Harte Urteile gegen UngdomshusaktivistInnen

Linksradikale aus Kopenhagen 22.12.2008 19:21 Themen: Freiräume Repression Soziale Kämpfe
Heute, Montag, d.22.Dezember 2008 fiel im Kopenhagener Stadtgericht das Urteil gegen die 15 AktivistInnen, die sich im autonomen Ungdomshuset in Protest gegen die bevorstehende Räumung verbarrikadiert hatten. Sie wurden am 1.März 2007, unmittelbar vor dem Abriss des Ungdomshuset von einer Anti-terroreinheit der Polizei verhaftet, die in einer Überraschungsaktion via Hubschrauber vom Dach aus ins besetzte Haus eindrang.
Das Urteil war ganz offensichtlich mit der Staatsanwaltschaft abgestimmt. Während diese ein- bis eineinhalb Jahre unbedingte Gefängnisstrafen für die AktivistInnen forderte, betrug das tatsächliche Urteil dann nur eine geringfügige Abweichung.

Die Urteilsbilanz: Unbedingte Gefängnisstraffen für sämtliche Angeklagten.
- ein Jahr und drei Monate für 11 AktivistInnen,
- ein Jahr für drei AktivistInnen und
- neun Monate für eine Aktivistin.

Der Schwerpunkt der Urteilsbegründung war das vorgefundene Depot an Verteidigungsmaterial: Helme, Gasmasken, Überwachungsinstrumente, etc. , sowie der ”illegale Aufenthalt” im zu diesen Zeitpunkt bereits vom sozialdemokratisch dominierten Kopenhagener Stadtrat vertragsbrüchig verkauften Haus an die christliche “Vaterhaus”-Sekte.

Die AktivistInnen haben nun 14 Tage Zeit, um ein Revisionsverfahren zu beantragen. Klar ist allerdings, das mit diesem Urteil der Kampf für alternative Kultur – und selbstverwaltete Freiräume stellvertretend kriminalisiert wurde. Zur Abschreckung für alle diejenigen, die sich gegen die kommerzielle Normalisierungspolitik der HERRschenden zur Wehr setzten und konkrete Alternativen konzipieren.


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Ergänzungen

Wir sind nicht alle, es fehlen die Gefangenen

Soli 22.12.2008 - 21:35
Rund 21 Monate nachdem die Polizei Kopenhagen gewaltsam das Jugendzentrum im Jagtvej 69 geräumt hatte, sind jetzt 15 junge Leute zu teilweise drastischen Gefängnisstrafen von neun bis 15 Monaten verurteilt worden. Noch ist offen, ob die Verurteilten in die Berufung gehen. Gegen 17 Ausländer, die ebenfalls verhaftet wurden, steht die Verhandlung noch aus.
Im Haus im Jagtvej, der der Verein »Faderhuset« ge­hörte und mittlerweile ab­gerissen ist, fand die Polizei bei der Räumung Steine, Schlagwaffen wie Eisenstangen, Pfefferspray, Kanonenschläge und sogenannte Chrysamthemenbomben so­wie einen Zettel, den die Richter als Wachplan interpretierten, was auf eine ge­zielte Verteidigung des Hauses hindeutete.

Wir sind nicht alle, es fehlen die Gefangenen! Zeigen wir unsere Solidarität!

Dänische Botschaft, Rauchstraße 1, 10787 Berlin, Tel: 030 5050 2000
Generalkonsulat Dänemark, Heimhuder Str. 77, 20148 Hamburg, Tel: 040 4 14 00 50
Generalkonsulat Dänemark, Nordergraben 19, 24937 Flensburg, Tel: 0461 14 40 00

17???

muss ausgefüllt werden 23.12.2008 - 13:29
handelt es sich bei den anderen 17
um leute die um den 1.-3. festgenommen worden sind????

@ muss ausgefüllt werden

linksradikal 23.12.2008 - 14:54

Ja. Wie es aus den Ausgangsartikel hervorgeht, handelt es sich um die 17 GenossInnen, die sich zur Zeit der Räumung direkt im verbarrikadierten Ungdomshuset aufhielten.

Grüsse aus Kopenhagen.

PS

linksradikal 23.12.2008 - 15:26
Sorry, ich habe deine Frage falsch verstanden:
Die 15 GenossInnen, die jetzt verurteilt wurden sind am 1.März 07 im verbarrikadierten Haus verhaftet worden. Die von dir erwähnten 17 InternationalistInnen sind nach meiner Erkenntnis in der Zeit vor und nach der Räumung verhaftet worden.

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CPH NEWS SERVICE 23.12.2008 - 19:06
News aus Kopenhagen

Berichtigung

Aktivist 23.12.2008 - 20:28
Die 17 Internationals deren Verhandlung noch aussteht sind tatsächlich Leute, die während der Räumung IM Haus verhaftet wurden. Ich bin auch einer davon, daher ist das schonmal sicher.

ausstehende verfahren

69er 24.12.2008 - 15:56
moin!
also es handelt sich ausschliesslich um verfahren gegen im haus festgenommene menschen.
bei den 15 verurteilten handelt es sich um alle personen aus dänemark, die anderen 17 sind die nicht aus dänemark stammenden menschen welche im haus festgenommen wurden.
nach der stürmung des hauses sind alle im haus anwesenden menschen in untersuchungshaft gelandet. nach vier tagen wurden die nicht aus dänemark stammenden abgeschoben und die aus dänemark wurden ein pa monate festgehalten.
die beteiligten werden in "dänen" und "nicht- dänen" unterteilt und der schwerpunkt liegt eindeutig bei den "dänen". ich gehe davon aus das erst die jetzigen prozesse (der "dänen", sollte es eine berufung geben) abgewartet werden um eine grundlage für weitere prozesse zu schaffen, auf der dann der rest angegangen werden soll.
wann die anderen verfahren stattfinden sollen ist meines wissens nach nicht bekannt.

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