Dortmund: 300 bei Demo gegen Nazigewalt

Bündnis 28.03. und Antifa Union 24.05.2009 10:11 Themen: Antifa Antirassismus Blogwire
Als Reaktion auf den Überfall auf einen Antifaschisten in der Nacht zum Samstag demonstrierten heute rund 300 Menschen gegen neonazistische Gewalt in der Dortmunder Innenstadt. Anfänglich versuchten rund zehn Dortmunder Neonazis die Demonstration zu provozieren und abzufilmen. Dies konnte durch das entschlossene Handeln von AntifaschistInnen verhindert werden. Ansonsten verlief die Demonstration störungsfrei und konnte durch Parolen, Lautsprecherdurchsagen und Flugblätter Außenstehende über das Anliegen der DemonstrationsteilnehmerInnen aufklären.
Nach weiteren Rangeleien mit der äußerst aggressiven Polizei, konnte die Demo mit erheblicher Verspätung starten. Durch die Innenstadt ging es über den Westenhellweg und die Hansastraße zum Platz der alten Synagoge. Dort wurde den Opfern des Nationalsozialismus mit einem Redebeitrag und einer anschließenden Schweigeminute gedacht. Danach zog der Demonstrationszug die Hohe Straße hoch, bis zur Ecke Sonnenstr., wo sich der Überfall am Sonntag ereignete. Die Polizei stoppte die Demo kurz vor der sich in unmittelbarer Nähe befindenen Ultra-Kneipe Lenz-Stube, da sie berfürchtete, dass diese von den DemonstrantInnen angegriffen werden könnte. Jedoch wurde dies schon im Vorfeld von der Demonstrationsmoderation ausgeschlossen und explizit darauf hingewiesen, dass es sich um keine Nazikneipe handelt und wir ohnehin keinen Anlass haben, uns gegen die Kneipe und seine BesucherInnen zu stellen. Auch wurde hier nochmal positiv die Stellungnahme von The Unity rezipiert, die sich klar gegen Neofaschismus und Rassimus ausspricht. Ein weiterer Redebeitrag thematisierte die Nazigewalt in Dortmund fasste die jüngsten Ereignisse nochmal zusammen.

Anschließend ging es durch das belebte Saarlandstraßenviertel, zurück durch die Innenstadt zum Hauptbahnhof. Hierbei konnten wieder zahlreiche BürgerInnen über unser Anliegen aufgeklärt werden.

Die Polizei verhielt sich über den ganzen Demonstrationsweg hinweg mehr als unkooperativ. „Dieses Fehlverhalten der Dortmunder Polizei reiht sich nahtlos in die jüngsten Ereignisse im Zusammenhang mit der Gewerkschaftsdemonstration am 1. Mai ein, als die Dortmunder Polizei auf GewerkschafterInnen einprügelte, die sich gegen angreifende Neonazis zur Wehr gesetzt hatten“ so Kerstin Wiedemann, Sprecherin der Antifaschistischen Union Dortmund. „Zurecht haben die DemonstrantInnen darauf hingewiesen, dass die Nachsichtigkeit der Dortmunder Polizei gegenüber rechten Straftätern mittlerweile einer Mittäterschaft gleichkommt.“ Insgesamt zieht Wiedemann jedoch ein positives Fazit: „Rund 300 Antifaschistinnen und Antifaschisten haben heute erneut deutlich gemacht, dass die zunehmende Brutalität der rechten Szene ebenso wenig unkommentiert bleibt, wie die Ignoranz seitens Polizei und Stadtverwaltung. Wir werden auch in Zukunft das Verhalten von Stadtverwaltung, Polizei und Staatsanwaltschaft im Auge behalten und dem Erstarken der extremen Rechten auf allen Ebenen entgegen wirken.“

Die Demo wurde am Schlusspunkt (Wallstrasse / Hauptbahnhof) um etwa 15.30 Uhr beendet und offiziell aufgelöst.
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Ergänzungen

Ruhrnachrichten

afa 24.05.2009 - 12:29
Artikel in den Ruhrnachrichten:

 http://www.ruhrnachrichten.de/lokales/dolo/topnews/Topnews;art13664,569630

An dieser Stelle nochmal der Hinweis auf den Neo-Nazi Großaufmarsch in Dortmund am 5. September - die Gegenmobilisierung läuft, sie HP.

Mutiger Gastwirt sprengt Neonazi-Versammlung

http://www.derwesten.de 24.05.2009 - 13:00

The Unity antifaschistisch?

ultra antifa 24.05.2009 - 13:39
The Unity als strikt und konsequent antifaschistisch darzustellen entspricht leider nicht den Tatsachen. Außer 2 kleinen Stellungnahmen pro Jahr, die sich gegen Rassismus aussprechen, passiert leider nicht viel. Hier wäre ein entschlossenerer Umgang und eine kritische Reflektion der Dortmunder Fanszene von Nöten, insbesondere mit den Desperados. Dies geschieht jedoch leider nicht, sodass eine Kritik bei der Zwischenkundgebeung an der Lenz Stube, an The Unity durchaus angebracht gewesen wäre.
Traurig ist es auch zu sehen, dass weit und breit keine The Unity Mitglieder auf der Demo zu sehen waren - ein Fußballspiel könnte man für einen solchen Anlass auch schon einmal sausen lassen, auch wenn es das letzte Saisonspiel ist.

Also TU zeigt doch bitte in der Zukunft durch entschlossenes Handeln, dass ihr antifaschistisch eingestellt seid!

Ermittlungen konkretisieren sich & zur Demo

BvB gegen Nazis 24.05.2009 - 18:22
23.05.2009 | 17:33 Uhr
POL-DO: Gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Dortmund und der Polizei Dortmund

Dortmund (ots) - Dortmund, Hohe Straße / Sonnenstraße Nachtrag zum versuchten Tötungsdelikt vom 17.05.09 in Dortmund Lfd. Nr.: 0611

Gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Dortmund und der Polizei Dortmund.

Nachtrag zum versuchten Tötungsdelikt vom 17.05.09 in Dortmund

Der am gestrigen Tage vorläufig festgenommene 20-jährige Dortmunder hat beim Haftrichter heute eine umfangreiche Aussage gemacht. Er wurde im Anschluss wieder entlassen. Die Angaben führen zu einer Vielzahl weiterer erforderlicher Maßnahmen. Der Tatverdacht gegen den bereits in Untersuchungshaft befindlichen 18-Jährigen hat sich weiter erhärtet. Es hat sich ferner ein Tatverdacht gegen weitere Beschuldigte ergeben bzw. verstärkt. Ein nachvollziehbares Motiv für die Tat ist nicht erkennbar.

Der Zustand des Opfers ist nach wie vor unverändert. Es besteht weiterhin Lebensgefahr.

Weitere Auskünfte können derzeit aus ermittlungstaktischen Gründen nicht erteilt werden.

Polizei Dortmund
Leitstelle
________________

Dann wollen wir doch mal sehen, was der 20jährige so ausgepackt hat. In diesem Kontext wohl das Vernünftigste, was er tun konnte, sofern er nicht direkt involviert gewesen ist. Für so eine Aktion den Kopf hinzuhalten und für andere Jungs ins Kitchen zu wandern, hätte ich auch keinen Bock gehabt. Solidarität unter Fans hin oder her...

Richtig ist:
The Unity hat sich immer gegen Nazis in ihren Reihen ausgesprochen. Was sie tatsächlich tun sollten, ist die Abgrenzung gegenüber anderen (rechten) Fangruppierungen, allen voran den "Desperados".

Auch hier ist falsch verstandene Solidarität absolut fehl am Platze:
ein blauer Antifaschist ist mir 80.552 x lieber, als ein schwarz-gelber Neonazi bzw. Rassist!!!

Schön, dass die Demo gestern die Erklärung von TU (via Lautsprecherwagen)begrüßt hat und deutlich machte, dass sich die Demo weder gegen die TU, noch gegen die Lenz-sTUben richtet, sondern gegen die Täter und die Dortmunder Zustände.

Dass die Dortmunder Nazis den Überfall ziemlich schnell entpolitisieren wollten, macht sie nicht unverdächtiger. Sie haben den Bogen bereits am 1.Mai überspannt und versuchen sich nun etwas bedeckter zu halten. Schließlich wollen sie am 5.9. wieder aufmarschieren. Und jede weitere Eskalation aus ihrer Ecke macht ein Verbot wahrscheinlicher.

Ob das Motiv der Täter ein politisches war oder nicht:
diese Demo zu machen, ist richtig gewesen!
All zu oft wurde in der Vergangenheit seitens der POL und der StAW vertuscht und verschwiegen, wenn es sich um faschistisch motivierte Straftaten handelte.

Kann ja sein, dass das Motiv auf dem Niveau von Bier oder Zigaretten liegt; dass der Anlass egal war, die Täter lediglich auf Stress aus waren.
Aber man muss schon ein entsprechendes Menschenbild und den nötigen Hass in sich tragen, jemanden derart ins Koma zu prügeln...
....ich habe die Blutlache gesehen, die war echt groß und anderthalb Tage später noch lang nicht getrocknet. Das soll was heißen.

Nazis angegriffen

Fe-Ra 24.05.2009 - 21:37
2 oder 3 Genossen wurden übrigens von den Faschos mit Pfefferspray besprüht, als eine Gruppe von ca. 6 Antifaschisten den fliehenden Nazis den Weg abschneiden wollte.
Als ein paar AntifaschistInnen vom Bahnhof zur Demo gehen wollten, bildete die Polizei eine Kette aus ca. 5 Polizisten, um sie nicht zu den anderen DemonstrantInnen gelangen zu lassen.
Dann wurden sie, übrigens auch Leute, die nichts mit dem Angriff zu tun hatten, langsam gekesselt.

Außerdem fiel am Ende der Demo noch eine Antifaschistinn in Koma o.ä., und an der Stelle möchte ich auch einige wenige Polizisten- trotz des höchst repressiven und unmenschlichem Verhaltens- für ihr schnelles Helfen loben ;)

Redebeitrag auf der Zwischenkundgebung

autonome Antifaschisten Dortmund (aAD) 24.05.2009 - 22:18
Hallo Leute...

Zunächst mal ist es schön zu sehen, dass Ihr heute alle gekommen seid!
Mit diesem Satz habe ich schon so manche Rede eingeleitet...
Heute will er mir kaum über die Lippen gehen...
Denn wir alle sind heute hier, weil es in Dortmund mal wieder soweit gekommen ist, dass ein Mensch von Neonazis angegriffen worden ist... Ein Angriff, der sich in eine Kette unzähliger Angriffe einreiht, die hier in Dortmund in immer kürzeren Abständen stattfinden... Doch dieser Angriff sticht durch seine Tragweite erheblich hervor... Denn in diesem Fall trug das Opfer nicht „nur“ Blessuren davon, die mit der Zeit verheilen... Timur (so heißt der Mensch der aktuell auf der Intensivstation noch immer um sein Leben kämpft) wird; sofern er überhaupt überlebt; wohl aufgrund seiner schweren Kopfverletzungen bleibende Hirnschäden davon tragen.

Wir alle sind über diese Tat und die mit ihr verbundenen unglaublichen Geringschätzung des Lebens eines Menschen zu tiefst schockiert... Wirklich überraschend kommt dieser Mordversuch allerdings nicht! Wir leben in einer Stadt, die seit Jahren ein immer weiter zunehmendes Naziproblem hat. Selbst staatliche Stellen, die grundsätzlich darum bemüht sind, die Gefahr die von Nazis nunmal ausgeht zu relativieren, müssen eingestehen, dass in Dortmund die größte und mit Abstand aktivste Neonaziszene von ganz NRW beheimatet ist...
Was hat man von Leuten zu erwarten, die den NS und die Shoa glorifizieren, die den Mord an Schmuddel durch ihren sog. Kameraden Sven Kahlin als Triumph abfeiern, die bereits unzählige Male völlig arg- und wehrlose Menschen attackiert haben, die Gewalt gegen Andersdenkende als festen Bestandteil ihres politischen Repertoires begreifen, die aktuell im Internet ganz offen prophezeien nach ihrer Machtübernahme wieder Konzentrationslager einzurichten...
Faschismus und Mord gehen Hand in Hand und lassen sich nicht voneinander trennen... Wenn Faschisten so große Spielräume gewährt werden, wie dies hier in Dortmund geschieht, ist es nicht verwunderlich, dass sie stetig selbstbewusster und in ihren Aktionen extremer und militanter werden...
Die unzähligen, geplanten und straff durchorganisierten Anschläge auf zivile Einrichtungen und friedliche Demonstrationen seitens der organisierten Faschisten aus dem Großraum Dortmund sind hinreichend dokumentiert... Hirsch-Q, Taranta-Babu, Zone 10, HippiH-Haus, Casablanca, Wahlbüros der Grünen bzw. der Linkspartei, Wohnhäuser von Aktivisten des BDgR... All diese Objekte und deren Besucher bzw. Bewohner waren und sind Angriffsziel des NW-Dortmund. Immer wieder haben die Dortmunder Faschisten hier (und bei leibe nicht nur hier) ihr erhebliches Gewaltpotenzial unter Beweis gestellt und in den meisten Fällen waren sie bei ihren Attacken erheblich (teilweise sogar mit scharfen Schusswaffen) bewaffnet... Sachverhalte, die es den Strafverfolgungsbehörden ohne Probleme ermöglichen würden nach dem berüchtigten §129a (Bildung einer terroristischen Vereinigung) gegen den NW-Dortmund und all seine Mitglieder zu ermitteln... Dies geschieht aber nicht... Statt dessen haben Polizei, Staatsanwaltschaft und Gerichte nichts besseres zu tun, als die Anschläge konsequent zu verschweigen, zu relativieren und zu entpolitisieren... Die Opfer werden von staatlicher Seite weder unterstützt noch geschützt, sondern im Gegenteil sie werden völlig allein gelassen und ihnen wird darüber hinaus (wie beispielsweise Im Fall der Hirsch-Q, durch Amtsrichter Esken geschehen) eine Teilschuld für die Anschläge unterstellt...
Natürlich sind wir nicht so naiv in den sog. Rechtsstaat zu vertrauen, aber die Art & Weise mit der die offiziellen Stellen dieser Stadt eine konsequente Strafverfolgung gegen den NW-Dortmund unterbinden und verschleppen ist mehr als frappierend und nahezu schon als Mittäterschaft zu werten...
Timurs Fall ist hier mehr als typisch... So kann die Dortmunder Staatsanwaltschaft, vetreten durch Karola Jakobs, keinerlei Anhaltspunkte für eine politische Straftat erkennen und mensch darf wohl froh sein, dass ihm nicht auch noch eine Teilschuld für die Attacke unterstellt wird...
Der NW-Dortmund, der sich durch die Berichterstattung des WDR und unsere heutige Demo zu einer Stellungnahme genötigt fühlt, versucht genau das zu inszenieren... In seiner Stellungnahme wird von (Zitat) “eventuellem Fehlverhalten des Türken” (Zitat Ende) gesprochen...
Eine Piätätlosigkeit sonder gleichen, die bei Nazis zwar nicht verwunderlich ist, die in anderen Fällen der Vergangenheit aber eben auch von den bürgerlichen Medien und der Justiz ausgegangen ist... Es scheint Konzept in dieser Stadt zu sein die gezielten Überfälle rechter Schlägertrupps zu einem wechselseitigen rechts-links Konflikt zu verklären, um damit zum einen zu verschleiern von wem hier wirklich die Gewalt ausgeht, und zum anderen den Eindruck zu erwecken, dass die Gesamtgesellschaft sich kaum betroffen bzw. bedroht fühlen muss.
Erst der Angriff der Nazis auf die 1. Mai Demonstration des DGB und damit auf eine etablierte Veranstaltung, hat in dieser Stadt zu einem wirklichen Aufschrei der Medien und der Öffentlichkeit geführt, in dessen Verlauf sich dann auch die Stadtprominenz zu einer eindeutigen Stellungnahme genötigt sah... Die voran gegangenen Attacken, die diesem Überfall in Entschlossenheit und Militanz in nichts nach standen waren dazu anscheinend nicht in der Lage... Dort traf es ja auch lediglich alternative Jugendliche und Teile der linken Infrastruktur dieser Stadt, und eben keine Gerwerkschaftsfunktionäre, die durch ihre traditionelle Nähe zur SPD Einfluß auf das politische Geschehen nehmen können. Diese Heuchelei der Stadtprominenz gilt es hier erneut zu betonen... Das Naziproblem besteht in Dortmund nicht erst seit dem 01.05.2009..! Darüber hinaus stellen die Ereignisse dieses Tages auch keine neue Qualität rechter Gewalt in Dortmund da... Sie sind als das zu benennen, was sie nunmal sind, nämlich ein weiterer Versuch des NW-Dortmund durch gezielte Gewalt Einfluß auf das öffentliche Geschehen dieser Stadt (die sie als die “ihre” bezeichnen) zu nehmen.

Uns muss es jetzt darum gehen, unabhängig vom bürgerlichen Mainstream endlich effektiv gegen den NW-Dortmund und seine Untriebe vorzugehen... Es gilt dem NW weder die Straße noch die Aktionshoheit in dieser Stadt zu überlassen... Dortmund gehört ALLEN und nicht diesem Haufen von gewalttätigen pseudo-autonomen Nazis... Dies gilt es durch vielfältigste Aktionen und auch nicht erst im September zu verdeutlichen...

Unsere Legitimation dafür beziehen wir aus unserer Liebe zum Leben und unserem Bedürfnis es gegen all seine Verächter jeglicher Couleur zu verteidigen...! In der Vergangenheit wurde dieses Bedürfnis in der Kernaussage des Schwur von Buchenwald in deutliche Worte gefasst:

„Wir stellen den Kampf erst ein, wenn auch der letzte Schuldige vor den Richtern der Völker steht. Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel. Das sind wir unseren gemordeten Kameraden und ihren Angehörigen schuldig“

Schließen möchte ich mit besten Genesungswünschen an Timur und ich hoffe aus ganzem Herzen, dass wir die Gelegenheit haben werden uns in einiger Zeit im Westpark persönlich kennen zu lernen...
Halte durch! Wir sind in unser aller Bewusstsein und Herzen BEI DIR!!!
NIEMAND WIRD VERGESSEN!!!

"Notfall" zum Schluß der Demo

Demosani 24.05.2009 - 22:44
"Außerdem fiel am Ende der Demo noch eine Antifaschistinn in Koma o.ä., und an der Stelle möchte ich auch einige wenige Polizisten- trotz des höchst repressiven und unmenschlichem Verhaltens- für ihr schnelles Helfen loben ;)"

Als die Demo am Ort der Abschlußkundgebung (Zentraler Omnibus Bf (ZOB)) angekommmen war, fiel eine Demoteilnehmerin in Ohnmacht. NICHT ins Koma! Vermutlich resultierte die Ohnmacht, aus einem Kreislaufkollaps. So etwas kommt im Zuge von Demonstrationen insbesondere im Frühjahr/Sommer leider häufiger vor. Das lange Laufen, in Verbindung mit praller Sonne und unzureichender Flüssigkeits- & Nahrungsaufnahme führt bei manchen Menschen schnell dazu, dass der Körper schlicht überlastet ist und schließlich streikt. Jetzt aber die COPS zu loben ist definitiv falsch! Es ist richtig, dass 2 Bullen-Sanis sofort zur Stelle waren und fachlich einwandfreie Erste-Hilfe (Beine hoch, Gabe von Traubenzucker, ständige Kontrolle der Vital-Parameter, Verständigung eines RTW) leisteten. Dafür sind sie aber nicht explizit zu loben! Sanitäter sind aufgrund ihrer fachlichen Kopetenz grundsätzlich in besonderem Maße verpflichtet 1. Hilfe zu leisten, egal wer betroffen ist! Sie sind somit lediglich ihrer medizinischen Verpflichtung gerecht geworden und haben keine Heldentat vollbracht! Dafür haben sie weder besonderen Lob noch besondere Anerkennung verdient, zumal sie eben zur 17. BPH aus Münster gehörten, deren Kräfte die gesamte Demo über und insbesondere an deren Auftakt durch extreme Gewaltbereitschaft und gezielte Schläge gegen Köpfe und Hälse insbesondere von südländischen Genossen ausgefallen sind!
Statt also jetzt die Bullen hochzuhalten sollten wir vielmehr uns selbst reflektieren und alles daran setzen grundsätzlich "eigene" Sanis auf Demos vorzuhalten um im Zweifelsfall eben nicht auf die Bullen angewiesen zu sein, die aus einer Verletzung auch gerne eine "Tatbeteiligung" ableiten...

Normalität...?

Mein Name 25.05.2009 - 06:38
Ist das jetzt normal, dass die Cops mit ihren Helmen prügeln?
Das hat ziemlich gezwiebelt^^ ...
Nein, mal im ernst: Brutalität der Bullerei war wieder total übertrieben!
Der Antifaschist auf den am Boden eingetreten wurde, wurde kurz vorher von hinten im Gesicht gepackt und zu Boden gerissen! Anderer wurde vor meinen Augen von hinten gepackt und gewürgt.
Ein 3. Antifaschist wurde von einem Polizisten provoziert, geschubst und aufgefordert sich zu wehren, da der drecks Bulle seine ganzen Kameraden um sich rum stehen hatte!




Neonazis trainieren Straßenkampf in Turnhalle

Dein Name 25.05.2009 - 15:40
Dortmund. Die rechtsextreme Szene wird immer gewaltbereiter. Das zeigen nicht nur das große Aggressionspotenzial beim jüngsten Dortmunder Neonazi-Aufmarsch und der Angriff auf den Passauer Polizeichef. Jetzt trainiert die autonome Szene in einer Dortmunder Turnhalle Kampfsport.


In Dortmund rüstet und vernetzt sich die autonome Szene weiter. Der neue Höhepunkt: Sie betreiben Kampfsport in einer städtischen Turnhalle. Dem hat jetzt die Stadt einen Riegel vorgeschoben. Nach Anfrage unserer Zeitung bei verschiedenen Stellen haben die Sport- und Freizeitbetriebe sofort reagiert und dem Sportverein Tremonia e.V. den Nutzungsvertrag gekündigt. „Wir diskutieren da gar nicht, sondern haben sofort den Vertrag beendet“, betonte der zuständige Dezernent Jörg Stüdemann. Seit kurzem konnten sie die Turnhalle der Friedensschule, einer städtischen Grundschule in Lütgendortmund, nutzen. Der Verein wurde vor rund einem Jahr gegründet und betreibt Kampfsport.

"Verpiss dich du Judenschwein"

Das allein wäre noch nichts Ungewöhnliches. Allerdings sind die Aktiven des Vereins keine Unbekannten: Zwei Mal pro Woche nutzten Mitglieder der Autonomen Nationalisten, der Fußball-Hooligangruppe „Northside“ und der „Desperados“, fanatischen Fußballfans aus der Ultra-Szene (siehe Infobox), die Turnhalle der Friedenschule. Dort trainieren sie Straßenkampftaktiken („Luta Livre“), die sie dann auch auf der Straße einsetzen. Der Redaktion liegen ältere Videos vor, die Mitglieder der „Northside“ beim Kampf mit anderen Hooligans auf einem Waldweg zeigen. Dort sind auch Hitlergrüße zu sehen und Kampfrufe wie „Verpiss dich du Jude“, „Hau ab du Judenschwein“ und „Lass den verrecken“ zu hören.
Hohes Aggressionspotenzial

Beim letzten Neonazi-Aufmarsch in Dortmund am 6. September stellten nach Polizeiangaben die Autonomen Nationalisten rund ein Drittel der 1180 Demoteilnehmer. Aus ihren Reihen wurde auch ein Großteil der 172 angezeigten Straftaten begangen und 18 Polizeibeamte verletzt. Zum Hintergrund: In Passau werden Autonome Nationalisten aus München für den Angriff auf den Polizeichef verantwortlich gemacht, da dieser engagiert gegen Neonazis vorgegangen war.

In Szenekreisen wird schon länger über die Verbindungen von Neonazis und fanatischen Fußball-Fans gemutmaßt. Auch ist von gemeinsamen Wehrsportübungen im In- und Ausland die Rede. In Dortmund war vor rund einem Jahr eine solche Aktion im Schulte-Witten-Park aufgeflogen. Mit dem Verein Tremonia und der Nutzung einer städtischen Sporthalle hat das Ganze jedoch eine neue Dimension erreicht. Der Übungsleiter des Kampfsportvereins ist übrigens bei der Justiz aktenkundig: Gegen ihn wurde wegen Körperverletzung und Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole ermittelt – die Verfahren mussten jedoch seinerzeit wegen Mangels an Beweisen eingestellt werden.
Stadtbezirk ist alarmiert

Bei den zuständigen Stellen ist man nun alarmiert: „Wir haben schon länger vermutet, dass sich bei uns einiges abspielt“, berichtet Erika Wehde, SPD-Ortsvereins-Vorsitzende in Lütgendortmund und Mitglied der Bezirksvertretung. Auch der stellvertretende Bezirksbürgermeister Dr. Frank Gillmeister (Grüne) fühlt sich bestätigt. „Das passt zu unserer Wahrnehmung.“ Denn rechtsextreme Schmierereien und Aufkleber hätten im Stadtbezirk stark zugenommen.

Dazu passt auch, dass der Staatsschutz eine Kneipe in Marten im Visier hat: Im Hinterzimmer der Gaststätte „Zum Güterbahnhof“ tagen mittwochs die Autonomen Nationalisten und sonntags die Kameradschaft Tremonia. SPD und Grüne wollen nun Druck auf die neuen Betreiber ausüben. Denn diese müssten sehr wohl wissen, wen sie beherbergen: Sie öffnen nämlich auf besonderen Wunsch der beiden Gruppen – normalerweise hat die Kneipe an den besagten beiden Tagen geschlossen. Die Wirte waren nicht für eine Stellungnahme erreichbar.
Hintergrund:

- Hooligans (ursprünglich meint das im englischen Sprachgebrauch Raufbolde) sind aggressive und gewaltbereite Fußballfans.

- Die Ultrà-Bewegung bezeichnet ursprünglich eine besondere Organisationsform für fanatische Anhänger des Fußballsports. Sie sind nicht zwangsläufig politisch. Bei den Desperados Dortmund hingegen gibt es klar faschistische Einstellungen. Sie sind auch bei Neonazi-Aufmärschen dabei.

- „Luta Livre“ oder auch Freefight“ ist eine brasilianische Kampfsportart, die Ringen und Judo am nächsten kommt. Dabei steht das sportliche Rangeln und Raufen im Vordergrund und eignet sich durch seine Kampfnähe hervorragend für reale Zweikampfsituationen. Beliebt sind die Techniken im Straßenkampf.

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