Endlagersuche gestartet

Heinz Eckel 28.08.2009 23:48 Themen: Atom Ökologie
Am Freitag begannen Mitglieder und Unterstützer(innen) des Kampagnen-Netzwerks Campact eine mehrwöchige "Endlagersuche", die sie quer durch die Republik führen soll.
Mit einer Demonstration vom Sitz des Energiekonzerns (und - kein Scherz! - Sponsors der "Berliner Märchentage") Vattenfall zum Brandenburger Tor in Berlin begann Campact die Suche nach einem Atommüll-Endlager. Offenbar beflügelt von den märchenhaften Vorstellungen der Atommafia bezüglich einer "geeigneten" Lagerstelle wurde unterwegs an verschiedenen Stellen gesucht, aber nicht gefunden (siehe Fotos). Nachdem sich bekanntlich die Salzformationen in Morsleben, in der Asse und in Gorleben als nicht mehr "eignungshöffig" erwiesen haben, brachte auch eine "Probebohrung" im märkischen Sand (direkt vor dem Brandenburger Tor) nicht das gewünschte Ergebnis. So wird Campact wohl weiter durch die Lande ziehen müssen... (weitere Termine s. www.campact.de/atom2/tour09/home )

Ein Sprecher der BI Schacht Konrad wies u.a. darauf hin, dass der Atomlobby von Anfang an klar gewesen sein dürfte, dass es ein sicheres Atommüll-Endlager (vor allem) in einem Salzstock nicht geben kann. Wie auch die von der Kohl-Regierung erzwungene Umdeutung (bzw. Neufassung) des Gorleben-Gutachtens zeigt, meint der Begriff "eignungshöffig" seinen Worten nach offenbar nicht anderes als die Hoffnung der Atomkraftwerksbetreiber, solche "End"lagerstätten gegen den Willen der Betroffenen durchsetzen zu können. In Wirklichkeit könne es bei einem Salzstock nur darum gehen, in welchem Zeitraum (Größenordnung: einige Jahrzehnte, wie schon die Asse beweist) radioaktive Substanzen wieder an die Oberfläche gespült werden.

Gerd Rosenkranz von der Deutschen Umwelthilfe wies darauf hin, dass uns möglicherweise ein weiteres Märchen der Atomlobby und ihrer Vasallen in der (künftigen) Bundesregierung bevorsteht: er malte ein Szenario aus, nachdem - selbstredend nach einer langen und anstrengenden Nachtsitzung - Frau Merkel zusammen mit ihren Freunden aus der Energiewirtschaft vor die Presse tritt und verkündet, man werde zukünftig eine Art "Atomgroschen" für die weiterlaufenden AKWs erheben; diese Zusatzabgabe auf den Strompreis solle dann angeblich der Förderung regenerativer Energien dienen. Abgesehen von der Förderung der Akzeptanz der Atomkraftwerke diene dieser Mehrpreis nur einem Ziel: die Stellung der vier großen Energie- und Atomkonzerne gegenüber den mittlerweile an Zulauf gewinnenden dezentralen Energieerzeugern zu stärken.

Ein Sprecher des BUND rief zu weiteren Aktionen gegen die drohende Nichtabschaltung der Atomkraftwerke auf und nannte als Minimalhandlung den Stromanbieterwechsel, für den geworben werden sollte.

Bundesweite Demonstration gegen die Atomkraft: Berlin, 5.9.2009, 13 Uhr ab Hauptbahnhof.
Infos unter:

 http://www.anti-atom-treck.de/

 http://www.ausgestrahlt.de/aktionen/anti-atom-demo-59.html

BI Lüchow-Dannenberg on tour:
Anti-Atom-Treck der BI Lüchow-Dannenberg:
 http://www.bi-luechow-dannenberg.de/bi-aktiv/aktionen/treck-aktuell

Stromanbieterwechsel:
 http://atomausstieg-selber-machen.de
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Ergänzungen

Video zur Aktion in den Ruhrnachrichten

Endlagersuche 29.08.2009 - 09:05
Hier ein Video von der Endlagersuche in Berlin
 http://www.ruhrnachrichten.de/videos/index.html?bcpid=8557953001&bclid=8 522166001&bctid=31613857001

Atomausstieg selber machen

Antikapitalist 29.08.2009 - 10:08
Es wird auf der Anti-Atom-Demo in Berlin auch einen antikapitalistischen Block geben. Keine Auslaufzeiten für Atomkraftwerke, sondern Atomausstieg sofort; kein Wahlkampf sondern gesellschaftliche Alternativen!

"Für die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen weltweit!
Unser Leben ist uns zu schade um uns verwerten zu lassen.
Rein in den antikapitalistischen Block – be salty not sweet!"

Der gesamte Aufruf und weitere Infos unter
 http://atomausstieg.blogsport.de/

BfS-Hinhaltetaktik kritisiert

Thomas Erbe 29.08.2009 - 14:41
Wolfenbüttel, 28.8.2009

* Atomkraftgegner kritisieren Hinhaltetaktik des Bundesamts für
Strahlenschutz
* Leistungsbeschreibung zur Studie über die Rückholung des Atommülls aus
der Asse muss nachgebessert werden

VertreterInnen von ROBIN WOOD und der AG Schacht Konrad haben heute auf
einer Pressekonferenz in Wolfenbüttel das Bundesamt für Strahlenschutz
(BfS) kritisiert. Das BfS hatte im Juli dieses Jahres die
Leistungsbeschreibung für eine Machbarkeitsstudie zur Rückholung des
Atommülls aus dem Einsturz gefährdeten Lager Asse II vorgelegt. ROBIN
WOOD und AG Schacht Konrad halten die Leistungsbeschreibung für
unzureichend und überfrachtet. Sie bezweifeln, dass auf dieser Grundlage
eine seriöse Machbarkeitsstudie möglich ist und fordern daher das BfS
auf, die Leistungsbeschreibung zügig zu überarbeiten.

"Die Machbarkeitsstudie soll nach Ansicht von ROBIN WOOD Optionen
aufzeigen, wie der Atommüll aus der Einsturz gefährdeten Asse rausgeholt
werden kann", sagt Thomas Erbe von der Energie-Fachgruppe ROBIN WOOD und
Mitglied des Asse-Begleitgremiums A2K. "Die Machbarkeitsfrage darf aber
nicht mit der Frage verquickt werden, wo der Müll danach gelagert werden
soll. Schon gar nicht kann eine Machbarkeitsstudie mal eben nebenbei ein
gesamtes, neues Endlager-Konzept entwickeln, dass es bisher
deutschlandweit nicht gibt. Das stellt eine komplette Überforderung dar.
Hier muss das BfS nachbessern, damit sich eine eventuell notwendige
Rückholung des Mülls nicht unnötig verzögert."

Eine detaillierte Kritik der Leistungsbeschreibung finden Sie in der
angehängten pdf-Datei.

Für Rückfragen:
Thomas Erbe, ROBIN WOOD Braunschweig, Tel. 0175 / 15 82 329,
 braunschweig@robinwood.de
Ute Bertrand, ROBIN WOOD-Pressestelle, Tel. 040 / 380 892 22,
 presse@robinwood.de

 http://www.robinwood.de/energie/

Weitere Bilder

... 29.08.2009 - 22:01

Bilder von Sa, 29.08. in Hamburg

Tschüss Vattenfall! 30.08.2009 - 00:50
Im Treck-Blog von Contratom gibts Bilder von der 'Endlagersuche' in Hamburg...

niX vergessen - nÄXte Woche - BERLIN!
Die Bauern mit ihren Trecker sind schon unterwegs...
05.09.-Anti-Atom-Demo
Bei PubliXviewing gibts Bilder vom Treck...
graswurzel.tv will nen Filmchen ins Netz stellen...

ContrAtom fahren mit und schreiben in ihrem Blog direkt vom Trecker...
-.augestrahlt auch...
die aktuellsten Infos zur Demo und dem Treck gibts beim Blog der BI - Treck-Blog-Aktuell

Bei Anti-Atom-Treck.de gibts Infos über den Treck, die Demo, wie Mensch am besten nach Berlin kommt, usw.
Anti-Atom-Demo am 5.9. in Berlin




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