Veranstaltungen und Aktionen zum ersten Mai 2

BOHRO 03.05.2009 23:48 Themen: Antifa Soziale Kämpfe
Aktionen zum ersten Mai 2009 in Rostock
Da der Naziaufmarsch in Hannover verboten wurde und es auch blieb und ein weiterer Aufmarsch der Rechten in Neubrandenburg von der NPD selbst abgeblasen wurde, blieben auch viele Antifaschisten in Rostock.
Das hieß aber nicht, dass sie nichts taten: der Deutsche Gewerkschaftsbund DGB hatte zu seiner traditionellen Kundgebung am Werftdreieck mit anschließendem Demozug zum Kastanienplatz aufgerufen und dieses Jahr kamen auch viele junge Aktivisten, die in Rostock geblieben waren. Etwa 800 bis 1.000 Teilnehmer folgten dem Aufruf. Das Motto hieß dieses Jahr: „Arbeit für Alle bei fairem Lohn!“ Unter Anderem beteiligten sich die Antifaschistische Gruppe A3, die offene Jugendgruppe (Li*mo) die antifa Bad Doberan, der Linken Block Rostock (LiBRo), die Freien Antifaschisten_innen Rostocks (FAR) sowie jüngere Vertreter der VVN-BdA BO Rostock an der Kundgebung. Nach einem kurzen Eklat zwischen Antideutschen und Antifaschisten entschlossen sich dann doch die meisten jungen Aktivisten, einen gemeinsamen „Schwarzen Block“ zu bilden, auch wenn die Trennung zwischen Israel-Freaks und Antinationalisten doch immer wieder aufflackerte. Am Barnsdorfer Wald fand die Demoroute ihr Ende und heißes Essen und Getränke standen ebenfalls für die Demonstranten bereit, genauso wie verschiedene Infostände, wie zum Beispiel des Rostocker Friedensbündnises, der Partei Die LINKE, der SPD, des Rotfuchs Fördervereins und der FDP (was auch immer die da wollten), bereit.
Am Nachmittag kam es dann gegen 15 Uhr 30 zu einer Spontandemonstration mit etwa 30 bis 40 Teilnehmern. Die Demo zog sich vom Universitätsplatz über die Kröpeliner Straße zum Doberaner Platz bis hin zum – na ihr ahnt es sicherlich – Naziladen Dieckkoepp. Erst hier bemerkte die Polizei die Demonstration und versuchte hektisch den Naziladen zu schützen, der noch nicht einmal geöffnet war. Unschlüssig fuhr der erste Polizeiwagen erst vor den Naziladen, dann wieder etwas zurück. Nach einer kurzen Lageeinschätzung beschloss der Demozug genau auf den Naziladen zu zugehen um dann auch prompt die Straße vor dem Laden links einzubiegen! Die Verwirrung der Polizei war komplett! Niemand hatte versucht mit Gewalt den Naziladen zu beschädigen oder die Polizei anzugreifen. Die Demonstration löste sich ein paar Minuten wieder auf und einige Teilnehmer trafen sich anschließend im Peter-Weiß-Haus (ehemals Haus der Freundschaft) im Biergarten, um sich auszuruhen.
War der Tag für Viele bis dahin nicht schon anstrengend genug gewesen, wollten es die Neonazis doch noch einmal wissen. Nachdem ein Antifa von Neofaschisten angegriffen wurde, begann die Jagd nach den Angreifern. Eine Gruppe der Nationalen Sozialisten Rostock (NSR) wurde von einer Gruppe Antifas gestellt. Unter der Neonazigruppe befand sich Sebastian Schoof, ein bekannter NSR.-Nazi aus Reutershagen. Zu nennenswerten Verletzungen kam es aber nicht.
Die von der NPD anlässlich der Kommunalwahlen einen Tag zuvor angebrachten Plakate, hielten in den meisten Fällen die kommende Nacht nicht stand. Autonome Antifas und couragierte Bürger zeigten in dem von Neonazis als „Frontstadt“ bezeichneten Rostock einmal mehr, dass neonazistisches Gedankengut in der Hansestadt weder gewünscht, noch geduldet wird!
Fazit: In Anbetracht der teilweise Überforderung und der relativ hohen Anzahl an politischen Aktivisten in der Stadt hätten noch mehr Aktionen auf die Straße getragen werden können. Auf der anderen Seite wurden Neonaziaktivitäten massiv gestört oder sogar ganz unterbunden. Ein doch gut gelungener Tag der Arbeit!
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Ergänzungen

Smash

Dickkoepp 04.05.2009 - 02:22
Der Naziladen heißt "Dickkoepp" !

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Also ihr habt — keinen Plan

naja.. — anna

Die Aufschrift — LiBRo

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