MUC: Heimbetreuung von Kindern durch Polizei

Polizeistadt München 15.06.2009 13:27 Themen: Biopolitik Repression
München: Traumatisierte , zum Teil sehr junge (<8 Jahre) Heimkinder werden seit 2007 unter Mitwirkung des Sozialreferates der Stadt München in Polizeicamps gesteckt.
An der Organisation der Erziehungscampaufenthalte sind die Unternehmensgruppe Schörghuber (Stiftungs-Vorsitz: Christian Ude, OB der Stadt München) und das "Münchener Sicherheitsforum e.V." beteiligt.
Traumatisierte, zum Teil sehr junge Münchener Heimkinder (<8 Jahre), werden seit 2007 regelmässig zu Kurzaufenthalten und Wochendendfahrten in Polizeicamps (Polizeiheim Spitzingsee) oder "Bauernhöfen" (Gut Aiderbichl) gezwungen. Die "sozialtherapeutischen Aufenthalte" werden während den Campaufenthalten dabei nicht wie vorgeschrieben von den Sozialbetreuern durchgeführt, sondern massgeblich von der Münchener Polizei. Vor einer "Ponyhof"-Kulisse sollen die Erziehungslager zwei Funktionen haben. Zum einen soll den Kindern der Polizeiberuf näher gebracht werden, zum anderen sollen Kinder mit Autorität "funktionabel" gemacht werden.Am Vormittag sollen Traumata sollen durch Tierpflege mit Polizeibeamten gelöst werden, am Nachmittag gibt es Schulungen, in welchen Kindern erläutert wird, wie sie sich zu verhalten haben: Unterricht gegen Diebstahl und Sachbeschädigung. An der Organisation von Campaufenthalten für nichtstraffällige oder "sozial auffällige" Münchener Kinder ist ein Netzwerk beteiligt: Die Stadt München, die Münchener Polizei, der Think-Tank "Münchener Sicherheitsforum e.V.", sowie die Stiftung der Unternehmensgruppe Schörghuber, deren Vorstand folgende Personen bilden:
-Christian Ude, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München
-Dr. Johannes Bauer, ehemaliges Mitglied des Holdingvorstands der Schörghuber Unternehmensgruppe und seit dem Jahr 2000 in Rente
-Friedrich Graffe, Sozialreferent der Landeshauptstadt München
-Dr. Maria Kurz-Adam, Leiterin des Stadtjugendamtes
Nach Informationen der Netzseite ( http://www.schoerghuber-unternehmensgruppe.de)
wird die Stiftung vom Sozialreferat der Landeshauptstadt München verwaltet.
Die Stiftung kooperiert sehr eng mit dem "Münchener Sicherheitsforum e.V." zusammen, eine Initiative der Münchener Polizei. Auszüge aus den Arbeitsbereichen des "MSF e.V":

"Das Münchner Sicherheitsforum als Brücke zwischen Bürger und Polizei rief mit einer großflächigen Annonce in mehreren Tageszeitungen dazu auf....beliebte und mit zahlreichen kindgerechten Präventionshinweisen angereicherte Hausaufgabenheft für die Münchner Grundschüler. Ca. 14.000 Exemplare werden Jahr für Jahr an den Münchner Schulen verteilt....Zur Bekämpfung der Graffiti – Kriminalität haben wir ein Plakat finanziert, dass auf den Internetauftritt...Belohnung und Ehrung besonders mutiger Bürger, die andere Menschen vor Straftaten geschützt..."

Als sehr bedenklich muss die Zusammenarbeit von Jugendamt, Polizeieinheiten und einer privaten Stiftung einer Unternehmensgruppe eingestuft werden. Es geht nun seit 2007 der Stadt München nicht mehr darum, traumartisierte Heimkinder ein paar angehmere Tage auf dem Land verbringen zu lassen, sondern diese mit Polizeibeamten zur Verinnerlichung einer Law & Order-Politik zu zwingen.
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Ergänzungen

das schreibt die Ploizei

Blubba 15.06.2009 - 16:15
IMHO ists bischen übertrieben, was da im Artikel als "sehr bedenklich" eingestuft wird. Der Vollsändigkeit halber noch hier die Pressemeldung der Polizei:

"08.06.2009, PP München

Ein Band das uns verbindet ... – 35 Heimkinder fahren mit der Polizei ins Salzburger Land

MÜNCHEN - 35 Kinder im Alter von 5 bis 15 Jahren waren in der ersten Pfingstferienwoche mit Beamten des Polizeipräsidiums München zu einem Ferienaufenthalt in Altenmarkt/Pongau im Salzburger Land. Diese Veranstaltung wurde von der Münchner Polizei bereits zum 4. Mal durchgeführt.

In den Genuss dieser von der Polizei organisierten Freizeitwoche kommen ausschließlich Heimkinder, die aus unterschiedlichsten Gründen nicht mehr in ihren Familien leben können. Dieses Jahr durften betreute und teilweise traumatisierte Kinder aus der evangelischen Kinder- und Jugendhilfe (Innere Mission München) und des Kinder- und Mutterschutz e.V. (Paulihof) mitfahren.

Neben einem umfangreichen Sportprogramm (Reiterhof, Radfahren, Wandern, Fußball- und Rugbyspielen, Hochseilgarten) wurden mit den Kindern verschiedene Ausflüge unternommen (Burg Hohenwerfen, Eisriesenwelten/Werfen, Gut Aiderbichl Salzburg) und durch Jugendbeamte und Beamte des Kommissariats 105 Präventionskurse abgehalten. Der intensive Umgang mit den Polizeibeamten fördert die Entwicklung im sozialen Verhalten der Kinder und ein unvoreingenommenes Verhältnis zur Polizei. Im Team werden ihnen auf spielerische Weise Werte und Regeln vermittelt.

Auch die Salzburger Polizei nutzte die Gelegenheit zur Präventionsarbeit und besuchte mit drei Hundeführern und ihren belgischen Schäferhunden die Kinder- und Jugendgruppe in Altenmarkt. Polizeipräsident Prof. Dr. Schmidbauer und Polizeivizepräsident Robert Kopp nahmen die Gelegenheit wahr und besuchten die Reisegruppe, um die Wertschätzung der polizeilichen Präventionsarbeit zu unterstreichen und mit den Kinder und Jugendlichen intensive Gespräche zu führen.

Höhepunkt der Woche war ein Besuch des Hochseilgartens in Flachau/Winkl, wo nicht nur die Kinder sondern auch die Polizeibeamten und Pädagogen ihre Angst überwinden mussten.

Die Finanzierung der Freizeitwoche übernahmen wie bei der letzten Veranstaltung die beiden Vereine „Josef Schörghuber-Stiftung für Münchner Kinder“ und das „Münchner Sicherheitsforum (MSF)“ zu gleichen Teilen."

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 12 Kommentare an

@ Blubba — bullub

Dreckskaff München — Münchenerin

Urlaub = Law & Order?? — heimkind

Korrektur — Neuheit

Quellen — Klugscheißßßa

die Kiddies freuen sich — Pädagoge