das Wochenende hat gezeigt wie sinnvoll und effektiv ernstgemeinter Antifaschismus sein kann. Die peinlichen Spaltereinen zwischen AD`s und der komischen Roten Antifa, die wohl komische "Wir sind besser als ihr" Spielchen wichtiger findet als effektiven Antifaschismus, lassen mich nur mit dem Kopf schütteln, zeigen mir aber warum das Ruhrgebiet auf Hilfe von aussen angewiesen ist. Peinlicher Kindergartenscheiss! Wenn ihr nicht mal temporär zusammenarbeiten könnt, nennt euch nicht Antifa, denn diesbezüglich hat jeder Kneipenschläger ja mehr Disziplin!
Ansonsten wars aber wie gesagt ein ausgezeichnetes Wochenende, zumindest für die Antifa!
videos
http://www.youtube.com/watch?v=v35P3RFfjU4
Nazis im Bahnhof
http://www.youtube.com/watch?v=NqY4L8s96Tk
Demo-Bericht in der "Junge Welt"
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Giemsch zitiert Hitler
http://klarmann.blogsport.de/2009/09/09/rechts-antikriegstag-noenazi-und-sein-ewiger-judenhass/
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Antifaschistische Union Dortmunds...
Wenn ich eins hasse, dann der übertriebene Drang zur Selbstdarstellung und martialischen Namen mit denen sich linke Splittergruppen schmücken...
Antifaschistische Union Dortmund (kann bei Abkürzung AUD in Zukunft auch als Deutschlands deuten) ist so ein Highlight...
AUD...danke für die Rettung vor der Machtübernahme der Nazis und vor der Rettung vorm 4.Reich!!!
Weitermachen, Genossen und Innen!!!
la
Schonmal dran gedacht dass die Nazis von der Polizei gezwungen waren DORT zu sein, und nicht woanders? Soweit denkt Mensch ja nicht, als ob die Nazis nicht auch gern gelaufen wären...
mag
Nachrichten aus Absurdistan
.tk ?
antifaunion kenne ich nur unter blogsport
dachte erst,das sei ein Nazifake
ist das eine url-Umleitung ?
Spaltung
Weiter will ich auch gar nicht auf die Thematik der Antifa-Gruppen und Dortmund und Umgebung eingehen. In meiner Gegend habe ich damit genug Probleme, da muss ich mich nicht noch weitreichend mit anderen Regionen beschäftigen.
Aber eins will ich hier mal loswerden. Was war am Samstag? Am Samstag war nicht einfach eine fröhliche Ansammlung von Antifa's in ganz Dortmund. Es trafen sich NEONAZIS für ihren "nationalen Antikriegstag". Es galt, die Faschi....äh... Neonazis zu blockieren, sabotieren. Es galt, ihr Treffen zu verhindern. Es gab zwei große Demonstrationen mit tausenden Antifa's. Und was ist passiert? NICHTS! Die Neonazis standen fröhlich in der Sonne rum und haben sich die rassistischen und antisemitischen Reden ihrern Führer angehört um ihr abartiges Hass-Weltbild zu stärken. Am Hauptbahnhof konnte die Polizei alles absperren, ohne Probleme! Keine Besetzungen von Antifa's um die Anreise der Neonazis zu blockieren oder sabotieren. Nichts! Was macht man statt dessen? Man geht auf einer der beiden Demos und fängt dann an, über die jeweils andere Demo herzuziehen mit Sprüchen wie "der schwarze block bei DSSQ war gröser und entschlossner als eurer und hat deswegen auch mehr gerissen ...." Keiner von beiden Blocks hat auch nur annäherd irgendetwas gerissen. Wie verblendet muss man sein, um so eine scheiße von sich zu geben? In meinem ganzen Leben habe ich noch NIE eine so extrem chauvinistische Veranstaltung die sich "Demonstration" schimpfte erlebt.
Ich spreche hier nicht Anti-D's an und auch keine Anti-Imp's... Ich spreche ALLE an die denken IHRE linkspolitische Ausrichtung sei die bessere. Natürlich verstehe ich, das es inhaltliche Differenzen zwischen den Gruppierungen gibt und natürlich ist mir bekannt, das die "Rote Antifa Duisburg" nicht das gelbe vom Ei ist. Aber es ging schließlich darum, die Neonazis zu blockieren.
Seit ihr alle so verblendet das ihr es nicht einmal mehr hinbekommt, gegen Neonazis wirksam aktiv zu werden? Wascht euch mal eure Scheiße aus dem Hirn und seht den wirklichen Feind. Denn der steht ganz klar RECHTS. Und wenn ihr euch die Köpfe einschlagen müsst, dann macht das gefälligst zu einem Zeitpunkt, wo keine Neonazis in der Stadt sind. Habt ihr schon einmal etwas von "zeitlich beschränkter Kooperation" gehört? Das heißt, das man sich für z.b. 2 Tage mal nicht an die Kehle springt sondern ausnahmsweise in eine Richtung guckt und einen gemeinsamen Feind bekämpft.
In meinen Augen sind die Dortmunder-Verhältnisse durch und durch chauvinistisch. Und der Chauvinismus ist bekanntlich eine Vorstufe des Faschismus. Und wenn ihr es einfach nicht könnt, auch nur mal für einen Tag zusammenzuarbeiten oder euch zumindest in Ruhe zu lassen, dann(Achtung! Sexismus!) versammelt euch doch und legt eure Schwänze auf einen Tisch um die größe zu vergleichen! Denn davon habt ihr genauso viel.
Macht euch mal gedanken darüber, ob ihr AntifaschistInnen seit oder ihr einfach nur was besseres sein wollt als andere. Erst gegen Kapitalismus stänkern und dann seine 200€ The North Face Jacke anziehen. Oder erst gegen amerikanischen Imperialismus sein aber danach bei McDonald's frühstücken gehn.
War Super, hat gerockt
War ein erfolgreicher Tag, mehr war da aufgrund der Bullen kaum zu reißen.
Ich fands auch schön, dass sich viele Teilnehmer der "Dortmund quergestellt"-Demo von anwesenden völkischen Antizionisten distanziert haben. Ich bin selber kein Antideutscher, aber wenn man mitbekommt, dass "viva palästina"-rufer (wtf? die radikale linke sollte sich für die soziale und nicht für die nationale frage interessieren, ansonsten geht doch zu den nazis, die denken in den selben kategorien) vorbeigehende Antifas wegen Buttons als "Hure", "dreckiger Hurensohn" oder sonstwas beleidigen und anspucken, dann sollte jeder Antifa wissen, wo er steht, unabhängig ob er israelsolidarisch ist oder nicht. Ob die pöbelnden Sexisten zur Roten Antifa gehören oder nicht kann ich nicht beurteilen.
Ansonsten super Sache, die Nazis werden wohl gerade depressiv zuhause hocken. Tja.
hmm
@bla
Es wäre mal Zeit Rassismus anschuldigungen im Schrank zu lassen und sich mit dem eigenen Positiven Rassismus zu überdenken.
Auch kann sich da keine Gruppe nennen, weil sich besagte Personen nicht in offiziellen Strukturen befinden.
@ ggjhgdsfdv
ps: links setzen geht auch anders...
Deichkind hat gerockt!
@ Demo
daumen hoch auch an die leute, die steine auf bullenwannen werfen, hinte denen sich passant_innen aufhielten. geile aktion! steinwürfe sowoieso viel zu früh.
aber den orga-leuten kann deshalb kein vorwurf gemacht werden.
Peinlich ey
peinlich
@peinlich
wenn es dein ziel ist einen menschen abzustechen, dann geh zu den nazis. da gehörst du hin.
@antifa
b) Leute abstechen, selbst wenn es Nazis sind, ist meiner Meinung nach weniger lässig.
Da stellt sich doch die Frage, was man da eigentlich macht, wenn man in Sachen Gewaltbereitschaft dem Gegner in nichts nachsteht. Dem Faschopack entschieden entegenzutreten ist ohne Frage wichtig, und auf Gewalt kann manchmal leider nicht verzichtet werden. Allerdings sollte es auch hier Grenzen geben.
Diese Glorifizierung von Gewalt, mit der du gleichzeitig friedlichen Widerstand abwertest halte ich in dieser Form für nicht vertretbar.
P.S. Die eher umgangssprachliche Form der oberen Aussagen ist bewusst gewählt und soll in keinster Weise ausdrücken, dass antifaschistische Arbeit als Modeaccessoire zu sehen ist.
@all
Dan kelbt doch weiter Aufkleber, oder schaut Bands auf Demos zu hab spass wärend sich die Nazis ausbrteien! wer denkt Dortmund war ein Erfolg und die Nazis wäre in die Schraken gewissen wurden spinnt! bald wird es nicht nur Dortmund sein sondern immer mehr und mehr es gab dieses Jahr 3! aufmärsche der Nazis mit über 1000, (Ulm) 5000 (Jena) und 8000 (Dresden) Leuten!!!! und machen wir uns nix vor die Antifa von heute ist keine Rotfront!!! sondern meist nur peinlich
Acidregen... nein, doch lieber Hirn.
@pseudo s5
aber immerhin hast du offensichtlich verstanden dass du zu einer inhaltlichen kritik des s5-bündnisses nichtmal im ansatz fähig bist und daher gleich ganz darauf verzichtet. geh doch bitte auch den nächsten schritt und spar dir in zukunft weitere kommentare solange du keine ahnung hast.
neokrawallparty
aba mal ehrlich, niemand ist verpflichtet vollen körpereinsatz abzuliefern,
jedem das seine, deswegen war dortmund ja auch so schön bunt, und ausserdem
wärend den einen der kleine nazikreis der aufmaschiert war am arsch vorbeiging,
was ich auch eine gute protestform finde, gehen andre hin und machen ziellos
krawall, und das tut der mob einer stadt an, die so engajiert ist, die demo stoppen
wollte .. per verbot, nicht grade kreativ, und da mensch sich auch kein ziel gesucht
hatte wie zB. ein Justizgebäude um dort drauf steine zu werfen, ham wir nun wieder
ne menge Bullen die es ganz toll finden, das so viele idioten verhaftet wurden...
Fazit .. wiederstand ist kein spiel und keine party, das in dortmund war kein
wiederstand .. es war der kindergarten voll frustrierter Kinder die immer unpolitischer
und krawallsüchtiger werden .. hier kan mensch mal seinen ganzen frust rauslassen,
dem gefühl von politischem wiederstand künstlich als ferienbeschäftigung nachgehen.
Für mich bleibt nur eine frage, werden wir entlich wieder kreativ, zielgerichtet und
mit politischem hintergrund in den Kampf gegen rechts ziehen, oder gibt es bald den
antifa luck im supermarkt .. ganz komerziell .. ?!!
aua..
www.seid-seit.de kann helfen