Sexistische Übergriffe durch das USK

asab_m 05.06.2009 16:11 Themen: Antifa Gender Repression SiKo München
Folgender Erfahrungsbericht, der sexualisierte Gewalt durch Beamte des USK (Unterstützungskommando, Festnahme- und Prügelkommando der Bayrischen Polizei) schildert, wurde uns zugesand mit der Bitte um Veröffentlichung.
Im vergangenen Oktober, während der Proteste gegen den „1000-Kreuze-Marsch“ fundamentalistischer Abtreibungsgegner_innen und Faschist_innen wurde ich von einem USKler verbal angegriffen. Während ich die Straße entlang ging, versuchte er mir zuerst mehrmals in die Ferse zu treten, ich lief genau vor ihm. Als ich mich schließlich zu ihm umdrehte überraschte er mich mit der Frage, ob wir nicht zusammen auf die „Wies’n“ gehen wollten.
Ich konnte die Frage anfangs noch nicht ganz zuordnen, sah ihn ein paar Sekunden verwirrt und ohne etwas zu sagen an, da legte er auch gleich die Erklärung zu seiner Frage nach: Ich könnte ihm da doch „einen Blasen“, ich (beziehungsweise mein Mund) sehe so aus als könnte ich das ziemlich gut. Dazu diese Freude im Gesicht, mal wieder einen richtig guten Treffer gelandet zu haben gegen eine „kleine linke Fotze“.
Aus zwei Metern Höhe schlug mir mit voller Kraft die chauvinistische Begeisterung absoluter Überlegenheit entgegen.
Wieder brauchte ich einige Sekunden um zu reagieren. Danach kam blitzschnell ein Gedanke: „Dieses Arschloch kommt mir so nicht davon“. Das war der einzige Gedanke, erstmal, und wider besseren Wissens um mögliche Konsequenzen, benutzte ich meinen Mund um eine große, große Ladung meines Speichels in seinem grinsenden Gesicht zu plazieren. Dann drehte ich mich um und rannte weg.

Vor einigen Wochen, am 23. Mai, fand in München eine antifaschistische Demonstration anläßlich eines Naziaufmarsches statt. Im Anschluss an die Demonstration griff die Polizei immer wieder Demonstrat_innen an, die versuchten, die Route der Nazis zu blockieren.
Dabei kam es zu folgendem Zwischenfall: Ein USKler packte eine Genossin an der Brust, um sie von der Blockade abzuhalten, zerrte brutal an ihr, und dachte auch nach geraumer Zeit nicht daran, seinen Griff zu lockern. Dieser Übergriff erniedrigte und verursachte körperliche Schmerzen. Im Nachhinein erinnern Blutergüsse an der Brust an das, was geschah.
Nachdem der Polizist die Frau endlich los lässt, reagiert sie folgendermaßen: Sie versucht unter allen Umständen die Identität des Täters herausbekommen, und auch als ein anderer Polizist ihr durch drastische Drohgebärden signalisiert, sie solle sich zurückziehen, nimmt sie weiter vehement dieses Recht für sich in Anspruch, das ihr von seiten der Polzei nicht zugestanden wird. Schließlich hält sie eine Mitdemonstrantin zurück, um sie vor weiteren sich abzeichnenden Übergriffen zu schützen und einer Festnahme zu entziehen.

Die Proteste gegen den „Lebensschützer“-Marsch vergangenen Oktober zeichneten sich durch ihr queeres Erscheinungsbild und die starke Präsenz von selbtbewusst auftretenden und lauten Frauen aus.
Die Demonstration am 23. Mai wurde auf eine Kampagne aus dem antisexistischen Spektrum hin von drei Reihen eingeleitet, die ausschließlich aus Frauen bestanden. Während der Demo wurden antisexistische und feministische Parolen skandiert.
Auch bei den an die Demo anschließenden Blockadeversuchen waren wieder Frauen sehr aktiv und präsent.
Auf beiden Veranstaltungen gingen Polizisten sexualisiert gewalttätig gegen Demostrantinnen vor. Ich weiß nicht, ob es bei diesen beiden Vorfällen geblieben ist, ich glaube zwar nicht, allerdings spielt das keine Rolle. Schon diese beiden waren zwei ekelerregende Erlebnisse zuviel.

Im Nachhinein frage ich mich, was dieses chauvinistische Verhalten auslöste.
Warum im Rahmen von linken Demonstrationen, denen nicht das gängige autonome Erscheinungsbild zu eigen ist, Gewalt nicht wie immer durch Knüppeln, Schlagen, Treten, Pfeffersprayeinsätze und willkürliche Festnahmen ausgedrückt, sondern durch diese sexualisierte Komponente erweitert wird.
Provoziert die bloße Anwesenheit von nicht als „geschlechtsneutrale Autonome“ auftretenden Frauen diese Männer in Uniform so massiv? Nehmen wir durch selbstbewussteres Auftreten soviel öffentlichen Raum ein, dass uns dieser aggressiv-chauvinistisch und in jedem Fall wieder genommen werden muss? Müssen wir mittels sexualisierter Gewalt und Erniedrigung wieder in unsere Schranken gewiesen werden?

Das sexualisierte Gewalt ein altbewährtes Mittel zur Aufrechterhaltung von Machtverhältnissen ist, wissen wir alle.
Von der Polizei wird sie zur Durchsetzung ihrer Machtposition als Mittel eingesetzt. Ob strategisch geplant, gebilligt, oder als Reflex eines einzelnen Uniformierten spielt dabei keine Rolle.
Die Polizei hatte ihr Gewaltpotential nicht unter Kontrolle, die Anwendung sexualisierter Gewalt wurden in den beiden oben genannten Fällen nicht sanktioniert.
Wir sollten wissen, dass wir auf Demonstrationen, die nicht in das heterosexistische Denkschema eines durchschnittlichen Exekutivorgans passen, zu Zielen sexualisierter Übergriffe werden könnten.
Mir ist aufgefallen, dass sowohl meine Genossin als auch ich nicht wirklich in der Lage gewesen sind, rational im Sinne unserer eigenen Sicherheit agieren. Unser beider Verhalten hätte zu einer Strafanzeige wegen Körperverletzung führen können.
Die Überlegung, wie wir uns auf Demonstrationen vor sexualisierten Übergriffen und ihren Folgen (gegenseitig) schützen können, halte ich für sehr wichtig.
Gerade in anbetracht der Häufigkeit sexualisierter Übergriffe gegen Frauen, und der dadurch stets gegebenen Möglichkeit einer Retraumatisierung .

WIR LASSEN UNS NICHT EINSCHÜCHTERN!

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solidarische Grüße

Tomatensalat 05.06.2009 - 17:21
Ich bin der Meinung, das Problem wäre nur halb so groß, wenn man dir die ganzen Fremdwörter nicht beigebracht hätte.
Da hättest du nämlich den Bullen einfach abblitzen lassen können, ohne die Anmache philosophisch zu zerlegen. War das das erste Mal dass dich jemand gefragt hat? Mädel das gehört einfach dazu.
Wenn du erst 70 bist, dann ist es zu spät, dann fragt dich keiner mehr.

...deine Sorgen möchte ich haben!

rr 05.06.2009 - 19:17
"...und der dadurch stets gegebenen Möglichkeit einer Retraumatisierung ."
Wenn (durchaus beschissene) Anmachsprüche bei dir zu einer "(Re-)Traumatisierung" führen, solltest du mal was für dein Selbstbewusstsein/Selbstwertgefühl tun, statt hier die typische Frau=Opfer / Mann=Täter-Rollenzuschreibung zu eröffnen.

Oder tatsächlich mal die Drogen beiseite legen............

@rr

RO 05.06.2009 - 19:41
(Re)Traumatisierungen können durch sowas hervorgerufen werden... das hat nichts mit Selbswertgefühl zu tun... stell dir vor eine Frau wurde vergewaltigt oder es wurde versucht (das ist bei mehr als 1/4 der Frauen in diesem Land der Fall) dann kann so eine sexuelle Bedrohung sowas sehrwohl auch bei der selbstbewusstesten Persönlichkeit wieder hervor spühlen... und das hat auch nichts mit Mann=Stark/Frau=Schwach zu tun...
Darüber hinaus ist es einfach undultbare Polizeigewalt... und jeder der jetzt kommt "hab dich mal nicht so..." oder wie auch immer... ist für mich ein Reaktionäre und/oder hat ein Problem mit seiner Einstellung Frauen gegenüber!

ACAB

egal 05.06.2009 - 19:49
Ja toll Bullen sind scheiße und dazu auch noch Sexisten. Echt mal ne neue Erkenntnis. Danke dafür!

Sexistische Kackscheiße.

anti 05.06.2009 - 20:10
Immer wieder faszinierend, wie es die Linke wirklich schafft sich auf ausnahmslos sämtlichen Ebenen zu diskreditieren. Während ich ja zum einen durchaus den Nachrichtenwert davon bezweifle, dass es auch sexistische Bullen gibt, kann ich trotzdem nur abkotzen, wie dann den Betroffenen derart sexualisierter Gewalt - und anders kann das beim besten Willen nicht bezeichnet werden, auch wenn sie nur verbal stattfand, gesagt wird, sie sollten sich mal nicht so aufspielen.
For the record:
Wer der Meinung ist, ein weiblich wahrgenommener Mensch - sprich: Einer Frau - müsste nur aufgrund dieser Zuschreibung schon williges Objekt seiner Sexualität sein, dem darf ohne größeren Federlesens gern als erzieherische Maßnahme und Aufruf zur Mäßigung die Fresse poliert werden.
Wenn dann auf der anderen Seite das Leute direkt wieder zur systemischen Frage aufspielen wird es natürlich genauso peinlich... wer glaubt, allen Bullen die Schwänze abschneiden zu müssen, blendet zum einen elegant die Existenz weiblicher Polizistinnen aus und hat zum anderen ein massives Problem mit seinem oder ihrem Strafbedürfnis.
Sexismus ist nach wie vor kein Randproblem und dann den Frauen zu erklären, sie sollten sich mal nicht so anstellen... well.
Geh sterben, Deutschland. :)

@ RO

rr 05.06.2009 - 21:34
"...stell dir vor eine Frau wurde vergewaltigt oder es wurde versucht (das ist bei mehr als 1/4 der Frauen in diesem Land der Fall) dann kann so eine sexuelle Bedrohung sowas sehrwohl auch bei der selbstbewusstesten Persönlichkeit wieder hervor spühlen..."

=> hier ist aber niemand vergewaltigt worden!!!

pseudo antisexismus

PRO 05.06.2009 - 21:38
He Anti.

Es werden auch Männer vergewaltigt! Immer nur von EINEM Geschlecht bei diesem Thema auszugehen IST Sexistisch!

Opferhaltung abstellen IST NICHT GLEICH "Alle Frauen/Männer sind selbst Schuld wenn sie vergewaltigt / angemacht werden!"

PRO EMANZIPATION!
ANTI SEXISMUS!



Support bei der Bewältigung von sex. Gewalt

riotqueer 05.06.2009 - 22:09
Ich finde ein Netzwerk um Unterstützung und emotionalem Support bei der 'zur Sprache bringen' dieser Geschehnisse immens wichtig. War in den meisten Fällen, wenn von Gewalt bei den Cops ausgegangen wird, immer ein zurückziehen aus den schwer aufgebauten Strukturen verbunden. Deshalb MEIN queer-feministischer Gruß in die bayerische Landeshauptstadt.

Lieber Pro

anti 06.06.2009 - 01:57
Ich weiß zwar nicht, in welcher deiner sicherlich zahlreich vorhandenen "antisexistischen" Wahnvorstellungen du liest, dass ich Frauen in die Opferperspektive drängen würde, oder behaupten würde, es würden keine Männer vergewaltigt, aber ich schätze, das ist nichts, was eine Entideologisierung oder einige Monate in psychiatrischer Betreuung nicht lösen können. :)
Das Traurige ist vielmehr, dass du nur ein Beweis mehr bist, dass das an sich ja positiv zu bewertende Anliegen gegen den Sexismus zu sein unter dem Schlagwort Antisexismus längst die Spielwiese verwahrloster Trauergestalten ist, die es nicht einmal fertig bringen, einen einzigen Abschnitt konsistent zu lesen.

Täter und OpferInnen?

mann 06.06.2009 - 05:12
Täter Mann, Opfer Frau?
Um mit den Mythen bischen aufzuräumen:

Auszüge aus der Kriminalstatistik für das Jahr 2002 (Quelle:  http://www.bka.de/pks/pks2002/startseite.html)

* Straftaten Bundesgebiet insgesamt: 6 507 394
* davon Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung: 53 860
* davon Vergewaltigung und sexuelle Nötigung: 8 615 (=0,13 % aller erfassten Straftaten)
* Opfer von Vergewaltigung oder/und sexueller Nötigung: 8 705
* Weibliche Opfer: 8 370 (=0,02% aller Frauen in Deutschland)
* Männliche Opfer: 335

Ein gehäuftes Auftreten von sexueller Belästigung von manchen Quelllen wird auch dadurch suggeriert, dass man diesen Begriff sehr weit fasst. So zählt etwa die Frauenbeauftragte der Universität Augsburg auch taxierende Blicke, Bemerkungen über das Aussehen und sogar Fragen nach dem Privatleben zur sexuellen Gewalt (Quelle: Gunter Schmidt, Das Verschwinden der Sexualmoral, Hamburg 1996, S.10). Und laut einer Studie der "American Association of University Women" (wonach 83 Prozent der Mädchen und 79 Prozent der Jungen schon einmal Opfer sexueller Belästigung in der Schule gewesen sein sollen) zählen hierzu unter anderem auch schmutzige Witze sowie obszöne Gesten und Graffiti.

Wie bei der Sexuellen Belästigung, so suggerieren Feministinnen auch bei Vergewaltigungen eine extrem hohe Verbreitung dieses Delikts und entsprechend beeindruckende Opferzahlen, obwohl gerade bei diesem sensiblen Thema eine sachliche Diskussion angebracht wäre.


Fast 2/3 der Opfer sind Männer nicht Frauen:
"Im Zusammenhang mit Tötungs-, Sexual- und Rohheitsdelikten werden zusätzlich Opferdaten statistisch erfasst. Von den 21.015 Opfern waren 7.815 (37,2 %) weiblich und 13.200 (62,8 %) männlich."
Quelle: Bayerische Polizei:  http://www.polizei.bayern.de/muenchen/kriminalitaet/statistik/index.html/67201

Legt mal bitte Fakten auf den Tisch und erzählt hier keine Märchen!

Herzzerreißend.

anti 06.06.2009 - 09:39
Da drück ich doch glatt ein Tränchen weg, für all die armen Männer und antisexistischen Männerinnen, die sich hier so unglaublich besorgt darüber gerieren, dass die Frauen in eine Opferrolle gedrängt werden, wo sie doch eigentlich ihnen zustünde. Schließlich seien ja 2/3 der Opfer Männer... Dass das nun aber einen Scheiß mit der hier thematisierten Frage *sexualisierter* Gewalt zu tun hat, ist da ja vollkommen gleichgültig.
Stattdessen fantasiert man sich eine Weltverschwörung der Feministinnen, die so tun, als seien Vergewaltigungen ein häufiges Problem. Dabei werden doch nur gradezu lächerliche 8300 Straftaten im Jahr gegen die sexuelle Selbstbestimmung *der Frau* verübt. Da fühlt sich der kleine Michel unterdrückt, weil er eigentlich auch gerne mal würde, aber sich noch nicht so recht traut. Schließlich gibt es da ja die Feministen und Feministinnen, die ihm noch sein unverfängliches Grabschen abnehmen wollen - die tun so, als sei das was schlimmes.
Dabei wollte er doch nur mal ein Graffiti malen, wie er die kleine Fotze von nebenan so richtig hart durchnimmt - und dann wird ihm das dann als sexistisch ausgelegt. Und da wollte er doch nur künstlerisch tätig sein und weiß doch eigentlich die Frauen total zu schätzen.
Fuck off, Mann.

@ asab_m

Biwak 06.06.2009 - 10:58
Ich finde die körperliche Gewalt des USK schlimmer als die Wörter, die du hier rein geschrieben hast. Allerdings geht man bei der Polizei eigentlich von einem anderen Verhalten aus.

lesenwertes dazu ... und solidarische Grüsse

cop hater 06.06.2009 - 13:46
zum Kotzen, wie hier viele kleinreden was da passiert ist ... der Scheiss, denhier einige verbreiten it einfach nur mackeriger abwehrreflex.

Beim Bikepunk 089 ist (auzusweise) ein SZ-Artikel über internes mobbig beim USK veröffentlicht:
 http://bkpnk089.blogsport.de/2007/03/11/militaristische-mannerbandelei-bei-den-cops/

das ganze ist eingebettet in eine Diskussion um Patriarchat un Militrismus. die hier weniger von Belang ist - interessanter ist, dass auch wenn sich USKler untereinander mobben, dies eine sexistische Komponente hat, sexualisierte psychische Gewalt also informeller Aubildungsbestandtei ist.


in Gipfelhopping-Zuammenhängen ist es ca. seit 2005 (G8 Gleneagles) Usus, sich bei gröseren Events auch organisiert um Genoss_innen zu kümmern, die durch Repression oer sonstwie traumatisert oder emotional stark belastet sind. Einfach mal selber dazu Infos suchen, überlegen wie das ausserhalb von Protetamp, z.B. beei Antifa-Gechichten, umgesetzt werden kann, und vor allem ernst nehmen das der
staat auf ie Köpfe ziehlt - auf verunsicherung und Einschüchterung, und wir dagegen zusamen halten müssen!

SS, SA, ihr kennt den Rest

exilmünchner 06.06.2009 - 15:27
solidarische grüße an die aktivistinnen und aktivisten in münchner. kümmt euch umeinander! münchen bleibt fassade, münchen bleibt scheisse - umso wichtiger ist, dass ihr mit liebe und hass, trauer und wut, miteinander und füreinander kämpft.

aber passt auf euch auf. so traumatisiert, wie viele kämpferinnen und kämpfer in münchen sind, desto schwieriger ist es, den frust über system und mensch in münchen, abzulegen, sobald man in die szene eintaucht. oft herrscht auch in freiräumen ziemlich kaltes klima.

kämpft weiter, aber nehmt rücksicht auf eure gefühle und eure energie.

man kann nicht zehn jahre dauerdemonstrieren ohne zu verrohen !!!!!!!!!!!!!

WIR BRAUCHEN e u r e LIEBE, DENN ES GIBT VIEL ZU WENIG AUF DIESER WELT


solidarische grüße. ich bin zwar keine frau, aber auch ich habe mit 14 jahren derbste bullendemütigung erfahren müssen. MÜNCHENS POLIZISTEN, MACKER UND SEXISTEN!

Zu dieser Diskussion

alerta 06.06.2009 - 16:54
Die Erfahrung der Autorin wird in den Kommentaren ziemlich niedergeredet, mit Kommentaren wie "deine Probleme möchte ich haben" oder dem Hinweis darauf sie solle an ihrem Selbstbewusstsein arbeiten.
Objektiv stellen sich diese Schreiberlinge schützend vor die kritisierte Bullenrepression, was überascht da Bullen bei der Mehrzahl der indy-Leser_innen zu Recht verhasst sind. Hier wiegt der Abwehrreflex, sexualisierte Übergriffe als solche zu benennen, stärker als der Hass auf die Cops oder Solidarität mit von Repression betroffenen.

Mein Tip: da sehen welche dass, was der USKler gebracht hat, nicht als den Übergriff der das ist, sondern als "normale" Anmache, die sie auch mal gern bringen würden. Und nehmen damit selbstverständlich für sich das Recht heraus, Frauen (und wen sie dafür halten) mal so eben auf die Funktion Sexualobjekt zu reduzieren. Und fallen damit in den Bereich der pädagogischen Massnahme, die anti empfielt - paar auffe Fresse, und erklären warum.

Mein zweiter Tip: Leute, die hier so abfällig über die geschilderten Erfahrungen schreiben, haben sich selber bei Gelegenheit mal Scheisse verhalten, etwa verbal oder körperlich übergriffig, oder dadurch dass sie in einer Situation, wo es angebracht gewesen wäre nicht eingegriffen haben. jetzt die Haltung zu pflegen, dass verbale sexualisierte Gewalt nicht so schlimm ist, ist ein Weg sich dem nicht zu stellen.


Verschiedentlich wurde der Nachrichtenwert von dem ganzen hier in Frage gestellt. Erstens, wenn dich Berichte über sexistische Übergriffe durch das USK nicht interessieren, dann klicke Artikel mit dem Titel "Sexistische Übergriffe durch das USK" nicht an.
Zweitens, wir wissen im Moment nicht, wie häufig solche Übergriffe sind, oder welche Systematik dahintersteckt. Wir wissen auch nicht, ob darüber eher selten berichtet wird, weil diese Vorfälle so selten sind, oder ob darüber so selten berichtet wird weil die Meinung vorherrscht dass "das keinen NAchrichtenwert" hat oder wir alle zu sehr daran gewöhnt sind psychische Repressionsfolgen mit uns selber auszumachen.
Wenn wir uns adequat vor Repression, die ja immer auch auf Einschüchterung ziehlt, schützen wollen, dann müssen wir wissen was da los ist - und dazu darüber auch mal reden.



So wacker sich comment-Schreiber_in "anti" mit den Kackbratzen schlägt (danke dafür), etwas stösst mir hie sauer auf - du schreibst:
"Immer wieder faszinierend, wie es die Linke wirklich schafft sich auf ausnahmslos sämtlichen Ebenen zu diskreditieren." - Wer diskrediteirt hier wen, wer repräsentiert hier für die die Linke? Nicht vergessen - der Bericht, um den es sich heir dreht, kommt offensichtlich aus einem aktivistischen Kontext.
"Wenn dann auf der anderen Seite das [sexualisierte Bullengewalt] Leute direkt wieder zur systemischen Frage aufspielen wird es natürlich genauso peinlich"
Wieso ist es peinlich, nach den Zusammenhängen zu fragen? Schlägst du vor, alle Bullenverfehlungen als individuelle Ausrutscher zu verstehen, die nichts damit zu tun haben, dass sich Leute entschieden haben eine ganz bestimmte Ordnung zu verteidigen und sich dazu in eine militaristsche, homogenisierende Organisation begeben?
"... wer glaubt, allen Bullen die Schwänze abschneiden zu müssen, blendet zum einen elegant die Existenz weiblicher Polizistinnen aus und hat zum anderen ein massives Problem mit seinem oder ihrem Strafbedürfnis."
Und wer glaubt das? ich sah hier nie einen comment in die Richtung, ist das deine Projektion oder wurde da ein comment versteckt?
wenns den comment gab, würde ich der Kritik zustimmen.

Stimmt...

Bert 06.06.2009 - 17:29
...alles Sexisten, wir brauchen Schutzräume, ghettoartige Welten in denen die geplagten Lebewesen dieser Welt sich ab und ausgrenzen können. Wisst ihr was ?! Wenn ich Spass habn will, dann gehe ich immer weniger auf Politnikparties, weil man aufpassen muss als Sexist abestempelt zu werden. Komisch ist es dann, wenn Frauen so Sachen wie "Schwanz ab" fordern können und nicht dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Es ist nun mal so, dass Männer oft den ersten Schritt in Sachen Kontakt zum anderen Geschlecht machen müssen. Das ist oft schon schwer genug, aber dafür auch noch diffamiert zu werden ist das Letzte. Allerdings hat mein Kommentar nicht viel mit dem Artikel zu tun, sondern richtet sich an diejenigen, welche nur aus ihrer Perspektive sehen.

@stimmt

antibert 06.06.2009 - 18:21
Stimmt, dein Beitrag hat wirklich nichts mit dem Artikel zu tun ... ausser du gehst auch nicht mehr auf Polinikdemos, weil du dann als Sexist abgestempel wirst wenn du Frauen aufforderst dir enen zu blasen.
Von Schwanzabschneiden redest hier auch nur du ... alles in allem bist du wohl einer der Trottel, die "immer nur alles aus ihrer Perspektive sehen"

Jopp.

anti 06.06.2009 - 21:01
Jau, den Kommentar gab es.
Der wurde offensichtlich versteckt - er forderte es im Wortlaut, da war nicht viel Spielraum für Projektionen meinerseits.
Und - "die Linke" (was immer das sein soll) repräsentiert hier natürlich niemand. Ich versuche nur die Möglichkeiten positiver Identifikation zu verstellen. ;)

Kennzeichnung?

Einfacher Text oder HTML? 06.06.2009 - 21:26
An die Genossin die die Identität herausbekommen wollte:

Bei meinen Begenungen mit dem USK hatten die Säcke immer eine meiner Meinung nach individuelle Kennzeichnung an Helm und Rücken. Mit so blauen geometrischen Figuren. Kann man den nicht darüber identifizieren?

sag mal

souffleuse 06.06.2009 - 21:36
"Suchen Sie sich doch im Internet jemanden zum Spielen, Sie Exibitionist!"

kindergarten hier

ich 06.06.2009 - 23:13
der kitastreik hat scheinbar seine auswirkungen auf indymedia. oder wie anders sind diese dämlichen kommentare zu erklären?

die autorin spricht ein sehr sensibles und persönliches thema an. und was passiert dann? irgendwelche affigen trolls posten hier ihre scheiße.

na klar, bei diesem thema gehen positionen sehr weit auseinander. aber, dass das immer in internetgehate ausbricht, ist doch schlimm. dialog ist immer wichtig, die zeiten von sozialistischen einheitspartein ist nämlich vorbei. aber nicht auf diesem niveau. pauschalisierungen scheinen immer mehr in mode zu geraten, ebenso wie das präsentieren von dämlichen kommentaren auf indymedia.
da geh ich doch lieber zurück in kindergarten zum bauklötze schmeissen...

dem aufruf nach mehr liebe kann ich an dieser stelle nur beipflichten. aber wann ist endlich mal zu den menschen vorgedrungen, dass liebe nichts mit meinem "schwanz" zu tun hat?? ich liebe meine eltern, freunde, musik, gute abende... das hat aber nix mit irgend einem körperteil zu tun.

mehr dialog, mehr sensibilität und natürlich weniger sexismus

@ antibert

Birgit 07.06.2009 - 09:51
Ich denke nicht, dass Bert einer von diesen Trotteln ist, sonst hätte er wohl nix zu dem Artikel geschrieben.

@ Einfacher Text oder HTML?

Kurt 07.06.2009 - 09:55
Nein kann man nicht, weil die mit Klettverschluss immer wieder ausgewechselt werden können

@ ich

Hutzel 07.06.2009 - 09:57
Vielleicht ist das gut wenn du nur noch mit Bauklötzchen wirfst, dann kannst du weniger Menschen verletzen. Und geschlechtsreife Menschen machen eben auch körperliche Liebe, das gehört halt nun mal dazu.

@ ich

Biggy 07.06.2009 - 09:58
Ohhh, fühlt sich da auf einmal jemand belästigt aufgrund einer anderen Meinung....

solidarisch?

kr 08.06.2009 - 16:40
"Mädel das gehört einfach dazu.
Wenn du erst 70 bist, dann ist es zu spät, dann fragt dich keiner mehr. "

was genau ist dein problem?
warum gehört das dazu?
warum kann ich nicht in einen club, in eine bar, auf eine demo gehen, so angezogen wie ich möchte, vielleicht mit tiefem ausschnitt, oder mit rollkragen-pulli oder wie auch immer, ohne fest damit rechnen zu müssen, dass wenn ich zu offenherzig angezogen bin, einen beschissenen anmachspruch gesteckt zu bekommen?

ok, dann gehen annäherungsversuche vielleicht tendenziell mehr von männern aus.
das ist auch nicht das problem, denn mensch kann sich mann/frau auch respektvoll annähern.
das problemist doch nicht die annäherung an sich, sondern die ART UND WEISE!

wenn jemand den ich nicht kenne mir einfach so an den arsch fasst find ich das einfach nicht geil, sorry.
warum auch bildet er sich ein, dass ich das geil finden sollte?
weil ich dazu da bin ihm einen zu blasen oder damit er mir an den arsch fassen kann? weil das dazugehört?

stell dir vor. ich unterhalte mich mit männern und ja, ich flirte.
aber es ist ein riesenunterschied, ob dies respektvoll und auf einer ebene passiert, oder ob sich eine/r dem/der anderen überlegen fühlt und den anderen demütigen will.

und sorry aber wenn du ernsthaft glaubst die Frau aus dem Artikel solle sich wegen des Bullen nicht so haben, denn mit 70 frage sie dann keiner mehr.
Hast du schon mal darüber nachgedacht, dass sie das vielleicht gar nicht will, dass sie überhaupt einer fragt?


Nun zum Artikel.
Ernsthafte solidarische Grüße, ich denke die antisexistische Diskussion darf nicht aufhören.
Und ich finde es richtig und wichtig, diesen Artikel hier zu veröffentlichen.
Ich unterstütze Treffen, wie die vor dem 23. Mai.