Uni Bremen: EADS überflüssig gemacht

Misses X 05.05.2009 15:12 Themen: Bildung Soziale Kämpfe
Alljährlich finden an verschiedenen Universitäten des Landes sogenannte "Praxisbörsen" statt - eine Art Karriere-Messe für die zukünftige Elite der Bundesrepublik. Diverse Unternehmen schicken Menschen mit chiquen Klamotten und Dauergrinsen ausgestattet, die den ähnlich anmutenden Studierenden erklären, wie sie sich am besten an diese verkaufen können und ihr Leben in den Dienst von z.B. deutschen Rüstungskonzernen stellen können.
An der Bremer Universität hat die Praxisbörse schon eine mehrjährige Geschichte - und auch der Widerstand dagegen. In den letzten Jahren haben immer wieder "Überflüssige", Jubel-Demonstrant_innen und andere entschlossene Studierende den anwesenden Unternehmen klar gemacht, dass sie hier nicht nur auf Sympathie stoßen.

So auch in diesem Jahr: Gegen 10.30 Uhr heute Morgen sorgte zunächst eine Gruppe von etwa 10 "Überflüssigen" für Tumult in der Veranstaltungshalle - mit Musik, Megaphon und Flyern gehörte ihnen kurz die Aufmerksamkeit der Anwesenden.
Nur einige Minuten später wurde dann von einer anderen Gruppe der Stand des größten europäischen Rüstungsunternehmen EADS (Airbus) mit Farbbeuteln angegriffen. Teile des Informationsmaterials und des technischen Equipment wurden hierbei unbrauchbar gemacht, auch einige weiße Hemden und Anzüge bedürfen einer ausgiebigen Reinigung. Menschen kamen nach Angaben der EADS-Vertreter_innen nicht zu Schaden. Die sofort alarmierte Polizei konnte genauso wie der anwesende Security-Dienst nur noch die Anzeige der Rüstungsmenschen aufnehmen - alle "Verschöner_innen" waren spurlos verschwunden.

Mehr Informationen zu EADS gibts hier  http://de.wikipedia.org/wiki/European_Aeronautic_Defence_and_Space_Company#Defence_.26_Security

Mehr Infos zu Praxisbörse hier  http://www.unitransfer.uni-bremen.de/?Seite=Jobboerse
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Ergänzungen

Polizeipresse

hier 05.05.2009 - 16:58
05.05.2009 | 15:46 Uhr
POL-HB: Nr.3028/pes--Farbbeutelaktion auf der Job-Börse--

Bremen (ots) - -
Ort: Bremen Universität Zeit: 05.05.2009/ 11.00 Uhr
Zwei aufeinander abgestimmt Personengruppen haben die Job-Börse auf dem Campus gestürmt und mit Farbwürfen Mitarbeiter und Geräte einer Bremer Luftfahrtfirma attackiert. Anschließend flüchteten sie ebenso spontan. Während ein Dutzend Personen mit roten T-Shirts (Aufschrift: Die Überflüssigen) die eingesetzten Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes ablenkte, stürmte eine zweite Gruppe mit knapp 10 Personen in weißen Einweganzügen bis an den Informationsstand und schüttete dort Plastikbecher bzw. Ballons mit roter Farbe aus. Getroffen wurden die Bekleidung mehrere Mitarbeiter bzw. ausgestellte Geräte. Es blieb allerdings bei Sachschäden. Beide Gruppen hatten sich zusätzlich mit Atemschutzmasken versorgt - offenbar dienten diese als Maskierung. Die Staatsschutzdienststelle hat bereits die Ermittlungen aufgenommen. Obwohl die Aktivisten bislang keine Botschaft mit der Tat verknüpft haben, dürfte es sich um eine Protestaktion aus der politisch links orientierten Szene handeln.

Bilder

Bremerin 05.05.2009 - 17:01
EADS im neuen Look.

EADS & "Market Team"

an Unis 06.05.2009 - 00:01
Es gibt an vielen Unis auch ego- und erfolgsorientierte StudentInnen, die regelmäßig EADS-cofinanzierte Veranstaltungen machen. Damit dann das eads-Logo (und die Logos weiterer Sympatieträger der deutschen Wirtschaft) unter die Menschen bringen.

Beim Sichten ihrer Flyer und Plakate kann und sollte man schnellstens den Recycling-Gedanken anwenden...

Markete-Team-Standorte:
 http://market-team.de/national/index.php?um=1&fk_gs=nn&tid=21

Market-Team-Dauersponsoren (u.a. EADS, Novartis, Lidl, Commerzbank, DB, Unilever)
 http://market-team.de/national/index.php?um=1&fk_gs=nn&tid=271

6.5.2009 Farbanschlag überschattet Praxisbör

Weser-Kurier 06.05.2009 - 10:06
6.5.2009

Farbanschlag überschattet Praxisbörse
Attacke auf den EADS-Stand kann aber den Andrang bei der Jobmesse an der Universität nicht schmälern

Von Tobias Dohr
Bremen. Die Praxisbörse an der Universität hatte gestern einiges zu bieten: 90 Firmen informierten knapp 6000 interessierte Studentinnen und Studenten über aktuelle Chancen und Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt - doch auf diesen einen Farbtupfer hätten die Veranstalter sicher gerne verzichtet. Denn überschattet wurde die Praxisbörse von einem Farbanschlag auf den EADS-Stand.

Kurz nach Eröffnung der Börse stürmten knapp zehn Personen in weißen Einwegan-zügen und maskiert mit Atemschutzmasken bis zum EADS-Informationsstand und warfen Beutel mit roter Farbe auf die aufgebauten Computer- und Fernsehgeräte sowie die EADS-Mitarbeiter. Eine zweite Personengruppe, bekleidet mit roten T-Shirts mit der Aufschrift "Die Überflüssigen", hatte zuvor den Sicherheitsdienst abgelenkt. Beide Gruppen entkamen anschließend. Die Polizei vermutet eine Aktion aus der politisch links orientierten Szene.

Das bestätigen auch Flugblätter, die auf dem Messegelände aufgetaucht waren. "Gegen Krieg, Krise und Karriere - Gegen die Praxisbörse" war darauf zu lesen. Ob es sich allerdings auch um eine gezielte Aktion gegen das Luftfahrtunternehmen handelte, dazu wollten die EADS-Mitarbeiter keine Stellung nehmen. Stattdessen machten sie gute Miene zum bösen Spiel und führten ihre Gespräche mit großen Farbflecken auf Bluse und Anzug fort. Informationen gebe es nur von der EADS-Pressestelle hieß es. Diese bestätigte den Vorfall auf Nachfrage allerdings lediglich, ohne jedoch weiterführende Angaben zu machen. "Das hat das Interesse an unserem Stand aber letztlich eher gesteigert", verriet einer der EADS-Mitarbeiter am Infostand Augen zwinkernd.

Langeweile wäre gestern aber auch so nicht aufgekommen im umgebauten Gebäude der Geisteswissenschaften 2 (GW2). Dicht gedrängt standen die kommenden Nachwuchskräfte, um sich Informationen über Praktika, Berufsperspektiven und Bachelorarbeitsthemen zu besorgen oder beim Bewerbungsmappen-Check vorstellig zu werden.

Jonas Paulke (23), Student des Wirtschaftsingenieurwesens, hatte noch nicht mal die oberen Etagen besucht und die Hände schon voll Informationsmaterial. "Ich war bereits voriges Jahr hier, um mir einen Überblick zu verschaffen. Jetzt will ich konkrete Informationen, da ich während meines Masters noch ein Praktikum machen möchte."

Echte Jobbörse-Profis sind Franziska Borchert-Deter (21) und Dennis Kublanck (24), ebenfalls Studenten des Wirtschaftsingenieurwesens. Beide studieren zwar erst im vierten Semester, machen sich aber bereits jetzt intensiv Gedanken über ihre Bachelor-Arbeit. "Die Schwerpunkte werden erst nächstes Semester gesetzt, aber wir gucken, ob wir hier nicht jetzt schon Anreize und Themenideen finden", sagte Dennis Kublanck. Die Weltwirtschaftskrise spielte auf der Praxisbörse eher eine untergeordnete Rolle. "Die Krise ist zwar schon ein wenig im Hinterkopf, aber hier bekommen wir zum Glück auch das Gefühl, dass wir das richtige studieren und durchaus noch Bedarf an Ingenieuren besteht", ergänzte Franziska Borchert-Deter.

Apropos Krise: Michael Krüger, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Bremer Commerzbank, zeigte sich doppelt beeindruckt: "Es ist bemerkenswert, wie zielgerichtet und gut vorbereitet die Absolventen und Studenten sich an uns richten. Und ehrlich gesagt bin ich auch von der quantitativen Nachfrage an unserem Stand überrascht. Ich hätte gedacht, Banker sind zur Zeit eher so beliebt wie ein Zahnarzt."

© Bremer Tageszeitungen AG

Streubomben an der Uni?

schwarze katze 06.05.2009 - 19:30
soll mensch widerstandslos hinnehmen, dass solche unternehmen ihre humanitäre produktpalette mittels hochglanzprospekten und videoleinwänden präsentieren?

@unbekannt: da du vermutlich auch von lohnarbeit abhängig bist oder in sonstigen zwangsverhältnissen steckst, ist es um Dein Sakko sicherlich ärgerlich - du warst vermutlich zur falschen zeit, am falschen ort. wenn du allerdings nicht nachvollziehen kannst, dass menschen gegen unternehmen vorgehen, die schlicht und einfach von mördern geleitet werden, dann ist eine diskussion an dieser stelle wohl völlig zwecklos.

besagtes luftfahrtunternehmen baut entgegen aller abkommen völlig ungeniert die träger für streumunition, die mittlerweile mehr als 100.000 Opfer gefordert hat: 98 Prozent der registrierten Opfer stammen aus der Zivilbevölkerung, 27 Prozent davon sind KINDER.

nichts für ungut, aber geht in die nächste wäscherei, schickt die rechnung an die European Aeronautic Defence and Space Company oder spuckt dem nächsten linken von mir aus vor die füsse - macht aber endlich eure knopfaugen auf!


...und feige ist wohl, der größte europäische rüstungskonzern zu sein, für profite jeden mord zu rechtfertigen und sich in der öffentlichkeit als ziviles luftfahrtsunternehmen darzustelen, dass ab und an ein transportmittel baut, um ein paar touries auf die inseln zu fliegen oder ganz tolle raketen erfindet.
menschen umzubringen ist keine meinung und deshalb ist jedes mittel legitim, zumal hier die gewaltfrage eh ziemlich verzerrt diskutiert wird.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 10 Kommentare an

Regelmäßigkeit — swan

*Applaus* — Fan

Nicht in Ordnung — Kritisch

Einszwo — |||||||

Gewalt durch Farbe?? — richtig

ooohhhhh — peter

@peter — unbekannt

Mitdenken — delic