Nazi-Überfall auf chilenisches Kulturzentrum

Antifa 15.08.2009 08:10 Themen: Antifa Antirassismus
Nazi-Überfall auf chilenisches Kulturzentrum in Neukölln

In der Nacht zum Donnerstag haben Neonazis die Schaufensterscheiben des
Salvador-Allende-Clubs in der Jonasstr. 29 in Neukölln eingeschlagen.
Begleitet wurde dieser Angriff auf das Kulturzentrum der
Chile-Freundschaftsgesellschaft ?Salvador Allende? e.V. durch ein
massives Verkleben von NPD-Zetteln, die an den Jahrestag des
Selbstmordes des Hitler-Stellvertreters Rudolf Heß erinnern.
Der Salvador-Allende-Club hat sich in den vergangenen Monaten und Jahren
zu einem beliebten Treffpunkt zahlreicher Organisationen, Gruppen und
Menschen aus den verschiedensten Kulturkreisen entwickelt. Insbesondere
aus Lateinamerika stammende Menschen finden hier bei Veranstaltungen,
Treffen oder Feiern neue Kontakte und auch Hilfe und Ratschläge in
schwierigen Situationen. Zugleich steht der Salvador-Allende-Club
entsprechend der antifaschistischen und demokratischen Tradition seines
Namensgebers auch den fortschrittlichen, antifaschistischen und linken
Initiativen in Neukölln und ganz Berlin offen.

In der Chile-Freundschaftsgesellschaft ?Salvador Allende? e.V. haben
sich ältere und jüngere Menschen zusammengefunden, deren Wurzeln in
Chile liegen. Viele unserer Mitglieder wurden selbst Opfer der
faschistischen Unterdrückung nach dem Putsch in Chile 1973 und der
daraufhin errichteten Diktatur. Sie fanden Zuflucht in Berlin.

?Um so mehr erschreckt und empört es uns, dass unser Kulturzentrum
wieder zu einem Angriffsziel der Faschisten geworden ist?, erklärt Mario
Berríos für die Freundschaftsgesellschaft. ?Chile konnte sich nach
langem Kampf vom Faschismus befreien. Wir werden nicht tatenlos zusehen,
wie sich die Verbrecher nun in Berlin breit machen. Wir rufen alle
Demokraten und Antifaschisten in dieser Stadt auf, den Nazis
entschlossen entgegen zu treten?, so Berríos, der zugleich ein
sofortiges Verbot der NPD fordert: ?Es kann doch nicht sein, dass solche
Verbrecherbanden auch noch bei der Bundestagswahl oder in Brandenburg
zur Landtagswahl antreten können und sich mit Steuergeldern gesund
stossen können?, kritisiert Berríos die Duldung der NPD und anderer
Nazi-Banden durch Behörden und Bundesregierung.

Chile-Freundschaftsgesellschaft Salvador Allende e.V.
Jonasstr. 29
12053 Berlin
E-Mail:  chfgsa@salvador-allende-club.de
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Ergänzungen

Zappa 15.08.2009 - 10:07
Die Internetseite enthält ja nicht besonders viele Informationen zu dem Club (und zu dessen Zielen). Die Internetlinks, die von dort gesetzt werden, sind allerdings von der NPD als sprichwörtliches "rotes Tuch" zu sehen. Der Angriff gegen den Club könnte somit auch als Angriff gegen die verbundenen Strukturen gesehen werden. Ich glaube nicht, dass es besonders viel mit einer Ablehnung gegen die chilenische Befreiung zu tun hat.

Rämpelei in der Rigaer Str. Friedrichshain

freund 15.08.2009 - 13:55
In der Nacht von Freitag zu Samstag haben zwei junge Männer und eine Frau in der Rigaer Str. gezielt ein 32jährigen, der friedlich vorm Filmrisz stand, um auf jemanden aus selbigen zu warten, angerämpelt, so dass ihm die Bierflasche aus der Hand viel. Die drei liefen erst weiter. Auf Nachfrage, was das soll, ging einer zurück und wurf eine weitere volle Bierflasche, die auf der Umrandung der Baumscheibe stand und dem Menschen aus dem Filmrisz gehörte auf den der Angegriffene wartete auf den Boden. Letztlich schlug selbiger dem 32 jährigen mit der Faust an die linke Schläfe, weil dieser zuvor noch sagte, dass er solche aggressiven Typen hier nicht will und was das soll, dass sie sich doch bitte verpissen sollen, er hat kein Bock auf so ein Stress. Nach der Faustattacke liefen die drei schnell zur Straßenbahn Richtung Schönhauser Allee. Umhersitzende ZeugInnen, verhielten sich erst gar nicht, dann Hilfesuchend im Lauschangriff daneben. Alles ging sehr schnell.

Die Jungen AngreiferInnen sind scheinbar bereits öfter in der Rigaerstr. gezielt an Provokationen beteiligt gewesen, nach Aussagen umstehender ZeugInnen, ist die Frau bereits auf Bildern von Internetseiten gesichtet wurden, die eine klare rechte Richtung haben. Ein Mensch wurde wohl von den selben Leuten vor nicht so langer Zeit im oder vorm Lauschangriff an beiden Armen verletzt.

Was dem Angegriffenen danach am meisten Beschäftigte, war, dass so etwas aus dem Nichts und direkt neben dem X-Beliebig geschehen kann, obwohl dort zur selben Zeit etwa 40 Menschen auf dem Fußweg saßen...

Wie schützen wir uns vor solchen alltäglich werdenden Angriffen im Kiez, insbesondere, wenn mensch selber alles andere als Lust hat, sich zu prügeln?

Der Angegriffene, hat nur leichte Schürfverletzungen davon getragen, war aber danach völlig durcheinander. Eine Anzeige gegen Unbekannt wollte er nicht aufgeben.

ergänzer_in

afa 15.08.2009 - 14:24
weitere Aktivitäten & Übergriffe von Neonazis in Neukölln können der Chronik der Antifa Neukölln entnommen werden:

 http://neukoelln.antifa.net/index.php/chronik