Vor Kaiser's in Hohenschönhausen

Komittee Solidarität für Emmely 14.04.2009 07:33 Themen: Soziale Kämpfe
Soliaktion vor Kaiser's in Berlin Hohenschönhausen für Emmely
Am 9.4. versammelten sich wieder Leute vor der Kaiser's-Filiale in der Hauptstraße in Hohenschönhausen, um Kaiser's zur Wiedereinstellung von Emmely aufzufordern. Wir standen da mit zwei Transpis, verteilten Flugblätter (ist hier auch hochgeladen) und sprachen mit Leuten, malten ein schönes Kreidebild vor das kleine Shoppingcenter und der Musiker Geigerzähler erhellte mit seinen Texten den deutschen Arbeits(losen)alltag.

Juristisch ist Emmely's Fall für's erste zwar verloren (es bleibt eine Verfassungsklage und der Gang zum Europäischen Gerichtshof). Trotzdem ist die Sache für uns nicht erledigt. Denn Kaiser's hat ein ganz klares Exempel statuiert – wer streikt, und auch auf Einschüchterungen nicht reagiert, fliegt raus. Dagegen statuieren wir unsers: wer so mit einer Arbeitnehmerin umgeht und Ihre Rechte dermaßen missachtet und ihr eine so fiese Falle stellt, den lassen wir nicht so schmerzlos davonkommen.

Deswegen ab jetzt regelmäßige Aktionen vor Kaiser's und mal sehen, ob sie es nicht doch noch bereuen. Am 18.4. findet vor Kaiser's in der Wrangelstraße ein lustiges Sit-In statt, mit Musik und Schauspiel (bringt Kaffee und Kuchen!), und ab dann sind wir immer Freitags 17 Uhr vor einem Kaiser's. Achtet auch Ankündigungen.
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Ergänzungen

18.04.: Soli-Kundgebung vor Kaisers

Emmely 14.04.2009 - 10:12
"Solidarität mit den Emmelys dieser Welt!"
Emmely hat gestreikt, sie wurde gefeuert, sie hat vor Gericht verloren: Aber ihr Kampf hat eine Welle der Solidarität ausgelöst. Gerade in der Krise ist Solidarität eine Waffe und Widerstand eine Tugend. Bringt Kaffee und Kuchen, Musikinstrumente und Bastelsachen mit.
Veranstaltet von: Komitee "Solidarität mit Emmely", Bundesverband der MigrantInnen, FAU.
Ort: vor Kaisers, Ecke Falckensteinstr./Wrangelstr. (Kreuzberg).

Protestaktionen für »Emmely« gehen weiter

antifa.sozialbetrug 14.04.2009 - 13:06
Kundgebung vor Kaiser’s: Solidaritätskomitee fordert Wiedereinstellung der gekündigten Kassiererin

Mit einer Kundgebung vor einer Kaiser’s-Filiale in Berlin-Hohenschönhausen forderten Aktivisten am Donnerstag die sofortige Wiedereinstellung von Barbara E. (»Emmely«). Die Kassiererin hatte in diesem Supermarkt 31 Jahre lang gearbeitet. Ihre Kündigung wegen angeblicher Unterschlagung von Pfandbons in Höhe von 1,30 Euro hatte bundesweit und sogar im Ausland für Aufsehen gesorgt und eine unerwartete Solidaritätswelle ausgelöst. In einer Emnid-Umfrage fanden nur 29 Prozent der Befragten das Urteil des Berliner Landgerichts am 24. Februar gerecht (jW berichtete).

»Die 1,30 gehörten doch nicht Kaiser’s, sondern einem Kunden«, meinte eine Passantin, als sie vor der Kaiser’s-Filiale ein Flugblatt entgegennahm. Das Komitee »Solidarität für Emmely« unterstreicht darin erneut die Absurdität des Vorwurfs gegen die Kassiererin. Bei einer Verdachtskündigung kann der Arbeitgeber unliebsame Beschäftigte ohne Beweis fristlos feuern, eine Unschuldsvermutung gilt nicht.

Die 50jährige Barbara E. hatte sich gemeinsam mit acht weiteren Kolleginnen ihrer Filiale in Berlin an einem Streik beteiligt. Der 2007 von ver.di begonnene Arbeitskampf war der längste und härteste in der Geschichte des deutschen Einzelhandels. Zuletzt streikte nur noch »Emmely« in ihrer Filiale. Am 19. Januar 2008 organisierte der Marktleiter eine »Streikbrecherparty«, bei der zur Denunziation von aktiven Gewerkschaftern aufgerufen wurde. Danach warnte eine Kollegin »Emmely«, sie solle aufpassen, was sie sagt. Kurze Zeit später wurde ihr vorgeworfen, sie habe drei Tage zuvor, am 22. Januar, Pfandbons für 1,30 Euro eingelöst. Nach drei Tagen werden die Videobänder von den Kassen gelöscht. Es gibt keine Beweise für die erhobenen Vorwürfe.

Das Solidaritätskomitee wies bei der Aktion darauf hin, daß Richterin Daniele Reber, die das Urteil am Landesarbeitsgericht verkündete, im Nebenjob für ein »Institut für Management GmbH« Referate über »Kündigungstrategien« hält. Emmely hat inzwischen beim Bundesverfassungsgericht eine Beschwerde gegen das Urteil eingereicht. Die Solidaritätskampagne für »Emmely« geht weiter, bereits am kommenden Wochenende in Berlin mit einem Frühlingsfest.

* Samstag, 18. April, ab 13 Uhr Kundgebung: Solidarität mit den Emmelys dieser Welt! Kaiser’s-Filiale Wrangelstr./ Falckensteinstr., Berlin-Kreuzberg

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Das ist der Wahrheit

ohneinohneinohnein 14.04.2009 - 14:21
Warum wollt ihr denn die Wiedereinstellung der Emmelys bei Kaiser's? Schon vergessen:

"Im Rahmen der Anhörung am 06.02.2008, die – ebenso wie die folgenden Gespräche - im Beisein von zwei Betriebsratsmitgliedern stattfanden, gab die Klägerin als eine Möglichkeit für den Besitz der beiden Pfandbons an, dass ihre Töchter Zugang zu ihrem Portemonnaie hätten. Da die Beklagte insoweit weiteren Klärungsbedarf sah, wurde die Anhörung am 11.02.2008 und am 15.02.2008 fortgesetzt. In dem Gespräch am 11.02.2008 benannte die Klägerin sodann eine Mitarbeiterin, der sie am 21. oder 22. Januar 2008 ihr Portemonnaie gegeben habe, um es in den Spind zu tun; erneut verwies sie auf eine ihrer Töchter mit Zugang zu ihrer Geldbörse. Die von der Klägerin benannte Mitarbeiterin wurde daraufhin von der Beklagten vernommen und bestritt ausdrücklich, das Portemonnaie der Klägerin erhalten zu haben. In der Anhörung am 15.02.2008 überreichte die Klägerin eine von einer ihrer Töchter unterzeichnete Erklärung vom 14.2.2008, in der diese bestätigte, bei der Beklagten einzukaufen, Leergut einzulösen und „Umgang mit deren Geldbörse pflegen“ dürfe. Für den genauen Inhalt der Erklärung wird auf Bl. 53 d.A. Bezug genommen." (vgl. LArbG Berlin-Brandenburg 7 Sa 2017/08)

Ich möchte den Angestellten nicht zumuten, sich nach so der Aktion mit der unbescholtenen Emmely in einen Laden zu setzen und die beschissene Arbeit durch sowas noch beschissener zu machen...

Und warum ihr das BVerfG und den EuGH belästigen wollt, bleibt mir schleierhaft...Kostet nur Geld, bleibt unbegründet (wenn überhaupt zugelassen) und die potentielle Beschwerdeführerin, vor allem aber die Kinder und Enkel, können die Kohle sicher besser brauchen. Eine Schande.

@ ohneinohneinohnein

kupfer 14.04.2009 - 15:03
Warum wir eine Wiedereinstellung Emmely's haben wollen?
Weil Emmely gefeuert wurde, auf Grund ihrer Streik beteiligung und wir dies nicht zulassen wollen/können! Weil dies ein Signal wäre, dass es sich lohnt zu kämpfen!

Warum wir deshalb das BVerfG und den EuGH belästigen wollen?
Weil der politische Kampf auf allen Ebenen geführt werden muss, unter anderem auch auf der juristischen! Es hilft den Kindern sicher mehr, wenn Emmely Recht bekommt und nicht mehr von HartzIV leben muss, als wenn sie kurzfristig mehr Geld in der Tasche hat. Psychologisch ist der Kampf allemal besser als die Aufgabe!