Orwellsche Logik – Newspeak an der UK

FTSUK 20.04.2009 15:14 Themen: Bildung Soziale Kämpfe
Ein Bericht von Augen- und OhrenzeugInnen aus der StudienanfängerInnen-Erstsemester-Unileitungsbegrüßungszeremonie der Uni Köln

Beschreibung der rhetorischen Umdeutungen der Situation in der Ansprache des Chefdemagogen der UK – Holger Burkhardts (HG), seines Zeichens Prorektor und Dekan der sog. Humanwissenschaftlichen Fakultät der Uni Köln
Lügen, nichts als Lügen.

HG wiederholte in seiner Ansprache an die neuen StudentInnen zum Semesterauftakt des Sommersemesters 2009, die Lügen die seit der Einführung der Studiengebühren 2006 und bereits davor verbreitet wurden.

Die Zahlen werden schlicht geschönt, die Statistiken gefälscht und die Fakten umgelogen.

Der Behauptung des Prorektors nach wären die Gremien die über die Studiengebührenverwendung zu entscheiden hätten „hälftig“ mit Studierenden besetzt. Das ist eine glatte Lüge und kann selbst laut der Statuten, den Ordnungen der strukturellen Gewalt, der Universitätsgremien nicht sein.
Er verleugnet damit die festgeschriebene undemokratisch, wie die Gebührenordnung und die neuen Studiengänge, nebst allen anderen „Reformen“, eingeführte (neue) Satzung zur Grundordnung der Uni Köln, welche von ihm und der Wirtschaftsmarionette Rektor Freimuth, nebst ihrem Puppenspielsenat festgeschrieben wurden.

Ebenso gelogen hat der Prorektor als er in seinen verdrehten Worten ausführte die Entscheidungen über die Gebühren würden transparent gemacht und es würde dazu auf die Meinung der StudentInnen geachtet. Als ob das jemals so gewesen wäre oder sein könnte!

Wie zum Hohn führte er weiter zynisch aus, es seien ja (sinngemäß) in den letzten Jahren gute Dinge damit passiert (Mensch erinnere sich an den dringend notwenidigen und überfälligen Bibliotheksausbau und die nun viel gepriesenen längeren Öffnungszeiten, hust,) und es würde ja nun (oh welch Wunder) ein neues (jedoch verhältnismäßig kleines und trotz allem überflüssiges) Gebäude auf dem Vorplatz der Uni für die StudentInnen davon gebaut.
(Gemeint ist damit eine Stelle am Albertus-Magnus-Platz zwischen dem sog. Philosophikum (ein lichtschwacher Grübelkeller) und dem sehr geräumigen und kaum sinnvoll genutzten Hörsaalgebäude.)

Überblendet hat er dazu gekonnt die Tatsache, daß die Uni zuerst die meisten Gelder, aus perversem Sicherheitsdenken (Angst vor erfolgreichen Klagen gegen die Studiengebühren) und zum Sparen (auf „Schattengeldkonten“) eingefroren, bzw. schlicht angelegt hatte, was sogar den Herrn Minister Pinkwart zu einer kleinen Rüge unter Freunden reizte, um damit in Ruhe, mit dem später eingesetzten Hochschulrat überlegen (lassen) zu können, wie nun wirklich (wirtschaftskonform) mit dem Geld umgegangen wird.
Die Einstellung, bzw. Einführung neuer hochdotierter Professuren ist dabei bloß eine weitere Ausrede um dem Slogan wir-tuen-was-für-die-Lehre und gegen unsere Überlastung, sprich sog. Überkapazitäten scheinbar gerecht zu werden.

Schützenhilfe leistet dazu stets der „Bunker Honni“, Pressesprecher Patrick Honecker, mit seinen irrwitzigen Pressemitteilungen, der kurze Draht vom Rektor, welcher sich mit dem Spruch „Es war ein Gefühl wie im Bunker im zweiten Weltkrieg“ schon 2006 besonders unbeliebt bei den harmlosen Protestierenden machte, die einfach nur Einlaß zu einer eigentlich öffentlichen Senatssitzung begehrt hatten.

Es hat also den Anschein, daß die Leitung, das Rektorat, dabei die Weisung aus dem Bildungsministerium und Innuvationsministerium hatte, solange zu warten bis strukturell-totalitär, repressive, der Hochschulrat (nach ihrer Meinung endlich) eingesetzt werden konnte und nun die Entscheidungen nämlich, im Gegenteil, nicht mehr von möglicherweise am Ende doch noch kritischen, progressiven, Profs oder gar Studis (die sind da nämlich sowieso garnicht drin!) hätten behindert werden können.

Ungeschickt pries der Demagog dann noch die nicht vorhandene und immer mehr abnehmende Vielfalt der Fächer und Fachkombinationen an und versuchte über umschweifige Worte wie das sog. Studium Integrale auf seiner Bildschirmpräsentation einen Teil von Interdisziplinarität zu suggerieren.
Bloß, die die es bis in die Aula der Uni mit ihrer Einschreibung geschafft hatten, brauchte daß dann eigentlich vorübergehend auch nicht mehr zu interessieren.
Wir werden sehen wer hier noch den „Master“ macht und was das dann wieder weiter „kosten“ soll. Die Lebensläufe der Menschen mit all dem Leistungsdruck vorzuschreiben ist jedenfalls ein fragwürdiges Spiel, was schon zu viele Opfer gekostet hat. Das konnte dann sogar der rechte Astavorsitzende Oliver Jesper Ansatzweise beschreiben. Musste sich aber in seiner süßen Schärfe hämischer rhetorischer Würze um den Studis Honig um den Mund zu schmieren bald zurücknehmen, damit seine Klüngelei mit dem Rektorat nicht droht gefährdet zu werden. Das einzige was er den StudienanfängerInnen ob der Krisensituation und der fatalen Studiensituation anbieten konnte, war (sinngemäß) „alles ist Scheiße, aber keine Angst, es gibt ja den Asta, der kann euch vielleicht ein bisschen helfen, nicht ganz so dumm auszusehen, und wenn ihr es uns gleichtut könnt ihr auch alle so schöne Grinsebäckchen kriegen wir wir, Hauptsache ihr kommt alle schön brav zur Semesteranfangsparty und sauft Euch zu damit wir was davon haben “...

Richtig war an der Rede des Prorektors jedenfalls ein Satz: „Die Uni Köln ist eine Forschungsuniversität“...

Ja, nur für wen und was das gut ist, muss er selbstverständlich offen lassen. Eine ebenso alte Geschichte wie die vom Muff von tausend Jahren unter den Talaren.

Kritische Bildung für Alle und zwar nicht umsonst sondern kostenlos!

Organisiert Euch beim Bildungsstreik 2009 unabhängig von staatstragenden, neokonservativen, Eliten, ReformistInnen und KonformistInnen!

Unterstützt den Boykott und bildet Eigeninitiativen. Klärt Andere auf und mischt Euch in Seminaren und Vorlesungen ein, wenn der Widerstand droht kaputtgeredet zu werden.

Kein Fußbreit den SozialfaschistInnen.

Tous ensemble - Sozialterror stoppen!

Solidarität mit Allen die in täglichen Auseinandersetzungen und sozialen Kämpfen stehen, der Konflikt ist überall.

[Topf] Squat forever
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Ergänzungen

Zur Person HG

''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''''' 20.04.2009 - 16:01
Prorektor
Professor Dr. Holger Burckhart

Vorsitzender der Ständigen Kommission für Lehre, Studium und StudienreformTel.: 470 - 2495, 470 - 5141


Persönliche Referentin:
D. Herrmann,
Tel. 470-3818,
E-Mail: Weitere Informationen d.herrmann(at)verw.uni-koeln.de



Informationen zum Bachelor-/Masterprozess

hxxp://www.portal.uni-koeln.de/studienreform0.html

Info-Seite des Prorektorats für Lehre und Studium

hxxp://www.portal.uni-koeln.de/prorektorat_lehre_studium.html


Lebenslauf:

Professor Burckhart ist Mitglied des Philosophischen Seminars der Philosophischen Fakultät. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Praktische Philosophie, Philosophische Anthropologie und Wissenschaftstheorie. Nach seiner Promotion und Habilitation in Köln und Berlin nahm er Gastprofessuren in Brasilien und Japan an, Forschungs- und Lehrkooperationen pflegt er mit den Universitäten Beijing in China, Bergen in Norwegen und St. Gallen in der Schweiz

hxxp://www.portal.uni-koeln.de/fileadmin/templates/uni/PDF/Lebenslauf_burckhart_April09_.pdf

[Weitere Auszüge:]

Mitglied der Kommission zu Planung, Durchführung, Auswertung
der Selbstevaluation der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät
der Universität zu Köln.
• Mitglied der Haushaltskommission der Erziehungswissenschaft-
lichen Fakultät der Universität zu Köln zur Erstellung und
Anwendung eines fakultätsinternen Finanzverteilungsschlüssels
gemäß Indikatorenmodell. 7
• Mitglied des Gremiums des Rektorats zur Konstitution einer Eva-
luationsordnung für die Universität zu Köln (2003).
• Mitglied der Kommission zur Neukonzeption von Promotions-
und Habilitationsordnung der Erziehungswissenschaftlichen Fa-
kultät der Universität zu Köln.
• Mitglied diverser Berufungskommissionen (u.a. Pädagogik,
Deutsch, Psychologie, Politikwissenschaft, Philosophie) der Er-
ziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln.
• Mitglied zur Konzeption neuer Studiengänge an der Erziehungs-
wissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln (Bachelor
und Master) in Pädagogik unter besonderer Berücksichtigung
von Lehramtsspezifika (2005 / 6).
• Mitglied des Arbeitskreises der Landesregierung NRW für das
Unterrichtsfach Praktische Philosophie / Ethik und Entwurf eines
fakultätsspezifischen Konzeptes für das Projekt Ethik in der
Schule (ab 2000).
• Mitglied der Engeren Fakultät der Erziehungswissenschaftlichen
Fakultät der Universität zu Köln (2003-2006).
• Mitglied der Ständigen Senatskommission für Forschung und
wissenschaftlichen Nachwuchs der Universität zu Köln ( Dezem-
ber 2003- 2005).
• Praktikumsbeauftragter der Erziehungswissenschaftlichen Fa-
kultät der Universität zu Köln zur Entwicklung der lehramtsbe-
zogenen Praktika gemäß neuer Lehramtsprüfungsordnung des
Landes NRW (2003-2006).
• Vorstandsmitglied des Lehrerbildungszentrums Köln.
• Beratendes Mitglied der Senatskommission für Lehre, Studium,
Studienreform der Universität zu Köln (seit 2004).

Mitglied der Arbeitsgruppe beim Prorektor für Lehre, Studium,
Studienreform zur Einführung der Bachelor-Masterstudiengänge
an der Universität zu Köln (ab 2005 - März 2007).
• Mitglied der Strukturkommissionen zur Neugliederung der Fa-
kultätenstruktur (Philosophische-, Mathematisch-Naturwissen-
schaftliche-, Heilpädagogische und Erziehungswissenschaftliche
Fakultät) hinsichtlich Lehramtsausbildung, Pädagogik und Psy- 8
chologie an der Universität zu Köln ( 2005 / 6).
• Prodekan für Studium und Lehre an der Erziehungswissenschaft-
lichen Fakultät der Universität zu Köln (1. 4 2005 - 31.12.2006).
• Prorektor für Lehre, Studium und Studienreform der Universität
zu Köln (seit 1.4. 2007).
• Vorstandsmitglied der Akkreditierungsagentur AQAS – Bonn
(Oktober 2007 für drei Jahre).
• Wahl zum Vorstandsvorsitzenden der Akkreditierungsagentur
AQAS – Bonn (01. Mai 2008)
• Wahl zum Sprecher (Vorsitzenden) der Landesprorektorenkonfe-
renz der Prorektoren für Lehre und Studium an den Universitäten
in NRW (01. Juni 2008)
• Mitglied des Österreichischen Akkreditierungsrates (Fachgut-
achter) (2008)
• Fachgutachter für Qualitätsfragen der Lehre für die Österrei-
chische Bundesregierung (2008f.)
• Leiter der Landesweiten Arbeitsgemeinschaft Praxissemster im
Zuge der Novellierung des Lehrerausbildungsgesetzes NRW
2009

Verbindliches Angebot zur Wahrnehmung der Tätigkeit eines
hauptamtlichen Prorektors der Universität Duisburg-Essen in
Verbindung mit einer Einweisung in eine zunächst befristete W3
Professur (gemäß HG NRW mit Wirkung vom 1.1.2007) Januar
2008.
• Mitglied des Österreichischen Akkreditierungsrates (Fachgut-
achter) (2008)
• Fachgutachter für Qualitätsfragen der Lehre für die Österrei-
chische Bundesregierung (2008f.)
• Ruf auf den Lehrstuhl für Anthropologie und Ethik in den Reha-
bilitahionswissenschaften mit besonderer Berücksichtigung mit
Behinderung (2008)


[Ein öffentlicher Mensch?]

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Ein Fehler! — hatsicheingeschlichen

wenn der wirklich moral hätte — .............................................